Billiger Amboss, selbermachen?

härtetemp müsste ja so ca 850° sein. ich würde bei deinem klotz durchaus 50-80° höher gehen und auch länger als nur 20min halten. (ruhig 30-40min) das problem ist ja, dass dein kern immernoch jede menge wärme "schluckt".
das bischen schaukeln, dass du mit der stange machen konntest wird das dampfpolster wenig gestört haben.. wenn du mal kleinere gegenstände abschreckst und sie dabei beobachtest, wird dir auffallen, dass das polster sich ständig neu bildest, wenn deine bewegungen langsamer werden. und das hinunter bis in den bereich um 200°.
da hilft nur der einsatz von "legierten" abschreckmitteln (salz bei h20) oder fast schon hecktische bewegungen ;)
die entsorgung von salzwasser im garten könnte wirklich problematisch werden. im waschbecken sollte es aber gehen (kanalisation bitte eher nicht. ausser du weisst, dass das auch über kläranlage läuft)

hast du mal in einer härterei gefragt, ob dir dir den klotz mitlaufen lassen können? lieb gefragt und ein paar euro in die kaffeekasse und es sollte bezahlbar bleiben :)
 
Hallo, Kababear hat recht.
Vor allem mit dem letzten Satz.
Ich denke dass die 350L zu wenig sind.

Gruss unsel
 
Hallo
Habt ihr eine freiwillige Feuerwehr, vieleicht kann die bei dem Problem weiterhelfen.Wenn nicht mit einem Löschteich,dann aber mit genug fließendem Wasser.Mit einem Kasten Bier kann das doch eine schöne Löschaktion werden.

Gruß Maik
 
Ich dachte die Härtetemperatur wäre eine Größe, die nicht so einfach nach oben (bzw. unten) hin überschritten werden darf. Oder irre ich mich dabei?

Was das Salzwasser betrifft bin ich etwas skeptisch. Ich glaube einmal gelesen zu haben, dass 100g Salz nötig sind, um den Siedepunkt von einem Liter Wasser um 2 Grad zu erhöhen, aber die Lösung dann auch bald gesättigt ist. Reicht diese Steigerung überhaupt aus?

Ich möchte nur feststellen, dass die Herstellung eines Ambosses, wie von AchimW beschrieben, nicht "einfach" ist. Aber vielleicht ist das bei kleineren Stücken (ca. 50kg) nicht so schwierig?!

Schöne Grüße,

Jörg
 
im prinzip kannst du ein stück stahl weissgelb machen und abschrecken. gehärtet wird es sein, härterisse und ein mieserables gefüge jedoch auch. bist du mit der härtetemp zu niedrig kann keine korrekte härtung stattfinden.

falls es interessiert.. hier
http://www.imwf.uni-stuttgart.de/lehre/vd/wkp/08_Stirnabschreck/Stirnabschreck.htm
ist das recht gut erklärt. (unter 3.3 und 5)

ca 350g nacl ergeben eine gesättigte lösung (1l) und führen zu einer siedetemp von 108°c
 
Vielen Dank für den Link, den hab ich hier zwar schon irgendwo gesehen, aber nie durchgelesen.

Ich werde bei meinem zweiten und hoffentlich letzten Versuch:

- die Härtetemperatur länger halten (40 Minuten) bzw. leicht erhöhen
- zusätzlich mit einem Magneten prüfen
- vielleicht einen größeren Tank auftreiben
- das Wasser "salzen"
- den Stahlblock schräg ins Wasser befördern

Nochmal Danke für alle Hinweise, ich hoffe das es diesmal klappt.

Jörg
 
Mir fällt da der Stirnabschreckversuch ein, bei dem die Stirnfläche einer auf Härtetemperatur befindlichen Probe mit einem Wasserstrahl abgeschreckt wird.

Könnte man nicht in den 350 Liter Bottich eine Schmutzwasserpumpe hängen und die direkt in einen 1,5" Schlauch drücken lassen. Mit dem hält man dann auf die abzuschreckende Fläche.

Der Vorteil wäre, dass Dampfblasen weggedrückt werden und immer frisches, kaltes Wasser ansteht.

Wenn man dann noch den Klotz über dem Bottich postiert hat, gibts einen Kreislauf.

