Wurfstern , Balisong , Spring- und Fallmesser

Hayate

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(Ohne weiteren Kommentar zum Sinngehalt dieser Vorschriften)
Kann sich irgendjemand vorstellen, wieso ausgerechnet die oben genannten Gegenstände (Waffen sind davon wohl nur die Wurfsterne) von Politikern für besonders "tückisch" (Pressemitteilung der grünen Bundestagsfraktion) bzw. gefährlich gehalten werden?

Ich will damit keine Diskussion anfangen, wir wissen schließlich alle , was von solchen Ansichten zu halten ist. Ich will nur wissen, wie um alles in der Welt man auf solch eine Idee kommt.Wenn also jemand die Gedanken der genannten Herrschaften nachvollziehen kann...
 
Sorry kann ich nicht. Ich glaube einfach, daß da zu viel schlechte Filme gesehen wurden. Ich habe auch noch nie davon gehört, daß jemand ernsthafterweise einen Wurfstern als Waffe mitgeführt hätte. Vielleicht sind die Herren und Damen in der Gesetzgebenden Minderheit einfach erschreckt bei dem Gedanken, daß an 'plötzlich' hervorschnellende Klingen.
 
Original geschrieben von Hayate
Kann sich irgendjemand vorstellen, wieso ausgerechnet die oben genannten Gegenstände (Waffen sind davon wohl nur die Wurfsterne)...

Naja,z.B. die Senban Shuriken waren ein Tischlerwerkzeug - mit dem Mittelloch wurden Nägel gezogen. Also reine Waffen waren diese nicht.

Die Gedanken von Politikern nachzuvollziehen habe ich aufgegeben. Ich traue den Brüdern und Schwestern nicht mehr.

Als Erklärungen bleibt nur Dummheit, politischer Aktionismus und die Salamitaktik.
Ich befürchte, das hier alles zusammen kommt.
 
  • Wurfsterne: Zuviel schlechte Filme gesehen
  • Balisongs: Probleme mit Jugendlichen, die damit in der Öffentlichkeit/Schule herumspielen und dieses Posen zur Einschüchterung gebrauchen, nach momentanen Gesetzesstand keine Möglichkeit dagegen vorzugehen
  • Springmesser: s. Balisongs und zu viele schlechte Filme gesehen
Die besondere Gefährlichkeit die den Gegenständen in der Begründung angedichtet wird ist bei allen diesen Gegenständen natürlich nur der reinen Phantasie entsprungen.

Bei dem doch recht hohen Anteil an Erfahrungen aus Filmen wundert es mich eigentlich, daß nirgends im neuen Gesetz eine Verbot des "Schießens mit Kurzwaffen mit nach oben gerichteten Handrücken" enthalten ist :irre:
 
Ich denke, daß die Aufmerksamkeit überwiegend "BESCHLAGNAHMTEN" Waffen gewidmet wurde.
Es ist wirklich so, daß diese Waffen oft von Jugendlichen mitsich geführt wurden.
Beim Balisong liegt das wohl daran, daß man auch damit spielen kann und es sehr billig ist.
Die Dinger kosteten rund 30 Mark. (Kriminelle schleppen doch kein Benchmade mit sich rum)

Wie gesagt, Politiker sind nun mal keine richtigen Mitglieder der Gesellschaft(Ihre Kinder gehen auf Privatschulen und so...)
Die haben sich wohl eine Liste geben lassen mit Waffen, die bei Verdächtigen gefunden wurden.
Zum anderen wollen sie wohl Messer verbieten, die nicht unter den Begriff Werkzeug fallen.
Warum?
Keine Ahnung.
Die beste Abstechwaffe bleibt ein dünner Schraubenzieher, da bleibt man auch nicht an den Rippen hängen.
Das diese ganze Gesetzesänderei nur eine "Umschaufelung" bewirkt, merken die wohl nicht.
Daß Personen Hieb und Stichwaffen mitsichführen, lässt sich nicht verhindern, denn alles lässt sich nicht verbieten.

Ich denke eher, daß darauf gehofft wird, daß Kriminelle noch nach dem Inkraftsetzen des neuen Gesetzes diese "verbotenen Waffen" mitsich führen. Auch wenn man dann Verdächtigen keine Straftaten nachweisen kann, so bleibt wenigstens eine Straftat vorhanden:
Das Mitführen eines verbotenen Gegenstandes!!!
 
