berliner Innensenator Körting für ein generelles Messerverbot

AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

Hier mein erster Vorschlag zu einer Möglichkeit für Inhalte, die man
auch als Kampange nutzen kann. Das ganze ist nicht neu und Apple-
like :)

Zum Foto eines 0815-Normalbürgers wie Du und ich, die kleine Story
warum dieser so auf Messer steht. "Ich bin der Michael und
interessiere und/oder sammel Messer weil ..."


sag mal, kannst Du Gedanken lesen??
so ziemlich genau den gleichen Plan habe ich seit ein paar Tagen im Kopf :steirer:
Bilder von normalen Leuten, also den Papa mit der kleinen Tochter am Arm, den alten Opa, den Jeansträger, den Anzugträger, ne Frau usw.
Und dann eine provokaten Überschrift "Ich bin ein Messerstecher" oder "Vorsicht, ich bin gefährlich".
Und dann drunter die Aufklärung, dass es eben in der ganz großen Mehrzahl "ganz normale Leute" sind, die Messer tragen.
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

also auch nochmal von mir: ich wäre dabei (Zeit ist sicher immer ein Thema, aber es muß ja nicht gleich zum Fulltimejob werden ;)).
Nur sollten wir uns dann mal langsam überlegen, wie wir strukturiert vorgehen, nicht dass jetzt jeder das gleiche macht und tolle Texte schreibt - wie 5 andere auch zum gleichen Thema.
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

So, ich hab mich jetzt mal mit einen Sender in Verbindung gesetzt, aber gleichzeitig gesagt das sie bitte auf die Ergebnisse hier warten sollen. Da der Kontakt ein guter Freund von mir ist, sollte das klargehen, zumal der auch aus der Schwertecke kommt. Ich werde erstmal nichts weiteres unternehmen, bis ich hier grünes Licht bekomme. ( Anders : Der hält den Mund bis wir soweit sind ) Ob es dann funktioniert : In den NDR reinsehen kann ich auch nicht.
So wie ich die Sache einschätze, stehen die Chancen für eine positve Sendung über unser Problemchen nicht schlecht.

Strukturiertes Vorgehen :
Ich habe mir überlegt mich etwas über die kulturhistorische Bedeutung von Blankwaffen auszulassen, insbesondere im Rahmen der japanischen Geschichte und der metalurgischen Entwicklung. ( Ein Teil der letzten Metzelaktionen wurden ja mit solchen China-Pseudo-Katana-Gurken verübt...leider.... )
Es wäre sinnvol wenn hier jeder das was basteln möchte grob seine zielrichtung vorgibt, damit nicht komplette Dopplungen vorkommen. Überschneidungen sind aber fast nicht zu verhindern.

Gruß
Stefan
 
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AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

ich habe bisher diesen Senator meine Meinung gemailt, sowie die verlinkten Kommentare (rbb, Spiegel, Süddeutsche) kommentiert. Bei der Süddeutschen steht er auch auf deren Seite (mit Tippfehlern, grr).
Vielleicht sollten noch ein paar mehr Leute ähnliches machen; ist zwar eigentlich nicht die feine Art, aber so werden Meinungen "gemacht": einer schreibt, und dann springen die anderen aus der gleichen Lobby auf den Zug auf. Also laßt uns das Spiel mitspielen und es genauso wie "die anderen" machen.

edit: diese Dinge sollten möglichst sachlich formuliert sein, wir wollen uns ja nicht als Halbwilde darstellen ;) Wer z.B. Polizist oder Arzt oder Maler oder sonst was ist, was "beim Volk" als anständig und seriös gilt, sollte das ruhig anmerken; nicht, dass man in die Ecke "spinnender Hartz-IVer" gedrängt wird, man kennt ja die Meinungsmache...
 
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AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

sag mal, kannst Du Gedanken lesen??
so ziemlich genau den gleichen Plan habe ich seit ein paar Tagen im Kopf :steirer:

:) Wenn schon zwei die gleiche Idee haben, kann sie ja nicht sooo
falsch sein oder?

