Aitor Zero

pitter

Forumsbetreiber
Teammitglied
Beiträge
14.734
Zum Passaround gehts hier lang: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=100445

--- snip ---

Ich habe von Haller Stahlwaren (http://www.haller-stahlwaren.de/) das brandneue Aitor Zero für einen Passaround bekommen. Vielen Dank erst mal dafür! Da meine Hack- und Batoninganwendungen eher begrenzt sind, dürfen die PA Mitglieder was zu sagen :) Ich stelle das Messer hier einfach mal kurz vor.

Die Spezifikationen sind noch gar nicht draußen, so neu ist das Ding :) Ich hab mal nachgefragt und werde hier ergänzen.
  • Klinge: 5mm stark, 120mm rostfreier Stahl, gehärtet auf 55-58HRC. Rockwellprüfung auf jeder Klinge
  • Griff: Full Tang Konstruktion, Griffschalen schwarzes Micarta
  • Scheide: Cordurascheide, Schnellverschluss, Fronttasche
  • Zubehör: Integrierter Firesteel am Griffende
  • Glasbrecher - Ecke am Erl kann als Glasbrecher verwendet werden
  • Varianten: Klinge grau beschichtet oder hell
  • Gewicht: Ohne Scheide 310 Gramm, mit Scheide 490 Gramm
  • Preis (voraussichtlich): 130 Euro

Und so siehts aus:

DSC_7072.jpg


Die Scheide ist für eine Serienscheide ziemlich gut gemacht. Stabiles Cordura, kein Schlabberzeug. Kunststoffeinlage für das Messer. Passt recht gut, das Messer geht leicht rein, wackelt aber nicht rum. Und die Scheide hat ein paar interessante Details. Hier das Messer in der Scheide.

DSC_7066.jpg


Gesichert wird das Messer mit einer Schlaufe. Großen Nippel über den kleinen Nippel ziehen, mit dem Verschlussnippel fixieren :D Funktioniert recht gut. Beim Öffnen muss man nur mit dem Daumen den Verschlussnippel aus der Schlaufe drücken, dann geht die Sicherung auf. Mit einem Druckknopf gehts zwar schneller. Aber das hier ist halt mehr tactical oder so. Jedenfalls sitzt das Messer gut fest in der Scheide

DSC_7069.jpg


An der "normalen" Gürtelschlaufe ist ein ähnlicher Verschluss. Man kann den geschlossen lassen und zieht den Gürtel durch die Schlaufe, wie üblich. Man kann die Schlaufe aber auch öffnen, um den angezogenen Gürtel legen und dann schließen. Klappt auch recht gut. Noch schneller geht das ablegen - Verschlussnippel raus ziehen, Scheide vom Gürtel ziehen.

DSC_7071.jpg


Und dann gibts da noch den Schnellverschluss. Trageplatte um den Gürtel ziehen und zuklappen. Gehalten wird die überlappende Zunge mit einem breiten Klett. In der Platte ist eine Aufnahme aus Kunststoff für den Knopf am oberen Ende der Scheide. Von oben einhängen, fertig. Die Verbindung verriegelt automatisch. Zum Öffnen einfach die beiden seitlichen Hebel nach innen drücken, der Verschluss ist offen, Scheide nach oben herausziehen.

Funktioniert wunderbar. Die Befestigung über die Montageplatte hat außerdem den Vorteil, dass sich das Messer i ihr frei drehen kann. Fixiert man die Scheide mit den beiliegenden Beinriemen am Oberschenkel, "geht" das Messer bei der Bewegung mit.

DSC_7068.jpg


Das Aitor Zero ist ein ziemlicher Klopper. Kein Wunder, bei 5mm durchgehender Klingenstärke

DSC_7078.jpg


Liegt aber sehr angenehm in der Hand. Ein bisschen grifflastig - der Schwerpunkt ist etwas hinter der ersten Schraube. Geschmackssache. Das einzige, was mir nicht gefällt, ist die glatte Oberfläche der Schalen. Da könnte ein wenig Struktur drauf. Vielleicht ists ja Absicht, damit jeder sein Messer nach eigener Vorstellung pimpen kann - zum grooven von Schalen gibts ja gerade nen thread hier im Forum, also bittschön, selber machen. Aber nicht mit dem PA Messer :steirer: Danke :D

DSC_7081.jpg


In den Erl wurde ein Gewinde für den integrierten Firesteel gebohrt "Einfach" an der Rändelschraube drehen und man hat das Ding in der Hand. Was nicht ganz so einfach geht, die Schraube läuft a bisserl rauh. Liegt daran, dass der Oberteil des Erls ganz leicht nach unten gebogen ist und Druck aufs Schraubengewinde ausübt (der Überstand der Schalen zum Erl ist sichtbar anders, je nachdem ob der Firesteel raus geschraubt ist, oder nicht). Das kann Absicht sein, damit man die Schraube und damit den Firesteel nicht zu leicht verliert. Wen es stört - ein wenig Kupferpaste oder Fett aufs Gewinde kann nicht schaden. Den leichten Überstand der Schalen kann man abschleifen. Wärs mir nicht wert, aber bitte. Nur wenn schleifen - dann mit eingeschraubtem Firesteel.

