Brainstorming zur Jugendgewalt

chamenos

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Moin.

Zweierlei:

Erstens hat mich so ein Ar....ch gerade eben fast mit seinem Transporter platt gerollt (ja, in Berlin ist Fahrradfahren so eine Art Kampfsport)

und zweitens denke ich schon seit einer ganzen Weile über das Thema Jugendgewalt nach.

Ich zähle mal meine wirren Gedanken auf:

Verbote bringen nix.
Ursachen müssen angegangen werden.
Mehrfachstraftäter unter Jugendlichen
Warum ist es einem Jugendlichen scheinbar total egal, wenn er 15 Strafttaten auf dem Konto hat.
Für was ist ein "sauberes" polizeiliches Führungszeugnis nötig, außer für eine Beamtenkarriere, bzw. einen Job in der Justiz

Was kann man machen, damit eine begangene Straftat für einen Jugendlichen tatsächlich eine Relevanz (für IHN) hat.

Tja und eben hat es "Klick" gemacht.

Und gefunden habe ich das hier (Wikipedia):

Der Begriff "Eignung" spielt im Fahrerlaubnisrecht eine zentrale Rolle. Gemeint ist die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen. In § 2 Absatz 4 Straßenverkehrsgesetz (StVG) heißt es dazu: "Geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen ist, wer die notwendigen körperlichen und geistigen Anforderungen erfüllt und nicht erheblich oder nicht wiederholt gegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder gegen Strafgesetze verstoßen hat."

Habe dann mal weiter gesucht und siehe da:

Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV)
§ 11 Eignung
(3) 4. bei erheblichen oder wiederholten Verstößen gegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder bei Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr oder im Zusammenhang mit der Kraftfahrereignung stehen oder bei denen Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotential bestehen

nun meine Idee/Frage

Wird das so umgesetzt? Ich denke eher nicht.

Meine bescheidene Prognose:

Sollte sich Papa-Staat tatsächlich dazu durchringen Mehrfachstraftätern den Antrag auf eine Fahrerlaubnis zu verweigern und würde man das in der Presse publik machen, dürfte es einen gewaltigen Ruck in der Statistik geben. Und zwar nach unten.

Denn wenn die Gleichung " Zweimal jemanden auf die Mütze hauen = Papas tiefergelegten BMW erst mit 25 fahren dürfen" heißt ist das ein deutlich spürbarerer Eingriff in "Machokultur" und "Ehre" als es sich topflappenstrickende Grüne vorstellen können.

Keine Ahnung, aber wenn wir schon bundesweit unsere gewählten Vertreter mit Stellungnahmen zu Gesetzesänderungen "belästigen" dann kann man doch den uns geneigten Herren und Damen evtl. auch mal eine Idee spendieren.
Und bestehendes Recht umzusetzen ist sogar noch billiger als neue Gesetze machen.

Ist halt so ein Gedanke.

Gruß

chamenos
 
Hi,

Vorgeschichte:

ich war bis vor 2 Jahren mit dem Thema nur durch die Nachrichten vertraut.
Damals hat ein Verreinskollege einen Job als Streetworker bei der Evangelischen Jugend angenommen.
Eine seiner "Aktionen" mit jugendlichen ist Bogenschiessen, und in diesen Zusammenhang auch so eine Art "Outdoor Wochenende" auf unserem Vereinsgelände.
Das Bogenschiessen machen wir zusammen, beim Wochen Ende helfe ich auch mit.
So bin ich mit, ich sag mal, konfliktbereiten Jugendlichen zusammen gekommen, und darauf fussen auch meine erkenntnisse.


Den meisten fehlt es Schlichtweg an Erziehung. Zum teil bedingt durch einen Migrationshintergrund, (In meinem Fall, Spätaussiedler.) oder durch inkonsequente, und/oder desinteressierte Eltern ohne Migrationshintergrund.



Die kennen schon die Regeln, nur hat bei Fehltritten keiner was unternommen. Über einen längeren Zeitraum hinweg habe diese Jugendlichen immer wieder Regeln gebrochen, ohne das irgendwer Notitz genommen hätte.
Je länger sich das fortsetzt, umso weiter gehen diese Burschen.

Zu 95% sind die beim Bogenschiessen brav wie die Lämmchen, 1-2 Spacken hast du aber immer dabei, auch bei "normalen" Jugendlichen oder Erwachsenen.

Selbst bei den Wochenenden gab es noch keine nennenswerten Probleme.

Um diese Jugendlichen hat sich keiner geschert, weder Eltern, noch Verwante, noch ....... die Gesellschaft.

Ab einem gewissen alter kannst du dann auch fast nicht mehr gegensteuern.

Wie das anders werden kann ? Meiner Meinung nach müsste sich die Gesellschaft ändern, zurück zu mehr Autorität in der Erziehung, mehr kümmern um andere.

Wenn ich mit 15 jahren in der Dorfkneipe zuviel Bier hatte, haben mich Nachbarn nach hause geschickt, und ich bin auch gegangen.
Heute schauen viele nur zu wie sich die Burschen zukippen und halten sich raus.


