Bluttat in Erfurt

Saschaman

Mitglied
Messages
604
Wie ihr wahrscheinlich alle mitbekommen habt, hat heute ein Amokläufer in einer Schule in Erfurt 17 Menschen getötet!

Ich bin erschüttert, ob dieser Ereignisse und fühle mit den Opfern und Hinterbliebenen.

Das wird die Waffenrechtsdebatte in unserem Land wieder anheizen.
Wahrscheinlich werden wieder mal die legalen Waffenbesitzer mit erheblichen Einschränkungen rechnen müßen!

Das wird dann wohl auch uns betreffen, da der Großteil der Bevölkerung Messer in erster Hinsicht als Waffe ansehen.

Alex
 
Erstaunlicherweise hat eine ganze Reihe von Politikern bis jetzt den Verführung von Journalisten widerstanden einen Zusammenhang zum Waffenbesitz herzustellen.

... nur der Stoiber nicht, der will in diesem Zusammenhang über den Waffenbesitz nachdenken :argw:
 
Last edited:
Leider ist es meist so, dass die Gesetze, Verordnungen und Verfahren, die nach so einer Schreckenstat eingesetzt werden, die Tat selbst nicht verhindert hätten.
Die Hundeverordnung trifft nur diejenigen , die Ihr Tier verantwortungsbewusst auch melden und dass sind meistens nicht die, die Ihren Hund zur unberechenbaren Waffe machen. Auch die Rasterfahndung hat bislang nur unschuldige Vedächtige produziert und hätte auch im Vorfeld des 11.9 nicht die Schläfer entdeckt, die sich mit nahezu perfekter Tarnung unter uns befanden.Und ich nehme mal an, dass der 19 jährige keine Waffenschein für die Pumpgun und die Pistole hatte, sondern sich diese illegal besorgte.
Auch die Aussicht auf härtere Strafen wie sie der thüringische Justizminister Andreas Birkmann (CDU) forderte, Birkmann sagte, wenn nicht stärkere Zeichen gesetzt würden, dass Gewalt in der Gesellschaft hart verfolgt werde, "dann werden wir an vielen Stellen Gewalt ernten", verfehlt Ihr Ziel. Was will man dem jungen Mann schlimmeres androhen, als das, was er sich selbst zufügte?
 
is doch immer so:angry: :angry: allerdings hat sich der schili bei der pressekonferenz garnicht so schlecht geschlagen. als ihn eine journalistin gefragt hat, hat sich dagenen ausgesprochen, vor der entgültigen klärung des sachverhaltes spekulationen anzustellen... :D als ob sich irgendwer an sowas halten würde:fack:
cu
kaba
 
Hi!

Tja, ist wirklich eine sehr schlimme Sache.

Da wird jetzt wieder über Knarren nachgedacht, dann findet man vielleicht noch ein paar Gewaltvideos oder Ballerspiele im Zimmer von dem Amokläufer, oder Waffenhefterl.

Ein Mensch mordet nicht weil er eine Waffe hat, sondern weil er morden will!!!!!!

Worüber man jedoch nicht nachdenkt ist, WARUM hat er das gemacht, WIE konnte es soweit kommen. Ein Psychomensch (da gibt es manchmal auch welche, die nicht nur dummes Zeug quatschen) hat da die Lehrer auch kritisiert, daß die nicht auf die Schüler genug eingehen. Denn wenn die das machen würden, dann hätten sie vielleicht bemerkt, daß mit dem Knaben was nicht stimmt.

Allgemein denke ich, daß es an unserer Gesellschaft liegt. Wenn man einem anderen eine reinhaut, dann ist man ein Barbar! Wenn man aber gegen den anderen intrigiert, hat man schneid. Auch Mobbing gilt fast noch als Kavaliersdelikt! Und so werden Verrückte gemacht! Durch uns! Und danach wieder dieses halbseidige Gewäsch von Politikern und Lehrern.....:angry: :teuflisch :argw: :boes:
 
Ein Psychomensch (da gibt es manchmal auch welche, die nicht nur dummes Zeug quatschen) hat da die Lehrer auch kritisiert, daß die nicht auf die Schüler genug eingehen. Denn wenn die das machen würden, dann hätten sie vielleicht bemerkt, daß mit dem Knaben was nicht stimmt.