DSC_70761.jpg


Dadd isser der Firesteel :) Das Loch in der Klinge soll irgendwas mit dem Firesteel zu tun haben. Was - ich weiß es nicht genau. Aber ich lass es mir erklären und berichte :) Wie gesagt, brandneu, kaum einer weiß was genaues, und der einzige, der das schonmal probiert und damit seinen Schreibtisch halb angezündet hat, ist gerade außer Haus :D

DSC_7075.jpg


Nettes Detail - der Eindruck durch die Härteprüfung auf jeder Klinge

DSC_70741.jpg


Fazit auf den ersten Blick:

Das Aitor Zero ist ein ordentlich gemachtes, sehr kräftiges Messer. Mit 120mm Klingenlänge kann man das Thema Führverbot abhaken. Die Scheide ist überdurchschnittlich gut. Was mir nicht so gefällt, sind die sehr glatten Griffschalen, aber das kann man selber leicht beheben.

Wie das Bild in der Praxis aussieht, müsst ihr ausprobieren - den PA stelle ich gleich rein :D

Pitter

Nachtrag:

1. Zum Firesteel. Ist so gedacht, wie chamenos es erkannt hat: Firesteel durchs Loch an der Klinge stecken, Messer leicht verkanten, Firesteel durchziehen, sich an den Funken erfreuen :)

2. Zur Scheide. Die Fronttasche lässt sich in der Höhe verstellen (die Schlaufe ist mit Klett befestigt und lässt sich passend verschieben).
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Optisch sieht das Teil nicht schlecht aus.
Die Rändelschraube am Griffende macht den Eindruck das sich diese beim Arbeiten unangehnem bemerkbar machen könnte.
Der Griss sieht eher rutschig aus.
Aber das Aitor ist wie die Vorgänger eher nicht für die Wildnis gedacht, würde ich mich nicht unbedingt darauf verklassen müssen, aber dies ist meine Persönliche Meinung.

Yukonbeaver
 
Hhhmmm, sieht ganz gut aus.
Die glatten Griffschalen können individuell gestaltet werden, wie bereits geschrieben, gefällt mir.
Der Griff wäre auch für meine Hände schön groß dimensioniert, der Abschluß mit der Schraube zwar etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch kein Diktum für alle Zeiten und somit ebenfalls kein Problem.
Die universelle Form der Klinge erinnert mich etwas an das alte Kampfmesser der Bundeswehr, die falsche Schneide auf dem Klingenrücken wurde zum Glück nicht sehr weit in den Klingenrücken hinein gezogen, sehr gut.
Die Bohrung an der Daumenrampe müßte nicht unbedingt sein (i.V. mit der Fangriemenöse evtl. Befestigungsmöglichkeit für einen Speer?) aber es spricht nichts dagegen, die Riffelung auf derselben gibt dem Daumen schönen Halt, Fingermulde am Ricasso sieht sehr scharfkantig aus, aber auch das ließe sich ohne großen Aufwand ändern.
Die durchgehende Klingenstärke von 5 mm läßt das Messer überaus solide erscheinen, die Rockwellhärte dürfte sehr praxisgerecht ausfallen, die Klingenlänge für uns hier optimal.
Die Befestigungsmöglichkeiten der Cordurascheide würde ich aus meiner bescheidenen Sicht als innovativ bezeichnen wollen (habe ich zumindest bis jetzt noch nicht gesehen).

Fazit für mich: schön schwer und solide, optimale Größe (Griff dürfte die Hand schön ausfüllen), Cordurascheide der Hingucker, ein (schöner Klopper) fürs Grobe für relativ günstigen Kurs,
danke Pitter fürs Vorstellen und die aussagekräftigen Fotos,

l.G., Bernd
 
Moin

Mit einem Druckknopf gehts zwar schneller. Aber das hier ist halt mehr tactical oder so. Jedenfalls sitzt das Messer gut fest in der Scheide

Räusper;)
Das mit dem Druckknopf geht genau so lange schneller bis da Dreck drin ist, die Spannung des Federrings nachläßt oder das Ding anfängt zu rosten.
Aitor verwendet dieses System seit mindestens 25 Jahren, - also lange bevor es "tactical" gab:steirer:

Die Bohrung an der Daumenrampe müßte nicht unbedingt sein (i.V. mit der Fangriemenöse evtl. Befestigungsmöglichkeit für einen Speer?)
Ich vermute mal, dass diese Bohrung nicht angefast ist und der Firestick da sauber reinpasst. Pitter?:D

Die Befestigungsmöglichkeiten der Cordurascheide würde ich aus meiner bescheidenen Sicht als innovativ bezeichnen wollen (habe ich zumindest bis jetzt noch nicht gesehen).