Da die auslösenden Herrschaften nicht sagen, dass jeder
Messerträger ein Gewalttäter ist, sondern das Gewalttäter auch
Messer tragen, würde ich da etwas anderes vorschlagen:

Überschrift: Ich bin kein Messerstecher ...
Bild: Wie Du und ich
Text: Beschreibung der Leidenschaft, des Hobbys, der Erfahrung
Fuss: ... und will nicht unter der Dummheit dieser Menschen leiden!
 
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AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

Hallo zusammen!
Das Thema lässt mich, wie so viele, absolut nicht kalt und ich bin sehr gerne bereit meinen Teil dazu beizutragen, im Sinne von Mike64s Vorschlag. Da ich angehender Lehrer bin, ist das zusätzlich ein Anreiz, denn später steht mit mir dann ja ein Verrückter mit Messer vor den Schülern.:irre:

Auch ein anderer Grund hat mich an das Thema erinnert: Ich wohne in Kiel und hier ist auf der letzten Kieler Woche ein 25-jähriger Mann erstochen worden. Hier hat aber keiner der Verantwortlichen etwas geäußert, was gegen Messer im Allgemeinen ginge.

Ein weiterer Anreiz für mich liegt ganz woanders, hört sich aber ganz ähnlich an und ist aber wesentlich weiter fortgeschritten als die Messergeschichte: Die "Killerspiel"-Debatte.

Auch ich habe solche Spiele gespielt (wobei nirgends steht, was so ein "Killerspiel" eigentlich ist) und spiele sie teils immer noch. Nur mein Verlangen nach einem Amoklauf ist bisher ausgeblieben.
Die Community der Computerspieler ist natürlich größer als die der Messeranhänger (oder irre ich mich da?), aber wenn die Spieler es schaffen, sich auch über Medien wie zum Beispiel dem Spielemagazin "PC-Games" zu organisieren, dann können wir das auch.

Ich fände es hilfreich wenn das MM eine Rubrik dafür einführen würde, oder das Thema ansprechen würde, vor allem um einen Anfang zu machen. Dass die Leser des Magazins gegen Vorschläge à la Körting sind (oder zumindest sollten sie es), ist mir klar, aber es muss auch eine Öffentlichkeit geschaffen werden, die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet, und sei es nur um einigen Menschen das Thema ins Bewusstsein zu rufen, so dass sie sich damit beschäftigen.

Soweit meine Meinung zu dem Thema...

Gruß an alle,

Morales
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

Bleibt noch anzumerken, das "Unsere" Argumentation so stichhaltig sein sollte, das auch ein "legal Reason" im Zuge einer Gesetzesverschärfung entkräftet werden kann.
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

Da die auslösenden Herrschaften nicht sagen, dass jeder
Messerträger ein Gewalttäter ist, sondern ...

hmh, zumindest indirekt sagen die das eben schon; denn sonst bräuchte man über so einen Unsinn wie Messertrageverbot gar nicht nachdenken, wenn nicht mal erst jeder mit Messer unter Generalverdacht stehen würde.
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

hmh, zumindest indirekt sagen die das eben schon; denn sonst bräuchte man über so einen Unsinn wie Messertrageverbot gar nicht nachdenken, wenn nicht mal erst jeder mit Messer unter Generalverdacht stehen würde.

So könnte man das sehen. Man kann das aber auch so sehen:
Damit niemand mehr Dummheiten damit macht, verbiete ich das für alle
und wenn dabei ein Minderheit ungerechter Weise Nachteile hat, ist dies
eben der leidliche Nebeneffekt. Die Alternative wäre doch ein Prüfverfahren
oder ein "Messerführerschein" für vernünftige Menschen,
aber wer soll das verwalten und handeln? Dann lieber Generalverbot.
Da will man den Aufwand durch die Gieskanne ersetzen.

Wenn Du jetzt argumentierst, dass Du Dich verdächtigt fühlst, dann
wird man Dich fragen warum und ob Du denn ein schlechtes Gewissen
hättest. Wenn Du aber von vorne herrein klar machst, dass Du Dich
von solchen Leuten distanzierst und ein Verbot für Dich deswegen
Unrecht ist, dann kommt das nach meinem Ermessen besser rüber.

Verdächtigung abstreiten oder Unrecht anklagen - Wer sich zu einer
Anklage rechtfertigt hat oft schon im Ansatz verloren.
Rechtfertigen ist passiv - Anklagen ist aktiv.
Deswegen mein Vorschlag zum Wording.
 
