Hallo,
heute habe ich auch mal bei Aldi das Santoku 18 cm erstanden. Bisher halte ich Damastmesser in der Kueche fuer ueberfluessigen Schnick-Schnack, moechte es aber mal ausprobieren.
Wer sich fuer die Details der Verpackung und des Messers interessiert:
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Das Damastmesser aus Solingen
Sie haben sich für ein Qualitätsprodukt aus deutscher Herstellung entschieden.
Die sehr scharfe Schneide aus einem hochlegierten Kohlenstoffstahl (VG10) ist eisgehärtet{Hervorhebung nicht im Original}.
Auf beiden Aussenseiten ist ein rostbeständiger und flexibler Damaststahl mit jeweils 32 Lagen aufgebracht. Diese Aussenlagen schützen das Messer vor Bruch und Korrosion.
Zählt man die Lagen beider Aussenseiten und das Kernmaterial zusannen, so besteht die Klinge aus 65 Lagen.
Durch das Schleifen der Klinge werden die Lagen in Längs- und Querrichtung unterschiedlich durchtrennt und erhalten so ein individuelles Erscheinungsbild.
Die optische Brillianz der baumring-ähnlichen Struktur gibt dem Messer in Kombination mit dem ergonomisch geformten Edelstahlgriff ein Höchstmass an Ästhetik.
Der Griff besteht aus hochwertigem, rostfreien Edelstahl (18/10) und wird durch moderne Schweisstechnik mit der Klinge verbunden.
Die Pflege
Das Messer ist nicht spülmaschinengeeignet. Spülen Sie das Messer wie die Profis nach jedem Gebrauch unter Heissem, Fliessenden Wasser mit Zusatz von Reiniger gut ab. trocknen Sie es anschliessend mit einem Tuch. Somit erhalten Sie die Schärfe und ein gutes Erscheinungsbild über Jahre.
Sollte Ihr Messer nicht mehr die gewünschte Schärfe haben, können Sie diese mit einem keramisch gebundenen Schleifmittel (Wasserstein, Keramikwetzstab usw.) wiedererlangen.
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Werbung mit Test-Logo 1/2008 - sie verwenden zum einen das alte Logo, zum anderen erwähnen sie nicht, wie viele andere Messer wie abschnitten.
Als Hersteller wird Gehring genannt:
Gehring GmbH
Tersteegenstrasse 37-39
D- 42653 Solingen
Hotline: 0212-258420
Santoku-Messer 18 cm Klingenlänge
VI-23-2008
Auf dem Messer steht:
HGS
DAMASTMESSER
Solingen
Made in Germany
Ich vermute, inzwischen ist man sich einig, dass die Damastlagen echt sind. Sie unterscheiden sich von Messer zu Messer. Nach IMHO unbestaetigten Geruechten handelt es sich um B-Ware, die vermutlich die Qualitaetspruefung nicht bestand.
Das halte ich fuer gut moeglich - der Anschliff ist oft recht sorglos. Da finden sich oft tiefe Querriefen in der Klinge, vermutlich wo der Uebergang zum Griff angeschliffen wurde. Hier wurde meist auch recht lieblos und grob vorgegangen - der Uebergang ist oft deutlich vertieft.
Die Klinge ist stark asymmetrisch angeschliffen - links mit grosser Streuung etwa 10 mm (ich sah 5 bis 20 mm), rechts nur eine kleine Phase. Interessanterweise kann ich auf beiden Seiten tatsaechlich jeweils die 16 Lagenwechsel sehen. Von daher scheint man die Kohlenstofflage recht gut erwischt zu haben. Auf den vordersten 5 cm der Klinge laufen die "Ringe" bei mir aber in der rechten Schneide aus.
Der Schliff ist nicht überragend - keineswegs Rasiermesserschärfe.
Die Klinge ist ueberraschend dick und steif - besondere Vorteile mit einer duenneren, flexibleren oder zumindest bruchfesteren Klinge werden wohl nicht angestrebt.
Was mich verwundert: Wurde frueher auf der Packung mit der besonderen Klingenhaerte (Rockwell 60) geworben? Auf diesem Messer findet sich darauf kein Hinweis. Da aber mit dem Testurteil geworben wird, sollte man von dieser unveraenderten Haerte wohl ausgehen koennen.
Meine Fragen dazu:
Wie empfehlt ihr den Anschliff? Vermutlich lohnt es sich nicht, mit dem 6000er Wasserstein die Kohlenstofflage bis zur spiegelnden Schaerfe zu bringen, wenn man es nur als "normales" Kochmesser verwenden will? Also ueberwiegend einseitig auf dem 1000er Wasserstein?
Ist man sich allgemein einig, das Messer wie auf folgendem Bild dargestellt anzuschleifen?
... Hm, das Bild kommt bei mir nicht mehr - daher besser der Link dorthin:
http://img482.imageshack.us/my.php?image=graphique29ug.jpg
Sollte man an solche Messer mit dem Wetzstahl rangehen? Bei meinem Global wird davon ausdruecklich abgeraten.
Nachtrag: Der Anschliff auf dem entsprechenden Bild bei Gehring sieht gänzlich anders aus:
Die Griffform ist etwas anders, ansonsten sehen sich die Messer einigermassen aehnlich.