Nu ja, - ganz neu ist das nicht, - wenn dann ist es eine Weiterentwicklung;)
Das Smith & Wesson Powerglide hat eine sehr ähnliche Gürtelhalterung.

Gruß
chamenos
 
Das mit dem Druckknopf geht genau so lange schneller bis da Dreck drin ist, die Spannung des Federrings nachläßt oder das Ding anfängt zu rosten.
Aitor verwendet dieses System seit mindestens 25 Jahren, - also lange bevor es "tactical" gab:steirer:

Für sowas hab ich Dich :steirer: Da meine Fulltaktischencombatknives in der Schublade vor sich hin liegen, habe ich keine Langzeiterfahrungen aus der Praxis.

Ich vermute mal, dass diese Bohrung nicht angefast ist und der Firestick da sauber reinpasst. Pitter?:D

Jupp. Das heisst? Sorry, ich verwende Feuerzeuge :irre:

Pitter
 
Firesteel in das Loch stecken, leicht verkanten, rasch herausziehen --> Funken

Ich vermute mal so...





Interssante Idee, hat das schon mal jemand versucht? Wäre gespannt über das Ergebnis.

Versuche gerade mir die Handhabung vorzustellen, aber kann der Firesteel bei einer 5 mm starken Klinge in der Bohrung entsprechend ausreichend verkantet werden um eine Funkenbildung zu erzeugen, selbst wenn diese Bohrung nicht angefast ist? Bei meinem Geschick bricht der wahrscheinlich direkt entzwei:staun:

Aber vielleicht sind ja bald Informationen des Herstellers verfügbar,

l.G., Bernd
 
Das ist mal wieder seit langem ein Outdorrmesser, was mir sehr zusagt. Die nützlichen Stecklaschen kenne ich noch von meinem spanischen Marto/Brewer Survivalhohlgriffmesser. Und die Klingenspitze erinnert mich ans Aitor Jungle King II. Aber was solls, ich find's gelungen.
 
irgendwann ist jeder Firesteel ausgelutscht... oder abgebrochen :)

gibts ne Möglichkeit da nen neuen in der Rändelschraube zu befestigen?
oder gibts viell. die Schraube komplett mit Firesteel als Ersatzteil?

insgesamt ein echter Brummer... bin gespannt auf die ersten PA's...


Viele Grüße
Andreas
 
Das Loch wird eher nix mit dem Anzünder zu tun haben bzw. würde mich das doch sehr wundern.

Abspänen des Magnesium beidseitig auf zwei Seiten der Klinge gleichzeitig resultiert in erhöhtem Materialverlust. Und Funken schlägt man mit Schmackes an einer Kante, und nicht durch rumschrabbeln in einem Loch, auch da würde man den Stab viel schneller verbrauchen als notwendig. Und das letzte was man in einer Survivalsituation will, ist ja wohl seinen wertvollsten Ausrüstungsteil doppelt so schnell verbrauchen wie notwendig.

Der Anzünder an sich im Griff ist natürlich eine super Sache! Das Loch wird aber besser für Speernutzung oder Fangleine genutzt werden...
 
Der Feuerstahl im Loch könnte auch als Sonnenuhr/Kompass dienen!?
 
Der Feuerstahl im Loch könnte auch als Sonnenuhr/Kompass dienen!?

Bei der Sonnenuhr tut es auch bzw. besser ein Stock in der Erde.

Und wie man aus einem Loch einen Kompass bastelt? Bei der Bestimmung der O-W-Achse müsste man ja zumindest das Messer 20min oder so ruhig auf den Boden legen und auf der Klinge den Lauf des Schatten markieren?!... ergibt vorne und hinten kein Sinn. Ist alles auf dem Boden mit Stock und Stein schneller erledigt.

Würde mich interessieren, was der Hersteller dazu sagt. Stand da nix im Beipackzettel?

Was mir noch einfällt: Vielleicht zum Draht biegen? :confused:
 
Aber vielleicht sind ja bald Informationen des Herstellers verfügbar,

Lest ihr, worüber ihr diskutiert? Habe ich doch längst ergänzt - das Loch ist für die Benutzung des Firesteel und ja, es soll genau so funktionieren, wie von redaums beschrieben. Und laut dem Mitarbeiter von Haller funktioniert das auch genau so.

