AEB-L härten aber wo???

rocky500

Mitglied
Beiträge
4
Hallo

Wer weiß wo man einen AEB-L (Hersteller Uddeholm) härten lassen kann. Offensichtlich ist der Stahl nicht gerade einfach zu härten wegen Verzugsproblemen. Wer hat schon mal diesen rostfreien Stahl mit gutem Ergebniss härten lassen und wo!

Für jeden Tipp bin ich dankbar!

MfG Albert
 
Ich würde mich nur an einen wenden:Roman Landes :hehe:

Ich glaube nicht, das er selber die Härtung übernimmt, aber er hat bestimmt Temperatur und Zeitangaben.

Eventuell findet sich mit diesen ANgaben dann im Forum jemand, der das übernimmt.
 
Härte Infos von Uddeholm; härten von fast jede Profi Härterei, z.B. Bodycoat in Nürnberg.
 
kann ich heute abend reinschreiben, wenn bis dahin roman noch nichts geschrieben hat.
ich muss nur die pdf finden. (pdääff wo bist du denn nur hingelaufen.. ;))
 
so..
Hardening
Strip temperature at austenitizing: 1080 – 1100 °C. The holding time above 1050 °C shall last at least 20 seconds prior to cooling.
Important issues:
Both heating and cooling shall be carried out symmetrically in the strip.
If cracked ammonia is used as protective atmosphere it should not contain more than 0.02% uncracked retained ammonia.
Dew point: -40 °C
Make sure that the temperature in the sub zero treatment is sufficiently low (-70 to
–80 °C).

transformationsdiagramm bei interesse per mail

a guads nächdle
 
Na da würds schön eingehen mit den Vorgaben,

die sind für Stripmaterail im Durchlaufofen gemacht und das sind komplett andere Bedingungen, als wenn manns in die Härterei gibt und mit deren Angaben macht oder wenn man es selber vormnimmt.

Das eine Härterei weiß wie man ein stück Stahl hart bekommt daran hab ich keinen zweifel, nur wenn man Ihnen solche vorgaben macht wie vorher machen die das einfach so wie es ihnen passT


Schön schützen vor Entkohlung mit Härteschutzfolie oder Schutzgas Vakuum, Salzbad.
Hängend chargieren und darauf achten dass keine Großen Brocken in der Charge sind damit die Auf- und Durchwärmzeiten auch entsprechend eingehalten werden.

AEB L
For normal HT this steel
1. Preheat stage 1 550 -600�C soak for 3-5min
2. Preheat stage 2 900- 1000C� soak for 3-5 min
3. Austenizing 1050°C equalize for 3-5 min,, soak 8 min
4. Quench in preheated in Oil 60-80°C (For Vak. Furnace min 4Bar N2)
5. Cryo minimum -70°C or more soak for 1h (Cyo. has to be done immediately after Quench to be efficient, maximum time for delay is 2h)
6. Temper 1 150°C for 2h
7. Quench in Cold Water
8. Cryo minimum -70°C or more soak for 1h immediately after Quench
9. Temper 2 150°C for 2h
10.Quench in Cold Water
11.Cryo minimum -70°C or more soak for 1h immediately after Quench
12.Final temper 150°C-200°C for 2h depending on the job that has to be done you select the final temper temp.
This will lead you in the range between 63 - 59HRC

In englisch weil da hatte ich das Schema schon fertig
Grüße Roman
 
Zuletzt bearbeitet:
ja Günther,

ist so.

Schau dir mal die Chemie an die ist auch fast identisch.

Von diesem Punkt aus optimiert man das ganze dann,

Heißt man muss schauen ob man noch 5-10° aufschlägt oder einfach nur die Zeit verändert.
 
Im Wesentlichen geht es bei den ganzen rostbestängigen ähnlich zu.

Der Grund ist, wir folgen den Zielen, Korrosionsbeständigkeit und möglichst stabile Schneidkante bei hoher aber angepasster Härte.

Das Chromkarbid geht gleich nach dem Eisenkarbid in Lösung und das ist bei solchen einfachen rostbeständigen Stählen einfach dieses Niveau.

