billig lasern, mit...

Servus,

@tiffel

Ich hab mal ein WMF-Extraklasse rein aus Neugier mit einem Schruppstein ausgedünnt, da mit knapp 0,5 hinter der Wate das Schneiden damit keinen Spaß gemacht hat. Die sind ja aus 1.4116 Stahl. Ein schönes Finish für den Klingenspiegel hab ich mit erspart, mir war nur das Ergebnis wichtig. Das klappt wie du sagst sehr gut, wer etwas Geschick, Willen und Zeit mitbringt, ein paar Steine Zuhause hat und nicht erst groß einkaufen muss, kommt so zu einem sehr günstigen und gut schneidenden Messer. Ohne den geringsten Anspruch an Ästhetik wohlgemerkt!

Das kostet allerdings auch nur ein paar Euro!

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Wenn' s etwas mehr sein darf (so zwischen 60,- und 80,-Euro, Komplettpreis), dann ist ein K-Sabatier der Elegance-Serie (nur als Beispiel)
ein ideales Ausgangsmesser zum Dünnschleifen.

Der Stahl ist mit 54-56 HRC einer der "weicheren Sorte" , zu Ausbrüchen kommt es da praktisch nicht, umlegen passiert aber oft, lässt sich aber mit einem Wetzstahl unkompliziert wieder aufrichten.

Wer Klingenrücken und Kehl nach dem Dünnschleifen runden und den Klingenspiegel und Kropf/Bart polieren lässt (Jürgen Schanz), bekommt um rund 80,- Euro (Grundpreis Messer + Schanzkur + Porto) ein optisch ansprechendes Messer mit makellosem Finish und einer Schneidfreude mit der viele teurere Messer nicht mitkommen.

Das wäre eine noch günstige aber bereits komplette Variante ohne Abstriche um an ein Messer für's Leben zu kommen, für alle die ein geringes Budget haben, oder einfach nicht bereit sind mehr als unbedingt nötig zu bezahlen.

Nicht jeder mag für Kochmesser mehrere Hundert Euro ausgeben, das ist eben den Freaks vorbehalten.

So kann das für rund 80,-Euro aussehen:

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Das ist schon ein fantastisch schneidendes Messer und braucht auch optisch und haptisch keinen Vergleich zu scheuen.

Nur muss auf solch dünn ausgeschliffe Spitzen besonders geachtet werden. Beim Abspülen bin ich schon mehrmals an den Spülbeckenrand gestossen, die Spitze ist dann verbogen. Der Grad des Dünnschliff's lässt sich aber besprechen, von daher geht's auch etwas robuster.

Wer partout keinen Kropf mit Bart möchte, sucht sich halt ein anderes Messer aus! ;)

Gruß, güNef
 
Da hast du aber ein schlechtes Extraklasse Exemplar erwischt. Diejenigen, die ich bisher in der Hand hatte, und das waren mehrere dieser Sorte, waren nagelgängig im Originalzustand. Diese Serie läuft nun aus. Dafür gibt es die WMF Classic Linie, die beim Kochmesser ebenfalls nagelgängig ist im Originalzustand. Natürlich nicht in gleicher Weise wie ein Herder, aber immerhin deutlich sichtbar und ohne dass man sich einen blauen Fleck auf den Daumennagel drückt. Nagelgängig heißt so um die 0,2 mm - jedenfalls nicht viel darüber.

"Ohne den geringsten Anspruch an Ästhetik wohlgemerkt!" Stimmt genau. Dafür muss man den Klingenspiegel wieder richten und am besten schmilzt man den Plastikgriff weg und baut einen neuen dran. Dann wird es schon ganz ansprechend.

0,5mm machen definitiv keinen Spaß. Ich habe mal ein geschmiedetes Koch/Chefmesser von Tchibo mit Kropf dünngeschliffen. Der Griff bestand aus Eiche natur. Nicht so hochglanzpoliert wie das Sabatier, aber sonst eigentlich ganz anständig verarbeitet vor allem für den Preis von 5€ (reduziert). Das einzige was an diesem Messer ernsthaft zu kritisieren war, war vielleicht der Kropf und eben die 0,5mm hinter der Wate. Sogar der Schliff war gleichmäßig und nicht versaut, auch bei den Exemplaren, die noch dort lagen. Dass sowas für das Geld nicht Made in Germany sein kann, dürfte klar sein. Ich hab den Kropf entfernt und das Teil dünngeschliffen. Klar war das Arbeit, aber der Geldaufwand hielt sich in Grenzen. Man kann hier Geld mit Arbeit wettmachen, um den Gebrauchswert zu erhöhen. Gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitszeit ist das aber in keinster Weise, falls dir diese Begrifflichkeit etwas sagt. Das Ausdünnen hat bei der hohen Dicke hinter der Wate dazu geführt, dass das Messer auf halber Höhe sozusagen ein leichten "Shinogi"-Knick erhalten hat und zwar dort, wo der neue Anschliff in den alten übergeht. Wie gesagt, alles reine Geometrie.
 
