Erstmal, die Sachlage ist das eine, der Tonfall ein anderer, und erwachsene Menschen haben sich nicht schräg von der Seite anreden zu lassen. Wo bin ich denn hier.
wagtho schrieb:
Ha, das ist ja lächerlich! Jetzt produziert Böker nicht nur fragwürdige Muppen, sondern auch noch fragwürdige Rechtsansichten. Da wird ein Messer mit Dolchklinge von gleich mehreren "Nahkampfexperten(!)" entwickelt, ist dann aber nach unmaßgeblicher Meinung des Herstellers keine Waffe.
Du mögest differnzieren zwischen der Waffendefinition des WaffG und der Einsatzmöglichkeiten eines Messers als Waffe. Ich kenne zig von irgendwelchen Waffenexperten designte Messer, die gesetzlich ganz normal als Taschenmesser laufen. Mein Covert zum Beispiel.
Solange das Messer nicht zweiseitig geschliffen ist, fällt es meines Erachtens erstmal auch nicht unter das WaffG. Wenn geschrieben ist "gehen wir davon aus, dass das Messer nicht als Waffe einzuschätzen ist" sehe ich das ganz genauso. Es fehlen alle dazu notwendigen Merkmale.
Dass in der Rechtsprechung in einem konkreten Fall ein Messer trotzdem als Waffe definiert werden kann, mit allen Folgen, wie Erhöhung des Strafmasses, zusätzliche Straftatsbestände etc. *das* Problem hast Du immer (nicht nur bei Messern). Auch mit einem 0815 Benchmade mit 4" Klinge. Da wirst Du dem Richter auch schwer erzählen können, dass Du das nur zum Kartoffelschälen benutzen willst. Wenn jemand das anders sehen will, sieht er es anders. Hohe See, Gericht, Hand Gottes.
Nachschärfen des Rückens: Meiomei, das geht mit *jedem* Messer. Wenn jedes Messer eine Waffe ist, mit dem man das machen kann, sind alle Messer Waffen. Jeder, den ich kenne hat schon als Kind irgendwelche Murksmesser auf dem Schleifstein zu Tode zweischneidig geschliffen. Da konnte ich das WaffG noch gar nicht lesen. Ausser dass man sich damit selber in den Finger geschnitten hat, und das Messer deswegen in den Müll flog, ist da auch nix passiert. Was ist jetzt da das Problem. Entweder es kommt zweiseitig geschliffen ab Werk, dann eben erst Verkauf ab 18, oder eben nicht.
@Daytona: Wenn Du besoffen Auto fährst, ist Deine WBK auch weg. Und trotzdem darf Dir jeder noch ein Bier verkaufen und kein Waffenbesitzer mault wegen Bierwerbung rum. Als Waffenbesitzer bist Du schon selbst fuer Deine Zuverlässigkeit verantwortlich.
Werbung: Jedes zweite tactical Dings wird mit irgendwelchen special forces blabla Nahkampfirgendwas trallala beworben. Und klar werden genau deswegen eine nicht unbeträchtliche Anzhahl von "tactical Messern" gekauft. Microtech, Stryder, Emerson, MOD, MadDog leben genau von diesen Kunden. Oder glaubst Du, jemand kauft ein MT Socom Elite zum Kartoffelschälen? Ich nicht. Ich hab meines gekauft, weils ein supertolles tactical special forces erprobtes Kampfmesser ist. Und wenns dafuer taugt, dann wirds auch meine Kartons aushalten.
Nebenbei, um das klarzurücken wir reden hier ueber die Klassifizierung Werkzeug - Waffe. Da gilt ab 18 und nicht auf öffentlichen Veranstaltungen. Lernt man fuer die WBK oder sollte man lernen. Die Einstufung als verbotener Gegenstand - und die ist wirklich kritisch, steht hier ja nicht im Raum. So what.
Ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn hier Böker ein neues Messer vorstellt - nebenbei eines, das mir gut gefällt - dann haut man Böker auf die Backe. Wohl, weil ein Verantortlicher greifbar ist und sowas leichter auf Deutsch als auf Englisch geht. Wenn Microtech, Emerson, MOD, Spyderco, Stryder und Konsorten ein neues Meser vorstellen, dass vom Nahkampfexperten James Niete vorgestellt wird, dann ist das geil, da ist kein Preis zu teuer, Superding, Superdesign. Und das bei Firmen, deren Statements jeden einigermassen mit Hirn gesegneten Leser zum Kotzen bringen. Ich lang mich an den Kopf. Ohne sorry.
Gruesse
Pitter