Die gesetzgebenden Parlamentarier haben/hatten wohl die gleichen unreflektierten, medieninduzierten Vorurteile wie der Rest der Welt - nur dass sie das im Gesetzgebungsprozeß nicht in dieser Form beeinflussen darf.
Natürlich werden diese Gegenstände gerne von aggressiv auftretenden halbstarken Posern verwendet, natürlich werden sie häufig bei Kleinkriminellen und Drogensüchtigen sichergestellt (Preis). Für Verbrechen werden sie allerdings - statistisch gesehen - so gut wie nie verwendet. Das schlechte Ansehen der Dinger in der Öffentlichkeit ist also nachvollziehbar, ein Verbotsgrund ist es nicht. Aber Gesetze, die auf Vorurteilen beruhen statt auf Fakten und freiheitlichem Denken haben anscheinend immer die besseren Karten :(
Und dass vermutlich bei der oben genannten Klientel jetzt das klassische Rasiermesser, was in seiner Verwendung als Waffe viel kritischer einzuschätzen ist als oben genannte Gegenstände, eine gewaltige Rennaissance erleben könnte, scheint den Vorstellungshorizont unserer Innenpolitiker zu übersteigen...:angry:
Die Reaktion der Menschen auf die Gegenstände kann ich verstehen (und ändern) - wie daraus ein Gesetz werden konnte nicht.
 
Zu viel schlechte Filme ?

Nur schlechte Filme, aber nicht mal eine einzige gute Ausrede, bzw. plausible Begründung, noch nicht mal frisierte Statistiken als Notlüge (oder etwa doch ?).

Gruß Andreas/L
 
Ganz einfach:
Küchenmesser, Schraubenzieher, Ziegelsteine, Autos, Zigaretten,..usw. können sie nicht verbieten da sie sonst Ärger mit den Gewerkschaften und der Industrie bekommen würden, und natürlich gar nicht möglich ist, auch wenn die meisten Toten auf Konto dieser Gegenstände zurückzuführen sind.
Aber irgend etwas müssen sie verbieten um die Öffentlichkeit zu beruhigen und vorzutäuschen etwas zu tun. Was bietet sich besser an als etwas das ganz gefährlich aussieht und nicht von vielen unterstützt wird.
 
Was Pizzini sagt macht Sinn,
aber ich glaube es steckt mehr dahinter:
wenn man Gegenstände im WaffG verbietet die zigtausendfach
verbreitet sind, was erhält man?
Zigtausende potentielle Verstösse gegen das WaffG!!!
Irgendwann werden diese Verstösse zwangsläufig in die Kriminalitätsstatistik
eingehen und auf Grund der "ach so dramatisch gestiegenen" Verstösse gegen das WaffG
eine Verschärfung desselben rechtfertigen!!!!!!!

Um es ganz einfach zu sagen:
Es ist völlig EGAL was zuerst verboten wird,
ZIEL ist alles zu verbieten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
aus dem Protokoll der 234. Bundestagssitzung vom parlamentarischen Staatssekretär Fritz Rudolf Körper:
Es geht auch darum, mit dieser Novellierung einen Beitrag für die innere Sicherheit zu leisten. Dies geschieht beispielsweise, indem bestimmte gefährliche Messer und Wurfsterne verboten werden. Dies wurde übrigens auch in dem jetzt gegenstandslos werdenden Bundesratsentwurf gefordert. Der Gesetzentwurf stimmt mit den Forderungen auf Bundesratsseite überein.
Herr Körper wird sicher nicht erklären können was an einem Butterfly-Messer besonders gefährlich ist, auch wird es ihm schwer fallen darzulegen, daß ein Wurfstern z.B. gefährlicher ist als ein Dartpfeil, ein Stein oder eine Flasche.
 
Herr Özdemir:
Es geht nämlich auch darum, dass wir in dem Bereich, in dem wir den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Gefahren gewährleisten müssen [...] Deshalb ist es richtig, dass Spring- und Fallmesser künftig ebenso verboten sind wie tückische Wurfsterne.
:hehe:

Ich will Herrn Özdemir nicht unterstellen, daß er es nicht genauso meint wie er es sagt, ich meine nur, daß sich mit der Thematik Waffenrecht zu viele Leute ohne Ahnung und mit zu wenig Zeit sich diese anzueignen beschäftigen und sich dann gewisse Regelungen nur durch eine Mischung aus Ideologie, Phobien, mangelnde Medienkompetenz (KungFu-Filme als Maßstab für die Gefährlichkeit von Wurfsternen nehmen), schlechten Beratern und ohne Hintergrundwissen gedeuteten Statistiken erklären lassen.
 
Und jetzt?

Was meint ihr, wie´s weitergeht?

Das Waffenrecht soll weiter verschärft werden - werden wieder Messer betroffen sein?

Und was diesmal?

Alle Folder?
Alle Dolche?
Alle Messer über 15 cm Klingenlänge?
Alle Messer mit gebogenen Klingen?

Was meint ihr?
Gibt´s vielleicht schon Anhaltspunkte, die auf irgendwas in der Richtung hindeuten und ich bisher nicht mitbekommen habe?
 
