Allzweckmesser selber machen

Hallo dos,

ich würde nur das Kupfer nehmen.
Was soll da reißen? Wenn du Epoydharzkleber verwendest und die ganze Sache verklebst passiert da nichts und sieht warscheinlich auch besser aus.
Wichtig wäre nur die Klebestellen gut anzurauen und zu entfetten.
Ich mache danach meistens noch einen Pin durch Griff und Erl, nach dem verkleben. Der Erl sollte dann natürlich weich angelassen sein.
Hier ein Beispiel:
DSCN0371.jpg
 
Hallo,

jetzt mal ne vielleicht blöde Frage: meinst Du den Griff (das Holz) aus zwei Hälften zu fertigen und diese dann zu verkleben?
Ich hatte nicht vor das Stück Holz auseinanderzusägen um das Heft einzupassen. Wollte das von der Stirnseite her herausarbeiten und dann ggf mit Epoxi füllen - oder ist das völliger Schwachsinn?

Das Kupfer allein als Parrierstück finde ich etwas zu weich an der Stelle. Es soll eigentlich mehr eine Verziehrung sein und das Holz etwas fassen.

Wie auch immer, ich mach einfach mal und sehe dann wie sich das ergibt und wie es mir gefällt. Wenn alles schiefgeht habe ich auch noch ein Stück schönes Wurzelholz mit hellerer Farbe.

Beim diesem ersten Messer muss ich mich einfach herantasten und werde sehen wo ich auf Probleme stosse.

Wow, schöne Arbeit was Dein Bild da zeigt! Hut ab!

Danke für das Feedback!
MfG
dos
 
..... meinst Du den Griff (das Holz) aus zwei Hälften zu fertigen und diese dann zu verkleben?
Ich hatte nicht vor, das Stück Holz auseinanderzusägen, um das Heft einzupassen. Wollte das von der Stirnseite her herausarbeiten und dann ggf mit Epoxi füllen......

Das Kupfer ........sollte eigentlich mehr eine Verzierung sein und das Holz etwas fassen.
Du siehst das schon ganz richtig: das Holz bekommt erst eine ausreichend tiefe Bohrung (lange Spezialbohrer bei Stefan Steigerwald), die dann mit speziellem Werkzeug (Lochsäge mit ziehendem Schnitt, feine Raspeln von GROBET u.ä.) ausgearbeitet wird.
Eine genau gearbeitete Kopfplatte schützt das Holz, auch wenn sie aus Kupfer ist, obschon gerade Schlangenholz recht hart ist, wie Du sehr bald feststellen wirst......

Deine Fragen zeigen, dass Du Dir noch keine Literatur zum Thema gegönnt hast. Da gibt es mittlerweile so viele Fachbücher, dass man kaum noch Fehler machen muss.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro

P.S. Das nächste Messer wird immer besser, aber das perfekte Messer liegt hinter dem Horizont....
 
Hallo,

daß das Schlangenholz hart ist hab ich gleich gemerkt. Das feilt sich mit einer feinen Pockenhiebraspel in etwa so wie ST37 mit einer Schruppfeile. Das wird ein Spass...:glgl:

Kupfer als Parrierstück gebe ich mir nicht, das schmiert mir zu sehr beim bearbeiten - mit den Schlüsselfeilen wirst ja bekloppt :irre:


Hab nun mal das Parrierstück vorgearbeitet, bzw die Öffnung für die Klinge herausgearbeitet:




Nee, Fachliteratur hab ich mir keine besorgt. Habe nun auch nicht vor ab jetzt jede paar Wochen ein Messer zu machen. Ich denke, für meine bescheidenen Vorstellungen und Zwecke sowie den guten Tipps von Euch, meinem Schmied usw. bekomme ich das grade so hin.

Laut meinem Schmied (Danke Herr Siebel!) besteht der Klingen-Stahl aus einer Mischung von 1.2510 / 100MnCrW4 und 1.2008 / 140Cr2 und hat ca. 480 Lagen.

Danke & Gruß
dos
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Dos,
schöne Doku, danke.
Wird bestimmt ein tolles Messer, recht ordentlich!
Ist ja auch wirklich ein sehr kohlenreicher Stahl, könnte man wahrscheinlich sogar ein Rasiermesser draus machen!
Bin schon mal gespannt, wie du die Löcher für die Pins so genau bohrst, bzw. ob das schwierig ist. Sowas hab ich mit meinen Steckerl bisher noch nicht gemacht.
Hast du dir schon gedanken gemacht, auf welche Härte du dir das ganze einstellen lässt?

