Wo bleiben die Innovationen?

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"Willkommen im Messerforum

Messerforum.net bietet all denen, die an Messern interessiert sind, eine deutschsprachige Plattform für Diskussionen rund um das Thema Messer. Durch den Erfahrungsaustausch von Messerliebhabern sollen alle Teilnehmer Ihren Kenntnissstand fundiert erweitern können
."

... und nicht dauernd rumstreiten, wer Geschmack hat und wer nicht! Nun mein Senf:

Ich bin bestimmt nicht der innovativste Messermacher hier im Forum, ab und an glänze ich vielleicht durch gewagte Farb- und Materialmixe. aber was glaubt ihr, welches Messer von diesen Vieren in Solingen am Öftestes in die Hand genommen wurde?

http://www.messerforum.net/_bildarchiv/Solingen_2012/page-0014.htm

Genau, die 3. Das ist doch recht symptomatisch für die Diskussion, oder?

(O.K. auch der Macarios-Flipper in Walross und Damast wurde viel befummelt, das geben ich zu...)

Nils
 
Aha, na denn...
"Messer sind Werkzeuge" gilt dann also nur noch, wenn es sich um die Streitfrage dreht, Waffe/keine Waffe...:rolleyes:

Das Thema des von Dir verlinkten threads ist Designschwachsinn bei explizit als Superdupergebrauchsmesser angepriesenen Messern. Wenn bei einem als Überlebensmesser deklarierten Teil die Rückensäge nur verwendet werden kann, wenn man nach oben schneidet - weil der Griff keine andere Haltung zulässt - dann ist das Schwachsinn. Und das darf man dann auch so sagen. Denn bei einem reinen Gebrauchsmesser bestimmt in erster Linie der Gebrauch das Aussehen.

Wenn Jürgen aber das Heck baut, dann muss da weder die Rückensäge praktikabel sein noch muss der Griff auch bei zehn Stunden Arbeit geschmeidig in der Hand liegen - weil Jürgen das Ding nicht als Gebrauchsmesser baut, sondern einfach so. Da bestimmt nix, das macht man eben einfach so. Weils Spaß macht.

Und manche Messer werden "einfach so" gebaut und geben auch gute Gebrauchsmesser ab.

Das sind drei unterschiedliche Themen. Und wenn man Messer beurteilt, tut man gut daran, die auch auseinanderzuhalten, damit das Urteil dem Messer auch gerecht wird.

Die Themen überschneiden und widersprechen sich

Was jetzt, überschneiden oder widersprechen? Natürlich überschneiden die sich. Widersprechen aber nur, wenn man alles in einen Topf hauen will.

Pitter
 
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Die Themen sind Kreativität, Individualität, Vielfalt, Fortschritt.

Wenn etwas verändert werden soll, braucht es Leute die etwas verändern. M.E. sind der/die Forenbetreiber hierzu prädestiniert. Schafft Anreize, gebt Anregungen, schafft Plattformen. Veränderungen brauchen Zeit, nichts geht von jetzt auf gleich. Nur man muss damit anfangen und nicht nur reden.

Hilmar
 
Wenn etwas verändert werden soll, braucht es Leute die etwas verändern. M.E. sind der/die Forenbetreiber hierzu prädestiniert. Schafft Anreize, gebt Anregungen, schafft Plattformen.

Wo Du recht hast. Ich schreib ja nicht nur, ich denke auch ... genau darüber nach ;)

Pitter
 
Danke Willi,

ziemlich exakt meine Ansichten.

Und über Mindtrips Statement braucht man glaub ich nicht weiter zu diskutieren, "genialer" Messerdesigner hin oder her, aber so knapp und präzise kann man seine Verachtung für den Pöbel wohl nur selten zum Ausdruck bringen, Kompliment...
 
Meine Güte, das nimmt ja teilweise Ausmaße hier an...
Also, zwischen "Verachtung" und "gelangweilt sein" besteht doch schon ein gewisser Unterschied.
 
Das sind drei unterschiedliche Themen. Und wenn man Messer beurteilt, tut man gut daran, die auch auseinanderzuhalten, damit das Urteil dem Messer auch gerecht wird.
...
Widersprechen aber nur, wenn man alles in einen Topf hauen will.
Da ich selbst auch von mir behaupte, "Spaßmesser" zu machen, muss ich auch jedesmal vorher beurteilen, ob und wie...
Diese Überlegungen sind mir nicht fremd, aber möglicherweise Anderen... Scheinbar trifft aber genau das zu. Verunsicherung darüber, worum es eigentlich überhaupt noch geht...

Nicht in diesem Thema hier, denn hier soll ja eigentlich heraus"geschält" werden, woran die vermeintliche Stagnation liegt oder liegen könnte... :hmpf:

Gruß Andreas
 
Nicht in diesem Thema hier, denn hier soll ja eigentlich heraus"geschält" werden, woran die vermeintliche Stagnation liegt oder liegen könnte... :hmpf:

Andreas, ich hab echt keinen Bock über "vermeintlich" zu diskutieren, wenn ich nicht das, was mir hier im Forum fehlt, woanders eben sehen würde. Da brauche ich nicht lange rumquatschen; schau Dir halt bittschön an, was in den US Foren zu sehen ist. Und dort sind natürlich nicht nur US Messermacher, sondern - bedingt durch die Sprache - Messermacher von überall her. Da kann ein deutschsprachiges Forum per se nicht mit, klar. Aber es kann ja nun wirklich nicht schaden, sich mal genauer anzuschauen (zu *schauen*, nicht nur zu meinen, was wo wie ist) was es auf der Welt noch so gibt.