Da bin ich aber gaaanz anderer Meinung!
Viel zu einfach!
In diesem Fall haben sie ja reagiert und ihn von der Schule verwiesen. Was hat denn ein Lehrer sonst für Einflussmöglichkeiten? Psychologische Zwangstherapie, Einweisung? Wenn ein Schüler verwiesen wird, sind da im Vorfeld haufenweise Gespräche, Beratungen...getätigt worden. Innerhalb des Kollegiums, mit schulfremden Beratern und vor allem mit den Eltern.
Und da liegt imho der Hase im Pfeffer!
Wenn ich tatsächlich mal mit dem Studium fertig werde, bin ich Handelslehrer. Ich kenne viele Lehrer unterschiedlichster Schulformen.
Meine Freundin ist Erzieherin in nem echten Brennpunkt mit Kindern und Jugendlichen von 4 Monaten bis 14 Jahren. Erschreckend wie teilweise verwahrlost, motorisch und sozial unterentwickelt die Kinder sind.
Grundschüler, die nicht in der Lage sind einen Kreis zu malen oder auf einer geraden Linie zu gehen, dafür aber Montags einschlafen, weil sie Wochenende Tanz der Toten gesehen haben.
Die Schule soll immer mehr das übernehmen, was eigentlich Aufgabe des Elternhauses ist und das mit immer weniger Lehrern und bei gestiegenen Lehrinhalten. Und wenn man tatsächlich mal ein Elternteil zu fassen bekommt, ist deren einzige Sorge, dass das Kind doch wohl ne Empfehlung fürs Gymnasium bekommt, denn Papa war ja auch da. Und selbst wenn der Lehrer hundertmal sagt, dass es fürs Kind nicht gut, dass der Druck zu gross wäre. Da geht es nicht um das Kind, sondern nur um Prestige, Ansehen....
Das ist zum Kotzen!
 
ein trauriger abend,
18 menschen abgemetzelt, das ist nur schwer zu kommentieren.

natürlich will man schnell erklärungen haben, auch aus selbstschutz - man will diese unbegreifliche tat irgendwie "fassen" können.

anscheinend werden solche täter leider nicht gemacht - es gibt sicher ein paar hundert gleichaltrige wie diesen menschen, die genau die gleiche vita und vergleichbare umfelder hatten.

solche taten hat es zu allen zeiten und in allen gesellschaften gegeben.

von besonderen legalen oder illegalen waffen sind solche leute nicht abhängig. 1964 glaub ich, hat mal ein ein amokläufer eine schule mit einem FLAMMENWERFER überfallen. vorher hat er die schulausgänge von außeen mit holzkeilen verschlossen.
er hat mindestens 10 schüler verbrannt und mehrfach soviele schwer verletzt.

und damals gabs noch keine splattervideos und shoot&kill pc-games.
ich seh schon wieder die sream-ausschnitte in den .entsprechenden boulevard magazinen.

das wissen auch politiker, aber sowas JETZT zu sagen und zur besonnenheit aufzurufen ist z.zt. sichlich nicht opportun
leider werden es sich einige politiker nicht nehmen lassen, mit rundumschlägen gegen alles, was nach waffe riecht, wahlkampfpunkte zu machen.

es ist schwer zu akzeptieren, aber: es gibt keine völlige sicherheit.
ein amoklauf ist eine makabre art des zelebrierten selbstmordes und davon werden wir niemanden wirklich abhalten können.

alle in mitleidenschaft gezogene und angehörigen tun mir sehr leid!

bernd
 
Und wie wäre es ausgegangen, wenn wie von einigen US-Sicherheitsexperten empfohlen, Lehrer (oder jeder andere zuverlässige Bürger) verdeckt eine Schußwaffe getragen hätten?

Hätte vielleicht jemand den Täter früher gestoppt?

Darf man denn auch in diese Richtung denken oder steht man dann ganz im Abseits?

Welch empörende Gedanken!
 
in den usa gibt es ungleich mehr legale waffen als bei uns und tragen wesentlich mehr leute diese auch mit sich.
ist amerika deshalb ein hort des friedens geworden?
bernd
 
Salve, ganz klar, wenn sich jetzt auch noch die Pauker bis an die Zähne mit Pusten bewaffnen, dann haben wir hier bald Zustände wie in Tombstone Schießerei @the OK Corral, wie damals mit den Earp Brüdern, Doc J. Holliday, auf der einen Seite und die Clayton Brüder auf der anderen und dann wird die Luft ziemlich bleihaltig. Da hilft nur eins, Prävention im Vorfeld und saftige Strafen für die Penneler, wenn sie über die Strenge schlagen und danach anständige Betreuung und nicht das, was jetzt läuft.
so long :cool:
 
Original geschrieben von darley
ein trauriger abend

wahr

solche taten hat es zu allen zeiten und in allen gesellschaften gegeben

leider auch wahr

von besonderen legalen oder illegalen waffen sind solche leute nicht abhängig. 1964 glaub ich, hat mal ein ein amokläufer eine schule mit einem FLAMMENWERFER überfallen. vorher hat er die schulausgänge von außeen mit holzkeilen verschlossen.
er hat mindestens 10 schüler verbrannt und mehrfach soviele schwer verletzt.

