allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Meine Anfrage an Frau Leutheusser-Schnarrenberger wurde von ihr weitergeleitet an Herrn Hartfrid Wolf, der mir mit Elementen seiner Plenarrede (verlinkt im anderen Thread) geantwortet hat. Hier meine Antwort an ihn:

Sehr geehrter Herr Wolf,
Vielen Dank für Ihre Antwort und die Übersendung der Plenarrede, die endlich die benötigte Vernunft in die am Rande der Hysterie geführte Diskussion über das Waffenrecht trägt. Diese Mischung aus offensichtlicher Unkenntnis der aktuellen Rechtslage und Polemik, die ihre politischen Gegner von sich gegeben haben, macht mir Sorgen und ist hoffentlich kein representatives Beispiel für die Meinungsfindung im Parlament. Schon bei der letzten Änderung des Waffenrechts scheint viel Aktionismus im Spiel gewesen zu sein: so würde ich z.B. vermuten, daß Wurfsterne, in etwa so 'gefährlich' wie Dartpfeile, unter den Tatmitteln bei Gewaltdelikten zu den absoluten Exoten gehörten. Und auch die Butterfly-Messer würde ich eher in die Kategorie 'gefährlich aussehender' Gegenstände einordnen, die in den Händen eines gesetzestreuen Bürgers genauso ungefährlich sind wie ein Küchenmesser, nur wegen ihrer martialischen Optik beliebter bei Gewalttätern.
Den zentralen Punkt haben sie in Ihrer Rede sehr gut herausgearbeitet: eine Verschärfung des Waffenrechts führt zu einer Gängelung gesetzestreuer Bürger, zur Verringerung von Gewalttaten ist ein ganzes Bündel anderer Maßnahmen erforderlich, beginnnend bei wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die zu einer geringen (Jugend-)Arbeitslosigkeit führen, bis hin zu spürbaren Strafen für Gewalttäter, kombiniert mit intensiver Betreuung und Perspektiven für ein straffreies Leben.
Das Waffenrecht ist nur ein Schauplatz einer um sich greifenden Verbotswut, die seit einigen Jahren zu beobachten ist und immer wieder zu verfassungswidrigen Gesetzesschnellschüssen führt, wie zum Beispiel auch dem Luftsicherheitsgesetz. Mich macht es sprachlos, daß auch heute noch ein deutscher Verteidigungsminister ernsthaft erwägt, bei Terrorgefahr Passagierflugzeuge abschießen zu lassen, und auch die ständigen Vorstöße zur Grundrechtseinschränkung von Innenminister Schäuble finde ich beunruhigend. Ich kann Ihnen und der gesamten FDP nur empfehlen, einen Gegenpol zu dieser Grundströmung zu bilden, die anscheinend sowohl die CDU als auch Teile der SPD erfasst hat.
Mit freundlichen Grüßen,

Tobse
 
Noch ne Antwort die Hoffnung macht. Bayrisches Staatsministerium des Innern:

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Vollzug des Waffengesetzes;
allgemeines Messertrageverbot

Sehr geehrter Herr Hens,

wir danken für Ihr E-Mail vom 19. November 2007, mit dem Sie auf Ihre Bedenken zum Gesetzesantrag des Landes Berlin zur Änderung des Waffengesetzes hinweisen. Herr Staatsminister hat uns gebeten, Ihnen unmittelbar zu antworten.
Der Gesetzesantrag des Landes Berlin reagiert auf eine bedenkliche Entwicklung. Seine Intention, zu verhindern, dass sich Jugendliche bewaffnen, ist grundsätzlich zu begrüßen.
Gleichwohl kann dem Gesetzesantrag aus unserer Sicht derzeit nicht zugestimmt werden. Er wirft eine Reihe tatsächlicher und rechtlicher Fragen auf, die wegen der Folgen für zahlreiche unter die beabsichtigte Strafbewehrung fallende Messerbesitzer vor einer Sachentscheidung ausreichend belastbar beantwortet sein müssen. Insbesondere wäre zu prüfen, ob der Gesetzesantrag die Belange von Bevölkerungsgruppen in den Flächenländern ausreichend berücksichtigt, die legitime Bedürfnisse zum Führen mancher Messer haben. So umfasst der Gesetzesantrag in Beruf, Jagd, Fischerei und Tauchsport verbreitete Messer ebenso wie Messer, die Feuerwehren als Rettungsmesser oder Traditionsvereine als Ausstattung verwenden.
Wie Ihnen bereits bekannt sein dürfte, hat der Innenausschuss des Bundesrates am 9. November 2007 die Beratung des Gesetzesantrages wegen der offenen Fragen auf unbestimmte Zeit vertagt.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Welsch
Regierungsdirektor