Zuletzt bearbeitet:
Böker wird für das Jahresmesser 2007 in den USA ausgezeichnet und der Berliner Innensenator will die Arbeitsplätze und Innovationskraft dieser Firma vernichten.
Stört ihn ja nicht weiter, sind ja keine Arbeitsplätze in seinem Verantwortungsbereich...

Ansonsten geht die Diskussion hier in die richtige Richtung. Ich bin auch der Auffassung von Mike, daß Angriff besser ist als Verteidigung. Mir geht diese Bevormundung auf der einen Seite und das Stellen unter Generalverdacht (pot. Steurhinterzieher, pot. Raser, pot. Umweltverschmutzer, pot. Gewalttäter) auf der anderen Seite ziemlich auf den Senkel. Der mündige Bürger wird nur einmal benötigt, um sein Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen, aber dann soll er sich gefälligst wieder aus allem raushalten...und weil sich eine Minderheit nicht benehmen kann muss die Allgemeinheit mit Beschränkungen leben?
By the way: Jemand anderen mit irgend etwas zu verletzen ist doch schon verboten, oder?

Weiß eigentlich jemand wieviel Messer in Deutschland denn überhaupt verkauft werden (jetzt mal ohne Küchenmesser)? Wenn das alles potentielle Messerstecher sind, dann müssten ja jeden Tag hunderte von Menschen erstochen werden...

Take care
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

So könnte man das sehen. Man kann das aber auch so sehen:
Damit niemand mehr Dummheiten damit macht, verbiete ich das für alle
und wenn dabei ein Minderheit ungerechter Weise Nachteile hat, ist dies
eben der leidliche Nebeneffekt.
Das Problem ist aber dabei doch, dass eben nicht eine Minderheit den Nachteil hat, sondern die Mehrheit der Leute, die Messer führen.
Ähnlich wie bei den Flüssigkeitsverboten im Flugzeug:
Den Nachteil hat die Mehrheit der Menschen, weil sie ihre Getränke, Kosmetika usw. abgeben müssen.
Der Minderheit, die das hätte missbrauchen wollen geht das Verbot am Allerwertesten vorbei, die weichen halt auf was anderes aus.
Ich denke es geht darum, Freiheiten (Grundrechte, Bürgerechte usw.) zu schützen, eben auch auf die Gefahr hin, das einige diese Rechte missbrauchen.

Kilian
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

Rechtfertigen ist passiv - Anklagen ist aktiv.
Deswegen mein Vorschlag zum Wording.

dann haben wir uns mißverstanden, denn der Meinung bin ich auch; aktiv und offensiv ran, nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Deshalb die offensiven Slogans. Ich bin aber kein Werbetexter, da gibt's genug Leute, die das besser können.
Also meinen wir das gleiche :)
 
Der "Gewählte Ausdruck" wird aber zu mehr Lesern führen.

Die Idee mit der gegenüber Stellung eins realen Menschen mit dem düsteren Selbst find ich eine gute Idee.
Man muss aber darauf achten das keine Ironie in der Beschreibung vorkommt, da das schnell falsch verstanden werden kann- immer an den dümmsten Leser denken :rolleyes:.

Es sollten auch Argumente und Entgegnungen, hatte ja schon einer geschrieben, geben; wie:

Ein Messer ist gefährlich spitz. - Ein Bleistift, eine Pinzette und ein Dreikantschaber (äh.. an die Leser denken ;) ) Schraubendreher auch.

Mit einem Schwert kann man drei auf einen Streich töten.- Mit einem Automobil können es leicht 15 sein.

Und weil ich das schon selbst mitbekommen hab:
Hilfe! Da läuft ein Verrückter mit einem Streithammer und einem großen Messer im Wald herum. - Das ist ein Geowissenschaftler mit seiner normalen Ausrüstung :D :D :D .

Das beste währ aber eine Geschichte in einer dieser "bildenden" Zeitungen, in der der böse dreinblickende Held mit einem furchtbar "taktischem" Schwert ein kleines blondes Kind vor einem außerirdischem Ungeheuer beschützt :steirer:.

