wozu dient ein Ricasso am Messer?

@tomberger

Das sieht für mich wie eine Große Schleifkerbe aus und nicht wie eine Fingermulde?
 
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@ tomberger, fingermulden können genau so gut ein segen, wie auch störend sein, kommt halt immer auf das händling an. wer kann schon zu gleicher zeit alles haben. alternativ zum fixed wäre da ein folder für feinarbeiten. ich betrachte das messer als werkzeug! hier ein kurzer vergleich: schruppfeile und feinschlichtfeile, so wie das ganze spektrum dazwischen.

grüße uwe;)
 
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Moin

Dann muss ich kleine, ca. 10cm lange, angespitzte Stöckchen zurechtschnitzen, die durch die ca. 7mm Ösen des Ponchos passen. Das ist dann eher die Kategorie "feine Arbeiten", denke ich mal.

Das fällt eher unter die Kategorie "falsche Arbeiten":D

Es ist der Lebenserwartung deines Ponchos (wie auch bei jeder Zeltbahn oder ähnliches) im höchten Maße abträglich direkt durch die Ösen abzuspannen. Da gehören Schnurschlaufen dran

Dazu bin ich bei diesem Messer, so wie Ookami sagt, gezwungen die Fingermulde zu benutzen. Bei jedem anderen meiner Messer dieser Größe geht das jedoch genauso gut ohne dem Kurzgreifen!

Warum nimmst du dann keins deiner anderen Messer?

Die Idee hinter solchen Fingermulden ist ganz einfach die, dass du bei "grober" Arbeit das Messer möglichst weit hinten greifen kannst.
Das angeschliffene Stück der Klinge also möglichst weit von deiner Hand entfernt ist.

Mit grober Arbeit ist näturlich nicht solches Holzhacken gemeint, sondern z.B. das Abschlagen von Ästchen an der zukünftigen Zeltstange.

Für feine Arbeiten, Fuzzsticks z.B. ist kein voluminöser Griff nötig, - ja manchmal stört er sogar (mich z.B. beim Schälen von was auch immer).

Du hast also ein Messer mit einer relativ kurzen klinge und einem langen "Multifunktionsgriff".
So zumindest die Idee:rolleyes:

(Eigentlich besser, da mein Zeigefinger zu groß für das kleine Löchelchen ist).

Klare Fehlkonstruktion.
Genauso wie der Rest vom Messer:D

Das ist aber eine hier viel und emotional geführte Diskussion.

Diese ganzen Multifunktional-Pseudomilitärischen-Hardcoresurvivalisten-All-in-One-Messerchen haben alle die gleichen Nachteile. Zu dick und zu schwer für wirkliche Fein- bzw. Schneidarbeit und zu dünn und zu leicht fürs Grobe.

Aber sie sind halt viel cooler (und natürlich "individualistischer") als ein profanes Mora bzw. Takelmesser und ein kleines Beilchen bzw richtiges Haumesser.

Gruß
chamenos
 
Wenn dir bei dem Messer die Kerbe stört,dann mache sie scharf wie bei einem Elektrikermesser.
 
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Ich bin was Fehlschärfen angeht ganz beim Threadstarter und habe das Thema für mich hiermit abgeschlossen. Das Messer hab ich nun seit reichlich vier Jahren im Gebrauch, und mir gruselt's vor kleinen und mittelgroßen Messern mit Fehlschärfe nur mehr. ;)
 
Hallo dcjs!

super Messer! Sieht sehr ähnlich aus zu einem Messer, das ich 2004 entworfen habe, gleiche Gedanken, gleiches Material, sehr ähnliches Design. Ich wollte das bei einem Messermacher machen lassen. Leider hat er sich, nachdem alles besprochen war, nicht mehr gemeldet.

Aber das macht Lust, einen zweiten Anlauf zu wagen.

Du hast eine PN von mir.

Gruß, TB
 
Hier einer meiner Entwürfe.

P1020208.JPG


Die Fingermulde hat hier mindestens drei Funktionen.

1. Da der Griff ganz gerade ist dient die Fingermulde zur Sicherung des Messers beim Hacken. Ansonsten ist das Messer u.U. schnell überall, nur nicht da wo es sein soll.

2. Beim Schleifen kann es mir nicht passieren, dass ich versehentlich mit dem Stein den Handschutz erwische und mir eine Macke reinschleife. Sieht ja auch nicht schön aus.

3. Die Fingermulde kann zum Schaben benutzt werden, wenn ich mit dem Messer und einem Feuerstein Feuer machen will / muss.