Das war hier in Köln, gar nicht mal so weit weg, von meiner Wohnung. dieser Mensch(?) hatte sich aus einem Feuerlöscher (welch feine Ironie...) eine Flammenwerfer gebaut. Außerdem war er noch mit etwas Bewaffnet, was die Zeitungen als eine 'Lanze' bezeichneten, auch Eigenbau.
Neben den Kindern wurde auch eine Lehrerin getötet.

Damals war die Situation noch nicht so, daß man derartige Geräte ohne weiteres kaufen konnte, weil sie noch nicht so angeboten wurden - und doch - verhindert hat es nichts, daß diese Waffen nicht frei verfügbar waren. Genau so wie auch das neue Waffengesetz nichts verhindern wird, weil der Menschliche Geist immer noch am Kreativsten ist, wenn es darum geht, anderen etwas anzutun.

es ist schwer zu akzeptieren, aber: es gibt keine völlige sicherheit.
ein amoklauf ist eine makabre art des zelebrierten selbstmordes und davon werden wir niemanden wirklich abhalten können.

Glaubt es oder nicht: ich kenne welche, die den Jungen als einen Helden sehen...
 
Das ist ja der Hammer!!!!

Zu kommentieren gibt es dazu wirklich nichts mehr, daher lediglich ein paar Anmerkungen.
Das der Junge auf die eine oder andere Weise ein PSYCHOPAT war, daran besteht nicht der mindeste Zweifel.
Aber noch bevor man Fragen nach dem Warum und Weshalb stellt muß man sich darüber im klaren sein das so jemand IMMER und ÜBERAll ein Einzel- und Sonderfall ist!!!!

Einen solchen Menschen kann man durch keine wie auch immer gearte Überwachung oder Gesetzgebung(und ganz bestimmt nicht Waffengesetzgebung) aufhalten.

Man kann Ihn vielleicht!!! und auch nur wenn er bereits im Vorfeld mehr oder weniger auffällig geworden ist ausbremsen. So wie das sowohl bereits beim Massaker in einer Schule in Dunblane in UK (hat sich ja auch gleich in den Waffengesetzen in UK niedergeschlagen) und bei dem Amoklauf in der Schweizer Kantonsregierung TROTZ Hinweisen NICHT!!
geschehen ist.

Das wahrhaft schlimme daran ist, das im Prinzip FAST JEDER zu so einer Wahnsinnstat in der Lage WÄRE!!
Man braucht dazu nur durschnittliche Intelligenz und Körperkraft, die Fähigkeit sich illegal Schußwaffen zu besorgen und vorher nicht "zu" auffällig zu werden, UND DEN WAHNSINN!!!

Das WAS,WARUM und WIE in diesem speziellen Fall ist vermutlich wichtig und aufschlußreich.
Aber mal im Ernst; WAS können im die Lehrer und Mitschüler denn wirklich so schlimmes angetan haben???????
Wie soll ein Lehrer sowas verhindern??
Meine Einstellung genau dazu könnt ihr ein paar Artikel darüber bei Fenrir nachlesen.
Da muß irgendwas im Kopf einfach kaputt, mutiert, pervertiert, oder wahrscheinlich alles gleichzeitig, sein!!!

Lieber Dirk

Und wenn in der Schule am Eingang ein Wachmann gesessen hätte(oder Du)? Übrigens ein Beruf in dem ich mehrere Jahre gejobt habe(ich weiß also ein bißchen wovon ich rede).

WAS wäre denn anders gelaufen???

Das ist übrigens meine Nachdenkfrage an Dich Dirk.
Stell dir doch einfach mal vor DU wärst so ein Wachmann...!

Wir haben uns ja mal kennengelernt und ich bin absolut davon überzeugt das Du in der Lage bist einen durchgeknallten 19jährigen zu stoppen.

