Brainstorming für Küchentisch-Bandschleifer

mico

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Küchentisch-Bandschleifer Brainstorming

Liebe Werkzeugfreunde,

seit einigen Wochen spukt in meinem Kopf die Idee herum, für den Grobschliff und das Finish von Messerklingen einen Bandschleifer zu bauen, der einige exotische Eigenschaften aufweisen sollte:

1. Er muss sehr leise sein!
2. Er soll klein sein und auf den Küchentisch passen.
3. Er muss Nassschliff ermöglichen.
4. Er muss drehzahlgeregelt sein.
5. Er sollte mit Akkus betrieben werden können.
6. Er sollte für den Transport einfach zerlegbar sein.

Das sind alles sportliche Herausforderungen, denen ich mich gerne stellen würde. Ich habe schon ein paar Ideen für die Umsetzung, die ich hier gerne im gegenseitigen Austausch mit euch diskutieren würde.

Einen schönen Abend wünscht
Michael
 
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Ideen zur Umsetzung der Forderungen:

1. Um den Lärmpegel niedrig zu halten, müssen die bewegten Bauteile aufs Minimum reduziert werden. Es dürfen also nur zwei Rollen sein, von denen eine idealerweise mit einem Walzenmotor im Inneren direkt angetrieben wird, das heißt ohne Getriebe. Zur Anwendung sollte ein Drehstrommotor mit Permanentmagneten kommen (Brushless Außenläufer). Leider habe ich noch keinen Motor gefunden, der passen könnte. Es läuft wohl auf einen Selbstbau hinaus.

2. Der Rollenabstand sollte nicht größer als ca. 50cm sein und das Band soll horizontal laufen oder vertikal/horizontal schwenkbar sein.

3. Wie man einen Nass-Bandschleifer baut, weiß ich noch nicht. Nötig wäre eine Wanne, die beide Rollen sowie den unteren Bandteil umschließt. Dazu noch eine kleine Pumpe, die über einen Schlauch ständig Wasser auf die Bandoberseite fördert.

4. und 5. Im Modellbau werden speziell für Elektrohubschrauberantriebe (schönes Wort :hehe:) Motor-Regler verwendet, die die Drehzahl konstant halten und nur die notwendige Leistung nachregeln. Sie werden mit Gleichstrom aus Akkus gespeist und können Motoren bei 20 Volt mit 50 Ampere oder mehr versorgen (wenn die Akkus oder ein Gleichstromnetzteil sie liefern können). Leider werden diese Regler mit einem Pulsweiten-modulierten Signal angesteuert, das man bereitstellen muss.

6. Darüber mache ich mir Gedanken, wenn der Rest des Konzepts steht.
 
Anfängerfragen:

- Welche günstige und leicht in mehreren Körnungen erhältliche Standardgröße der Schleifbänder wäre empfehlenswert? 75 x 1000mm wären sicherlich machbar. Gibt es noch eine Größe darunter, die sich lohnen würde? 530mm Länge ist wohl zu kurz.

- Gibt es eventuell getriebelose leise Walzenmotoren mit 1kW Leistung? Wenn ja - wo?
Am Freitag habe ich einen Termin bei einer Recycling-Firma, bei denen ich mal in die Motorkiste schauen will.

- Welche Fragen sollte man sich noch am Anfang eines Selbstbaubandschleiferprojekts stellen?
 
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Hallo Michael,

das ist eine sehr interessante Idee. Zudem spiele ich mit einem ähnlichen Gedanken.... aber ich will "nur" einen kompakten Nassschleifer bauen.

Zu Deinen 6 exotischen Eigenschaften:
1. Ein gewisser Geräuschpegel läßt sich nicht vermeiden. Aber wenn Du einen guten Motor und Industrielager verwendest, sollte es einigermaßen funktionieren.

2. Das hängt von der Größe Deines Kuchentisches ab. :steirer:

3. Prima.

4. Du kannst z.B. einen Motor kaufen, der die Drehzahlregelung schon integriert hat... der ist aber dann nicht für ein paar Euro zu bekommen. Ich werde den gleichen Frequenzumrichter verwenden, der mit meinem normalen Bandschleifer seine Dienste verrichtet, da beide Motoren 1,5KW haben.

5. Das könnte ein KO Kriterium werden, weil Du ja einen starken Motor betreiben und länger als ein paar Minuten schleifen willst. Falls Du vor hast, in der freien Wildbahn zu schleifen, würde ich Dir eher ein Notstromaggregat empfehlen. Aber die Frage ist, wie oft kommt so etwas vor ?

6. Das ist machbar, wenn Du eine einfache Konstruktion mit ein paar Schrauben und eventuell Schienen/Standardprofilen vorsiehst.