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das macht doch Hoffnung

Grüße

PHILIP
 
Zu obiger Antwort der Bayerischen Staatsregierung (die leider noch immer auf die die göttliche Eingebung wartet): wenn die Jugendlichen das Problem wären, warum dann kein allgemeines 'Führen von Messern ab erst 18 Jahren', ohne das Hin und Her mit Ausnahmeregelungen etc., wäre ja viel einfacher zu formulieren (und genausowenig zu kontrollieren)? Vielleicht, weil der Vorstoß aus Berlin eben eine reine Nebelkerze ist?
Munter bleiben,
Tobse
 
Könnt ihr nicht lesen? Wo macht denn das Hoffnung? Dem geht es nicht ums "uns", dem geht es darum, dass man zuviele Ausnahmen für "Jagd, Fischerei und Tauchsport" bräuchte.

Leute wie uns würde der liebend gerne von der Strasse haben. Stichwort /legitimierte/ Bedürfnisse. Erklär' dem doch mal, wofür du dein Military in der Innenstadt /brauchst/. "Ein Schweizer tut's doch auch" kommt dann.

Man man man. Lasst' euch doch nicht einlullen.

Keno
 
Heute erhielt ich mit der Tagespost ein Schreiben aus dem Bayerischen Staatsministerium des Inneren als Antwort auf meine Anfrage vom 19.11.2007.

Der Text ist baugleich mit dem aus neweinsteins post.
Das Zitat erspare ich Euch folglich...
 
Zuletzt bearbeitet:
MDB Christian Ströbele hat in abgeordnetenwatch.de neu auf eine Frage zum Waffengesetz geantwortet.
Klingt ja wie oft erstmal halbwegs vernünftig "... ohne daß die legitime und häufig auch notwendige private oder berufliche Nutzung von Messern eingeschränkt wird". Dumm nur, dass B90/Grüne ausdrücklich den SPD-Entwurf unterstützen, der in unveränderter Form die "legitime Nutzung" ganz deutlich einschränken würde. Der B90/G-Entwurf fordert ja sogar pauschal, "Messer mit feststehender oder feststellbarer Klinge aus dem Verkehr zu ziehen", und beschränkte Ausnahmen zu machen.
Es ist ein Frechheit, wie man hier verar...t wird.

Grüße Rainer

P.S: Was mich wundert: Das letzte mal, als ich auf Abgeordnetenwatch nachgesehen habe, war zu lesen, dass genau 3 (drei !) Interessierte auf eine Antwort zu dieser Frage warten. Interessiert das wirklich so wenige? Denn das ist der Eindruck, der entsteht. Bei über 8000 Mitgliedern im Forum könnten da ein paar mehr Leute ihr Interesse dokumentieren. Nur als Beispiel: Für eine Anfrage etwas weiiter unten zur Schächtung von Tieren gibt es immerhin 16 Interessenten.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Interessiert das wirklich so wenige? Denn das ist der Eindruck, der entsteht. Bei über 8000 Mitgliedern im Forum könnten da ein paar mehr Leute ihr Interesse dokumentieren.
Vielleicht interessiert es niemanden, weil man von Ströbele keine ernstzunehmende Antwort erwartet ?
Bei einigen meiner Nachfragen, ich hier verlinkt hatte, haben sich auch "nur 8 Leute" ausser mir für die Antwort interessiert, und das war zu der Zeit, als die Diskussionen deswegen regelrecht heiß liefen...
 
Heute ist eine Antwort geschrieben worden, die auf Lücken in den bisherigen Regelungen hinweist, aber sonst nicht wirklich Neues bringt.
 
Vielleicht interessiert es niemanden, weil man von Ströbele keine ernstzunehmende Antwort erwartet ?
Bei einigen meiner Nachfragen, ich hier verlinkt hatte, haben sich auch "nur 8 Leute" ausser mir für die Antwort interessiert, und das war zu der Zeit, als die Diskussionen deswegen regelrecht heiß liefen...