Und gestehen wir Dir (in unserem kleinen Gedankenspiel)in deiner Funktion als Wachmann einfach mal eine geeignete Faustfeuerwaffe zu(du weißt ja"Standardbewaffnung" für einen Wachmann bei solchen (und auch "normalerweise" gefährlicheren Tätigkeiten)ist maximal ne selbstangeschafte Mag Lite!!!
Nehmen wir mal an Du sitzt an deinem Pult,Tisch oder Glaskasten und Du siehst den (dir nicht fremden, weil Du da arbeitest) Jungen und Du bist sogar aufmerksam und siehst in schon auf Dich zukommen und denkst Dir sogar tendentiell richtig "was will der Spinner denn hier, wahrscheinlich Ärger... WER RECHNET DEN MIT SOWAS???
Nehmen wir weiterhin an Du würdest aufgrund deiner jahrelangen Erfahrung sehen das der Typ einen schweren Gegenstand verbirgt, der vermutlich (oder doch eher möglicherweise)ne Waffe ist und Du würdest aufgrund genannter Erfahrung sogar einige Momente früher realisieren "Mensch der richtet tatsächlich ne Schußwaffe auf mich....Du wärest vermutlich trotzdem nur das erste Opfer!!!
Und alles andere (zum Beipiel Du erledigst Ihn zuerst) hätte deutlich mehr mit Glück als(mit Deinem) Können zu tun.
Ich bin mir sicher das Du verstehst worauf ich mit meiner kleinen Geschichte hinaus will.

Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Gegner (aber auch kein Fetischist, obwohl ich nen ganzen Stahlschrank voll geerbt habe) und ich finde das man das mit den Schußwaffen ruhig mal andenken kann ...
Nur meiner (in Diesem Punkt)unverrückbaren Meinung nach GIBT ES GEGEN SOLCHE WAHNSINNIGEN KEINEN SCHUTZ!!!!


Ich und meine Freundin studieren beide Lehramt für Gymnasien und da macht man sich so seine gedanken(genauer gesagt koche ich vor Wut und Verzweifelung), aber dennoch habe ich kein bißchen mehr Angst oder Furcht oder sonst eine damit zusammenhängende Verunsicherung diesen Beruf zu ergreifen!!!
Und das hängt weder mit meiner "furchteinflößenden" Messersammlung noch mit meinen Erbwaffen zusammen!
Ich hoffe einfach das ich zu den fast genau 100%
der deutschen Lehrer(gilt auch für die Schüler) gehöre denen so etwas erspart bleibt!
Und ich glaube das "DER STAAT" mich vor einem solchen Schicksal, durch welche Maßnahme auch immer, genausowenig beschützen kann wie davor vom Blitz erschlagen zu werden.

Was allerdings das WIE betrifft, habe ich eine ziemlich stichhaltige Vermutung wo er sich das abgeguckt hat.
Ich will den Medien jetzt nicht platt irgendeine Schuld unterstellen, aber kurz nachdem Massaker in Littleton hatten diese Irren schon Fanclubs im Netz (natürlich von jedermann einsehbar).
"Natürlich" hat kein einziger Fernsehbeitrag das gutgeheißen, aber sie geilen sich trotzdem dran auf, weil es Quote macht. Durch die hohe Quote(je schrecklicher, je höher), wächst der Druck der Öffentlichkeit auf die Politik und das führt zu unüberlegten und (am wichtigsten) nutzlosen Maßnahmen. Gleichzeitig führt die(selbst die ausgewogene und ehrliche) Berichterstattung in der Masse zu EINEM ERHEBLICHEM "NACHRUHM" DER TÄTER. Den eine gar nicht geringe Zahl von Bekloppten für "unsterblichen Nachruhm" (so wie bei Herkules und Xena/ Ihr glaubt mir vielleicht gar nicht was es alles für Hirnis gibt).
Das ist zumindest eine zusätzliche Motivation für potentielle Irre. Und schon bald wird jeder Pups von irgendwelchen ( Quotengeilen) Fernsehmachern und Redakteuren zum Gaswerk hochgelogen; denn schließlich muß eine Athmosphäre der Bedrohung in diesem (und natürlich jedem anderen) Land erzeugt werden, damit alle auch richtig paranoid werden. Andere werden unterdessen versuchen Angehörige gegen Betroffenheitsschleimerei und/oder Geld vor die Kamara zu locken,damit die Couchpotatoes mal endlich wieder ein paar echt zutriffst getroffene Menschen über ihre Bierflasche hinweg beobachten können(echt Gefühle, das pralle Leben) .

Wenn jetzt mal irgendwie so nen 16-17jähriger im Grunde lieber Jung(Blödsinn haben wir alle mal gemacht) eine Gaspistole in die Schule "schmuggelt" (und da hat Sie NATÜRLICH nichts zu suchen) um sie seinem Kumpel zu zeigen und wird dabei vom (falschen) Lehrer erwischt .....DAS ARME SCHWEIN!!

Diese Gesellschaft pervertiert und das Meine ich bitterernst!!!