Bei skandinavischen Messern ist tatsächlich meist kein Ricasso vorhanden, doch das hat technisch gesehen den Nachteil, wie bereits einige vor mir schrieben, dass damit die Anpassung Griff / Klinge wesentlich umständlicher und evtl. unschöner wird. Davon abgesehen kann man das Ricasso beispielsweise auch mit einem Filework verzieren, was dem Messer eine ansprechendere Optik verleiht.

Ob man letztlich ein Ricasso einplant oder nicht, ist imho eine Frage der persönlichen Vorlieben.
 
hier ein kurzer vergleich: schruppfeile und feinschlichtfeile, so wie das ganze spektrum dazwischen.

Ein schönes Beispiel, denn sowohl an Schruppfeilen als auch an Feinschlichtfeilen findet man die gleiche Art Griff.

Für mich ist ein Teil des Problems, dass es manche User gibt, die gern ihre Handhaltung an das Messer anpassen (ich) und manche, die gern ein an ihre Handhaltung angepasstes Messer hätten.


Ookami
 
Hallo,


meine persoenliche Vorliebe geht zu kein bzw. nur minimales Ricasso. Warum sollte ich nutzbare Schneidenlaenge verschenken, noch dazu in dem Bereich, in dem man die meiste Kraft aufbringen kann?

Wenn ein groesseres Ricasso vorhanden ist, dann bitte gleich als Griffmulde ausgeformt, um das Messer kuerzer greifen zu koennen. So hat es wieder einen Nutzen (Ihr seht schon, aesthetische Aspekte stehen bei mir nicht im Vordergrund).


Gruesse
 
Ich habe sehr viele französische Taschenmesser. Das sind wunderschöne, klassische Designs ohne Ricasso - funktionieren tun die auch...

Was aber der Vorteil von -ebenfalls traditionellen- Solingern mit Ricasso ist:
- besser zu schleifen
- Fingerschutz beim versehentlichen Einklappen (Messer ohne Verriegelung)
und vor allem:
- durch das hervorragende Ricasso schlägt die Schneide nicht innen im Gehäuse auf. Dadurch bleibt sie länger scharf.
 
Ich beschreib mal kurz meine Erfahrung mit Ricassos:

Bei Feststehenden Messer:
Hart Unnötig. Warum? Wenn man einfach ein recht kleines Ricasso anbringen würde, kann man genauso gut feine Arbeiten ausführen und gleichzeitig den Griff greifen.
Aber noch was ganz anderes; "Feine Arbeiten" erledige ich meistens mit der Spitze eines Messers. Nur muss ich da so und so auf den Klingenrücken greifen; Ricasso bringt da auch nix..
Ich mag hier besonders das Fällkniven A1. Für meinen Geschmack genau richtig.
http://www.noze-nuz.com/recenze/fallkniven_a1/11.JPG

Bei Klapmessern;
So eine Sache.
Sinn macht für mich ein Ricasso vor allem bei Back-Locks als Sicherheit, wenn ich die Klinge beim Zuklappen zuerst auf den Finger fallen lasse.
Ansonsten meist hinderlich, weil es eben wie schon vorher beschrieben, den Teil der Klinge "wegnimmt", an dem ich die meiste Kraft aufwenden kann.
Ricasso also ja, aber nicht zu groß.

Bezüglich "Kurz greifen",...ich weiß ja nicht wie ihr das so macht, aber ich find diesen Griff sogar meistens sehr unnatürlich.
Wenn ich beispielsweise Gemüse schneid, dann halt ich mein Messer meisten mit den Findern an den Griffseiten. Würde ich bei einem Kleineren Messer ala Spyderco Native oder Konsorten "kurz greifen" dann wär mein Zeigefinger eher im Weg weil ich damit permanent aufs Schneidbrett aufsetzen würde. Oder meine Technik is einfach am A**** :steirer:

In diesem Sinne; "Gut Schneid" :super:
 
Hallo Messerfreunde,
also ich baue und nutze beide Varianten:
Kleinere Messer baue ich gerne mit minimalem Ricasso (1-2 mm), hier will ich beim Druckschnitt nicht im Handgelenk abknicken müssen.
Größere Messer mache ich auch gerne mit großer "Fingermulde". Ich kann damit sehr gut fein arbeiten, zudem nutze ich die scharfe Ecke am Ansatz zum Einritzen von Leder etc. Zusammen mit einem längeren Griff ergeben sich viele Griffmöglichkeiten, je nach Bedarf.
Geht ja beides gut und hat seine Berechtigung.
Je mehr Nutzer und Messermacher, umso mehr Ansichten zum "gute gestalteten" Messer.
Grüße
less
 
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