AW: Fotos - Dutch Knife Exhibition 2013 in Tiel
Leider zeigt die Erfahrung das es dann evtl. kein zweites mal mehr gibt,Ersatzlos gestrichen mangels fehlender Umsätze beim Veranstalter.Schwieriges Thema.
Es ist ein sehr schwieriges Thema. Es gab ja auch schon Ausstellungen in Deutschland, die es eben nicht mehr gibt (Frankfurt und die IMA fallen mir da ein).
Ich hab da auch keine Lösung.
Fakt ist, dass man Messermachern, die hochwertige Messer anbieten möchten und Kunden, die sowas auch kaufen möchten, ein passendes Umfeld bieten muss. Sonst wird das nichts.
Was ich mit meiner Aussage zum Ausdruck bringen wollte war das mir einige der gezeigten Messer sehr gut gefielen,ich meinte auch nicht nur die 150,- Fraktion.Obwohl da so rein Optisch schon aus meiner Sicht schicke dabei waren.
Das Qualität, insbesonders welche auf sehr hohem Niveau ihren Preis hat versteht sich.
Ich hab kein Problem mit 150 Euro Messern. Ich hab nichtmal ein Problem mit 90 Euro Messern. Ich kann mich mich erinnern wie annodunnemal Kevin seine Mini Thorns in Solingen verkauft hat. Skelettmesser, Kydex, fertich. Einfach, aber sauber verarbeitet. Kann man machen, warum nicht.
Es geht doch um was ganz anderes, nämlich um die gestalterische und vor allem handwerkliche Qualität. Bleiben wir beim Handwerk, da gibts weniger Graubereiche.
Ich halte es für klug, wenn ein Messermacher neben Schickimicki Stücken auch einfachere und günstigere Modelle anbietet (falls es in sein Konzept passt). Eben weil nicht jeder 800 Euro aufwärts für ein Messer ausgeben will und kann. Also ein Stück Flachstahl nehmen, zwei Schalen drauf fertig.
Sowas:
http://www.gpknives.com/iriemodel110boxelder.html
Mike Irie, 3,5" 440C, Full Tang, Box Elder, Lederscheide, 150 USD.
Das ist nicht mein Stil, klar, zu untaktisch. Aber zu meckern hab ich da nix. Ordentliches Finish, konturierte Griffschalen, die Form passt auch, die Lederscheide wird funktionieren. Halt ein günstiges Gebrauchsmesser, wunderbare Sache, wenn jemand sowas sucht.
Das ist ein Beispiel, da gibts zig. Alle problemlos erreichbar.
So. Und jetzt sag mir mal, warum ich an einem Wochenende Zeit und Sprit verblasen soll, um für mehr Geld rundgenudelte und schlecht verarbeitete Messer zu kaufen. Ich mein, das kann man alles gut oder schlecht finden, aber wir haben 2013, Web und Kreditkarten existieren. Das ist so. Da kommt keiner drumrum, Messermacher nicht, Aussteller nicht. Man kann das weltweite Angebot auch negieren. Dann muss man halt mit den Folgen leben.
Ich glaube nicht, dass es um 50 Euro rauf oder runter geht. Aber wenn ich mir schon ein handgemachtes Messer kaufe, dann hätte ich das gerne auch sauber verarbeitet. Das gibts ja, wie man sieht. Auch in preisgünstig.
Ist es nicht so dass die Qualität der Aussteller in der Verantwortung des Veranstalters liegt?
Ja. Auch. Aber es sind nicht immer die anderen. Es kann sicher nicht schaden, die Qualität der eigenen Arbeit mal realistisch einzuschätzen.
Dieses Thema kommt für mich hier im Forum zum ersten Mal zur Sprache. Und das bedeutet ja dass es bisher scheints noch niemanden gestört hat.
Du weißt so gut wie ich, dass das Thema zumindest die interessiert, die nach Ausstellungen rumjammern, dass sie nichts verkauft haben. Das kann an unterschiedlichen Gründen liegen, für manche kann der Aussteller nichts. Es kann aber ganz offensichtlich auch daran liegen, dass die ausgestellten Messer nicht gerade Eyecatcher sind (ums mal sehr freundlich zu sagen) und/oder schlecht verarbeitet sind.
Um den Bogen größer zu spannen: Eine Ausstellung zeigt - mehr oder weniger - einen Querschnitt dessen, was der Markt hergibt. Nur innerhalb dessen kann sie sich bewegen. Das ist genau wie hier im Forum. Wenn Bastlerniveau normal wird, wirds eben auch auf Ausstellungen normal. Und hier im Forum. Und meine Frage ist, warum ist das so.
Warum bekommen Messer mit "Gebrauchsfinish" Applaus.
Auf sowas aber
http://www.messerforum.net/showthread.php?117786 (Marcin Bona) kommt null Reaktion.
Versteh ich nicht.
Der Knackpunkt ist IMO nicht die Organisation der Ausstellungen. Sondern dass nach meiner Ansicht in den letzten Jahren das Angebot an Messern zwar breiter, im Niveau aber schlechter wird. Weil jeder, der drei Monate im Forum liest und sich nen Metabo Schleifer kauft meint, als Messermacher ausstellen und ein paar Euro dazuverdienen muss. Und genau das spiegeln Ausstellungen wieder.
Und das funktioniert nur, weil offenbar auch unter den Kunden der Anspruch gegen Null geht. Entweder, weils nur um billig billig geht. Oder weil man gar nicht das Wissen (und den Vergleich hat), um Verarbeitungsqualität einschätzen zu können. Ist meine These.
So, und jetzt trenne ich den thread endlich mal ab. Ich hätte das gerne weiter diskutiert, aber erstens gehts über die DKE hinaus. Und zweitens hats Goldfinger nicht verdient, dass man seine Bilder zerredet.
Pitter