Nein, gibt noch keine Hinweise. Der Wind steht momentan in Richtung Waffenbesitz erst ab 21 (wird denke ich auf jeden Fall kommen, ggf. aber nur für Großkaliberschußwaffen, ggf. aber auch für alle Waffen (würde dann auch Dolche etc. betreffen)) und einem Verbot von sog. PumpGuns, zusätzlich wird darüber nachgedacht, das Schützen (?) Munition nicht mehr zuhause aufbewahren dürfen :confused:

Inwiefern eine Vorderschaftrepetierflinte in irgendeiner Weise gefährlich ist als eine andere Flinte ist mir zwar schleierhaft (aber auch Butterflies werden ja mit dieser Begründung verboten und in Österreich hat es mit einem PumpGun-Verbot auch geklappt) und wie das mit dem Aufbewahrungsverbot von Munition funktionieren soll und was es bewirken soll verschließt meinem Geist auch.

Wir bewegen uns immer mehr in eine Gesellschaft, in der mittels Anlaßgesetzgebung alles was irgendwann einmal spektakulär negativ auffällt (außer Autos, Fußball und Bier natürlich) einfach verboten wird. Der Fall schafft es tagelang auf Seite 1 der Nachrichten und schon nimmt man ihn als Maßstab. Zur Erinnerung, pro Tag sterben in D knapp 20 Menschen im Straßenverkehr, gut 320 Fälle von schwerer Körperverletzung, über 150 Raub(über)fälle, 21 Fälle von Vergewaltigung und schwerer sexueller Nötigung, 41x sexuellen Mißbrauch von Kindern und über 7 Mal gibt es Mord und Totschlag (alles Durchschnittsangaben anhand der Kriminalitätsstatistik des BKA für 2001).

Das ist aber für Medien oder Politiker natürlich nicht so interessant. :(
 
Ich bin wirklich gespannt, wie Genosse Schily diese Statistik so interpretiert, daß sie seine Meinung zum Waffenrecht bestätigt. Immerhin hat er selbst verkündet, daß es immer weniger Gewaltverbrechen gebe und Deutschland ein sicheres Land sei. Wie leitet er daraus Handlungsbedarf ab?

vielleicht so:
1.Kriminalitätsrate rückläufig
=> Rechtschaffene Bevölkerung muß keine Waffen haben, denn das Land ist sicher.
=>Waffenverbot
2.Kriminalitätsrate steigt => Um dem Verbrechen Einhalt zu gebieten, muß der Zugang zu potentiellen Tatwerkzeugen erschwert werden
=>Waffenverbot

Der Minister hat sich zwar offensichtlich noch nicht entschieden, welcher der beiden Fälle hier eingetreten ist, aber es wird trotzdem etwas getan. Der Bürger kann also weiterhin ruhig schlafen, während das BMI fleißig und kompetent für seine Sicherheit sorgt.
 
Die Frage ist halt, ob man das "Risiko" eingehen sollte, jetzt eine Menge Geld für Folder, die mit einem Flipper oder Feder als Öffnungsunterstützung (also keine richtige Automatik), Dolche, Schwerter oder Messer mit leicht gebogener Klinge auszugeben, wenn das Zeug dann vielleicht noch unsinnigerweise in 2, 3 Jahren oder so verboten wird.

Was meint ihr?
 
Tja Tim, zur Beantwortung dieser Frage muß man drei Sachen wissen:
  1. die Verbote werden mit dem neuen Gesetz aus diesem in den Anhang wandern und damit wesentlich einfach zu ergänzen sein
  2. einmal erlassene Verbote werden im selben Staatssystem nahezu nie wieder gestrichen
  3. der Deutsche geht im Allgemeinen erst auf die Barrikaden wenn man ihm den Fernseher, das Auto oder Fußball wegnehmen will
... mach' Dir selbst einen Reim darauf.
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wählt die Anarchistische Pogo Partei Deutschlands (Oops, tritt ja gar nicht mehr an)
 
Verbietet Brot!

Da es der inneren Sicherheit dienlich ist werde auch ich mich künftig für ein Verbot von Brot einsetzen. Sollte recht effektiv sein.

brot.gif


Und weiter böse, böse Q3, CS und UT zocken, auch wenn's Edmund und Otto nicht gefällt :fack: .

:)

Andi, der seinem UDT jetzt einen Panzerschrank schenkt.
 
Danke .50 A.E. für diesen geilen Beitrag.

Das erste mal das ich seit dieser ganzen verlogenen Amoklaufscheisse wieder richtig lachen konnte.

Die Toten von Djerba hat hier keine Sau interessiert, aber die Medienhetze um den "Amoklauf" und damit Sportschützen, Gamer und Musikfreunde einer härteren Richtung zu diskriminieren, gemahnt an eine Ära der deutschen Geschichte die sich besser nicht wiederholen sollte. Tut sie aber.

"Bürger, Kauft nicht beim Sportschützen"

Die faschistoiden Tendenzen gehen IMHO nicht von irgendwelchen Bomberjackenglatzen aus.

DER FISCH STINKT VOM KOPFE HER.
 
Was willst Du von Politikern erwarten, die früher mal Terroristen waren bzw. Terroristen verteidigt haben? Man kann gar nicht soviel essen wie man anhand der derzeitigen politischen Lage gerne kotzen möchte...

"Ich wünschte, es käme ein grosser Regen..."
 
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