Wenn ich helfen kann würd ichs gern tun.
Gruß
Geonohl
 
AW: Körting hat mal wieder Brägenflatulenz

Das Problem ist aber dabei doch, dass eben nicht eine Minderheit den Nachteil hat, sondern die Mehrheit der Leute, die Messer führen.
Ähnlich wie bei den Flüssigkeitsverboten im Flugzeug:
Den Nachteil hat die Mehrheit der Menschen, weil sie ihre Getränke, Kosmetika usw. abgeben müssen.
Der Minderheit, die das hätte missbrauchen wollen geht das Verbot am Allerwertesten vorbei, die weichen halt auf was anderes aus.
Ich denke es geht darum, Freiheiten (Grundrechte, Bürgerechte usw.) zu schützen, eben auch auf die Gefahr hin, das einige diese Rechte missbrauchen.

Da hast Du natürlich Recht! Unter den Besitzern von Messern ist die Mehrheit vernünftig.
Aber unter der gesamten Bevölkerung sind Träger von Messern wahrscheinlich eine Minderheit
(Das war mein Ansatz). Ist alles eine Frage der Grundlage :steirer:
 
Aber unter der gesamten Bevölkerung sind Träger von Messern wahrscheinlich eine Minderheit
Aber Jeder braucht und gebraucht Messer, direkt oder indirekt!
Auch wenn vielen das nicht unbedingt bewußt ist.

Das ist ein Aspekt der unbedingt thematisiert werden sollte.
Angefangen vom Privatbereich über Küche und Hobby/Freizeit bis zur professionellen Anwendung.

Ob bei Gartenparty, Kaffee und Kuchen, Picknick, Grillfest oder gemütlicher Pizzarunde auch das Messer ist Bestandteil von Lebensqualität und Lebensfreude.
Ebenso wie Basteln und Heimwerken so ganz ohne Messer und Klinge wohl auch nicht ganz unproblematisch wäre.

Gruß Thomas
 
Damit wir das mal auf die Reihe bekommen - ich bin bis zum WE schon dicht, da komme ich leider zu nichts. Also noch ein wenig Geduld:

1. Am WE werde ich erstmal die Webseite einrichten. Layout Struktur wie hier: www.fronteddu.de
Erstens steht das schnell, zweitens ist da ein CMS samt Rechtevergabe dahinter, so dass man bei Bedarf auch die Arbeit teilen kann. Und das eben nicht nur mit Leuten, die HTML Code in PHP Dateien schreiben können ;) Ausserdem funktioniert das Ding und wir wollen ja keinen Designpreis.

Das Ganze bekommt erstmal eine Rohgliederung und Fülltexte. Geändert und angepasst ist das dann ganz schnell.

2. Die Webseite stelle ich erstmal in ein Unterverzeichnis des Forenservers. Damit ist sich nicht wirklich öffentlich. Wenn wir eine passenden Begriff gefunden haben, wird sie auch über den URL erreichbar sein und kann entsprechend promotet werden. Aber dafür brauchen wir erstmal Inhalte.

3. Das Unterforum bastele ich auch am WE. Wie besprochen nur für aktive Mitarbeiter zugänglich. Hinweis auf das, was wir machen, Einladung etc. kommt natürlich auf die Webseite.

Wer Interesse hat mitzumachen, bitte eine mail an mich:

Betreff "MesserSindWerkzeuge"
Nutzernamen angeben!

Dann schalte ich das Mitglied für das Unterforum frei.


Grüße
Pitter
 
Also, hier mal meine (philosophische) Meinung zu dem Thema:

Das Hauptproblem liegt in dem Zusammenspiel von Medien und Politik.