Ich probier das nur deswegen nicht aus, weils albern wäre. Selbst wenn ich damit ein paar Funken erzeugen könnte, würde ich damit kein Feuer zusammenbringen. Ich muss mich nicht auch noch in die Riege derer einordnen, die was zum Thema Outdoornutzung schwafeln, aber mit der Tatzenjacke maximal den Biergartensurvivaltrail entlang hatschen. Schuster - Leisten - Passaround ;)

Den Firesteel kann man, laut Haller, als Ersatzteil nachbestellen.

Pitter
 
Sooo dann wollen wir mal. Viel bleibt nicht zu sagen, Pitter war ja schon sehr ausführlich,ich sülz mal etwas rum, wollen wir mal sehen, hoffe es wird nicht zuviel und ist informativ ;)

Design:
Ja vom Design her ist es keine große Offenbarung, ich selbst gestehe, ich gehe bei Messern eher nach Optik als nach Funktionalität (im vernünftigem Rahmen natürlich), trotzdem ist es nicht verkehrt, ich habe schon wesentlich schlimmeres gesehen, die "Farbgebung" passt zusammen, die Rückenfase macht was her und der Härteprüfpunkt, den ich auf keiner meiner Klingen haben wollen würde, ist so eingefasst ein kleines optisches Schmankerl, aus der Not eine Tugend gemacht, schöne Idee. Was ich schade finde ist, dass die Klingenbeschriftung nicht ganz scharf drauf ist bzw. etwas dünn.

Verarbeitung:
Bei der Verarbeitung hat es kleinere Schwächen, auf der Kontur aussen sieht man vereinzelt noch Schleifriefen, sowie teilweise noch am Anschliff, ist aber alles nichts wildes, man muss klar sagen, das Messer kauft man sich um es zu nutzen, während ich als "Hobby-Macher" gerne auf Verarbeitungsdetails gucke. Die Griffschalen hätte man noch etwas mehr abrunden bzw. anpassen können, aber auch hier gilt, es gibt die absoluten Handschmeichler und trotzdem weitab davon noch ein breites Spektrum akzeptabler Griffformen und und Konturen. Der Firesteel schrappt beim heraus(herein)schrauben alle halbe Umdrehung wobei ich mir von Pitter habe sagen lassen, das liegt in der Natur der Sache, da der obere Teil des Erls Slipjointmässig auf den Firesteel drückt um ihn besser zu halten, dadurch wird auch die etwas unsaubere Bohrung ausgeglichen und er hält sicher. Gut, Pitter hat die unsauberen Passungen der Griffschalen bereits bemängelt, ich sehe das nicht so eng, bei verschraubten Schalen bin ich da eh toleranter, spüren tut man den Überstand auch nicht, es ist halt optisch ärgerlich aber kein Weltuntergang.
Den einzigen wirklichen Kritikpunkt hier sind die scharfen ungebrochenen Kanten. Zuerst war ich etwas verwundert über das nicht angesenkte Loch in der Klinge, was ja aber so sein soll für den Firesteel, als auch über die scharfen Kanten am Klingenrücken. Beim ausprobieren stellte sich heraus, das Loch zur Nutzung des Firesteels ist irgendwie etwas eigenartig und naja unpraktisch, das Funken Erzeugen ging jedoch am Klingenrücken wunderbar, insofern sind auch hier die scharfen Kanten ok, was mich jedoch wirklich gestört hat waren die ungebrochenen Kanten an/in der Zeigefingermulde zum Ricasso hin, das hat teilweise schonmal am Finger geschrappt, so sollte es nicht sein.

Handhabung/Nutzung:
Wie bereits geschrieben ist das Messer kein Handschmeichler, liegt aber trotzdem noch ok in der Hand, die Fingermuldenformen haben mir ausreichend Gripp gegeben, leider mit der etwas ungemütlichen Zeigefingermulde. Der Firesteel hält sicher und die Rändelschraube hinten ist schön "scharf", den kriegt man auch mit feuchten/nassen Fingern raus, Feuermachen am Klingenrücken ist kein Problem, ein kleines Wattebäuschen mit Paraffin (war doch Paraffin oder?) fing recht schnell Feuer. Was mich allerdings skeptisch macht war, dass der Firesteel sich recht schnell abnutzte, einige kräftige Züge über den Klingenrücken, es kamen ordentlich Funken, aber es war doch schon deutlich zu sehen wieviel runterging. Ob das nun daran liegt, dass der Firesteel recht weich ist, weiss ich ned, kenne mich da nicht aus, da wäre ein dickerer Firesteel sicher schönerer gewesen aber es muss ja noch hinten reinpassen, insofern naja, vllt. gehts ned anders.
Foto0143.jpg