Bei Deiner Wanne musst Du berücksichtigen, dass genug Platz zum Bandwechsel bleibt.

Die Größe der Schleifbänder kannst Du im Prinzip frei wählen, weil z.B. Scharnau alle Größen zu vernüftigen Preisen anfertigt. Ich finde die Größe der "günstigen" Baumarktschleifer von 915 X 100 ganz praktisch. Aber ich würde die Bänder nicht im Baumarkt kaufen, sondern anfertigen lassen. Und da ich nur "nass" schleifen will, müssen die Bänder auch mit Wasser funktionieren.

Meine Gedankenkonstruktion sieht auch eine direkte Verbindung von Motorwelle und Antriebsrad vor. Sollte das konstruktiv nicht machbar sein, werde ich alternativ einen Riementrieb einplanen.

Die Wanne werde ich wahrscheinlich aus einer losen Plastikkiste machen, damit ich die nach dem Schliff einfach entnehmen und ausleeren kann.

Vielleicht können sich ja ein paar Forumsmitglieder an der offenen Diskussion beteiligen, die schon einen Nassschleifer gebaut haben oder einen solchen benutzen...

Es wird spannend :)


Gruß


Markus
 
Hm

schöne Idee aber ich kann nicht nachvollziehen was ein Wasserbad bringen soll. Ich fürchte das macht keine Bindung gerade bei den etwas größerem Körnungen mit.

Einer meiner kleinen BS kann mit Wasser laufen dies wird aber nur aufgetröpfelt und das auch nur sehr wenig. Ich schleife dann damit nur noch Körnungen höher wie 600 bis etwa 1200 meistens zum Grundschliff der Schneide, eher selten mal eine gesamte Klinge.
Für solche Kürnungen macht das dann schon Sinn und es gibt auch gute dafür ausgelgte Bänder, viel Materialabtrag ist aber nicht drinn ist eher ein sehr grobes Polieren.

Alle meine BS sind zudem für 50mm Bänder ausgelegt was durchaus eine Gängige Größe ist Länge beim kleinen 1000mm +/-150mm falls es mal ein Schnäpchen irgendwo gibt erweiterbar auf 2000mm.

Den kleinen hab ich hier noch nicht gezeigt und werd ich auch noch nicht.
Denn dies ein Prototyp ist der in Kleinserie gehen wird, absolut modular und erweiterbar auf die jeweiligen Bedürfnisse.

Ich nehme mal an euch geht es beim Nasschleifen mit dem BS speziell ums schleifen ins gehärtete Material und ums einfache schnelle schärfen.
Da würde ich mir keine gedanken machen um Bruschless und Co..
Irgend nen gescheiten Akkuschrauber drann mit Tischhalterung und ne leichte Schleifbandgeschichte wie sie früher in jedem Neckermann Hobbywerkstatkasten war, fertig.

Ich bin gespant wie die Geschichte weitergeht und was solche Projekte angeht jederzeit zur Hlfe, im Ramen meiner Möglichkeiten, bereit.
Also plant mal weiter.

Tschau Torsten
 
Leise und Grobschliff passen nicht zusammen.

Ich glaube es geht nicht ums Schärfen sondern um Klingen zu schleifen,
richtig?
 
Wie Uli sagt, leise und grob schleifen passt nicht zusammen. Dein Bandschleifer kann noch so leise im Leerlauf sein, das was richtig Krach macht das Schleifen ansich. Entweder du lässt das Band so langsam laufen dass es noch halbwegs leise ist, dann hast aber kaum Materialabtrag. Sobald der Bandschleifer wirklich beißen soll (so ab 15m/s Bandgeschwindigkeit geht was) wirds auch laut.
 
Ich fürchte Ihr habt recht, ich kannn mir das einfach nicht vorstellen aus dem Küchentisch eine Rohklinge zu schleifen!!!

Also Herr Threadstarter spezifizier das mal, klar kann man mit einen Kleinbandschleifer arbeiten aber um was geht es dir genau???

Tschau Torsten
 
AW: Küchentisch-Bandschleifer Brainstorming

Liebe Werkzeugfreunde,
.....
1. Er muss sehr leise sein!
2. Er soll klein sein und auf den Küchentisch passen.
3. Er muss Nassschliff ermöglichen.
4. Er muss drehzahlgeregelt sein.
5. Er sollte mit Akkus betrieben werden können.
6. Er sollte für den Transport einfach zerlegbar sein.