Meine aufrichte Anteilnahme ist mit allen Opfern und Angehörigen dieser Wahnsinnstat.

Und tut ja Leid mußte aber raus!

Gruß
 
@ darley:
ob es in den USA ungleich mehr legale Waffen gibt, weiß ich nicht. Ich denke aber, daß dort mehr legale Waffen legal geführt werden.
Ein Hort des Friedens? Wohl nicht. Aber es gibt mittlerweile genug Beweise, daß das legale Besitzen oder Führen von Schußwaffen Gewalttäter abhält.

@ Schlappen:
Von so einem Szenario rede ich nicht. Es geht nicht darum, daß sich jeder wahllos bewaffnet. Ich rede von einer Situation in der nicht vorbestrafte oder anders auffällige und trainierte Bürger zum Selbstschutz eine Schußwaffe tragen dürfen. Sicher würde es Mißbrauch geben, ich vermute, daß dies Einzelfälle sein werden, im Großen und Ganzen würden sicherlich mehr Gewaltverbrechen verhindet oder gestoppt.

@ tolegen:
Schön von Dir zu hören.
Ob ich einen durchgeknallten 19-jährigen stoppen kann? Manchmal ja, manchmal nein. Auch jahrelanges Kampfkunsttraining gibt keine Garantie!
Ein uniformierter Wachmann (oder Polizeibeamter) ist natürlich erstes Ziel für so einen Verbrecher, da er ja die größte Gefahr darstellt, dessen Vorhaben zu vereiteln.

Meine Frage war: Wenn ein oder zwei Lehrer legal eine Schußwaffe verdeckt geführt hätten? Und diese dem Verbrecher nicht bekannt gewesen wären (daher verdeckt) - was wäre dann passiert? Wäre der Täter eher gestoppt worden? Vielleicht ja.

Ich habe diese Fragen einfach nur gestellt, da mir klar war, daß dieses Verbrechen wieder mal zum Anlaß für mehr Verbote genommen werden wird.
Und ich wollte, daß auch mal in eine andere Richtung gedacht wird.

Mittlerweile (durch die neuen Ausmaße dieser Diskussion) denke ich aber, daß jetzt eher eine Zeit zum Trauern ist und nicht zum Diskutieren.

Mein herzliches Beileid den Opfern und Angehörigen.
 
Original geschrieben von shindendojo
Und wie wäre es ausgegangen, wenn wie von einigen US-Sicherheitsexperten empfohlen, Lehrer (oder jeder andere zuverlässige Bürger) verdeckt eine Schußwaffe getragen hätten?

Na toll. Dann kannste drauf warten, bis der erste überlastete Pauker abdreht.
 
Original geschrieben von tolegen
Wenn jetzt mal irgendwie so nen 16-17jähriger im Grunde lieber Jung(Blödsinn haben wir alle mal gemacht) eine Gaspistole in die Schule "schmuggelt" (und da hat Sie NATÜRLICH nichts zu suchen) um sie seinem Kumpel zu zeigen und wird dabei vom (falschen) Lehrer erwischt .....DAS ARME SCHWEIN!!

Und er sollte noch ein viel ärmeres Schwein sein. Wer illegale Waffen besitzt oder legale illegal fuehrt sollte sich sofort mal die staatlichen Besserungsanstalten fuer fuenf Jahre von innen ansehen duerfen. Und der, der seine Knarren nicht hinreichend sicher verwahrt gleich mit. Das ändert natuerlich nix an der Situation in den Schulen und bekehrt keine Wahnsinnigen, aber zumindest hätten ein paar Leute Beschaffungsprobleme und das Thema Waffen wird so ernst genommen, wie man es nehmen soll. Dumerweise muss ja jetzt sogar das Essbesteck in den Safe, aber das ist ne ander Geschichte ;)

Zu den Schulen. Ein Bekannter von mir ist Lehrer an einer Schule fuer schwer erziehbare Kinder/Jugendliche der härteren Gangart. Der sagt ganz klar, dass man den Job max 10 Jahre macht, danach biste abgestumpft, desillusioniert und als Lehrer untauglich. Bei den meisten Jungs ist der Weg eigentlich schon zu Ende, wenn sie mit 11 in die Schule kommen. Du kannst als Lehrer nicht mehr zurechtrücken, was die Eltern 10 Jahre versaut haben. Die Aggression - und das ist der einzige Weg zur Konfliktbewältigung, den die Jungs udn Mädels kennen - bekommste kaum mehr raus, da hilft die ganze Pädagogik nichts. Wenn mans jetzt alleine auf die Eltern schiebt, greift das aber auch zu kurz. Die sind ja oft selber fertich.