Man sollte auch versuchen, den Klotz nicht im Ganzen sondern möglichst nur einen kurzen Abschnitt zu erwärmen. Die Wärme muss man ja auch wieder loswerden, selbst wenn man mit Restwärme anlässt.
 
Der Stirnabschreckversuch wird im Link von kababaer recht genau erklärt, bezieht sich aber auf einen Zylinder mit 25 mm Durchmesser und 100 mm Länge. Wenn ich die Anordnung auf meinen Block (Bahnfläche 125x345mm) überleite muss ich mich wohl wirklich um die Freiwillige Feuerwehr kümmern. Aber die saufen soviel und dann kann ich mir gleich einen Amboss kommen lassen. ;)

Ich halte es für schwierig nur einen Teil des Stahlblocks zu erwärmen, auch wenn ich den Rest in Kermikfaserwolle packe. Nehme mal an dass die Wärme vom verpackten Teil geschluckt wird.

Muss wohl noch einige Tage (Wochen?) darüber schlafen...
 
Hat hier jemand Ahnung von Autogenbrennern?

Man könnte nämlich auch einen Mehrflammenbrenner mit vielen Düsen nebeneinander zusammenlöten, der dann viel Leistung hat und nur eine dünne Zone auf Härtetemperatur bringt.

Beim professionellen Randschichthärten wird das ja auch oft so gemacht - oder halt per Induktion.
 
ich würde behaupten, das problem liegt nicht im heißmachen, sondern im abschrecken.
wenn er keinen weg findet, das dampfpolster aufzubrechen, wird der klotz weder als randschichthärtung noch konventionell hart.


p.s.: bei mehreren autogenbrennern besteht denke ich ein kleines problem.. "$"
=> mehrere brenner, gabelstücke, gasflaschen, gas
da kann er auch gleich einen bei **** kaufen..
 
Das Problem ist: die Ambossbahn schnell genug -nämlich in unter 3 Sekunden von 800und Grad auf unter 300 Grad abzukühlen und darunter zu halten. Da dürfte der Lösungsansatz von Newtoolsmith wohl am geeignetsten sein (Stirnabschreckversuch). Und bei 74 kg lässt sich wahrscheinlich das Wasser besser bewegen als der Amboss.

Bei Refflinghaus hat man früher die Ambosse in den recht schnell fließenden Bach gekippt, wurde mir erzählt. Die kleineren per Fußtritt, die größeren per Hebel.

Grüße Willy
 
Das Problem ist: die Ambossbahn schnell genug -nämlich in unter 3 Sekunden von 800und Grad auf unter 300 Grad abzukühlen und darunter zu halten. Da dürfte der Lösungsansatz von Newtoolsmith wohl am geeignetsten sein (Stirnabschreckversuch). Und bei 74 kg lässt sich wahrscheinlich das Wasser besser bewegen als der Amboss.

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Grüße Willy

Das sehe ich auch so. Ich war mal in einer Härterei, da wurde induktiv geheizt und dann mit einem Waserstrahl abgeschreckt. Wenn da genug Wasser rauskommt, werden auch die Dampfblasen weggespült.

Daher der Vorschlag mit der Schmutzwasserpumpe. Die bringen etwas Druck, einen hohen Volumenstrom und haben mindestens einen 1" Anschluß.
 
Ich dachte bisher, dass das größte Problem in der Erwärmung liegt, und hatte keine Ahnung wie kritisch das Abkühlen ist.

Die Konstruktion mit der Schmutzwasserpumpe hört sich zwar interessant an, habe aber noch keine Ahnung ob ich sowas umsetzen kann, da solche Pumpen sicher sehr "durstig" sind.

Vielleicht warte ich auch bis in den Winter und besorge mir 120 kg Streusalz. Außerdem ist das Wasser in den Regentonnen dann sicher kälter als zur Zeit. :confused:.
 
Amboss selbermachen?

Ich dachte bisher, dass das größte Problem in der Erwärmung liegt, und hatte keine Ahnung wie kritisch das Abkühlen ist....Vielleicht warte ich auch bis in den Winter und besorge mir 120 kg Streusalz. Außerdem ist das Wasser in den Regentonnen dann sicher kälter als zur Zeit......
Gegenüber der Temperatur des zum Härten erhitzten Stahls von ca. 800°C ist die Temperaturdifferenz des Wassers von etwa 20°C zwischen Sommer und Winter doch gering, und das Dampfblasenproblem löst sich damit auch nicht. Es gibt ja über 2000 Jahre praktischer Erfahrung in der Herstellung von Ambossen; da verspricht es aus meiner Sicht wenig Erfolg, gerade auf diesem Gebiet neue Techniken erfinden zu wollen, die dann auch noch einfach und bequem sein sollen.