Jetzt kommen wir aber in meinen Augen zu einem kleinem Paradoxon.
Der Firesteel klassifiziert das Messer für mich als Outdoorbegleiter, wo soll ich auch sonst gross Feuer machen. Dagegen sprechen dann eher die 5mm Klingenstärke, ist für mich aber noch verschmerzbar, ich mags gern so, aber, wieso ist der Anschliff dann nur so tief, beim Batoning hatte ich doch Probleme die Klinge vernünftig durch ein Stück Buchenholz zu treiben (gut, war vllt. auch ein bisschen dick das Stück :D).
Foto0136.jpg



Scheide:
Hier einer der grossen Pluspunkte des Messers, ich war sehr zufrieden mit der Scheide.
Sie war schön stabil, hielt das Messer sicher und das Messer liess sich beidseitig fixieren, also man konnte es egal wierum einstecken und festmachen (gell Teachi ;) )
Der Verschluss gefiel mir gut, liess sich schnell öffnen war aber noch fest genug um sicher zu halten, lässt sich aber leider nur etwas fummelig mit einer Hand schliessen, aber gut, macht mir nix.
Was mir sehr gut gefallen hat war die Aufhängung der Scheide. Einfach den Verschluss öffnen, an den Gürtel und den Klettverschluss dran, wieder schliessen, feddich ab. Nun die Scheide mit dem Pömpel einhängen und es hält, dadurch dass es auf diesem runden Pömpel gelagert ist schwingt es schön mit, hängt immer nacht unten und lässt sich auch jederzeit wegdrehen wie man es gerne hätte. Man könnte aber auch per beigelegtem Schnürchen die Scheide unten am Bein festbinden und somit fixieren oder auch den Gürtel durch die rückwärtigen Schlaufen ziehen und quer am Gurt tragen. Alles wunderbar.

Fazit:
Ich muss ganz ehrlich sagen, für 130€ würde ich das Messer vermutlich nicht kaufen, würde ich es jedoch gewinnen wäre meine Freude gross. Das liegt daran, dass ich kein grosser Outdooruser bin, wäre dem so würde mich als erstes der Stahl stutzig machen, 55-58 Roquefort :irre: sind nicht allzuviel, auch wenn ich sagen muss, dass ich mit der Schärfe zufrieden war in der Zeit in der ich es genutzt habe, da bin ich gespannt auf die Erfahrungsberichte der Nachfolgenden. Das schreckt, denke ich, etwas ab. Trotzdem, es hat seine kleinen Schwächen, ob nun die Griffschalen oder Kanten aber das ist alles verschmerzbar gerade in Hinsicht auf den Einsatzzweck, es ist wirklich kein schlechtes Messer und ich hatte meinen Spass.
 
Na, die Praxistaulichkeit des Loches wäre dann ja geklärt.
Wurscht.

Das sich der Magnesiumstab "schnell" abnutzt, bzw. sichtbare Spuren bei Benutzung hinterlässt, ist aber eigentlich normal. *

(*Im Prinzip schabt man ja normalerweise Magnesiumspäne ab, und setzt diese dann in Brand. Das ist ja der eigentliche Witz bei dieser Art des Feuermachens- die 3000 Grad heissen Spänen zünden so auch nasses Brennmaterial an, wo ein Feuerzeug oder ein Feuerstein/Feuerstahl gerne mal versagt.)

Hört sich aber alles bisher sehr gut an, wenn nun noch jemand die Schnitthaltigkeit testen würde, wäre ich dankbar dafür. :super:
 
Hier meine persönlichen Eindrücke.

Holz spalten / Batoning: geht sehr gut, egal ob eher weiches trockenes Nadelholz oder abgelagerte harte Buche.
picture-0027.jpg

Die Schläge mit dem Axtstiel hat das Zero unbeeindruckt weggesteckt. Ausprobiert habe ich das spalten nicht nur zusammen mit Buchsenklopper beim MFODT, sondern auch allein zu Haus an meinem Kaminholz. Da macht sich die stabile Klingendicke und der halbhohe Anschliff eben positiv bemerkbar. Damit widerspreche ich der Aussage von buchsenklopper, aber eine Spaltaxt z.B. hat ja auch eine schnell zunehmende "Klingenstärke". Erst dadurch entsteht doch die Spaltwirkung. Durch das Spalten sind allerdings schon Spuren auf der Beschichtung zu sehen.
picture-0039.jpg


Hacken:
Fingerstarke grüne Äste / Haselnussstecken ließen sich noch so eben mit ein bis zwei Hieben durchhacken. Zum Durchhacken wäre dann natürlich eine dünnere Klingenstärke und ein höherer Anschliff optimaler. Läge die Balance nicht im Griff hinter der 1. Schraube, sondern wäre der Schwerpunkt klingenorientierter, wäre das sicher auch noch noch effektiver.

