Der sagte in einem Video (entschuldigt, dass ich den Link gerade nicht parat habe), dass Sanrenmu eigentlich nur Hersteller ist und Böker, CRKT, Spyderco etc. "nur" die Verkäufer.
Du findest Messer, die es in der Form von Sanrenmu, Enlan gibt - bzw. querbeet von allen Anbietern, die man von den chinesischen B2B Plattformen kennt - bei Böker, bei Haller bei Herbertz. Und es ist ja auch nicht weiter verwunderlich, dass man Messer aus chinesischer (oder generell Fernost-) Produktion bei Firmen findet, die Messer aus chinesischer (oder generell Fernost-) Produktion verkaufen.
Haller und Herbertz haben noch nie was anderes gemacht, als "nur" zu verkaufen, Blue Ridge und Moteng auch nicht, um nur mal die zu nennen. Neu ist nur, dass manche Firmen eben jetzt direkt verkaufen, deswegen:
Sanrenmu biete die Messer unter eigenem Label mittlerweile aber auch zu niedrigeren Preisen selbst an. Der Unterschied zwischen den Messern sei die teils andere Materialwahl bei den Griffschalen und öfters auch beim Klingenstahl und natürlich die Markenaufschrift - teils gebe es abgesehen von letzterer gar keinen Unterschied.
So oder so ähnlich.
Der Punkt ist, wir unterhalten und hier gerade auf dem Level Herbertz, Haller und Magnum. Kann man ja machen. Sowas habe ich mir auch mal gekauft, und meinen damals AFAIK vierjährigen Sohn geschenkt, damit der die Schnuller der Schnullerfee gibt. Nach dem Motto, wenns weg ist, sind halt 20 Euro weg. Das Messer gibts immer noch und es wird auch noch schneiden. Und wenn ich mehr billige Messer will, geh ich zu Herbertz, wackel ein bisserl an der Klinge rum und such mir ein gutes Exemplar aus. Es ist jetzt keine neue Erkenntnis, dass es - um bei Herbertz zu bleiben - unter den zigtausend Modellen die Herbertz vertreibt, ein paar Perlen gibt. Also Perlen im Sinne "kost fast nix und ist sauber gemacht." Sowas gibts dann auch bei Haller, unter dem Magnum Label und auf ibäh oder sonstwo.
Und? Wenn jemand ein billiges Messer sucht, das schneiden soll, dann kauft man das und gut ist.
Aber wo ist der Kick? Wenn ich ein Spyderco kaufe (nein, kein Byrd, ich mag die nicht), dann kaufe ich nicht nur ein Messer, sondern, Gail, Sal, Eric, Joyce und den Rest der Truppe mit. Absolute Messerverrückte, die Dir zu jedem Messer genau sagen können, warum das jetzt so ausschaut und so gemacht wurde, und nicht anders. Bei Lion Steel kaufe ich Gianni mit, der genauso narisch ist und soviele Projekte gleichzeitig macht, dass er dieses Jahr erstmal seinen Maschinenpark hat aufstocken müssen und immer noch nicht so genau weiß, wie er das alles hinbekommen soll. Bei Böker (neee nicht Magnum) kaufe ich beagleboy mit, dens auf jede Ausstellung irgendwo auf der Welt schicken, damit der neue Designs ranschafft. Bei nem Opinel kaufe ich die nette französiche Produktmanagerin mit, die mir auf der IWA mit leuchten Augen und voller Begeisterung jedes Messer einzeln präsentiert. Und dabei so rüberkommt, als hätte sie eine Reverso in der Hand und kein 15 Euro Messer aus drei Teilen. Kaufe ich ein CRKT, kaufe ich Rod, Lindsey und den Rest mit, die den gleichen Schlag weg haben. Rod ist ein Spielkind, zeig ihm nen neuen Verschluss, dann will er damit ein Messer machen. Ein Bark River kaufe ich, weil ich die Bark River Leute mal live erlebt habe und cool finde. Und weil Jenni und Lothar die Nummer mit Liebe machen. Und ein Hogue (Bericht kommt heute noch) ist halt cool, weil Elishewitz schonmal cool ist. Und eine Firma, die - mehr oder weniger aus einer Bierlaune heraus - mal eben eine Produktionslinie auf Messer umstellt, um das mal auszuprobieren - die müssen alle den gleichen Schlag weghaben wie ich. Da fühlt man sich doch sofort heimisch
Der Kick ist für mich nicht das Messer, das schneidet, sondern die Menschen dahinter. Und wenn ich mir einen Kram von irgendwem kaufe (oder von Firmen, die halt Messer bauen; könnten aber genausogut Kühlschränke sein), dann iss da halt nix, dahinter, das bleibt für mich halt nur ein Messer. Davon hab ich aber schon nen Sack voll, so what. Und wenn ich eines brauchen würde, geh ich zum Messerhändler um die Ecke oder auf ibäh und such mir irgendein Blechteil aus. Das Ding wird mich aber nie besonders interessieren, egal, was ich dran rumpimpe. Das ist ein Messer aus einer anderen Welt, interessiert mich nicht.
Ich weiß, dass es viele gibt, die das ganz genau so sehen. Das ist ganz wunderbar, deswegen hats auf den Treffen auch immer wunderbare Stimmung, Verrückte unter sich.
Mann kann das auch alles nicht verstehen, sondern hat Spaß dran, Schneidwerkzeuge zu sammeln. Kann man auch machen, ich bin hier nicht auf Missionstour.
Und damit wie mal mehr Fleisch in die Suppe bekommen, machmer doch einfach mal einen Sanrenmu/Enlan Passaround. Dann darf jeder, der will, mal damit spielen und sich ein Bild machen.
Info dazu im PA Unterforum; krieg ich heute noch hin, also aufgemerkt!
Pitter