Was willst Du im Übrigen mit dem Streusalz? Salzwasser machen? Schroffere Abkühlung ist ja nicht die Lösung, sondern das gezielte Abschrecken der Bahn und das Anlassen mit der Restwärme des Ambossrumpfes ist doch das Ziel (oder sollte es sein)!

Gruß

sanjuro
 
Also das gezielte Abschrecken der Bahn braucht man nicht unbedingt. Wenn das Ding durch und durch hart wird, macht das auch nichts aus.

Ich habe bei meinem 50-Kilo Amboss mit einem kräftigen (Lösch-) Wasserstrahl auf die Bahn gearbeitet und das ging einwandfrei. Der Amboss tut seit Jahren seinen Dienst.

Das mit dem Salz kannst Du getrost mal schnell vergessen, das bringt kaum was. Wenn Du schon die Dampfsperre überwinden willst, dann musst Du was in's Wasser tun, das die Oberflächenspannung weitestgehend wegnimmt und da hilft Salz kaum. Ein Liter Spülmittel hingegen wirkt Wunder. Und wenn man biologisch abbaubares Zeug nimmt, kann man damit sogar nachher noch die Blumen düngen. Oder man kübelt es in die Kanalisation, was auch nicht verboten ist.

Auch die überlangen Haltezeiten würde ich sein lassen, denn was soll das bringen? Der Kern braucht ja nicht auf Härtetemperatur zu sein. Ausserdem entkohlt man so fröhlich die Oberfläche. Mal versucht ob deine jetztige Version nicht 1 mm tiefer schon hart ist und nur eine weiche Schale bekommen hat? Überhaupt, wie weit hast Du denn den vom Händler erhaltenen (walzschwarzen?) Stahlblock aussen abgeschrubbt um an eine nicht entkohlte Schicht zu kommen?

Achim
 
Hallo Achim,

Ich habe den walzschwarzen Stahlblock auf einer Seite mit dem Bandschleifer und einigen Bändern Körnung 80 bearbeitet bis sie blank war. Demnach habe ich nicht viel abgetragen (lässt sich wahrscheinlich in Zehntel-Millimetern messen:hmpf:)! Hab gar nicht daran gedacht, dass die Randschicht entkohlt ist, sondern mich vielmehr darüber gefreut dass ich rasch eine plane Oberfläche hatte!

Werde mich sobald wie möglich mit der Flex (und Schruppscheibe) drüber hermachen. Wieviel sollte ich dann abtragen?

@sanjuro

Mit dem Salz wollte ich in der Tat Salzwasser herstellen, wie es mir zuvor empfohlen wurde. War aber selbst noch nicht davon überzeugt, ob der 8° höhere Siedepunkt gesättigten Salzwasser etwas bringt.

Ich will auch nicht unbedingt neuen Techniken erfinden, sondern versuche die mir zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll einzusetzen,

Schöne Grüße,

Jörg
 
Mir ist gerade eingefallen, dass die für die Ambossbahn verwendete Seite "gesägt" war, d.h. wahrscheinlich keine Entkohlung erfahren hat.

Werde versuchen am Wochende eine Seite anzubohren/etwas abzuschleifen um zu probieren ob der Block etwas tiefer härter ist.

Vielen Dank,

Jörg
 
Leider nicht, wird wohl erst nächstes Wochenende weitergehen, da ich im Moment einem Freund beim Hausbau helfe.

Außerdem bin ich mir noch nicht sicher wie ich im zweiten Versuch abschrecken werde: In einem größeren Wasserbehälter (1000 liter) oder per abgewandelten Stirnabschreckversuch.

Leider schauts mit der Feuerwehr nicht so gut aus, da ich auf dem Grundstück meiner Eltern arbeite und meine Mutter wenig erfreut sein wird, wenn ich mit einem Feuerwehrschlau, 20 Minuten auf einen kleinen Stahlblock draufhalte. Und der normale Wasserleitungsdruck reicht anscheinend nicht aus. Denk ich mal.
 
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