Herrn Ströbele muss man leider ernst nehmen, da er als MdB an der politischen Willensbildung beiträgt. ... und er ist in einer seiner grenzenlosen Ignoranz bereit auch massivste Eingriffe in die fundermentalen Freiheitsrechte aller Bürger dieses Landes in Kauf zu nehmen. Da ich das nicht für demokratisch legitimiert halte und ich mir meine Freiheit nicht einengen lasse, bin ich nicht bereit ihm das politisch durchgehen zu lassen!

Gruß
Schnipschnapp
 
Ich hoffe ja noch, dass sich das Unheil abwenden lässt...abefr glauben tu ich nicht daran.

Hier mal ein Zeitungsbericht aus England...die soweit mit bekannt ist ja auch ein Trageverbot haben...oder?


The vagaries of UK knife crime statistics
By John Steele, Crime Correspondent
"The telegraph"
Last Updated: 2:36am GMT 20/03/2007



"Up to 60,000 young people, mostly male, may be stabbed and injured each year, the equivalent of more than 160 victims a day, according to a worst-case estimate for knife violence in England and Wales.

On the other hand, the figure may be around 22,000 each year for victims aged 10 - 25-year-old.

The different between the two estimates - derived from the questioning of around 600 under-25s about whether they had been "knifed or stabbed", and then extrapolated to the wider population, with all the statistical vagaries that entails - reflects the lack of precise information about the scale of knife crime in England and Wales.

advertisementIt is also unclear whether knife crime is going down or up. Available official statistics suggest it has fallen since the mid-1990s, but the Government concedes the limited figures are far from reliable.

The death of Adam Regis, aged 15, at the weekend, and the stabbing of Kodjo Yenga, a 16-year-old, last week do little to dispel the perception that knife violence is a major problem, though it remains the case that knife murders - for which there are reliable figures - are rare.

The two deaths also reflect a reality which is widely acknowledged, even if the scale is unclear. If you are young, male, black or Asian, and you live in a high-crime inner city area, you are far more likely to be a victim of knife violence.

John Reid, for once eschewing the promise of instant legislation, acknowledged the gaps in the picture yesterday when he committed the Home Office to collecting better statistics on the use of knives in crime.

New laws - or perhaps another knife amnesty - would probably have little effect. Knife crime has grown in the last three decades despite the passage of various laws. Last year's Violent Crime Reduction Act banned the sale of knives to anyone under 18.

It was already an offence under the Prevention of Crime Act 1953 to have an offensive weapon in a public place; this includes ''any article made or adapted for use for causing injury to the person, or intended by the person having it with him for such use by him or by some other person''.

The Restriction of Offensive Weapons Act 1959 banned the carrying, manufacture, sale, purchase, hire or lending of flick-knives and ''gravity knives''. The Criminal Justice Act 1988 contained a list of prohibited martial arts-style weapons and made it an offence to carry an article with a blade or sharp point in a public place. The Offensive Weapons Act 1996 made it illegal to sell knives to children under 16. The Knives Act 1997 prohibited the marketing of combat knives.

There is a wide recognition in policing and criminal justice circles that, unlike gun crime, the pattern of knife crime has not been closely monitored. There is little doubt that gun crime, particularly handgun crime, has more than doubled since Labour came to power - again despite legislation, in the form of a post-Dunblane ban on handguns.

The estimate of up to 57,900 annual "knifing or stabbing" victims comes from the Government's Offending, Crime and Justice Survey (OCJS) which, like the bigger British Crime Survey (BCS), questions people about their experiences of crime.

However, because the number of victims of violence in such surveys are relatively small, extrapolated conclusions are correspondingly less reliable.

The BCS suggests the number of violent incidents involving knives in 2005/2006 was, at 169,000, around half the level of 340,000 in 1995, though it had increased on 2004 - 2005 and had been rising since the previous year The proportion of overall violent incidents involving knives was eight per cent in 1995 and seven per cent in 2005 - 2006.

BCS findings also suggest that the use of knives in woundings, common assaults and robberies followed similar patterns - significant falls on 1995 but an upwards trend since 2003. Homicides involving "sharp instruments" - knives and bottles - have fallen since 1995 as a proportion of overall killings. There were 236 in 2004 - 2005.

There is no statistical uncertainty about someone being stabbed to death. However, the accuracy of other findings have been questioned - not only is the sample of victims of violence relatively small but the BCS does not quiz under-16s, a major tranche of victims.

