allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Hi & frohes Neues Jahr!

Habe Herrn Schupelius auch angemailt und lade alle Forums-/Threadteilnehmer ebenfalls ein. Melden sich drei Leute, stehen wir halt wieder mal in der Ecke eines "Häufleins waffenverrückter Freaks", meldet sich eine größere Zahl, wie es anderen tagespolitischen Themen entspricht, haben wir eine bessere Chance, näher am Querschnitt der Bevölkerung wahrgenommen zu werden!

Beste Grüße!

Micha M.
 
Das habe ich soeben auch getan. Da meine Email sich auch mit der Thematik "Messerkampf" befasst, gebe ich sie hier nicht wieder.
 
Mails ist raus, aber bei solchen Leuten spare ich mir Freundlichkeit mittlerweile. Da dient die Mail nur dazu, aufzuzeigen dass es auch andere Meinungen gibt.

Volksverdummung ist das, was die betreiben, und das bewusst.

Der hat die Sicherheit nicht verdient, die er sich wünscht.

Keno
 
Hallo zusammen,
Meine Mail lautet wie folgt:

Guten Abend
Ich bin Polizeibeamter in Leipzig und daher mit der Problematik gewaltbereiter Jugendlicher nicht nur vertraut,sondern täglich konfrontiert.
Inwieweit ein Messerverbot/Trageverbot Abhilfe schafft und der Sicherheit dienlich ist wage ich zu bezweifeln.
Die Gewaltbereitschaft dieser Jugendlichen ist ein gesellschaftliches Phänomen und Problem.
Solange sich die Politik in immer größerem Maß aus ihrer Verantwortung gegenüber dem Bürger entzieht, aufgrund verfehlter Sozialpolitik
regelrechte Slums in bestimmten Gebieten von Großstädten entstehen und nichts gegen bildungsresistente,testosterongesteuerte
Möchtegernerwachsene
unternommen wird.welche aufgrund eines ellenlangen Strafregisters schon längst hinter Gitter gehören,wird auch ein populistisches
Messerverbot nichts bringen.
Wer soll denn kontrollieren ob ein Jugendlicher verbotenerweise ein Messer bei sich führt und in welchem Zusammenhang sollen diese Kontrollen erfolgen?
Was ist mit dem Bauarbeiter oder Handwerker der ein Abbrechkligenmesser oder ein Multiwerkzeug al la Letherman benutzt?
Was ist mit Küchenmessern,welche in den meisten mir bekannten Fällen im Rahmen häuslicher Gewalt zu "Waffen" werden?
Wenn der Jugendliche zufälligerweise sein Messer nicht dabei hat.genügen auch feste Schuhe oder Handschuhe um jemanden ernsthaft zu verletzen,wie
das Beispiel der jugendlichen Schläger und dem verletzten Rentner erst kürzlich deutlich machte!
Sollen die jetzt überspitzt gesagt barfuß gehen?
Dann aber bitte mit geschnittenen Zehennägeln!
Was ich damit sagen will,wenn man das Problem nicht an den Wurzeln packt und Geld einmal ausnahmsweise nicht für Kriege oder Prestigeobjekte ausgibt,
sondern gezielte Jugendarbeit betreibt und den Rückenhalt für die Sicherheitskräfte erhöht,laufen Verbote welcher Art auch immer ins Leere.
In Sachsen sollen 2500 Polizisten abgebaut werden,in Berlin wird bei der Polizei soweit mir bekannt ist an allen Ecken und Enden gespart,in anderen
Bundesländern ist die Situation nicht anders.
Was solls,dann verbieten wir eben das Tragen von Messern und erhöhen damit das Sicherheitsgefühl des Bürgers........!
Merken Sie nicht langsam selbst,das Ihre Forderung nichts weiter ist als bloßer Populismus???!!!


mfG.
J.Zwicker
 
Mail ist raus:
Herr Schupelius,
was soll denn ihrer Meinung nach ein Messerverbot bringen?
Werden sich Täter davon abhalten lassen, trotzdem Messer zu führen?
Würden diese Täter darauf verzichten, andere Menschen anzugreifen und zu verletzen, selbst wenn sie durch ein Verbot tatsächlich am Führen gehindert würden, was nicht der Fall ist?
Wohl kaum.
Da sind selbst die absurden Diskussionen über (Um)Eziehungscamps sinnvoller als der Ruf nach mehr Verboten.

Kopfschüttelnd ab,

Kilian Wied

Kurz und knackig...
 