Fuer mich ist die Situation eigentlich klar. Gegen einzelne Durchgeknallte gibts kein Mittel, gabs noch nie. Man kann versuchen, die Versorgung mit Waffen einzuschränken oder die Sicherheitsstandards erhoehen. Bis man dann 100% Sicherheit hat, dann rennt jeder nackt rum und Metall wird verboten. Und dann wirste vom Blitz erchlagen. 100% Sicherheit gibt nicht.

Aber das Kernproblem und der Nährboden, ist unsere Politik aber auch die Bevoelkerung, die gegenueber Familien, Kindern und Leuten mit durchschnittlicher oder unterdurchscnittlicher Leistung feindlich gesinnt ist. Wenn Du heute ein Kind hast, bist du auch als ueberdurchschnittlich Verdienender kurz vor der Armutsgrenze. Ab zwei Kindern gilst Du als asozial. Wenn Du Dir das ueberhaupt leisten kannst. Ich seh ja an uns. Meien Freundin ist als Rechstanwältin mit Kind gegenüber allen anderen dermassen im Nachteil und stoesst auf Quasi Null Verständniss, wenn halt irgendwas mal anders ablaufen muss, weil unser Sohnemann krank ist, er aus dem Kindergarten geholt werden muss usw. Wuerde sie nicht in der Firma ihrees Vaters arbeitem, hätten wir echt ein Problem. Ich selber hab mir mal den Spass gemacht und mich bei einer wirklich guten Stelle in einer ach so modernen Firma beworben. Im Gespräch hab ich dann darauf hingewisen, das mir geregelte Arbeitszeiten wurscht sind, meinetwegen auch Samstag oder Sonntag zu Hause, aber am Freitag ab 14:00 Uhr habe ich unseren Sohn bei mir, und das ist nicht verhandelbar. Die haben mich angeschaut, als wäre ich durchgeknallt, nach dem Motto, ja sie koennen doch keine sechsstelligen Beträge verdienen und sich um ein Kind kuemmern. Warum nicht?
Dazu gibts kaum Kinderhortplätze, eine Kinderkrippe - so man eine findet - kostete 1200Mark im Monat, in Bayern gibts das Konzept Ganztagsschulen noch nicht, dass muss alles privat finanziet werden, auch schweineteuer. Wer kann sich das leisten? Das gibt bei uns schon Stress, der sich sicher auch auf unsre Kind negativ auswirkt. Wie sieht das dann da aus, wo ein Familienteil wirklich zwangsweise zu Hause bleiben muss. Von alleinerziehenden Müttern red ich gar nedd. Da ziehst Du Kinder gross, die ja nicht zuletzt mal die Altersversorgung aller sicherstellen sollen, gibst dafuer ein Vermoegen aus - so ca. 500.000 bis 1 Mio bis zum Ende der Ausbildung- und jeder stellt Dir ein Bein. Glueckwunsch, gestresste und frustrierte Eltern formen die nächste Generation.

Das sollte man sich einfach mal klar machen. Das erklärt natürlich Erfurt nicht. Aber die Gewaltbereitschaft die man heute ueberall sieht, kann man eben nicht nur auf die Psyche des einzelnen reduzieren. Die gängigen Versuche, Gewalttaten zu erklären, ala Rechte kommen aus dem Osten, weils da keine Arbeit gibt, oder naja, der Vater hat auch schon gesoffen usw. blabla, das alles greift zu kurz. Es fokussiert immer auf einen begrenzten Raum, die Familie/Wohnort/soziale Schicht des Täters. Aber die Ursachen liegen in der Breite, das will nur keiner wissen. Ist ja nicht bei uns passiert, schau die die asozialen halt mal an, ist doch klar, dass das passieren musste. Und die Politik labert ueber Gesetze, weil sie fuer die Bekämpfung der Ursachen keine Konzepte hat. Arschloecher :angry: Sorry ;)

Gruesse
Pitter
 
Original geschrieben von darley
in den usa gibt es ungleich mehr legale waffen als bei uns und tragen wesentlich mehr leute diese auch mit sich.
ist amerika deshalb ein hort des friedens geworden?

"Hort des Friedens" vielleicht nicht- aber immerhin sank die Gewaltkriminalität innerhalb der letzten 10 Jahre derart drastisch, daß die USA im "International Crime Victims Survey" der Uni Leiden
http://rulj287.leidenuniv.nl/group/jfcr/www/icvs/
erst an 8. Stelle hinter so "entwaffneten" Staaten wie Australien, England& Wales, Schottland, NordIrland, Finnland,
Frankreich und den Niederlanden rangiert.