Schnitthaltigkeit:
Das Spalten hat nicht viel negativen Effekt gehabt. Nach insgesamt ca.20 Min. reiner Spaltarbeit war immer noch Beinhaare rasieren möglich. Aber was das Aitor nicht mag sind Kartons. Nach dem Zerkleinern von 3 eher kleinen Kartons war die Rasierschärfe dahin und auch die Schnitte im Karton wurden „zäher“.

Schnitzen:
Geht, aber da gibt es bessere Messer, z.B. die preiswerten Carbon-Moras. Aber für ein Messer diesen Klingendimensionen schlägt sich das Aitor nicht schlecht. Feathersticks zum Feuerstarten zu produzieren war nicht optimal, aber machbar. Das Zero hat ein paar unangenehme Kanten die das längere Arbeiten damit nicht so angenehm machen. Wäre das Messer meines, würde ich auf jeden Fall unten im Bereich der Zeigefingermulde / des Abrutschschutzes und die zum Griff hin immer schärfer werden Kanten am Klingenrücken bis auf die letzten 3 cm runden. Die letzten 3 brauche ich ja noch für den Feuerstarter.

Eingebauter Feuerstarter:
Er funktioniert gut. Auch in dem kleinen Loch im Klingerücken. Aber da besteht eher die Gefahr ihn abzubrechen und er verschleißt sicherlich schneller. Ich bin mal gespannt, ob es den relativ dünnen Feuerstarter als Verschleißteil nachzukaufen gibt und dann zu welchem Preis.


Scheide:
Mike Krüger würde für diese Scheide seinen alten Hit „ Dann musst du nur den Nippel durch die Lasche ziehen“ wieder rauskramen. Die erste Nippel-Laschen-Kombi hält das Messer zuverlässig in der Scheide. Das ist einhändig zwar ziemlich fummelig, mit etwas Routine sollte es besser gehen. Die 2. Nippel-Laschen-Kombi ist am oberen Teil der Scheide angebracht und sorgt dafür, das man diese schnell, einfach und zuverlässig an den Gürtel (auch sehr breite) befestigen kann ohne den Gürtel öffnen zu müssen. Durch die große Gürtelöffnung bleibt auch genug Spielraum dass die Scheide nicht starr, sondern relativ flexibel am Gürtel hängt. Das ist aber durch die Adapterplatte für die „Knopfaufnahme“ noch zu toppen. Vielleicht bekommt man mit dem richtigen Hüftschwung die Scheide dann sogar zum rotieren.;-)) Natürlich vorausgesetzt man benutzt nicht die Möglichkeit des Beinriemens, den ich persönlich aber generell eher wenig praktisch finde. Weniger praktisch fand ich auch die ebenfalls angebotene horizontale Tragemöglichkeiten. Im Rücken auf 6 Uhr fühlt sich das Messer zu groß an. Die Verschluß-Kombi ist dann blind auch noch schwieriger zu bedienen. Auf 3 Uhr steht der Griff und das dann lose nach vorne stehende Oberteil der Scheide deutlich nach ab. Das bietet beste Möglichkeit im Gestrüpp dauernd hängen zu bleiben. Die Position auf 9 – 11 Uhr ist wg. der Größe des Aitor Zero auch nicht unbedingt der ergonomische Idealfall.
Noch mal zurück zur Adapterplatte. Auch die lässt sich, per Klett, einfach am geschlossenen Gürtel anbringen. Der Knopf an der Schneide lässt sich einfach einhängen / einklinken. Durch drücken der beiden Tasten an der Adapterplatte wird die Verriegelung zurück genommen und die Scheide lässt sich wieder nach oben entnehmen. Diese Aufnahme ist generell ziemlich genial, ich bin mir nur nicht sicher wie lange die Mechanik funktionieren / halten wird.
Die aufgesetzte Tasche ist variabel was die Höhe angeht. Ein entsprechender handlicher Schleifstein sollte passen. Den würde ich als Anbieter noch mit ins Programm nehmen.
Auch mein Vic SwissTool geht mit Mühe spack in die Tasche, allerdings lässt sich dann der Druckknopf nicht mehr schließen. Passt also nur für was Kleineres.
Insgesamt stellt die Scheide ein sehr interessantes multifunktionales Konzept dar. Die obere Nippel-Laschen –Kombi für die Gürtelschlaufe werde ich mal im Hinterkopf behalten. Vielleicht lässt sich ja für zukünftige Eigenbauten etwas ähnliches basteln.

Küchentauglichkeit:
Einen Apfel konnte ich etwas mühsam schälen, aber nicht schneiden sondern nur spalten. Wirklich dünne Scheiben von Wurst und Tiroler Speck waren nicht drin.