Wenn man einen etwas komplexeren Stahl hat, sagen wir mal RWL dann ist da noch Molybdän im Spiel, das braucht dann ein wenig länger und ggf. ein bisserl höheres Niveau.
Und je mehr es von den Legierungselementen werden, umso komplexer wird die Geschichte.

Dann muss man noch berücksichtigen, welche Anlagen zur Verfügung stehen.
Der Post von kababear ist grundlegend richtig, nur halt für die Anwendung Rasierklingen-Sonderofen und Sondermaße des Klingenmaterials, also alles das was keiner von uns zuhause hat.
Und so ist es mit allen den Standardvorgaben der Herstellerbroschüren und den Härtereiratgebern, sie orientieren sich immer an gewissen Grundvorgaben, denn sie müssen ja allgemein die Richtung angeben und man kann nicht auf den Einzelfall eingehen.

Wenn man jetzt eine bestimmt Anlagentechnik zur Verfügung hat, dann kann ich dir die WB so stricken, dass sie darauf und auf Deinen Zweck passt.
Hier verhält sich ein Salzbad halt ganz anders, als ein Kammerofen mit Schutzgas oder ein Vakuumofen.
Und das ist ja dann die kunst, genau dies alles in Relation zu setzen und zweckbestimmt zu optimieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
wow, roman,

um so mehr ich hier lese, umso mehr frag ich mich wie,wo,wann, ich die teile härten kann :staun:
 
Danke

Puuuuh bin erst mal wie erschlagen von den vielen Antworten. Vielen dank besonders an Roman!
Trozdem frag ich mich immer noch genau wie mein Vorredner, wo? Und vorallem... wer hats drauf. hart krieg ich den stahl auch aber es wäre schön wenn die Messer nachher noch grad wären.

also nochmals kann irgendjemand über gute Erfahrungen berrichten mit einer Härterei mit diesem Stahl?

mfG Albert
 
Zuletzt bearbeitet:
Na das mit der Härterei ist so ne sache, da muss man halt probieren wen man da findet.

Da mit dem Gerade ist ansich kein problem wenn Du vor dem Härten spannungsarm Glühst.

Grüße Roman
 
roman schrieb:
Da mit dem Gerade ist ansich kein problem wenn Du vor dem Härten spannungsarm Glühst.

Grüße Roman

Also quasi die "Standart" Temperaturen oder?

Spannungsarmglühen:
650°C / 3 Stunden / langsame Abkühlung

Weichglühen:
720°C /800°C / 3 Stunden / Abkühlung 20°C/h bis 600°C dann Luft


Gruß

Simon
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, könnte man sagen. d
Denn man kann nur "tunen", wenn man die Anlagentechnik (und damit deren spezifische Parameter) genau kennt und man dann mittels Metallografie und Prüfequipment (Schneidkantenstabilität) genau rausmisst, wie bei der individuellen Legierung (incl. Chargenschwankung und Bauteilgeometrie) das allerletzte rausquetscht.

Sprich, wenn Du jetzt einen Induktionsofen hättest, dann würde das Autenitisierungs-Tem-Zeit-Regime wieder ganz anders aussehen.
Genauso dass es auch anders aussieht wenn Du Salzbad oder Vakuumtechnologie benutzt.

Was natürlich auch nicht Standard ist, die Anlasstemperatur die wird ja von vielen Parametern bestimmt, Schneidaufgabe, anwenderverhalten und Geometrie in Anlehnung an den Ausgangszustand der nach dem Härten vorliegt.

Also ein iterativer Prozess mit Fingerspitzengefühl für das was geht.

Zusammengenommen aber kein übernehem bestimmter Werte die jemand vorgibt, sondern ein überlegtes anpassen als ein Prozess der Näherung an den optimalen Zustand in Abhängigkeit von der gegebenen Situation.
 
Ich hole diesen etwas älteren Thread noch mal hervor
und frage :

Wer kann mir AEB-L härten.
Nach Romans Härteanweisung,
mit korrekter Cryogenbehandlung.

Vielleicht gibt es inzwischen jemanden, der mit AEB-L
erfahrungen machen konnte.
 