Konkret zu Großbritannien meldet Daily Express, Thurs 29 June, by David Taylor:
"A person is more likely to be burglarized, almost twice as likely to be robbed, and two-and-a-half times more likely to be assaulted there than in America. But British police statistics are deeply flawed, as only one in four assaults ever gets recorded. The reality is the streets and shopping malls of Britain are a battleground."

Prof. John Lott (University of Chicago Law School) hat
in den Jahren 1977 bis 1992 eine Studie über den Bereich von 3054
Verwaltungsbezirken der USA gemacht. Diese Studie weist nach, daß
in den 31 Staaten mit einen liberaleren Waffenrecht die Gewaltkriminalität gegenüber den 19 Staate mit restriktiven Waffenrecht signifikant geringer war.
Aufgrund dieser Studie haben einzelne Staaten ihr Waffenrecht liberalisiert und damit die Gewaltkriminalität um 13 bis 53 !!! Prozent gesenkt. Wäre in den restlichen 19 Staaten, so hat eine Hochrechnung ergeben, ein liberaleres Waffenrecht gewesen, so wären 1570 Morde, 4377 Vergewaltigungen, 60000 bewaffnete Angriffe und 12000
Raubüberfälle den Bürgern dieser Staate erspart geblieben.

Das Beispiel Florida ist am besten erforscht, da die "concealed carry Welle" dort ihren Ausgang nahm: dort ging in der Folge der Liberalisierung die Anzahl der Tötungen um 22% und die Anzahl der Tötungen mit Schußwaffen (!!!) um 29% zurück.
Von den 295 220 Waffentragscheinen, die in Florida seit Inkrafttreten des Gesetzes bis zum 31. Mai 1995 ausgestellt wurden, wurden nur deren 48 (also 0,16 Promille) ihren Trägern wieder entzogen, weil sie nach Erhalt der Tragebewilligung ihre Schußwaffe mißbraucht hatten.
 
Last edited:
Erstmal Beileid an die Familien der Opfer. Wütend und hilflos fühlt sich wohl jeder der mit einer derartigen Tat konfrontiert ist.
Ich hoffe trotzdem, daß in D. das Klima nicht total umschlägt,
denn daß restriktive Gesetze solche Wahnsinnstaten nicht
verhindern helfen, dürfte klar sein. Logisch auch, daß Prävention ganz woanders als beim Waffengesetz ansetzen muß- egal, ob man es nun restriktiv oder liberal gestaltet. Aber das dauert eben- und die Frage ist, ob sich unsere Gesellschaft eine ganze Generation Zeit nehmen will um das Problem grundlegend zu lösen.

Als "Symptombehandlung" eignet sich ein liberales Waffenrecht jedenfalls ganz gut- die US Kriminologen Landes und Lott
stellte fest, daß die Zahl der Opfer öffentlicher Amokläufe mit
Einführung liberaler Gesetze, die jedem Bürger ermöglichen
die Waffe zu tragen, um durchschnittlich 69% sank. Als Grund für den Rückgang gilt, daß Amokläufer selbst bestimmen wollen ,sich selbst richten und nicht in ihren "Todesritualen" von bewaffneten Bürgern "gestört" werden. Die Anfahrtszeit der Exekutive kakulieren sie dagegen oft minutiös ein. (JOHN R. LOTT, JR. WILLIAM M. LANDES
Multiple Victim Public Shootings, Bombings, and Right-
to-Carry Concealed Handgun Laws: Contrasting Private
and Public Law Enforcement, University of Chicago Law
School, John M. Olin Law & Economics Working Paper No. 73; erhältlich unter: http://www.tysknews.com/Depts/2nd_Amend/multiple_victim_shootings_study.htm )

Und um gleich ein Horrorszenario von der Waffenausgabe an Schulen vorzubeugen: Lott und Landes halten es nicht für notwendig organisiert & flächendeckend Lehrer zu bewaffnen, sondern es reicht demnach, wenn Kriminelle, Amokläufer, etc. nicht sagen können, wer bewaffnet ist und wer nicht- also wenn das legale Tragen von Waffen in der Bevölkerung breit gestreut ist. Kurz- es für Lehrer, Schulwarte, Sekretärinnen, Putzfrauen, etc. ebenso freistellen wie für den Rest der Bevölkerung. Niemand sollte müssen- eh klar!


MfG

Gerald
 
Last edited:
Hallo Leute!