Korrosion:
Bewusst habe ich das Aitor (nur die Klinge) mal über Nacht nass liegen lassen. Rost war am nächsten Tag nicht erkennbar. Da die Griffschalen nur verschraubt sind würde ich mal davon ausgehen, das dort Feuchtigkeit eindringt und sich auch länger halten könnte. Ob dort dann Korrosion entsteht würde ich sicherheitshalber gelegentlich nachprüfen.

Fazit:
Das Aitor Zero ist ein Allround Outdoor Messer, welches wg. seiner auf Stabilität ausgelegten Bauweise einiges vertragen und leisten kann. Es liegt halt an den Schwerpunkten der Nutzung und den eigenen Vorlieben ob man mit nur einem einzigen Messer die Wälder unsicher machen möchte oder doch lieber auf eine Kombination von spezialisiertem, größerem und feinerem (Trenn-)Werkzeug setzt. Obwohl ich eher ein Anhänger der letzten Variante bin, bietet das Aitor Zero nach meinem Eindruck einen tragbaren Kompromiss für die Solo-Nummer. Wäre das Messer meines, würde es noch ein wenig Nacharbeit bzw. Individualisierung erfahren. Z.B. den Griff noch etwas ergonomischer für meine kleine Patschehand machen und bestimmte Kanten an der Klinge runden.

picture-0031.jpg


picture-0042.jpg


Die Bilder wurden freundlicherweise vom Cheffe zur Verfügung gestellt. Meine Kamera befindet sich z.Z. in Reparatur, deshalb kann ich keine eigenen Pics beisteuern.

Da ich mich nicht zu den Schleifkünstlern zähle, habe ich das Zero ungeschärft an chamenos weiter geschickt.


Macht´s gut.
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin

Nachdem das Messer ja nun schon reichlich durch irgendwelche Holzscheite geknüppelt wurde, habe ich mir das mal gespart.

Das man mit dem Aitor Zero eine Scheibe Brot (darf dann aber kein Problembrot sein) absäbeln, eine Zwiebel irgendwie zerkleinert und die Nuss-Nougat-Creme auf der Semmel verteilt bekommt steht außer Frage und braucht eigentlich keinen Passaround.

Meine Beweggründe hier teilzunehmen sind relativ einfach gewesen. Das allererste "teure" Messer, das ich mir 1988 gekauft habe, war ein Aitor Jungle King II. In den vergangenen 23 Jahren kam dann das ein oder andere Messer dieses Herstellers dazu und ging auch wieder. Dann war es irgendwie sehr ruhig um Aitor und nun so ein "Paukenschlag".

Das Messer müsste der wahrgewordene Traum aller "Outdoorenthusiasten" sein, die hier regelmäßig in der Kaufberatung aufschlagen.
Das Messer muss hacken können, Gullideckel im Wald aufhebeln können, Batonig ebenso ein Muss, Halterung für einen Firesteel, bitte (ganz doll wichtig!) Molletauglich und natürlich tactical:rolleyes:
Ach ja: rostfrei und problemlose <12cm Klingenlänge sowie günstiger als ein ESEE 4 bitte.

Kann das Zero alles, macht es alles und eigentlich wäre es perfekt.

Aber:
Das Ding wiegt gefühlt eine Tonne und liegt in der Hand wie ein Backstein.
Schneiden tut es naja, - was nicht an der Mikroausbrüchen liegt, die meine Vortester da reingedengelt haben sondern schlicht an der axtgleichen Schneidgeometrie. Ein Fuzz Stick schnitzen macht keinen Spaß, einen simplen Bleistift anspitzen lässt man lieber, Äpfel knackt das Messer in Hälften mit sehr "organischen" Bruchflächen und wenn man mit dem Messer an einen normalen mitteleuropäschen Fisch rangeht wird das sicherlich nicht sehr appetitlich.

Wer also draußen mehr schneidet als hackt und hebelt braucht noch ein Zweitmesser.

Was wären also gute Gründe, - außer dem "Haben-Wollen" sich das Aitor Zero zuzulegen:confused:

Mhhh. Die Nummer mit dem Firestick?
Für mich nicht. Erstens ist das nix Neues, - gibt es von Meyerco seit über nem Jahr und nennt sich Meyerco Blackies C.A.S.T..
Abgesehen von der Frage wie man da einen Ersatzstick rein-/ranbekommt überzeugt mich Kram, der in den Griff geschraubt wird nicht. Einmal das Messer beim Feuermachen mit klammen Fingern ungeschickt auf dem nassen Waldboden abgelegt und man darf da mit Q-Tips das Gewinde saubermachen. Gewinde, Benutzen und "Draußen" geben in Summe eh meist ein nettes "Knirsch".