Grüße, und noch viel Spaß beim Basteln,
Eisenbrenner
 
Bin tief beiendruckt. Ich spiele auch gerade mit dem Gedanken mein erstes Messer selbst herzustellen. Allerdings weiss ich jetzt schon, dass das dann leider nicht so hochwertig aussehen wird.

Gruss Arnim
 
hmmmmm.

danke für das Lob, das freut mich wirklich´, aber es muss erstmal fertig werden. Ganz schnell hat was versaut.
Ich bin mir gar nicht so sicher ob das auch wirklich hinbekomme.

Ich möchte den Stahl möglichst hart haben. Mit dem Messer soll später nicht gehebelt werden sondern nur geschnitten.
Mal sehen wo das endet.

Danke & Gruß
dos
 
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So langsam...

Griff hier erstmal nur grob vorgearbeitet.

Für das Loch der Klinge im Holz habe ich mir einen Schiessbudenschraubendreher zurechtgeschliffen (Eureka-Bohrer-Schliff)
Das hat sehr gut funktioniert. Ist zwar ein bisschen groß ausgefallen, aber es gibt ja Epoxi-Kleber... ;-)




Gruß
dos
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo dos, für ein erstes Messer finde ich das Ergebnis sehr gut. Anhand der ersten Bilder habe ich etwas viel derberes erwartet, so mit 6mm Rückenstärke... Dein Messer ist von den Proportionen her schön ausgewogen, einfach gut, bestimmt auch im Gebrauch. Da Du hier als dos antrittst, muß ich mich wohl auf Win3.11 umtaufen lassen, wenn mein Erstling Gestalt annimmt. Gib doch bitte mal die Maße an - na ja - und was Dir sonst noch so einfällt.

Für das Loch der Klinge im Holz habe ich mir einen Schiessbudenschraubendreher zurechtgeschliffen (Eureka-Bohrer-Schliff)

Selbstgemachtes Werkzeug ist eine feine Sache, man kann es den Anforderungen entsprechend bauen. Zu einem Schießbudenschraubendreher fällt mir auch noch was ein, aber was bitteschön ist der Eureka-Bohrer-Schliff?

Glückwunsch, natto

PS: Ich vermute meine Antwort ist die Erste, weil doch einige Mitglieder im Urlaub ein absolutes Messerforumsverbot von der besten Ehefrau von allen erhalten haben.
 
Hallo natto,
danke für Dein Interesse.

Erstmal link zum Eureka Bohrer (Bild)
http://shop.schula.de/sized_image.php?image=5515.000.jpg&width=200
Man schleift oder feilt einfach einen ca. 90-120° Winkel an die Spitze und dann jeweils an jeder Flanke der Spitze von hinten einen Freiwinkel an. Der Bohrer schabt dann zwar nur (Spanwinkel 0°) aber für Holz geht das recht gut, sofern es hartes Holz ist. Einigermassen sauber gearbeitet verläuft der Bohrer dann auch nicht im Holz.

Nun die Dicke des Rohlings war 4mm, nach Bearbeitung waren noch 3,5mm übrig. Das war also nicht so schwer.

Die Klinge (ohne Erl/Griff) hat nun eine Länge von ~12,5cm. Die ist gerade beim Härten und ich werde sie wohl nächste Woche wieder zurückbekommen, auch mein kleines "Special", das ich erst zum Schluss hier kundtun möchte, wenn das wirklich geklappt hat. :rolleyes:

Mein Forumsname "dos" kommt eigentlich von "doscanonos", aber das ist eine andere Geschichte.
Mit richtigem Namen heisse ich Jürgen und bin Augenoptikermeister. Spanende Bearbeitung mit bestimmter und unbestimmter Schneide ist mir also nicht fremd. Ich versuche mich handwerklich in unterschiedlichsten Bereichen und bin hardwaremässig entsprechend ausgestattet. Berufsbedingt lege ich wert auf saubere Arbeit.
Richtig gut "Murksen" kann ich aber auch, das habe ich von der Pieke auf gelernt. Blöd darf man ja sein, nur muss man sich zu helfen wissen. :steirer:

Hoffe die Info war erstmal "aufschlussreich"...
:)
Gruß
dos
 
Zuletzt bearbeitet:
Mahlzeit Jürgen
Puhhh .... ist noch nicht zu spät wenn die Klinge noch beim Härten ist.
Keine Panik ist nichts schlimmes mit deinem Messer.Griffform find ich sehr gut, Messing - Kupfer Kombination ...ok warum nicht ...allerdings würde ich jeweils zwischen dem Messing-Kupfer-Holz eine dünne Lage schwarzes Fieber packen.
Ist natürlich reine Geschmackssache:)