Servus,

Da hast du aber ein schlechtes Extraklasse Exemplar erwischt. Diejenigen, die ich bisher in der Hand hatte, und das waren mehrere dieser Sorte, waren nagelgängig im Originalzustand.

das die Extraklasse-Reihe nagelgängig sein soll, davon habe ich hier schon mal gelesen. Ich AT führen die großen "Intersparmärkte" in den Küchenabteilungen genau diese Serie. In vielen Filialen hängen (oder hingen) immer gut ein Dutzend an den üblich Chromstangen mit schwarzen Plastikhaken in Kartonscheiden.

Ich habe zu dieser Zeit sicher insgesamt gut zwei Dutzend dieser Messer in verschiedenen Märkten auf Nagelgängigkeit überprüft, (meiner Frau war das schon unangenehm ;) ) keine einzige Klinge war auch nur im Ansatz in der Lage eine sichtbare Wölbung der Schneide zustande zu bringen. Ich habe mir dann ein Exemplar gekauft und mit einem Mora Kochmesser verglichen und mit einer digitalen Schiebelehre vermessen. Das Mora hatte 0,5mm hinter der Wate, das WMF war einen Hauch darunter. Ich hab das Knacken der Möhren noch heute im Ohr! :argw: Das ist meine Erfahrung mit dieser WMF-Reihe.

Ich hab den Kropf entfernt und das Teil dünngeschliffen. Klar war das Arbeit, aber der Geldaufwand hielt sich in Grenzen. Man kann hier Geld mit Arbeit wettmachen, um den Gebrauchswert zu erhöhen.

Wenn man die dazu nötigen Fähigkeiten, das benötigte Equipment und Platz zum Arbeiten hat, ist das sicher machbar. Wenn auch noch Zeit und Spaß selber Hand anzulegen dabei sind, ist das eine prima Sache. Vom ideellen Wert einer solch gelungenen Verbesserung rede ich jetzt gar nicht.
Alternativ kann man's auch machen lassen, das muss halt jeder nach seinem Ermessen abwiegen. Schlechter ist was günstiges, selbstgemachtes keinesfalls. Wenn's nur um die Schneidfreude geht, dann muss wirklich nicht viel Geld in die Hand genommen werden, da hast du völlig recht.

Das Ausdünnen hat bei der hohen Dicke hinter der Wate dazu geführt, dass das Messer auf halber Höhe sozusagen ein leichten "Shinogi"-Knick erhalten hat und zwar dort, wo der neue Anschliff in den alten übergeht. Wie gesagt, alles reine Geometrie.

Dann ist als "Nebeneffekt" vielleicht noch eine verbesserte "food release" Eigenschaft dazugekommen! ;)

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Schneide so dünn geschliffen ist, das wenn man sie seitlich gegen einen Fingernagel drückt, sich diese leicht ausbeult. Profesionelle Messerschleifer nehmen wohl einen Prüfring dafür, sonst sind die Fingernägel irgendwann hin. :)
 
Ok. Dann werden wohl alle dicken Extraklasse nach Österreich geliefert, denn ich habe das auch in mehreren Märkten getestet, namentlich bei Kaufhof und Karstadt und auch diejenigen, die meine Mutter direkt im WMF-Werksverkaufladen gekauft hat, waren definitiv nagelgängig. Und wie gesagt ist das Kochmesser der neuen Classic Linie auch wieder nagelgängig, was dafür spricht, dass es sich um keinen Ausrutscher handelt. Ich spreche vom großen Kochmesser, denn alle Messer dieser Serie habe ich natürlich nicht durchprobiert. Der Platz zum Arbeiten, den man braucht, ist minimal. Ein Tisch und Stuhl, soviel Platz wie auch zum Schärfen benötigt wird.
 
Servus,

Ok. Dann werden wohl alle dicken Extraklasse nach Österreich geliefert..

keine Ahnung, kann ich weder bestätigen noch dementieren, da ich nicht alle nach Österreich importierten getestet habe! :D Ich hatte aber bei allen WMF die ich bis jetzt in Händen hatte kein nagelgängiges dabei. Wenn mir mal eines unterkommt, das nehme ich dann gleich mit.