Was haben wir noch.... eine derbe Spitze, die für allerlei Ölfasspenetrationen prädestiniert ist, - oder das immer wieder geforderte "Graben".
Um Dreck unterm Fingernagel rauszuprökeln oder einen Splitter zu entfernen taugt dieser Schiffsbug nicht.

Dann die Scheide. Wow! Das Teil ist sehr ordentlich gemacht und hat soviel Spielerchen dran, dass es eine Freude ist.
Die Adapterplatte scheint eine durchdachte Lösung für ein in meinen Augen nicht existentes Problem zu sein.
Die Scheide läßt sich ja auch so schon vom Gürtel nehmen ohne dass man selbigen aus der Hose fummeln muss. Wofür nun das schmutzanfällige Plastikding noch dran muss verstehe ich nicht... aber es macht mächtig Eindruck.
Ebenso die Vortasche. Alles ordentlich gemacht, - aber irgendwie ein bißchen klein. Mein Leatherman Wave wollte da nicht rein.
Wenn, dann würde ich mir an so einer Superdupermehrzweckscheide auch vorne ein paar Schlaufen wünschen, damit man sich da dann was von z.B. Maxpedition ranbamselt, das man auch möchte.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Schlaufe um den Griff. Die ist einfach 1-2 Millimeter zu kurz. Der aitortypische Verschluß funktioniert normalerweise sehr gut, - nach ein paar Übungen auch problemlos einhändig. Hier ist das alles sehr, sehr knapp.

Dann haben wir noch das Loch in der Klinge um fröhlich Funken zu sprühen.
Löcher in Klingen von stehenden Messern sind für mich eigentlich ein absolutes No-Go. Hier hat es eine vermeintliche Funktion. :irre:
Sorry, - ich habe das ausprobiert. Funken macht man mit dem Klingenrücken deutlich entspannter.

Fazit:
Das Aitor Zero macht alles was vermeintliche Bushcrafter von ihren Multifunktionsschneidwerkzeugen immer wieder laut einfordern mit Bravour und das in ordentlicher Verarbeitung und zu einem mehr als angemessenen Preis.
Es ist genau das richtige Messer um beim tarnbekleideten und bierseeligen "Outdoorwochenende" die Kollegen mit ihren ESEEs, Stridern und was weiß ich nicht so richtig alt aussehen zu lassen.
Man kann es sich auch prima an die Molleweste bambseln um die aktuelle Folge von "Man vs. Wild" anzusehen.
Pitters Fotos zeigen darüber hinaus, dass das Zero hübsch anzuschauen ist.

Aber es kann nichts von dem, was ich von einem "Fahrtenmesser" erwarte, - nämlich 1. schneiden und 2. mich nicht bei meinen weiteren Aktivitäten behindern.

Sorry, - da bleibe ich lieber bei meinem Jungel King II. Das hat wenigstens nen Hohlgriff mit Kompass, eine Säge auf dem Rücken und ohne Ende Spielkram in der Scheide.

Ich werde es aber uneingeschränkt bei allen zukünftigen Kaufberatung der dritten Art empfehlen.
Ich denke auch, dass es genau dafür gemacht wurde.

Danke fürs Testen dürfen.

Gruß
chamenos
 
Moin.........
Gruß
chamenos

...... und alles was danach kam ist absulute richtig und (zum 2.mal) dem ist nichts hin zu zufügen.
Für alles was dieses Messer kann, sollte ich mir ein Beil kaufen:haemisch:. Oohh, bitte nicht jetzt den Größenvergleich (Messer unterm T-Shirt, Beil am Gürtel), passt da garnicht rein.
Na ja, ich habe auch auf Discovery-Channel den Film "500 years after mankind" gesehen aber, das Aitor Zero ist mir da nicht eingefallen:argw:
Walter
 
Hier mein Bericht über das Aitor Zero.

Als das Messer bei mir ankam war ich sehr gespannt und ich öffnete schnell die Verpackung. Nachdem ich das Messer das Erste mal in der Hand hatte war meine Freude eigentlich ein wenig getrübt.
Zu schwer, zu dick und auch die Form hatte ich mir handfreundlicher vorgestellt. Feine Materialien schneiden war mit dem Aitor Zero gar nicht möglich, da es ziemlich stumpf hier ankam und ich nicht wirlich der Schleifmeister bin. Ich wollte das Messer ja nicht noch mehr beschädigen. Das Rausdrehen des Feuerstahls war schergängig und die Griffschahlen bewegten sich dabei.

Fazit: Kein Messer für mich.


Ganz anders die Scheide. Sie war, meiner laienhaften Meinung nach, sehr gut durchdacht und auch sehr gut verarbeitet. Die Möglichkeiten, diese Scheide zu benutzen, sie am Gürtel zu befestigen, waren schon beeindruckend.

Vielen Dank für das Testen dürfen.
 
Zurück