Wootz...
...ist Tiegelschmelzdamast. Im Gegensatz zu Schweißverbundstahl, der hierzulande als Damaszener Stahl bezeichnet wird, ist Wootz im Tiegel aus Erz und Kohlenstoff (meist Holzkohlepulver und Pflanzenteile) direkt erschmolzener Stahl.
...ist aufwendig und langwierig in der Herstellung. Zuerst erfolgt ein Erschmelzen des Rohbarrens mit extrem langer Abkühlzeit. Dann muß dieser Barren ("König" genannt) lange bei hoher Temperatur und oxydierender Atmosphäre geglüht werden, um erstens die vorhandene dendritische Struktur aufzulösen und zweitens eine weiche "Schale" zu produzieren, die das Material erst schmiedbar macht. Danach muß das Material mindestens 50, besser 100, Hitzezyklen innerhalb eng vorgegebener Grenzen unterworfen werden, um die endgültige Struktur aufzubauen. Dabei werden Karbidanreicherungen entlang vorhandener Seigerungen von Fremdstoffen (meist Vanadium) "gezüchtet".
...ist extrem übereutektoid. Alle bisherigen Beispiele alter und neuer Wootzstücke, von denen ich Untersuchungen gesehen habe, hatten zwischen 1 und 3 (!!!) Prozent Kohlenstoff. Die Meisten lagen zwischen 1,5 und 2 % C.
...ist kein homogenes Material. Die Matrix besteht aus kohlenstoffarmem Stahl und stützt ein Gerüst aus sehr harten Karbiden.
...ist NICHT, wie Herbert behauptet, hart und brüchig. (Sorry, Herbert) Wegen der merkwürdigen Struktur ist das Material viel mehr sehr flexibel bei gleichzeitig sehr guten Schneide-Eigenschaften.
...sieht GEIL aus!!!!!
Achim