Gruß Ralf
 
Erstmal link zum Eureka Bohrer (Bild)
http://shop.schula.de/sized_image.ph....jpg&width=200
Man schleift oder feilt einfach einen ca. 90-120° Winkel an die Spitze und dann jeweils an jeder Flanke der Spitze von hinten einen Freiwinkel an. Der Bohrer schabt dann zwar nur (Spanwinkel 0°) aber für Holz geht das recht gut, sofern es hartes Holz ist. Einigermassen sauber gearbeitet verläuft der Bohrer dann auch nicht im Holz.
...
Hoffe die Info war erstmal "aufschlussreich"...
:)

Ich hab schon mal einen Steinbohrer in der Art angeschliffen um gehärteten Stahl zu bohren, offensichtlich geht damit aber mehr als ich dachte.

Danke, Holger

by the way: doscanonos ist wirklich sehr eindrucksvoll.
 
Jaaa,
mit Spanwinkel 0° lässt sich so einiges machen, vor allem Messing mag es sehr gerne schabend bearbeitet zu werden. Muss man nur mal ein 10mm Loch bohren, das geht dann wie Butter.
Aber auch viele Kunststoffe und vieles andere lässt sich so sehr gut bearbeiten.

@nepolsky: was genau ist "Fieber"?

Danke & Gruß
dos
 
Zuletzt bearbeitet:
:D:D:D
Mein Fehler...natürlich meinte ich Fiber...der erste Kaffee hatte wohl noch nicht gewirkt,sorry !
 
Hallo,
heute ein bissi Zeit gehabt und mal angefangen den Griffe etwas zu verfeinern. Mir war der Griff in seiner ursprünglichen Form dann doch zu wuchtig und nun habe ich die Form besser an meine Hand angepasst und etwas schlanker gemacht.
Das Schlangenholz lässt sich auch sehr gut mit dem Dreikantschaber bearbeiten, was viel Schleifarbeit erspart.
vor der Poiltur habe ich etwas Leinöl aufgetragen, polieren lässt es sich hervorragend. Den Kupferring muss ich nochmal neu machen, der ist nun doch zu dünn ausgefallen.





Gruß
dos
 
.......Das Schlangenholz lässt sich auch sehr gut mit dem Dreikantschaber bearbeiten......vor der Politur habe ich etwas Leinöl aufgetragen, polieren lässt es sich hervorragend. .......
Du hast da nicht nur ein ausgesucht schönes Stück Schlangenholz bekommen, sondern auch einen sehr schönen Griff daraus gemacht!

Glückwunsch!

Gruß

sanjuro
 
Danke sanjuro san,
das Stück habe ich tatsächlich aus ca. 30 Rohlingen ausgesucht und für mein Empfinden als Schönstes herausgepickt.
Bin nun gespannt wie der Griff zur Klinge passt.

Heute abend habe ich den Kupferring nochmal neu gemacht. Was eine miese Viecherei. Kupfer ist so ziehmlich das Übelste was man sich als Werkstoff vorstellen kann. Musste mir die Platte von einem massiven Kupferblock absägen, schon allein das ist eine Zumutung. Dann das Loch herausarbeiten. An guten Bohrern mangelt es mir nun wirklich nicht aber das Zeug schmiert und hackt und klemmt. Gibt kaum ein anderes Material welches sich derart gegen Zerspanung sträubt, aber wenigstens habe ich nun das Schlimmste hinter mir.

GRuß
dos

Gruß
dos
 
Hallo Jürgen,

Das ist dein erstes Messer? Ich bin begeistert, es ist wunderbar gelungen, alles passt harmonisch zusammen. Ich bin echt auf das fertige Produkt und natürlich die Lederscheide gespannt. Erste Sahne auch dein Statusbericht über die jeweiligen Schritte.

Gruß
Rolf
 
Hallo,
danke

nein das ist "nicht ganz" mein Erstes. Hatte vor Jahren mal eine fertige Klinge aus "Schwedenstahl" erworben und dafür lediglich den Griff und das Parrierstück gemacht. Das ist aber nix besonderes und es ist auch sehr viel kleiner.

Leder liegt auch schon bereit, mal sehen ob ich daraus was "Gescheites" hinbekomme... ;-)

Edit: hab garde den neuen Kupferring noch bissi vorgerarbeitet: Feinarbeit kann ich nun erst machen, wenn die Klinge wieder da ist.


Wie man sieht, ist das Loch im Griff doch recht gross geraten, ganz ohne Murks geht es wohl doch nicht...


Gruß
Jürgen
 
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