Ballig Schärfen: Erster (u. erstaunlich erfolgreicher) Versuch!

Hallo Daniel,

Dank für die freundlichen Worte! :)

Ich erinnere mich, daß auch Rock’n’Roll (u. a.) derart schärft. Er nennt es die „Mirco-Mesh-Mousepad-Methode“, kurz „M4“.

Wie ist die Entwicklung bzgl. Schleifschlamm/Leder?

Horst
 
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Moin zusammen,

gern greife ich den Ball auf und erzähle ein wenig vom Pferd zum sehr erfreulichen Thema. Seitdem ich vor 7 Monaten Micro Mesh in die Finger bekommen habe, gibt es im Roadhouse nur noch den Sinter für nicht ballige Messer und Micro Mesh für den in rasanter Geschwindigkeit zunehmenden Anteil der mehr oder weniger (BRKT eher weniger) schlanken Balligen. Der Sharpmaker verstaubt im Schrank vor sich hin. Die Shaptons lungern im Bad und warten auf Notfälle :p

Im Gegensatz zu Horst habe ich nicht MX sondern MM (Regular) im Gebrauch. Beide Sorten sind für Stahl gleichermaßen geeignet. Lediglich die Palette an Korngrößen differiert. Und bei MX ist das Leinen robuster. Ich zitiere mal:

„Three (3) Grades of Micro-Mesh are now available

Micro-Mesh Regular (silicone carbide grit with standard backing)
The standard grade of Micro-Mesh used for the majority of operations on plastics, paints, wood and most metals and polymers. It is used to produce a uniformly smooth surface and bring the surface to a high gloss finish. Available in grades 1500 to 12000 (30 to 2 microns).

Micro-Mesh MX (silicone carbide grit with heavier backing)
This grade of Micro-Mesh is similar the standard grade except that it has a slightly stiffer cloth backing and has several coarser grits available. Primarily used on metals to bring the surface to a micro finish. Using a combination of one or more of the MX series, a sub 1.0 micro-inch RA can be achieved. Available in grades 80MS to 1200MX 945 to 3 microns).

Micro-Mesh Aluminum Oxide (aluminum oxide grit)
This grade of Micro-Mesh was designed specifically for finishing aluminum and other solid surfaces. Available in grades 1500 AO to 12000 AO (30 to 2 microns)”


Mir genügt das Spektrum von 1500 bis 12000 von Micro Mesh Regular (MM) - also 30 bis 2 Micron. Der graue Sharpmaker-Keramikstein hat 20 Micron - wie auch der Sinter (Sieger Longlife). Der 500er Shapton Glass hat 29,4 Micron. Man bewegt sich also im absolut zufriedenstellenden Bereich.

Vorteil von einem Satz MM ist für mich das sehr weiche Leinen als Trägermaterial und die feine Abstufung nach unten:

1500 = 30 Micron
1800 = 15
2400 = 11
3200 = 8,5
3600 = 8
4000 = 5
6000 = 4
8000 = 3
12000 = 2 Micron

Das Leder mit der Diamantpaste 1 Micron brauche ich auch im Prinzip nicht mehr. Chromoxid liegt im Schrank. Will sagen: Alle balligen Messerchen - ob Küche oder Wald und Wiese (egal welcher Stahl) werden für meine Bedürfnisse sehr befriedigend scharf, schneiden locker leicht beliebig Kurven in jegliches Papier, durchteilen ein komplettes Blatt Küchenrolle sauberst und ohne Ruckelei. Sie rasieren Arm- oder Beinhaare auf Anhieb in beide Richtungen. Ein Mehr an Schärfe würde nur für Augenblicke halten. Wozu also die Mühe. Es sei denn, es ist erklärtes Ziel und macht Spaß. Dann geht es natürlich weiter ;)

Ich nutze Micro Mesh trocken auf einem Mousepad: Micro-Mesh-Mousepad-Methode = M4!! Der erste Satz hat 7 Monate auf dem Buckel, Unmengen an Messern geschärft, Micarta-Griffe bearbeitet (BRKT), scharfe Kanten an neuen Foldern entgratet etc. Es ist sehr ergiebig.

Wie der Zufall es will, habe ich gestern neues Material geordert. Und zwar wieder MM. Keinen kompletten Satz diesmal, sondern je 2 Blatt 8x15 cm der Körnung 1800, 2400, 3600, 4000, 6000, 8000, 12000. Das sollte mindestens für ein Jahr reichen. Kostenpunkt alles zusammen mit Versand nach Portugal 36,20. Ich halte das aus!