Police recorded crime statistics - traditionally lower than BCS levels - do not reflect the use of knives and few forces have copied the lead of the Metropolitan Police in analysing knife crime.

Scotland Yard said there had been 11,168 "knife-enabled offences" - covering everything from murder to robbery with a knife - in the 10 months to February this year.

If the Met can be held - crudely in statistical terms - to represent around a fifth of England and Wales crime, that might suggest well more than 60,000 knife-enabled crimes a year. Very roughly, that would fit with the belief of some criminologists that knife crime runs at four times gun crime.

However, it is also clear that knife crime - as gun crime - is not evenly spread. Taking out the knife violence which occurs in the home in domestic attacks, the pattern of "public" knife violence shows, in the words of a report from the Centre for Crime and Justice Studies at King's College, London: "Knife, like other violent crime, is suffered most by the young, the poor and the black and ethnic minority communities."

As with gun crime, there is concern about the increasingly young age at which people admit carrying knifes, in part to feel "safer." Knife violence has emerged in schools and there have been murders in Lincolnshire as well as London. Guns are more difficult for youngsters to obtain.

However, research has suggested that when young white schoolboys admit to having carried a knife, they are talking about legal pen-knives less than three inches in length.

The use of illegal knives is higher for young men from ethnic minority backgrounds and, invariably, from "less safe" inner city areas. "
 
@bat-man,
könntest du das übersetzen?? für mich ist das teileweise mit meinem schulenglisch recht unverständlich.. denke das geht nicht nur mir so.

die abgeordnetenwatch.de sache finde ich nicht schlecht, vielleicht sollte man ja da noch etwas weiter "rühren"...
 
Vielleicht interessiert es niemanden, weil man von Ströbele keine ernstzunehmende Antwort erwartet ?...

Jaja, wenigstens sind nicht viele so naiv wie ich ;)
Aber abgesehen davon, ob man inhaltlich eine vernünftige Antwort erwartet oder nicht, ist das Anmelden als Interessent bei Abgeordnetenwatch doch eine sehr direkte Möglichkeit, einem Politiker zu zeigen, dass ihm bei einem bestimmten Thema "auf die Finger geschaut" wird. Ohne viel Aufwand... Na, dir brauche ichs ja nicht zu sagen, aber die anderen 8266 Forums-Mitglieder ... wenn nur 1% "geklickt" hätte...

Grüße Rainer
 
Jaja, wenigstens sind nicht viele so naiv wie ich ;)
...
Na, dir brauche ichs ja nicht zu sagen, aber die anderen 8266 Forums-Mitglieder ... wenn nur 1% "geklickt" hätte...
Hat mit Naivität nichts zu tun, aber ehrlich gesagt:
Ich habe mir nur die Anfragen dort angesehen, die von hier verlinkt worden sind - möglicherweise ist es nicht nur mir entgangen...
Es ist schließlich niemand verpflichtet, (s)eine dortige Anfrage hier im Forum bekanntzumachen, aber wenn mehr Leute davon wissen, abonnieren evtl. auch mehr die Antwort...

Möglicherweise betrachten die Forumiten diese Angelegenheit aber auch seit der Debatte vor einigen Wochen als erledigt, und interessieren sich deshalb nicht weiter dafür - aber erledigt ist es ganz sicher nicht, das gärt weiter vor sich hin...

Gruß Andreas
 
@bat-man,
könntest du das übersetzen?? für mich ist das teileweise mit meinem schulenglisch recht unverständlich.. denke das geht nicht nur mir so.

Hi Jürgen,

im Großen und Ganzen geht es im Text um die Zahl von Messerangriffen in England.

Das pro Jahr (ich denke, das 2006 gemeint ist) in UK ca. 60.000 Straftaten unter Verwendung eines Messers stattgefunden haben.
Also ca. 160 Opfer am Tag.
22.000 Opfer sind zwischen 10-25 Jahre alt.
Seit 95 sank die Mordrate unter Verwendung von "scharfen+spitzen Gegenständen" um seit 2003 wieder zu steigen.
05-06 wurden 236 Britten mit o.a. Gegenständen ermordet.
Mit 11.168 Fällen ist die Statistik der Polizei traditionell niedriger als die des British Crime Survey (BCS) (wohl ne externe Organisation?)
Opfer und Täter sind wohl in den meisten fällen Angehörige ethnischer Minderheiten.