Ihc persönlich finde, um zu sehen, wo solche Probleme (die Idee eines Messerverbots speziell, sowie diverser anderer Verbote, die in letzter Zeit zunehmen) herkommen, einen Standpunkt a la Michel Foucault recht nützlich.
Foucault geht davon aus, dass man bei kulturellen, wissenschalftlichen und generell Gesellschaftlichen Prozessen von der Idee "eines Verantwortlichen Individuums" abstand nehmen müsse. Statt dessen sollte man das Netz der Gesellschaftsstrukurellen Beziehungen, der Machtbeziehungen und die darin enthaltenen immanenten Gesetzlichkeiten untersuchen.
Klingt jetzt sehr geschwollen, ist aber reichlich nützlich.
Wenn ich mir dieses Prinzip zu eigen mache, finde ich folgende an solchen öffentlichen Diskussionen beteiligten Gruppierungen. (Nennen wir sie mal Akteure)
1. Die Medien. Die Medien wollen Schlagzeilen. Sie sind somit nicht "frei" wie gerne behauptet wird, sondern unterliegen den Gesetzen, Nachrichten zu machen die sich verkaufen. Diese Gesetze für verkaufskräftige Nachrichten lauten:
a)Worst News are best News. (Je schlimmer, desto besser)
b) Möglichst viele Leute erreichen, was jeden betrifft interessiert jeden.
c)Je Emotionaler eine Nachricht wird (Schicksale, Gefahren, die dem
Leser/Zuschauer vor Augen geführt werden können) desto besser verkauft sie sich.
d)Einfachheit: Lange komplexe Erklärungen langweilen, die Medien sind eine Bühne, auf der etwas geschehen muss, je plastischer, desto besser.
Um nur mal die wichtigsten zu nennen.
2. Die Politiker: Sie wollen wieder gewählt werden. Dazu brauchen sie vor allem eines: Popularität. In einer so grossen Gesellschaft wie der unseren haben sie nur eine Chance,ausreichend Wähler zu gewinnen, nämlich über die Medien. Dazu müssen sie sich deren Gesetze anpassen, sprich: Emotionalisiern und dafür sorgen, in den Medien im Gespräch zu bleiben.
Ein Politiker, der in den Medien nicht auftaucht hat eine kurze Karriere...
Ergo passen sie sich in ihren Aussagen und Entscheidungen der Logik der Mediengesetze an.

3. Die Masse der Gesellschaft: Sie reagiert auf das, was die Medien ihnen vermitteln, ähnlich einem Zuschauer im Kino.

Schauen wir uns nun mal mit diesen Vorüberlegungen den hier dargestellten Fall an:

Vorspiel: Jemand wird mit einem Messer getötet.
1. Akt: Die Medien berichten darüber, entsprechend ihrer Eigengesetzlichkeit:
Sie emotionalisieren, sie liefern der Gesellschaft ein Schauspiel, dass diese vor Angst gebannt in ihren Sitzen hält. Sie vermitteln dem Zuschauer: "Du könntest der nächste sein!!!"
2. Akt: Der Politiker siehst seine Chance: Er tritt vor die Presse und sagt: "Ich bin für ein generelles Messerverbot." Damit liefert er den Leuten ein Konzept, das vor allem Mediengesetz d) entspricht. Es ist einfach, jeder kanns verstehen. Es macht zwar nicht viel Sinn, aber welcher Kinobesucher macht sich schon gross Gedanken, ob das was er vor seiner Nase im Kino sieht wirklich Sinn ergibt?? Ebensowenig: Welcher Bürger, der an Messern nur seine Küchenmesser und ein kleines Schweizer kennt, würde in diesem Moment daran denken, dass das ebenso Messer sind?
3. Akt: Die Medien greifen die Aussage auf: Denn
- Die Aussage passt zu den Mediengesetzen.
- Sie passt zum aktuellen Thema
- Sie führt durch die Fokusverschiebung einen neuen Akteur in die Debatte ein. Erst gab es nur einen Täter und ein Opfer. Das Opfer ist tot, der Täter gefasst, Geschichte zuende...
Aber:
Jetzt hat man einen Komplizen gefunden... DAS MESSER!!!
(in der Literaturwissenschaft würde man das als die Retardation bezeichnen)
4. Akt: Es kommt eine neue Diskussion auf: Messerverbot!!!
Die Hexenjagd nach dem ewigen Komlizen.
Wieder reagieren die Medien entsprechend ihrer eigenen Gesetze:
-Sie präsentieren Beispiele: Natürlich vor allem solche, die ihren Gesetzen entsprechen, mit denen sich stark emotionalisierende Storys erzählen lassen. Das einfachste Konzept hierzu wieder: Mord, Totschlag, Angst!!!
(Wären Messer Dildos, die Medien würden uns mit haufenweise masturbierender,sexwütiger Schönheiten zubomben, denn Sex sales, das Gesetz hab ich mal weggelassen, leider hat sich noch kein Politiker für ein Dildoverbot ausgesprochen)
Es entsteht ein anhaltender Reportagenkomplex, an dem die Medien einiges Verdienen.
5. Akt: Das Ende. Ausgelöst von einem von 2 Möglichen Ereignissen:
a) Der Zuschauer wird in Anbetracht des Themas von langeweile erfasst, die Medien brauchen was neues.
b) Der Komplize wird öffentlich hingerichtet.
Nur in diesem Akt unterscheidet sich der Hergang vom klassischen Drama, bzw. der klassichen Komödie...
Denn an dem Ende, das den Zuschauer erleichter aufatmen lässt haben die Medien kein Interesse. Ausserdem besteht hierzu keine Möglichkeit, denn da Unterscheiden sich Zuschauer im Kino und Zuschauer des Nachrichtenspektakels voneinander. Letztere sind wirklich betroffen. Die einen nehmen das zumindets noch wahr, die anderen nicht. Abgesehn davon braucht eine Geschichte ein Ende, der Zuschauer des Medienspektakels kennt hingegen nur das Ende seines Todes...