Nach meiner bisherigen Erfahrung mit balligen Messerchen von beispielsweise Herder, Attila, BRKT oder Boll, Damast von Wirtz, Balbach oder Micha sowie auch CPM 3V des Ultralight Bushcrafter oder Kephart von BRKT und SB1 des Taschenmesserchens von Eckhard Schmoll reicht das für das kleine Messerglück definitiv aus. Wenn man seine Messerchen regelmäßig pflegt jedenfalls :)

Aus sunny Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
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Moin krassi,

was mich an "M4" besonders freut, ist die Einfachheit des Schärfens. Mit den 8x15 cm kommt man gut aus. Allerdings bin ich ja auch ausgewiesener Freund kleiner Messer. Das Kephart ist schon etwa das größte Ballige. Das Herder 1922 Kochmesser mit seinen 23 cm liegt auf dem Tresen und sieht zu. Mein meistgenutztes ist das Herder 1922 Office mit seinen 1,4 mm max. Rückenstärke. Für die Apfelglasplatten :eek:. Und 18 cm Schanz-Gyuto SB1 reichen mir für die dicksten Dinger. Bei der Gelegenheit hier schnell eine Lanze für Schanz Slim Line ;). Superbe Messer ...

Als notorischer Faulpelz immer auf der Suche nach einfachen Lösungen, hat mich Micro Mesh schnell überzeugt. Man kann eigentlich nix verkehrt machen. Ballige Messer sind sowieso der Bringer. Schön schlank und gerne auf Null. Aus Kohlenstoff :D ...

Carbonara

R'n'R
 
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Ey krassi,

Recht Du hast. Klappmesser sind meine Obsession. Und da z.B. Haslauer Shirogami-Kracher auf Null, Attilas kleine Kohlenstöffler, Opinel No. 8, Padouk-Klapper von Daniel Boll mit 2442-Klinge. Die gehen auf Micro Mesh ab wie Schmidts Katze :) ...

R'n'R
 
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Hallo Daniel,

ich bevorzuge hier den Ausdruck Dolcefarniente. :)

Bzgl. SW: Bunt ist überbewertet!

Hallo Peter,

Dank für das Aufgreifen ;) und die ausführliche Info! :super: Für mich hilfreich, weil ich von provisorisch zu „durchdachter“ übergehen möchte.

Horst
 
Moin zusammen,

eine Ergänzung hätte ich noch. Das Micro Mesh - und hier konkret MM - eignet sich auch vorzüglich für die Satinierung von Klingen. Hat z.B. die neue längssatinierte Klinge eines Custom durch Holzbearbeitung - was bei "Schnitzwut" ja vorkommt - einen unschönen Kratzer abbekommen, läßt dieser sich vermittels des MM sehr gut wieder entfernen. Wenn man Wert darauf legt.

Am besten geht man die Korngrößen von A bis Z - also von 1500 bis 12000 - der Reihe nach durch. Ist der Kratzer nur sehr oberflächlich, kann man auch höher einsteigen. Und je nach Grad der Satinierung auch früher aussteigen. Also etwa 2400 bis 4000. Es dauert eine Weile, aber das Endergebnis ist überzeugend. Micro Mesh ist zwar abrasiv - aber schonender als z.B. Naßschleifpapier.

Und Horst - ich halte Deine Schärfgeschichten für sehr wohl durchdacht. Und allemal inspirierend.

Jetzt zu Augusto: "Dolcefarniente" :) ...

Johnny & R'n'R
 
Hallo Peter,

vielen Dank, ich wertschätze dieses Kompliment!