Schon interessant...obwohl doch England, was das Tragen von Messern betrifft, sogar mit 2 Jahren Gefängnis droht.
Könnte es sein. das eine weitere Verschärfung der Gesetze hier mal wieder nichts bringt ???
 
@bat-man,
danke - dann habe ich das zum größten teil wohl richtig verstanden...


@luftauge,
ja - da ist ganz und gar nichts auf die seite gelegt - höchstens unter den tisch der verschiegenheit gekehrt, damit nicht so viele was mitbekommen was da so läuft.. :-((((
 
Das ist aber so nicht richtig übersetzt! Nur Mal der Inhalt der ersten 3 Absätze:

"Up to 60,000 young people, mostly male, may be stabbed and injured each year, the equivalent of more than 160 victims a day, according to a worst-case estimate for knife violence in England and Wales.

Bis zu 60.000 Jugendliche könnten gemäss einer Worst-Case Schätzung jährlich in England und Wales mit einem Messer angegriffen und verletzt werden, was einer Anzahl von 160 nOpfern täglich entspricht.

On the other hand, the figure may be around 22,000 each year for victims aged 10 - 25-year-old.

Eine andere Schätzung geht von ungefähr jährlich 22000 Opfern im Alter zwischen 10-25 Jahren aus.

The different between the two estimates - derived from the questioning of around 600 under-25s about whether they had been "knifed or stabbed", and then extrapolated to the wider population, with all the statistical vagaries that entails - reflects the lack of precise information about the scale of knife crime in England and Wales.


Die zwei unterschiedlichen Schätzungen- basierend auf der Befragung von 600 Jugendlichen unter 25 Jahren die befragt wurden ob sie schon einmal mit einem Messer angegriffen wurden und anschliessender Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung- verdeutlichen die Ungenauigkeit über das Ausmass von Verbrechen im Zusammenhang mit Messern in England und Wales.
 
Hallo zusammen,

zum Thema heute folgender Artikel in der Berliner Zeitung (BZ):

http://www.bz-berlin.de/BZ/berlin/topthemen/schupelius-kolumne/schupelius-kolumne.html

Typische Springer-Presse, aber leider auch Stimmungs- und Meinungsmacher :mad:

Nur falls jemand einen Leserbrief schreiben möchte...

Grüße,
freak

Hallo freak,
ich habe Herrn Schupelius eine E-Mail geschickt, wie folgt:
Sehr geehrter Herr Schupelius,

durch Zufall stieß ich auf Ihren Artikel bezüglich der Straftaten unter Verwendung von Messer und anderen spitzen Gegenständen in der "BZ".
Bei allem Verständnis für das Sicherheitsbedürfnis, speziell in Berlin, kann ich Ihrer Forderung nach einem allgemeinen Messertrageverbot nicht zustimmen.
1. Messer sind Werkzeuge, keine Waffen, von einigen speziellen Messertypen, wie Dolche, etc., mal abgesehen. Dies regelt jedoch das Bundeswaffengesetz, eines der strengsten europaweit.
2. Potentielle Straftäter lassen sich durch jedwede Verbote nicht hindern die verbotenen Gegenstände einzusetzen, sonst gäbe es keinerlei Straftaten mit Schußwaffen- sind diese doch explizit verboten. Das von Ihnen geforderte Messerverbot träfe in erster Linie- wieder einmal- den gesetzestreuen Bürger, der auf ein, aus welchen Gründen auch immer mitgeführtes, Messer- im Sinne eines Werkzeuges- verzichten müßte. Oder glauben Sie im Ernst, der Anführer einer türkischen Straßengang in Kreuzberg ließe sich von diesem Verbot beeindrucken? Weiterhin- wie soll ein solches Verbot überwacht und durchgesetzt werden? Verdachtsunabhängige Personenkontrollen sind meines Wissens unzulässig.
Hier wird der "mündige" (??!) Bürger unter Generalverdacht gestellt, dies kann nicht sein.
3. Was kommt als nächstes? Werden dann Autos und Motorräder verboten? Sie werden doch auch zu Straftaten mißbraucht, bzw. stellen potentielle Waffen dar.

Mit freundlichen Grüßen


Gruß und ein Gutes Jahr 2008

Thorin
 
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