So, und meine Hausaufgabe wird eben sein, mir zu überlegen, wie man neben der "Traditionellfraktion" auch der "Designerfraktion" mehr Platz geben kann.

@wiliw. Es geht nicht um Shapeshifter und Steampunk. Gestaltung ist mitnichten immer nur das Große, sondern auch und gerade das kleine, die Feinheiten.

Enrico hat gerade so ein wunderbares Beispiel, ich darf mich mal bedienen: http://enricoknives.blogspot.de/2012/04/tactical-peasant.html (Tactical Peasant).

Das ist jetzt gar nichts besonderes. Ne Fertigklinge von Svörd und bisserl Kram aus der Bastelkiste.

So ein Messer kann man auf wenigstens zweierlei Arten bauen: Man nimmt die Klinge, macht da nen Griff dran, *damit* man das Messer benutzen und in die Hosentasche stecken kann. Kann man so machen. Kann man aber auch anders machen.

Enrico hat halt nicht ne alte Dachlatte aufgesägt und drei Nägel reingehauen, sondern transluzendes G10 (oder was auch immer das ist) genommen. Das gibt der ziemlich altertümlich aussehenden 0815 Droppointklinge schonmal nen frischen Touch. Und der Backspacer ist halt nicht aus irgendwas, nur damit die Schalen auseinandergehalten werden, nö, der ist eben orange. Schau Dir das Messer in s/w an, dann siehst Du, was das ausmacht. Und das Griffende ist nicht irgendwie aberundet, und das Vorderteil einfach halbrund geschliffen, sondern der Griff hat Kanten. Und der Bauch ist auch nicht grad durchgeschliffen, sondern hat zwei Fingermulden.

Das ist ein ganz simples Ding, das ich trotzdem gelungen finde (meinetwegen Gschmacksach) und das auch aus der Masse heraus sticht (wird kaum einer betreiten). Ob Enrico sich da große Gedanken gemacht, oder er einfach nur ein glückliches Händchen hat, weiß ich nicht. "Langweilig" fällt mir bei dem Messer jedenfalls nicht ein.


Pitter
 
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Man muss gar nicht so weit weg, um innovative, hochinteressante Sachen rund ums Messer zu sehen, ein genauerer Blick ins BBF reicht - man muss die kleinen, feinen oder extrovertierten Sachen nur erst mal entdeckt haben. Und die kommen dort regelmäßig ans Licht, ist vllt. ein besserer Vergleichsmaßstab, weil innerhalb Europas ;)

Dort tummelt sich nicht gerade die gesamte Bandbreite der Messermacher der Welt. Eher im Gegenteil, dort ist oder bleibt man seltsamerweise eher "unter sich". Es ist trotz der englischen Sprache eine Insellage in der Messerwelt.

Ich persönlich finde es in den meisten US-Foren, in denen ich mitlese oder sogar registriert bin, mittlerweile eher langweilig. Da ist dann alles jedesmal so neu, dass man vor lauter Neuigkeiten den Überblick verliert. Die sind quasi mit nichts anderem beschäftigt, als sich möglichst oft und schnell neu zu erfinden. Was ja grundsätzlich nicht schlecht sein muss. Ist eben nicht jedermanns Sache.

Gruß Andreas
 
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Das ist jetzt gar nichts besonderes. Ne Fertigklinge von Svörd und bisserl Kram aus der Bastelkiste.

So ein Messer kann man auf wenigstens zweierlei Arten bauen: Man nimmt die Klinge, macht da nen Griff dran, *damit* man das Messer benutzen und in die Hosentasche stecken kann. Kann man so machen. Kann man aber auch anders machen.

Pitter

Das mit dem Griff dranmachen, daß man es benutzen kann, macht Svord eh selber, daher war mein Anspruch schon, etwas "Neues" zu machen, daß ich selber halt so noch nicht gesehen habe ... die Kombination von neu/alt bzw. geschmiedet Klinge/modernes Griffmaterial gibt sicherlich noch viel Möglichkeiten her!

Und übrigens Danke! Das gibt mir jedenfalls Motivation weiterhin meinen eigenen Ansprüchen nach "kreativem" Neuland treu zu bleiben! Das meiste scheitert bei mir eigentlich an der Zeit ... Zeichnungen habe ich mapppenweise....

Gruß, C.
 
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[QUOTE='[Nick]Und das auch noch von "oberster Forenebene" (mindtrip) herab.[/QUOTE]

Mit wem redest Du jetzt? Die oberste Forenebene steht im Impressum.

