Servus,
ja der Unterschied ist schon deutlich, da hast du sicher recht, aber der Preisunterschied ist auch deutlich.....
der Preis vom Ausgangsmaterial ist erst mal egal, hier geht's um den "Aha-Effekt" beim schneiden! Es gilt zu entdecken was eine dünngeschliffene Klinge für Vorteile oder Nachteile bringt, welcher Anschliff die Schnittfähigkeit unterstützt, ob eine Mikrofase sinnvoll oder nötig ist u.s.w.
Das ist ein spielerisches herantasten an ein individuelles Optimum. Ist das gefunden, dann folgt der nächste Schritt. Die Wahl einer Klinge dessen Stahl die Dünnschleiferei mitmacht und auch tragen kann. Ein Lehrbeispiel ist das Kagayaki CarboNext. Hier ist die Basis exzellent, ein ausgewogenes Messer mit guter Ausgangsgeometrie um einen Laser daraus zu machen und mit einer semirostträgen-Stahlkomposition, die alle positiven Eigenschaften von rostfähigen/rostträgen Eigenschaften vereint. Leichte Schärfbarkeit, hohe zu erreichende Schärfe, überdurchschnittliche Standzeit und die Pfllege eine rostträgen Stahls.
Nach einem gelungenen Dünnschliff wird daraus ein sagenhaft gutes Messer, das auch weit oberhalb seiner Kosten alles auf die Plätze verweist.
Auch hier gilt herauszufinden was die Schneide braucht! Der exzessive Abschliff "leicht ballig, gegen Null" bedarf einer fast übertriebenen Vorsicht, das es sonst zu feinsten Ausbrüchen der Schneide kommen kann, erst eine Mikrofase hat bei meinem Messer die nötige Stabilität gebracht.
Dies alles beruht auf Erfahrungen mit günstigen Messern, wie einem Mora Kochmesser, oder einem WMF Extraklasse
Hier zum Vergleich ein WMF-Extraklasse, das hat in etwa die Geometrie von deinem Kreuzblume nur einen wesentlich hässlicheren Kunststoff-Griff
links WMF/rechts Mora (ausgedünnt) Der Unterschied ist klar zu erkennen und beim Schneiden ganz deutlich zu bemerken!
Beim WMF hab ich dann versuchsweise selber die Geometrie optimiert, kann man schon machen, dauert halt seine Zeit! Ein schönes Finish hab ich mir aber erspart, mir ginge es nur um den Versuch und die Zeit und Aufwand der nötig ist.
Mein Fazit ist klar, ein Messer das ein paar Euro gekostet hat ausdünnen zu lassen lohnt erst ab einer gewissen Qualität und diese mag bitte jeder für sich bestimmen.
Ich überlassen einen Dünnschliff dem Meister der das perfekt kann!
Hier das Mora, eine ähnlich gute Basis wie bei deinem, mit rund 40,- Euro etwas teurer, es hat aber auch mit einem 12C27 auch einen sehr guten Stahl!
Seriengeometrie: Viel zu viel Material hinter der Wate, praktisch wie ein 0,5mm dickes, angeschliffenes Blech!
Nach dem ausdünnen ist die Geometrie besser als bei einem Ashi Ginga Shirogami:
links Ashi, rechts Mora
Das soll nur als Beispiel dienen und deutlich machen, das nicht viel Geld in die Hand genommen werden muss um ein exzellent schneidendes Messer zu bekommen, wenn dir diese
eine Eigenschaft genügt.
Möchtest du einen exzellenten Stahl, einen besseren Griff, eine höhere Standzeit, ein anderes Profil, ein leichte Schärfbarkeit, ein ansprechendes Äusseres oder andere Eigenschaften miteinander kombinieren, dann erst kommt Geld ins Spiel.
Gruß, güNef