Auffällig ist auch, dass genau die Politiker die vor wenigen Wochen noch eine Verschärfung des Waffenrechts bezügl. des Mitführens von Messern verlangten, nun die Forderungen verschiedener CDU Politiker nach einer Verschärfung des Jugendstrafrechtes als Populismus abtun und die Meinung vertreten dass eine Verschärfung unwirksam und unnötig sei, da die gesetzlichen Regelungen ausreichend seien; frei nach dem Motto" Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern."

(Ohne jetzt hier für die eine oder andere Partei Stimmung machen zu wollen!)
 
Es hätte besser gepasst unter der Überschrift:
Die Orks sammeln sich...

Morgen und übermorgen "sammeln" sich Herr Ströbele, Frau Stokar von Neuforn nebs Freunde in meinem Nachbarort zur "Klausur". Nun hatte ich Frau Stokar zwar schon persönlich geschrieben, doch leider ist Sie mir eine Antwort schuldig geblieben.
Ich hätte große Lust mich mit einem sinnvollen und wirkungsvollen Spruchband zum Tagungsort zubegeben. Oder einem Flugblatt zum verteilen.

1. Ist dieser Einfall gut? Wenn Ja:
2. Ich bin kein guter Werbetexter! Sind Vorschläge gefragt.
batsuzan:teuflisch
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Kommentar von Claudia Roth zu CDU/Kochs Politik hinsichtlich der aktuellen Diskussion zur evtl. Revision des Jugendstrafrechts wäre passend.

Darin prangert sie die Einführung von neuen Gesetzen an, lobt die bestehenden Gesetze, fordert die wirksamere Umsetzung der bestehenden Gesetze und mehr Geld für Jugendarbeit, Polizisten, etc...

Genau dieser Gedankengang wurde ja auch hier im Forum als Alternative zu den sinnlosen Verschärfungsvorschlägen geäußert.

Hab ich heute zufällig gesehen, weiß aber nicht mehr auf welchem Sender.

Wäre zu schön, ihnen ihre eigenen Äußerungen unter die Nase zu reiben.:hehe:

Ookami
 
Das ist doch was ganz anderes du phallisch desorientierter Messerjockel!

Pflegt die guten Kontakte zu einzelnen Politikern, die in dieser Sache so aufkamen! Auch die zartesten Pflänzchen. Vielleicht wirds Forum auch mal ne Lobby!
 
jaja, wie war das noch mit dem zweck, der die mittel heiligt?
oder auch was schert mich mein geblubber von gestern.

(zitat leicht angepasst)
 
- z.B ein paar Solinger Hersteller, vor allem Böker ins Boot holt
Guten Tag, liebe Messerfreunde,

die Diskussion über das geplante Trageverbot wird hier im Forum heftig geführt - und das mit vollem Recht. Aus dem Hause Böker ist bisher dazu offiziell noch nichts verlautet. Das kann zu Mißverständnissen führen. Die möchten wir hier ausräumen!

Seit dem scheußlichen Verbrechen Mitte Juni an einem Berliner Badesee läuten bei uns die Alarmglocken und zwar schrill. Uns war klar, dass der Innensenator Dr. Körting einen radikalen Rundumschlag in Szene setzen würde. Der hat nicht lange auf sich warten lassen.

Mit der Erfahrung aus der Waffengesetz-Diskussion 2004 wissen wir, dass wir als unmittelbar betroffener Hersteller nicht so sehr lauthals in der Öffentlichkeit protestieren sollten. Viel überzeugender ist ein besonnener, sachlich begündeter Vortrag hinter den Kulissen an die richtigen politischen Entscheidungsträger. Auch nicht wir als direkt betroffene Firma treten nach außen, sondern unser Verband als Repräsentant der gesamten Industrie.

Wir füttern die Verbandsgeschäftsführung mit Fakten und Erkenntnissen, sprechen die Strategie ab und arbeiten so Hand in Hand. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns deswegen nicht im Forum im einzelnen über unsere Aktivitäten äußern wollen. Glauben Sie uns, wir tun was.