Weils da offenbar Unklarheiten gibt:

mindtrip hat dieses Forum 2000 gegründet, ich habe es 2004 übernommen. Ray hilft mir bei der Technik aus und hat auch einen Großteil der Arbeit beim Umstieg auf die aktuelle Forenversion, das Layout und zig Anpassungen und Erweiterungen geleistet. Wofür ich logischerweise sehr dankbar bin.

Was allerdings nichts daran ändert, dass hier neben mindtrips Beiträgen "mindtrip" im Profil steht. Und neben meinen "Pitter". Und wenn Du Dich mit der obersten Forenebene rumstreiten möchtest, dann wirst Du das schon mit mir machen müssen. Und dann nimm bittschön auch auf das Bezug, was ich geschrieben habe. Und nicht auf Beiträge von anderen.

Pitter
 
Hallo,
kann es möglicherweise sein das der Begriff Innovation unterschiedlich interpretiert wird?

Innovation heißt wörtlich „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Das Wort ist vom lateinischen Verb innovare (erneuern) abgeleitet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff unspezifisch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden, die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und den Markt durchdringen.

Gruß
Micky
 
Hi,

ich glaube auch, das hier einiges durcheinander
gewürfelt wird.

Für mich ist eine Innovation mit einem handfesten
Vorteil verbunden (wie zum Beispiel das Spyderco-
Einhandprinzip). Im Gegensatz dazu ist eine verzierte
Schraube keine Innovation, sondern eine Variation.

Das heisst aber nicht, das Variationen nicht auch
ihren Reiz haben - es gibt im Messerdesign viele
unterschiedliche Stilrichtungen - von taktischem Stil,
bis hin zu verspielten Kunstwerken oder Messer im
Stil von bestimmten Messermachern (z.B. Scargel,
Loveless...). Alle diese Stile haben ihre Liebhaber
und ihre Berechtigung.

Im Bereich der Variationen ist durchaus Luft nach
oben - bei echten Innovationen wird die Luft dünn.

In diesem Sinn ist der Titel dieses Threads evtl.
etwas unglücklich formuliert.

Variationen haben durchaus auch das Potential, das
selbst einem Telefondesinfizierer die Kinnlade herunter
klappt...:glgl:

Ohne teilweise auch abgedrehte Ansätze würde es
keinen Fortschritt geben - da hilft nur eins - machen.


Nestor
 
Für mich ist eine Innovation mit einem handfesten
Vorteil verbunden .....

Moin

Aber nur weil du einen Begriff selber neu definierst, anstatt die gängige Bedeutung zu akzeptieren, ist doch die Überschrift nicht unglücklich formuliert:rolleyes:

Und um mal bei deinen Beispielen zu bleiben..... ein Messer im Stil von Scagel mit modernem Stahl, modernen Griffmaterialien und einer Kydex-Scheide wäre im tiefsten Sinne des Wortes eine Innovation und keine Variante;)

Gruß
chamenos (der weiß, dass sich gerade beim ein oder anderen Traditionalisten die Nackenhaare hochstellen:D)
 
Es ist nicht nur der Threadtitel unglücklich gewählt, sondern der ganze Vorgang hier ist maximal dumm gelaufen.

Als ich die Diskussion um Mintrips Beitrag gesehen hab, dacht ich mir wunderbar, da kannst auch mal ein paar Themen ansprechen, die mir schon länger unter den Nägeln brennen. Das war eine Quatschidee. Ich habe einfach gepennt; ich hätte den Beitrag einfach löschen sollen.

Ein paar haben ja trotz der aufgeladenen Stimmung konstruktive Ideen eingebracht. Den Thread zu löschen, wäre deshalb unfair.

Da aber mindtrip seine Meinung nicht weiter begründen will, und der Thread damit das Thema verloren hat, schließe ich diesen Thread.

Was allerdings nicht heißt, dass das Thema "Variationen" - Danke für das Stichwort, das drückt besser aus, worums mir geht - damit vom Tisch ist. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es in der hiesigen Messerszene bunter zugehen darf. Neben dem Gebrauchsmesser und dem Walroßzahn darfs gerne mehr Grünes und Orangenes geben, verpackt in eine moderne und gestlyte Form. Sowas hätte ich gerne häufiger gesehen; auf Ausstellungen und natürlich besonders hier im Forum. Das ist übrigens kein besonders innovativer Gedanke - hier wars eben schon mal bunter.

Auch das Thema Messerdesign könnte mehr Raum vertragen. Das muss dann aber unter einem anderen Vorzeichen und anhand von Beispielen diskutiert werden. Designer und Messermacher, die dazu was beitragen können, gibts hier im Forum ja genug. So könnte man z. B. bei den Beiträgen zur Entstehung eines Messers nicht nur den technischen Ablauf zeigen, sondern eben auch mal erläutern, wie die Form entstanden ist. Mal als *ein* Denkanstoß.

Damit auch was gemacht wird, möchte ich das Thema erstmal sacken lassen und mir dann mit den Moderatoren überlegen, wie das Messerforum aktiver Leute fördern kann, die eben nicht Mainstream machen und nicht den sicheren Hafen ansteuern.

Pitter
 
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