Der Platz zum Arbeiten, den man braucht, ist minimal. Ein Tisch und Stuhl, soviel Platz wie auch zum Schärfen benötigt wird.

Platz ist in der kleinste Hütte, das stimmt!

Ich hab den Kropf entfernt und das Teil dünngeschliffen.

Wenn's ein Kropf mit Bart war, bin ich davon ausgegangen, das du den Bart mit maschineller Hilfe entfernt hast? Schraubstock und Schleifstaub am Küchentisch ist vielleicht nicht jedermanns Sache.

Wie (an welchem Ort) hast du den Bart weggeschliffen?

Gruß, güNef
 
Meine Erfahrung ist, dass sich Nagelgängigkeit oder nicht bei Industrieware nicht an Marken festmachen, sondern an einzelnen Serien festmachen lässt. Von der gleichen Firma gibt es sowohl dünne als auch dicke Geometrien. "Wie (an welchem Ort) hast du den Bart weggeschliffen?" Küche. Wenn du dich auf den Kropf/Bart beziehst hast du natürlich recht. Schleifstaub ist nicht jedermanns Sache. Selbst wenn man nur mit Feilen arbeitet entsteht Schleifstaub bzw. Späne. In dem Fall müsste man sich natürlich etwas ohne Kropf aussuchen. Ist ja klar, dass selber machen immer mit Umstand verbunden ist. Man schwitzt und muss Putzen. Auch beim Schleifen entsteht Dreck, den man wegmachen muss. Das hat man alles nicht, wenn andere die Arbeit erledigen. Und andere haben die passenden Maschinen, die passenden Räumlichkeiten. Deshalb sagte ich auch, dass man eine solche Arbeit privat nicht mit gesellschaftlich durchschnittlicher Produktivität erledigen kann. Aber man kriegt das hin auch mit wenig Geld. Wer viel Geld hat, kauft sich eben den neusten Laser und schreibt ein Review. Wer weniger Geld hat und Spaß dran hat, der macht sich seinen Laser eben selbst. Jeder verschwendet seine Zeit auf seine Weise. Luxus ist beides.
 
Man kann Schleifgeräte bauen, wo kleinste Schleifwinkel möglich sind und Steinhöhe umstellbar ist.

Dann kann man kontrolliert Klingen umschleifen (so dünn und auch ballig, wie man will).
Wenn ein Benutzer kein Mikroskop hat, keine gute Schleifsteine und keine entsprechende Schleifausrüstung, beenden sich die Spiele mit einer Suche, wer daran schuld ist, dass die Klinge nicht mehr schneidet und kaputt geht.

Oft sind Menschen überhaupt nicht mehr in der Lage, Schneidfase überhaupt zu treffen (von „richtigen“ Schleifwinkeln schweige ich).

Beim Versuch freihändig zu schleifen verformt sich eine solche Klinge plastisch so dass 3-5 mm über einer Schneidfase auf dem Stein „sich auflegen“ und weiter ausgedünnt werden.
 
Servus,

Deshalb sagte ich auch, dass man eine solche Arbeit privat nicht mit gesellschaftlich durchschnittlicher Produktivität erledigen kann. Aber man kriegt das hin auch mit wenig Geld. Wer viel Geld hat, kauft sich eben den neusten Laser und schreibt ein Review. Wer weniger Geld hat und Spaß dran hat, der macht sich seinen Laser eben selbst. Jeder verschwendet seine Zeit auf seine Weise. Luxus ist beides.

das finde ich klar auf den Punkt gebracht und beides sollte hier seinen Platz haben. Nur das "wer viel Geld hat" ist für mein Verständnis zu simpel dargestellt.

Wenn jemand in einem Einfamilienhaus mit 1000m2 Grund lebt und die nächsten 30 Jahre rund 1000,- Euro an Kreditkosten im Monat abdrückt, weil das seine Lebensführung ist und dann die Hände zusammenschlägt wenn sich jemand für 1000,- Euro im Jahr Kochmesser kauft und dieser Jemand aber in einer kleinen Mietwohnung lebt und auch sonst nicht über seine Verhältnisse, aber eben eine Leidenschaft für Messer hat, so sehen wir, das "viel Geld" relativ und individuell zu beurteilen ist.

Eines meiner liebsten Messer ist mein gepimptes Mora Kochmesser, hat mich gesamt so um die 60,- Euro gekostet

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Ich halte ein mit Hingabe verbessertes Messer, angepasst an individuelle Bedürfnisse für wesentlich persönlicher, als ein gekauftes Serienmesser. Wie und warum man sich für dies oder das entscheidet ist letztendlich egal. Spaß muß die Sache machen!:D

Gruß, güNef
 
dass "viel Geld" relativ und individuell zu beurteilen ist.
Stimmt. Es ist nicht nur eine Frage dessen, was jeder absolut gesehen zur Verfügung hat, sondern auch eine Frage dessen, was man will. Außerdem benötigt man auch beim Selbstbau/Tuning ein paar grundlegende "Produktionsmittel", die Geld kosten.