Hallo Ihr !
Ich habe mir dank dem Tip von RobaR mir AEB L besorgt. Jetzt suche ich eine Härterrei die Ihn mir härten kann. Wer hat schon mal konkret AEB L härten lassen. Balbach sagte mir dazu das die Meisten überhaupt keine Salzbadbehandlung vornehmen obwohl sie das behaupten damit sie das Geschäft machen können.Er sagte auch das man wohl auf diese Behandlung verzichten könnte. Jetzt bin ich ein wenig verwirrt , da Roman Landes auf die Behandlung hin wie? Wird mit dem Salz der Gefrierpunkt herab gesetzt?
 
Roman hat im Beitrag 7 eine vorbildliche Härteanleitung für diesen Stahl mitgeteilt- übrigens ohne Salzbad.
Man könnte den Stahl natürlich auch im Salzbad härten und hätte dabei eine noch bessere Aussicht, ohne Verzug davonzukommen. Die Salzbadhärtung bezweckt ja im Kern nichts anderes, als die Abkühlungsspannungen zu mildern und sie von den unvermeidlichen Umwandlungsspannungen zu trennen. Bei der Salzbadhärtung, die ja eine sehr milde Härtung ist, wird sich allerdings das Tiefkühlen noch mehr empfehlen, als bei der Härtung in Öl.
Die jeweiligen Härteanleitungen darf man auch keinesfalls als Dogma sehen: Nur so geht es und nicht anders !-Das ist sicher so nicht richtig.
Mit ein bißchen Überlegung kann man die Methoden durchaus variieren und den Gegebenheiten anpassen-je nach Ausrüstung und Ziel der Wärmebehandlung.
Bei richtiger Vorbehandlung kann man den Stahl sicher auch aus dem korrekten Temperaturbereich ganz normal in Öl härten und anlassen.
Die resultierende Härte nach dem Anlassen wird im wesentlichen identisch sein und bei kurzen Klingen ist Verzug sowieso kein Thema.
MfG U. Gerfin
 
Ich härte den 12C27 selber, oder besser gesagt, hab das bis jetzt selber gemacht, geht in Zukunft nicht mehr.
Dieser Stahl ist mit dem AEB-L fast identisch.

@Messerede:

Ich glaube, da liegt ein Missverständniss vor. Salzbadhärtung ist, wie der Name schon sagt, eine Möglichkeit zu härten, das geht aber im normalen Ofen mit Härtefolie genau so gut.

Zum Tiefkühlen und ich glaube es ist das, was Du meinst, das einige Härtereien versprechen und dann nicht machen:

Dazu wird die Klinge nach dem Härten noch unter -70° abgekühlt, sozusagen ein verlängertes abschrecken.
Dadurch wird das Gefüge im Stahl verfeinert.

Das abkühlen lässt sich mit Trockeneis und Spiritus machen oder einfach so wie ich mit flüssigem Stickstoff, wenn man denn Zugang dazu hat.
 
Noch mal ganz kurz zur Vermeidung von Mißverständnissen:
Beim Salzbadhärten wird in einem warmen Salzbad oder Metallbad abgeschreckt. Das Bad kann je nach zu härtendem Stahl zwischen ca 200 bis 550 Grad C warm sein. Die Warmbadtemperatur hängt vom Härtegut ab- einfache Werkzeugstähle werden bei 200 Grad abgeschreckt, bei Schnellarbeitsstählen geht man bis 550 Grad hinauf. Entscheidend dabei ist, daß schnell genug an der Perlitnase vorbeigekühlt wird, die anschließende Abkühlung kann dann an Luft erfolgen. Da die Martensitbildung erst nach der Entnahme aus dem Warmbad stattfindet, muß anschließend angelassen werden.
Tiefkühlen verfeinert das Korn nicht, sondern führt durch teilweise Umwandlung des Restaustenits zu höheren Härtewerten. Die Behauptung amerikanischer Untersuchungen, durch Ultratiefkühlen könnten Verfeinerungen des Gefüges mit besseren Zähigkeitswerten erreicht werden, ist noch unbestätigt. Zur Klarstellung: Tiefkühlung wird bei ca -80 Grad vorgenommen-bei höherer Temperatur tut sich in vertretbaren Zeiten nichts- Ultratiefkühlen beginnt bei der Temperatur des flüssigen Stickstoffs, also bei ca -190 Grad.
MfG U. Gerfin
 
Zurück