Gibt es schon und zwar in jedem Baumarkt. Allerdings braucht man nicht mal Akkus und zerlegbar ist es auch nicht. Das nennt sich "Feile".
 
es geht, bin sogar noch dran. aber jetzt wuerde ich den tisch am guenstigsten festschrauben, son tisch macht doch beim feilen etwas laerm
 
Hallo Thorsten,

ich bin zwar nicht der Threadstarter, aber ich habe mich an die Idee einfach mal dran gehängt.

Bei meiner Idee will ich nicht im Wasserbad sondern nur mit Wasserkühlung schleifen. Das Band soll durch eine Aquariumpumpe mit Wasser benetzt werden.... aber das ist kein "unter Wasser" schleifen in einem Bad.

Das Wasser soll in eine Wanne laufen, wo dann die Pumpe das "Zeuch" wieder nach oben fördert.

Und ja, es geht um den Schliff von gehärtetem Stahl. Ich will nicht den ganzen Klingenschliff an dem Bandschleifer vornehmen, sondern "nur" nach dem Härten dünner ausschleifen... und laut Roman Landes macht das nur mit ensprechender Kühlung der Klinge wirklich Sinn. Also warum kein Schliff mit Wasserkühlung ?

Und bei nordischen Messern geht der Klingenschliff ja direkt in die Schneide über, sozusagen auf Null ausgeschliffen. Und soetwas könnte ich mir mit dem Bandschleifer auch vorstellen.

Wenn zum Beispiel vor dem Härten die zukünftige Schneide noch 0,4 bis 0,6mm dick ist, reden ich auch nicht von wirklich "grobem" Materialabtrag.

Entgegen des Wunsches des Thraedstarters ist mir der Geräuschpegel nicht wirklich wichtig...

Zwei Fragen an die ganzen Experten hier:

1. Ist es zwingend erforderlich, dass das Antriebsrad eines Nassbandschleifers ein aufvulkanisiertes Gummi hat ?

2. Könnt Ihr mir eine Adresse für kompakte Gasdruckfedern empfehlen ? Damit meine ich nicht die Dinger, die den Kofferraum Deckel aufhalten...



Gruß und bis neulich,


Markus
 
1. nö, keiner meiiner BS hat ein gummiertes Antriebsrad, bei mir sind diese alle Ballig und aus Allu oder Stahl. Funktioniert tadellos.

2. leider, auch nöö keine Idee, einzigste Spontanidee obs was taugt weiß ich nicht, Modellbaudämpfer.

Tschau Torsten
 
Liebe Forumiten und Bandschleiferer,

um nochmal den Hintergrund dieses Threads zu beleuchten:

- den Bandschleifer brauche ich, um beim Schärfen von stark verhunzten Messern den Grundschliff anzulegen, die Klinge auszudünnen und dabei nicht meine teuren Banksteine und kostbare Zeit zu opfern.
- das Klingenfinish würde auch auf einem Schleifband auch schneller gelingen.
- ich habe weder Garage noch Keller - deshalb soll der BS auf den Küchentisch
- da ich meistens abends arbeite, wenn die Nachbarn ihre Ruhe haben wollen, wäre eine lärmgedämpfte Variante eines BS wünschenswert.
- da die Maschine nicht auf dem Küchentisch bleiben soll, sollte sie zerlegbar sein, damit man sie in einem normalen Regal oder unterm Bett :D verstauen kann
- der BS ist nicht dazu gedacht, Klingenrohlinge zu fertigen oder zu bearbeiten (obwohl schlecht behandelte Messer Klingenrohlingen ähneln)
- es sollen nur gehärtete Klingen geschliffen werden, deshalb die Wasserkühlung

Zur Motorwahl:
Der Besuch in der Recyclingfirma ergab, dass die am häufigsten anzutreffenden kleineren Motoren, die für einen Rollenantrieb in Frage kämen, aus Akkuschraubern stammen. Leider eignen sich diese Motoren aufgrund der kleinen Polzahl (3) des Rotors nicht zum Umbau auf bürstenlose Motoren. Vielversprechender sind da schon Scheibenwischermotoren, die es dort seltener gibt. Einen fand ich dort, der sich mit 12-poligem Rotor für einen Umbau eignen würde. Dort ist auch die Rotorwicklung unverklebt, so dass sie sich prima abwickeln ließ.
Leider sind die Rotorbleche ca 1mm dick, so dass der Wirkungsgrad für hohe Frequenzen eher schlechter ausfällt, aber es ist immerhin ein Anfang.

Zur Empfehlung "Feile":
Wenn sich die gleiche Funktionalität mit einer Feile erledigen ließe, wäre ich rundum glücklich, weil ich mir dann die Bandschleiferei sparen könnte. Gehärtete Klingen lassen sich aber nicht so einfach feilen oder habt ihr spezielle Feilen für gehärteten Stahl? Ich konnte im Werkzeughandel Valtitan-Feilen für gehärtete und hochlegierte Stähle finden. Eignen die sich für das Ausdünnen von Klingen oder geht es eher in die Richtung Diamantfeilen?

