Zelluloid

Floppi

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Hat schonmal jemand Zelluloid als Griffschalenmaterial verarbeitet?
Und wo kriegt man sowas in passenden Dimensionen her (wenn man nicht gleich was in den USA bestellen will)?
 
Reicht Dir eine Schallplatte nicht aus von der Dicke ?
Film (noch dünner) kannst Du von mir haben. (Tonnen weise.)

Gruss
El
 
Verarbeitet hab ichs noch nicht, aber welches gesehen das für Messer angeboten wurde.

Und zwar hat Blades&more Zelluloid in Schildpatoptik und ich glaub da waren auch noch andere Sorten. Einfach mal bei ihm anrufen tel. 05686 - 930108. Das sieht dann in etwa so aus wie auf dem Bild.
p668n1.jpg


freagle
 
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Zelluloid als Griffschalen ist ne alte Kiste.

Hier ein Schrade von mir aus den 30ern/40ern ... http://www.messerforum.net/showthread.php?t=19777

Damals war das wohl recht einfach zu kriegen. Heute wirst Du Dich schwerer tun. Ich meine, ich hätte in einem der letzten Manufactum Kataloge gelesen, dass sie ihre Zelluloid-Brillenetuis auslaufen lassen, weil sie keinen passenden Rohstoff mehr kriegen.

Viel Glück beim Suchen.

-Walter
 
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Ich habe gelesen, in Europa gäbe es kein einziges Werk mehr, welches Zelluloid herstellt (1991 hat das Eilenburger Celluloid-Werk geschlossen). Angeblich soll es in Japan noch eine Firma geben, die das Zeug macht. Und: Tischtennisbälle sollen auch daraus gemacht werden (glaub ich auch, hab mal einen angezündet und der ist mehr verpufft als verbrannt...). Außerdem werden manchmal hochwertige Füllhalter daraus hergestellt.
Vielleicht kann man alte Zelluloid Gegenstände wie z.B. Puppen einschmelzen (ist ja ein Thermoplast) und daraus was anderes machen. Aber ob das dann gut aussieht :argw:
 
man könnte auch versuchen altes filmmaterial in epoxy zu tauchen und zu laminieren.

celluloid-micarta sozusagen.

dann könnte man seinen lieblingsfilm immer als edc dabeihaben :hehe:
 
zufälligerweise hab ich grad zelluloid in der mache.
konturbearbeitung sehr einfach u. unproblematisch.
übers polieren kann ich erst was sagen, wenn die klinge nächste woche vom härten zurück ist. soll aber sehr gut sein.

grüsse, ..
 

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Cool. Sieht aus wie realtree-camo. :D

Wie kommt denn das Muster da rein? Hab mich mit Zelluloid als Griffmaterial bis heute nie beschäftigt...
 
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Ich kenne Zelluloid auch von Schreibgeräten; ist seeeeehr schön und unglaublich vielfältig. Buchstäblich alle Farbkombinationen und -marmorierungen sind möglich. Allerdings schrumpft es "mit den Jahren" geringfügig (kann man so ziemlich verhindern, wenn man´s gaaanz dünn einfettet). Und es ist, wie schon erwähnt wurde, sehr feuergefährlich / brennbar. Leider wird Zelluloid, so viel ich weiss, kaum noch hergestellt. Es gibt aber "modernere" Varianten, die ganz ähnlich wirken - aus Acryl, glaube ich. (Fast) genau so schön wie Zelluloid, aber ohne dessen Nachteile.

Das schönste Zelluloid hat für meinen Geschmack die italienische Füller-Marke OMAS verbaut; am besten gefällt mir der OMAS Galileo Galilei. Ist zwar "nur" schwarz/weiss, aber...einfach nur schön! Habe ein Bild im Web gefunden und angehängt! Das zweite Bild ist von "meinem" OMAS.


Zusammenfassung: sehr gut geeignet auch für Messergriffschalen, da es gesägt, gefräst, gebohrt, geschliffen und poliert werden kann.
 

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Die Farbenvielfalt von Zelluloid ist wirklich erstaunlich.
Hier mal ein Beispiel an einem etwas älteren Olbertz Stockman
sogenannter Ice-cracked Zelluloid.

Grüße Croco
 

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Dem geringen Flammpunkt sollte auf jeden Fall größte Aufmerksamkeit gewidmet werden: bei der Formgebung an einem Bandschleifer wird schnell eine Temperatur erreicht, die Zelluloid in Flammen aufgehen läßt!

Am besten vorsichtshalber eine Blechchschüssel (-eimer) mit Wasser in Griffweite haben, und das edle Teil beim ersten Hinweis auf erhöhte Temperatur (z.B. Rauchzeichen!) abkühlen - oder wenn's kokelt im Wasser versenken.
Manchmal ist dann der Griff sogar noch zu retten.

Noch besser: v o o o o r - s i c h - t i g und l a a a a n g s a m herunterschleifen,
und natürlich aum beim Polieren mit wenig Druck arbeiten.

Übrigens sind Zelluloid-Späne bestens geeignet, um mit einem Feuerstahl die Wirksamkeit dieses Werkzeugteils unter Beweis zu stellen - Feuerstähle gab's noch vor rund 100 Jahren an vielen Taschenmessern am Griffrücken!
 
hab mal etwas gesucht und hier einen sehr interessanten Artikel über Celluloid Griffschalen an Messern gefunden.
Es geht dabei vor allem um alte Sammlerstücke und wie deren Zerfall (nicht) aufzuhalten ist.
Und -sehr interessant- der Autor beschreibt eine starke Korrosion der Metallteile der Messer durch aus dem Zelluloid diffundierende Salpetersäure :staun:.
Vielleicht ist Zelluloid doch kein wirklich geeignetes Material für Messer, die lange (viele Jahrzehnte) halten sollen!
 
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