Ich sitze hier und versuche mein Bark River Fox auf „Hanging Hair“-Schärfe zu bringen, bisher vergeblich.
Schlimmer noch, ich warte auf DPD (mein zweites Bark River) und der Zusteller will u. will nicht kommen.
Nur gut, daß ich kein Problem mit einer niedrigen Frustrationsgrenze habe. ;)

Horst
 
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Hallo Daniel,

bzgl. „Hanging Hair“: Auch nach meiner Erfahrung ist die Schärfe selbst ohne Nutzwert; ev. jedoch (da hier im Forum jemand schrieb, daß die Standzeit von Papierschneideklingen durch Politur der Schneide verbessert wird) hat es Effekt hinsichtlich der Schnitthaltigkeit.
Wenn nicht, dann ist der englische Ausdruck „insanely sharp“ wohl treffend. :)

Bzgl. dem neuen Bark River: Ist kurz nach meinem Post angekommen. Ärger war gestern, deshalb nur das Erfreuliche bzw. Interessante.
Die Spitze des Wilderness Explorer war eher gerundet als spitz, darum habe ich zum Schärfen WE benutzt. Die WE-Leder mit den MM-Schleifleinen, alle Körnungen.
Mag sein, weil ich WE schon seit längerer Zeit nicht mehr verwendet habe, mich hier die Erinnerung trügt, ich hatte den Eindruck alles geschieht besser. Das Schleifgeräusch klang sanfter, schneller, weniger Abtrag, schärfer.
Wahrscheinlich Einbildung, aber wenn man sich den nachgebenden Effekt der „Gummi“-Unterlage von MM überlegt, ev. auch nicht.

„best of Okudo,Aiiwatani und bald Nakayama“ :cool:

Horst
 
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Moin zusammen,

drei leichte Züge über den Sinter, kurz Micro Mesh 4000, 6000, 8000, 12000 - zusammen eine Sache von 2 Minuten. Das einmal gefaltete Blatt Druckerpapier 80 gr. fällt aus 30 cm Höhe in die aufrecht stehende Klinge des Herder 1922 Office und bleibt auf dem Tresen stehen :) ...

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Gruß R'n'R
 

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Hallo Peter,

nach bestandenem Test, ein wenig Euphorie oder ein lässiges :cool: „Bei meinen Messern Standard!“?

Horst
 
Moin Horst,

immer dann Standard, wenn ich es möchte. Sind nicht immer alle so scharf meine Messerchen. Aber fast. Das Papierdings ist jederzeit fix erreichbar wie im Beispiel. Und ohne Banksteine oder "Maschine". Habe diesen Test vor einem 3/4 Jahr etwa schon mal gezeigt. Finde es aber nicht wieder. Das Herder Office hat außer einmal zum Antesten bei Kauf des Shapton 8000 nie etwas anderes zu Gesicht bekommen als (selten und zart) den Sinter. Ansonsten schon mal testweise 2000er Naßschleifpapier und im wesentlichern Micro Mesh oder vorher Leder mit 1 Micron Diamantpaste. Es funktioniert so oder so.

Das Herder sieht trotz einjährigem täglich mehrfachen Gebrauch (immer wieder durch Apfelkerngehäuse) immer noch gut aus. Bis auf einen mimiminininimalen kleinen Recurve in Griffnähe. Der wird sich nicht verstärken, da der Sinter so gut wie keine Rolle mehr spielt für meine balligen Messer. Der hat heute nur eben mal auf die Schnelle die Grundlage hergestellt, damit es zügig geht. Ging zügig :fat: ....

Gruß aus stormy Monte

R'n'R
 
Echt das Schärfste ....

Mein Blick fiel eben auf das Konosuke HD2 Petty 150. Ich konnte nicht widerstehen. In aller Kürze Mousepad, Micro Mesh 3200, 4000, 6000, 8000, 12000. In Ermangelung einer Zeitung ein DIN A4 Blatt aus dem Drucker hochgehalten. Petty zweimal von unten rein. Einmal 12 cm, das zweite Mal etwas weniger. Dann eine fuddelige Seite aus der TV Spielfilm quer. Zweimal nebeneinander von unten rein. Einmal 8 cm, das zweite Mal etwas weniger. Werde wohl Billard spielen gehen nachher ;) ...

Das Konosuke erschreckt mich immer wieder. Echt das Schärfste :glgl: ...

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Gruß R'n'R
 

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Werde wohl Billard spielen gehen nachher ;) ...

:)

Hallo Peter,

es freut mich, daß Du nicht wiederstehen konntest! ;)

Offenbar hast Du nicht nur eine effektive, sondern auch eine effiziente Art und Weise des Schärfens (für Dich) gefunden. :super:

Zur Zeit versuche ich mich vergeblich an folgender Schärfe. Armhaare ohne Hautkontakt „rasieren“; eine „Hanging Hair“-Abwandlung.
Die Schwierigkeit ist, daß meine Armhaare eher Flaum als Haare sind.

Horst
 
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