Dein Mora ist ein richtig schmuckes Messer geworden, das mit dem Ausgangsprodukt nur noch wenig gemein hat (außer Klingenform und Stahl).
 
Ok. Dann werden wohl alle dicken Extraklasse nach Österreich geliefert,
Mein WMF von einem deutschen Onlineshop war auch überhaupt nicht nagelgängig, aber bisher scheint es für so ein Bastelprojekt gut geeignet.
Ich habe es, ähnlich wie güNef, mit Banksteinen etwas ausgedünnt, weil mich das handwerklich interessiert hat und ich ein neues Projekt brauchte. Den Griff habe ich per Dremeltrennscheibe und Skandimesser entfernt und bin momentan dabei den Klingenspiegel wieder herzurichten (Finish motivationsabhängig ;) ); danach kommt noch ein Holzgriff dran.

Ich denke ich mach dann noch einen passenden Sieger Long-Life Wetzstab dazu.

Gruß Froghunter
 
Servus,

Mein WMF von einem deutschen Onlineshop war auch überhaupt nicht nagelgängig, aber bisher scheint es für so ein Bastelprojekt gut geeignet.

es eignet sich vieles, z.B. wenn bei Aldi/Lidl/Tchibo Reste von 30,- Euro-Messern in Blisterverpackungen um ein paar Euro abverkauft werden, als Bastelobjekt.

Mora Kochmesser haben z.B. bereits einen gerundeten Klingenrücken und Kehl, da muss nichts gemacht werden, Bei der WMF-Extraklasse ist das nicht so sorgfältig und schön gelöst. Nur die Plastikgriffe von einem Mora halten wie verrückt, die Abmachen ist schon eine schweisstreibende Angelegenheit.

Ich halte nach wie vor eine klug gewählte Serienware mit gutem Stahl, die danach auf Anwendermaß zugeschnitten wird, für die beste Wahl, bei geringem bis mittlerem Budget.

Mein ausgedünntes Hiromoto AS (Aogami Super Schneidlage, rostträge Flanken) mit gerundetem Rücken und Kehl um gesamt 150,- Euro ist jetzt eine Klasse für sich.

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Gruß, güNef
 
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Einen Plastikgriff hab ich mal einfach abgeschmolzen. Kommt aber auf den Kunststoff an. Bei PE geht das supereasy. Das stinkt noch nicht mal, sondern verbrennt völlig sauber und tropft einfach ab (Alufolie in die Spüle legen). Beim Extraklasse ist der Erl ein wenig kurz - geht aber. Was mich am meisten stört ist, dass der Erl nicht in Verlängerung zum Klingenrücken sich befindet. Da muss man kreativ werden bei der Griffgestaltung. Aber auch das lässt sich bewältigen. Viel Spass noch beim Griffdranbauen.
 
Hübsch, das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen und danke das du dir dir Arbeit gemacht und den Umbau als Video festgehalten hast.

Hab ja auch eins und in Griffumbau war ursprünglich für meins auch mal geplant, wenn auch weniger ambitioniert... Hat jetzt aber so wie es ist einen Platz in dem kleinen Restaurant gefunden, wo ich nebenher den Barkeeper spiele... keinen Bock gehabt für paar Orangen und Zitronen Scheiben ständig nen guten Japaner einzupacken, also habe ich es letzte Woche mal mitgebracht und nach Feierabend an der Magnetleiste in der Küche verstaut. Nach einem Tag war das Messer "weg", der für die Antipasti-Theke zuständige Kellner hatte es für sich entdeckt (weil leicht und schärfer als die durchgenudelten Gehring Messer aus der Küche)..ich hab es ihm dann quasi geschenkt. Er darf es nutzen und weiter vor den Kollegen verstecken, ich schnippel mir zu Schichtbeginn nur fix meine Drinkgarnitur damit und räume es dann wieder in die Versteckschublade. :p

Sollte ich irgendwann da aufhören, bleibt das Messer da. War usprünglich mal ans nicht zu teures und relativ unverwüstliches Urlaubsmesser gedacht, den Job erfüllt aber nun ein zwischenzeitlich für kleines Geld gebraucht geschossenes Herder K5 (Edelstahl mit schwarzem POM Griff) weitaus souveräner.
 
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