Bei den vorigen Postings kommt doch eine Sache ganz klar heraus: Es ist ein gesellschaftliches Problem. Viele Eltern können sich nicht um ihre Kinder richtig kümmern, weil sie keine Zeit haben, weil sie Kohle verdienen müssen. Das ist manchmal schwierig, selbst wenn das keine geschiedene Ehe ist. Pitter hat das ja klar auf den Punkt gebracht, mit seinem Beispiel der Arbeitsstelle.

Auf der anderen Seite kriegen Leute Kinder, ohne sich darüber klar zu sein, was das bedeutet! Dann wird die Erziehung auf den Staat abgewälzt (Kindergarten, Schule, aber auch Kampfkunstlehrer wie ich).

Aber es sind gerade die Eltern, die in den ersten Lebensjahren das Kind in punkto Charakter und Moral prägen.

Das ist die eine Seite!
Die andere Seite, und da gebe ich (ich glaube Fenrir und tolegen waren es) den anderen vollkommen Recht, daß die Lehrer überlastet sind. Der Job des Lehrers wird heute mehr so als Vermittlung von Wissen gesehen. Was auf der Strecke bleibt, sind Werte, Moral und Gewissen. Und das denke ich, gehört halt auch dazu. Das liegt halt zum einen an den Schulen ganz allgemein und an den Lehrern teilweise speziell. Die fahren ihr Programm und was die Leute wirklich können und wie sie sich fühlen, ist denen meist ziemlich wurscht.
Ich wurde als Dozent für Selbstverteidigung und Gewaltprävention letztes Jahr auf eine Fachtagung für Lehrer eingeladen. In den Workshops fiel mir eine Aussage auf: "Und dann ging der ohne Ankündigung auf den anderen los..." Gewalt kündigt sich (fast) immer an! Man muß ein Auge dafür bekommen. So wohl auch die Lehrer.

Fenrir: Ob für den Typen vorher was getan wurde,.... da bin ich mir nicht so sicher. Meistens ist es doch so, daß gewalttätige Jugendliche erst dann eine Therapie bekommen, wenn sie bereits im Knast sitzen, weil sie irgend jemanden umgehauen haben.

Ich habe in meinem Kindertraining (ca. 45 Kid's) auch einige schwierige Fälle. Wenn ich dann die dazugehörigen Eltern angucke und mich mit denen unterhalte, dann is' mir alles klar, warum die einen Hau haben.... Meistens schicken die Leute die Kinder mit folgendem Auftrag zu mir: Konzentration, Respekt, Geduld, Durchsetzungsvermögen.

Es gab einige Fälle, in denen Amokläufer ihre Tat klipp und klar bei Lehrern und Mitschülern angekündigt haben! Die hat man nicht ernst genommen, hat sie einmal mehr ausgelacht!

Nun wird nicht jeder zu einem Amokläufer. Aber jeder hat sicherlich das Potential dazu. Er muß nur weit genug dazu getrieben werden. Und beim einen dauert das halt weniger lang.
Ich meine halt nur, wie sehr muß ein Mensch innerlich leiden (wenn er so viel Hass und Wut in sich anstaut), daß er zu so einer wahnsinnigen Tat fähig ist??

Was vielleicht noch nicht ganz rüber gekommen ist:
Es ist ein Zeichen unserer Ellbogen-Gesellschaft. Das gab es sicherlich schon immer. Es ist halt ganz normal auf einem Kollegen oder Mitschüler, der ein bisserl komisch ist und ein Außenseiter ist, herum zu hacken. Und der Typ zeigt es nicht, aber er leidet darunter und seine Seele bekommt jedes mal einen kleinen Hau mehr, bis er durchbricht....
Ich glaube es war an der Columbine-Highschool, an der diese zwei Typen das Massaker angerichtet hatten. Da habe ich eine Zeugin in einem Interview klipp und klar sagen hören, daß die Typen in der Cafeteria zuerst auf die Leute zugegangen sind, die am meisten auf ihnen herumgehackt hatten.

Ein Teil meines Kindertrainings ist es, den Kids beizubringen, daß sich gegenseitig akzeptieren und respektieren müssen, so wie sie sind und sich gegenseitig helfen müssen. Und das funkt.
 
@Cato. Aber es kann doch nedd sein, dass die Bewaffnung der Bevölkerung das soziale Konzept der Zukunft wird. Das ist doch das was ich meine. Ueber sowas lässt sich wunderbar diskutieren, profilieren, spekulieren - und man lenkt wunderbar von den Ursachen ab. Die hat man nämlich oft selbst in der Hand. Dumm. Da müsste man ja selbst was ändern.

Gruesse
Pitter
 
Back