Mein Appell an Sie: erlahmen Sie nicht, Ihre Meinung zu publizieren und an die Innenminister der Länder zu richten. Da liegt derzeit die Vorlage zur Beratung. Versuchen Sie, der Politik klarzumachen, wieviel rechtschaffene Bürger ein natürliches Interesse an Messern haben und es niemals als Waffe betrachten werden. Was Herr Körting verbannen will, hat in Deutschland einen Markt, der jährlich in die Millionen Stück geht. Was man als Waffe verschreit, zieht Zehntausende in seinen Bann zum Basteln, Experimentieren, zur Schaustellen. Hunderttausende, rechtschaffende Bürger besuchen spezielle Messen, um das Messer als Werkzeug, Lifestyle-Accessoire, Sammlerobjekt und Kunstwerk zu bestaunen und zu erwerben. Öffentliche Institutionen wie das Deutsche Klingenmuseum oder die Messe IWA in Nürnberg widmen dem Messer eigene Ausstellungen und Designer-Wettbewerbe. Hier reden wir von einer ganz anderen Dimension im Vergleich zur scharfen Waffe. Die Zahl an Gewaltverbrechen, die wirklich mit der zur Diskussion stehenden Kategorie Messer verübt wird, gemessen an den vielen Millionen Messern im Umlauf (viele Tools sind auch betroffen), sprengt die Grenzen einer vertretbaren Verhältnismäßigkeit. Und: ist alles andere als eine Garantie, denn dann greift man zur nächsten noch freiverfügbaren "Waffe" und das geht über das normale Klappmesser, über das Küchenmesser, den Schraubenzieher bis zum Grillspieß. Oder was wahrscheinlicher ist, man kümmert sich überhaupt nicht mehr um das Gesetz.

Wir müssen einer politischen und damit gesellschaftlichen Ächtung des Produkts Messer entgegen treten, da sie in keiner Weise zur Steigerung der öffentlichen Sicherheit beitragen wird. Wir sind uns sicher, dass Aufklärung, Klarstellung und sachlicher Dialog in dieser Richtung sehr hilfreich sein werden.

Beste Grüße
E.-W. Felix-Dalichow
 
So, nach kaum zwei Monaten kommt auch schon die Antwort
unseres CDU-MDB. Die ***** von SPD und Grünen anzuschreiben,
habe ich mir erspart.

Hier also die Antwort:
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Sehr geehrter Herr XX.
vielen Dank für Ihre Antwort zur Änderung des Waffengesetzes.
Ich habe auf Ihre Anfrage hin mir den Gesetzentwurf des Landes Berlin im Bundesrat besorgt.
In der vergangenen Woche hat nun die Bundesregierung ein Gesetz zu
diesem Sachverhalt in die Beratungen des Deutschen Bundestages
eingebracht, so dass ich Ihnen heute antworten kann.
Bei der Gesetzesänderung handelt es sich in erster Linie um eine
Anpassung an das Recht der Europäischen Union. Zu dieser Umsetzung
in nationales Recht ist die Bundesrepublik verpflichtet. Zur Information
erhalten Sie anbei den Gesetzentwurf in seiner bisherigen Form. Bitte
beachten Sie, dass der Entwurf noch in den Ausschüssen behandelt wird
und es hier in der Regel Änderungen geben wird. Ich werde Ihre
Anregungen bei den Zuständigen Gremien einmal ansprechen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Franz Romer
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Anbei war ein 103-seitiges PDF "Gesetzentwurf der Bundesregierung"
mit der gesamten Umkrempelung des bestehenden Waffenrechts.

Neben unendlich viel unnötigen und (für mich als Sportschützen) sehr
ärgerlichen Bullshits steht Tatsache auch was über Messer drin.
Leider kann ich den Text nicht reinkopieren, da erscheinen lauter Kästchen.
Sinngemäß wird der Antrag (wie hier allg. bekannt) eingebracht.
Interessant die Stellungnahme der Bundesregierung, in dieser
steht geschrieben, daß die Regierung der Prüfbitte nachgehen wird,
es folgt aber eine dezidierte Abhandlung mit schlüssigen Argumenten,
warum diese Initiative (auf gut Deutsch) Scheißdreck ist.
Unter anderem Hinweise auf Jäger, Wanderer, Taucher, etc. sowie
auf mit bereits verbotenen Messern verübte Straftaten, welche
dadurch auch nicht verhindert werden können.
Scheinbar gibt es da doch noch Leute mit Verstand.
Das Ganze nennt sich "Drucksache 16/7717" vom 11.01.,
konnte es leider Online nicht finden.
Sende es auf Anfrage aber gerne zu.

Meine Meinung: Der gute Mann hat sich mit meiner Mail (bzw. deren
Inhalt) wohl kaum ernsthaft auseinandergesetzt, der Text läßt dies
klar erkennen. Sehr interessant finde ich die Stellungnahme der
Regierung, diese läßt etwas hoffen.
 
Genau das isses. Donnerwetter, warum hab ich das nicht gefunden..:confused::confused:

Na egal, der Antrag im Wortlaut steht auf S.77, Nr. 11.
 
Die Antwort der Bundesregierung weist einen Sachverstand in Sachen Messer auf, der mich positiv überrascht und mir berufsbedingt Tränen der Rührung in die Augen schießen lässt. Und immerhin scheint die "Körting-Mafia" erst einmal abgewehrt zu sein.
 
Und immerhin scheint die "Körting-Mafia" erst einmal abgewehrt zu sein.