Ich freue mich über eure Antworten, die mir helfen, einen Lösungsweg zu finden.

Viele Grüße
Michael
 
Geht´s hier eher ums Bauen wollen oder um praktische Hintergründe?

Sonst wäre mein Zugang:

1. Messer nicht so verhunzen, daß sie einen kompletten (arbeits- bzw. "abtrags"-intensiven Grundschliff brauchen;

2. Sollte tatsächlich viel Materialabtrag notwendig sein: Naßschleifpapier oder besser Schleifbänder in groben Körnungen und entsprechender Länge - mit zwei Klammern aus dem Baumarkt an der Tischkante befestigen, allenfalls noch eine Alu-90° Profilleiste zum Schutz der Tischkante darunter; ist gegenüber Diamantfeilen sicher die billigere Lösung.

3. Wenn noch mehr Abtrag notwendig ist, zB wie Du schreibst: zum Verdünnen der Klingen, würde ich mir eher überlegen, wo ich Zugang zu einem Bandschleifer in einer Werkstatt bekommen kann oder eine professionelle Schleiferei aufsuchen.


Gruß. C.
 
Naja also lag ich mit meiner Einschätzung doch nicht gant daneben, ne Tormek oder Jet fällt ja wohl aus, macht wohl keinen Sinn wenn man sonst mit Banksteinen arbeitet.
Wie wäre es mit einem langsam laufendem liegendem Wassetein oder nem Tellerschleifer??

Ansonsten würde ich jederzeit einen Handbandschleifer ins Gespräch bringen.
Das sollte völlig für diese Anwendung reichen.

Tschau Torsten
 
Ich habe mir auch schon mal Gedanken in diese Richtung gemacht. Allerdings geht es in Richtung Shinko. Ein rundes, flaches Stück Granit wird oben leicht zum kegel. Als Zentrum ein wenig höher als Rand. So kann man mit der Klinge auch über die Mitte raus gehen.

Das wird, wie auch immer, angetrieben. Mir schwebt da ein Riemen vor wie bei einem Plattenspieler. Damit kann der Motor außerhalb des Wassers sitzen. Der schwere Stein wird genug Schwungmasse haben. Man könnte unter den Stein noch ein Axial-Rillenkugellager legen um so die Achse weniger belasten.
Der Stein wird nass gemacht und mit Naßschleifpapier belegt. Durch den Wasserfilm sollte genug Haftung vorhanden sein.
 
Hallo zusammen,

mittlerweile bin ich mit meinen Überlegungen ein Stück voran geschritten.

Momentan sammele ich ein paar Ideen um die Bandspannung zu realisieren. Mein derzeitiger Favorit wäre eine Gasdruckfeder. Diese soll so stark sein, um das Band zu spannen und anderseits so schwach, dass ich durch manuelles Drücken (von Hand) im Stillstand, die Gasdruckfeder zum Bandwechsel eindrücken kann.

Deshalb mal zwei Fragen an die Experten hier:

1. Wie stark (in Newton) sollte denn die Bandspannung eines Nassbandschleifers sein ? :confused:

2. Hat das einen Einfluss auf das Schleifen, wenn das Kontaktrad über die Gasdruckfeder gespannt wird ?


Vorab schon mal besten Dank


Gruß


Markus
 
Also.... es müsste doch eigentlich Relativ einfach sein einen Bandschleifer mit Akkubetrieb zu bauen, der no0ch dazu Relativ leise ist.

Im Modellbau sind (mit LiPo betriebenen) Brushless Modellbaumotoren geschwindigkeiten (für Modellautos) jenseits der 70 kmh Grenze keine Seltenheit mehr.
Die Akkulaufzeit ist zwar noch relativ begrenzt,(Maximal ne Stunde sonst wirds RICHTIG teuer) allerdings liesse sich das auch mit nem Spannungswandler in den Griff bekommen, die Motoren direkt aus der Steckdose zu betreiben.

Theoretisch müsste man ja auf die Räder eines Modellautos ein Schleifband aufspannen können, da der Krams ja bei den Geschwindigkeiten massiv was aushalten muss.

Zur Elektrischen Drehzahlregelung musst du dir halt nen passenden Motor raussuchen,... wenn dus extrem machen willst kannst du dir ja nen Ferngesteuerten Bandschleifer bauen :irre:

Ums zusammenzufassen: Der Modellbau bietet dir alles was du brauchst, und noch viel mehr... bloß das Geld dürfte hier der Limitierende Faktor sein
 
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