Den hier dargestellten Ablauf kann man für viele Verbote die diskutiert und teilweise auch beschlossen wurden ansetzen.
(Rauchverbot, Generelle Geschwindigkeitsbegrenzungen, Terrorgefahr, Einschränkungen des Demonstrationsrechts, etc...)
Im Endeffekt drehen wir uns durch diese Mediengesetzlichkeiten auf einer Spirale der Angst, die zu immer mehr Freiheitseinschränkungen führt, bis wir irgendwann in Huxleys "Brave new World" aufwachen...
Gewürzt vielleicht mit einer Prise Orwell...

Was man dagegen machen kann??? Ich wüsste es nur zu gerne...
Im aktuellen Fall währe das logischste, die Menschen auf genau das zu verweisen, was den Mediengesetzen entgegenläuft. Die Medien zwingen, das alltägliche zu zeigen. Messer sind Werkzeuge!!!
Man benutzt sie zum kochen, zum schnitzen, und für tausend andere Sachen, wo man grad kein Spezialwerkzeug zur Hand hat.
Aber das wäre zu langweilig ums zu zeigen... Deshalb würde es wirken, aber die Medien würden sich niemals darauf einlassen.

Ein anderer Weg wäre vielleicht der folgende:
Die Mediengesetze befolgen und ihnen ein 2. Drama liefern, dass dem hier gezeigten (Messerverbot) entgegenläuft und die Mediengesetze beachtet:
Politiker beschneiden Bürgerrechte- Auf dem Weg in einen Polizeistaat?
wäre eine mögliche Schlagzeile.
Allerdings wäre das nur am Beispiel vom Messerverbot allein nicht wirksam genug. Die Messerverbotsdiskussion schränkt sich dann ein und lässt Küchenmesser und kleine Schweizer raus, zeigt dafür aber umso mehr Bilder von Messeropfern... Wir haben keine solch wirksamen Bilder, um zu zeigen, dass ein Messerverbot eine unnütze Freiheitseinschränkung ist.

Vielleicht wäre es ein Weg, solche beschneidunen von Rechten einmal in ihrer Gesamtheit aufzuzeigen, mit einem Vergleich 1980/Heute...
Wieviel ist verboten worden, was hat es gebracht...
Generell glaube ich jedenfalls, dass man in der Diskusson, solange sich nur aufs Einzelthema (Messerverbot) konzentriert, schlechte Karten hat. Da gewinnen die besseren Bilder. (Beispielsweise wissen wir heute alle, dass rauchen Krebs verursacht, bis auf die Krebsforscher, die immernoch nicht wissen, wodurch genau Krebs entsteht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja vielleicht brauchen wir keine Messerlobby-> zu speziell.
Vielleicht ist selbst eine Waffenlobby zu speziell...
Lobby gegen sinnlose Verbote vielleicht?
:super:

Wirds nur nicht zu kommen, fürchte ich.
:(

Man könnte aber vielleicht mal mit anderen Lobbies Kontakt aufnehmen.
Z.B. Dem Chaos Computer Club.
Die haben zwar mit Messern nix am Hut, setzen sich aber anderer Stelle gegen ähnliche Verbote ein (Hackertools etc.).

Kilian
 
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