Nein. Die Ideen zur Verschärfung des WaffG, die im Hintergrund (!) diskutiert werden, sind hahnebüchen - und das sage ich, der ich ja nicht gerade zu den "Freie Menschen brauchen freie Waffen" Schreiern gehöre. Und der Sachunverstand ist befremdlich bis skandalös. Skandalös. wenn man sich mal überlegt, dass da Leute bezahlt werden, deren Job es ist, sich sachkundig zu machen.

Und da wäre es naiv zu glauben, wenn Messer aus der Diskussion aussen vor blieben. Nur wird man so schlau sein, möglichst wenig davon öffentlich verlauten zu lassen, was man da so diskutiert.

Nein, leider kann ich keine Quellen nennen, sonst habe ich keine Quellen mehr. Aber wer auch nur immer irgendwie glaubt, das sei es gewesen, wird recht dämlich schauen.

Den thread hier werde ich mir merken, und ihn dann hinterher ;) nochmal zitieren. Für die Schlafmützen.

Zu denen gehören übrigens auch die, die in der Öffentlichkeit mit vollkommen unangemessener Wortwahl ihr Begehren ins Aus schicken. Wenn ich sowas, wie das hier auf der Startseite lese:

http://www.europaeische-legalwaffen-foederation.de/

bekomme ich das Grausen, ob der Unprofessionalität und einer vollkommen abstrusen Wortwahl. So stellt man sich als der Depp hin, als den einen die Befürworter schärferer Waffengesetze als Waffeninhaber gerne sehen möchten.

Pitter
 
Ich teile leider Pitters Pessimismus (der hier leider eher nüchterner Realismus ist...). Wenn ich mir das ganze Gelaber in der aktuellen Jugendgewalt-Debatte anhöre und sehe, daß vermutlich außer ein paar medienwirksamen Presseauftritten und dem Hinweis auf einen Intensivtäter, den man jetzt aus Erziehungsgründen für 55.000 € im Jahr publikumswirksam in Sibirien Holz hacken läßt, nichts Handfestes herauskommen wird, bleibt doch im realistischen "Handlungsbereich" der Politiker nur so ein Alibi-Unsinn übrig wie ein allgemeines Messertrageverbot. Die sind nicht einmal ansatzweise willens und/oder in der Lage, die Ausgangsproblematik zu bekämpfen und wollen andererseits auch nicht mit den Händen in den Taschen nichtstuend vor die Journalisten treten, wenn der nächste Intensivtäter (mit oder ohne Migrationshintergrund, jedenfalls bestimmt wieder mit einem Dutzend gewaltkrimineller Vortaten und sehr verständnisvollen Gutachtern und Jugendrichtern...) einen Opa absticht....

Da wird dann eben der große Abwehrkampf gegen den Sittenverfall und die Verrohung der Gesellschaft, die Verarmung weiter Bevölkerungsteile und die anwachsende Jugendkrimininalität durch heldenhaften Einsatz an der Victorinox-Front ausgefochten. Helau!

Lehnt Euch nicht entspannt zurück, sonst könnte die nächste Wandertour mit dem Fällkniven am Gürtel oder Rucksack die letzte gewesen sein!!
 
Nein. Die Ideen zur Verschärfung des WaffG, die im Hintergrund (!) diskutiert werden, sind hahnebüchen - und das sage ich, der ich ja nicht gerade zu den "Freie Menschen brauchen freie Waffen" Schreiern gehöre.
(...)
Nein, leider kann ich keine Quellen nennen, sonst habe ich keine Quellen mehr. Aber wer auch nur immer irgendwie glaubt, das sei es gewesen, wird recht dämlich schauen.

Pitter

Pitter:
Das klingt jetzt wie die "non paper" des US-Geheimdienstes an ausländische Behörden. Viel Rauch, aber keine "Butter bei die Fische".
Anträge auf Änderung des Waffenrechts in Bundestag und Bundesrat sind konkrete Aktionen, die jedermann nachverfolgen kann. Irgendwelche Diskussionen im Hintergrund von namentlich nicht genannten Leuten sind es nicht. Eine neue rot-grüne Regierung würde nach meiner Einschätzung garantiert das Waffengesetz weiter verschärfen und dabei auch die Messer nicht außen vor lassen. Aber so weit sind wir im Moment noch nicht. Zumal die neuen Vorschläge für Arbeitsplätze und Steueraufkommen der deutschen Messerindustrie einschneidende Konsequenzen hätten - im Gegensatz zur Waffenrechtsänderung vom 01.04.2003. Warten wir also auf die nächste Gesetzesinitiative und versuchen dann dagegen etwas zu tun.
 
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