Sicherlich hat das in grossen Städten wie Berlin oder Hamburg eine andere Qualität als in der fränkischen Provinz, die Mechanismen dürften aber ähnlich sein.



grüsse, Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
moin,

das problem ist das besagte 15 fehltritte bis dato kein einschneidendes erlebnis für den täter waren. entweder weil er als kind eingetrichtert bekommen hat, unter 14 können sie dir eh nichts, und danach ist nur jugendstrafrecht angesagt. oder weil auch in der 14ten gerichtsverhandlung mal wieder alle an das gute im menschen glauben, und ein wochenend oder freizeit arrest natürlich schon ne schlimme strafe wären, da warten wir lieber auf straftat nummer 15.

meiner meinung nach soll auch ruhig ein ersttäter mal ne nacht oder 2 in einer jugend jva verbringen - und auch das nicht nach zig absprachen, wann es denn passt und in den schulferien, sondern geradewegs von der verhandlung, zeug packen -> knast.

das auch das kein allheilmittel ist, weiß ich - aber imo würde das schon einiges helfen, wenn sich herumspricht das man der deutschen justiz eben nicht bis in alle ewigkeit auf der nase rumtanzen kann.

und die eltern sind meist eher daran schuld das sich die opfer nicht gewehrt haben. ich sags mal frei raus, aus meiner heutigen sicht wäre ich mit meinem vater lieber sonntags zum box-training gegangen als zur 11Uhr Messe.

und wenn man in eine situation kommt, wo gewalt ausgeübt wird, dann hilft dieser ganze deeskalationsscheiß genau 0 - oft genug erlebt, fakt ist die wollen blut sehen, und das sollte man den tätern so schwer wie möglich machen.

grüße,
olli
 
Hi,
Wie das anders werden kann ? Meiner Meinung nach müsste sich die Gesellschaft ändern, zurück zu mehr Autorität in der Erziehung, mehr kümmern um andere.
Ich denke, Autorität ist der falsche Begriff. Darunter verstehe ich zumindest das Ansagen von Regeln durch Autoritäten ohne hinreichende Erklärung und Strafe bei Nichtbeachtung der Regeln.

Klar müssen Kinder erzogen werden. Die meisten Regeln kann man erklären und die Kinder sind dann auch eher geneigt, diesen Regeln zu folgen.
Und ja, auch bei mir ist die Begründung manchmal :"Weil ich das jetzt so will", :rolleyes: dass ist aber äusserst selten.
Und Strafen versuchen wir eigentlich zu vermeiden. Das funktioniert nämlich nur sehr begrenzt. Sinnvoller sind mMn Konsequenzen für ein Verhalten, die mit dem Verhalten in Bezug stehen.

Kilian
 
und wenn man in eine situation kommt, wo gewalt ausgeübt wird, dann hilft dieser ganze deeskalationsscheiß genau 0 - oft genug erlebt, fakt ist die wollen blut sehen, und das sollte man den tätern so schwer wie möglich machen.
Wenn Gewalt schon ausgeübt wird, ist es für verbale Deeskalation auch zu spät:argw:.
Dann muss man halt physisch deeskalieren :haemisch:.
Nicht notwendigerweise mit Gewalt, laufen ist auch physisch...

Wäre auch so ein Fach, was ich mir in der Schule wünschen würde, oder wenigstens als Projekt. Selbstbehauptung/Selbstverteidigung.

Kilian
 
und wenn man in eine situation kommt, wo gewalt ausgeübt wird, dann hilft dieser ganze deeskalationsscheiß genau 0

Hehe :).
Warum sollte das auch helfen. Das sind Methoden, auf die solche Leute nicht konditioniert wurden. Ein Freund von mir macht Sonderpädagogik und darf sich im Ernstfall mit den Schülern rumprügeln, weil ihm sonst keine Sau zuhört. Und das ihm, der schon in den 80ern immer als "Gewaltfreier" rumgerannt ist. Theorie und Praxis ;)

Der Punkt ist, manche wirst Du nicht ändern, egal ob Du auf den pädagogischen Weg rumhampelst - interessiert sie nicht - oder ob Dus mit Gewalt probierst, also härtere Sanktionen und schneller wegsperren. Interessiert die auch nicht. Irgendwann kommen die raus und sind noch schlimmer. Manche aber bekommen die Kurve. Wenns nicht so wäre, müsste man sich als Pädagoge erschiessen.

Das zweite ist, Du kannst weder vor Gericht, noch in Sozialeinrichtungen noch in der Schule mal schnell das richten, was die Eltern verbockt haben. Davon muss man sich endlich mal lösen. Leider gibts den Führerschein fürs Kinderkriegen noch nicht. Zudem macht man gerade denen, die nicht gerade in der Gesellschaftsschicht Mittelklasse aufwärts leben, die Kindererziehung und auch das eigene Leben hinreichend schwer. Und "man" sind sowohl die finanziellen Zwänge, in die man da schnell schlittert, genauso wie eine wenig kindrerfreundliche Umwelt, in der jeder sich ausschliesslich um seinen eigenen Dreck schert. Letztes bekommen Kinder natürlich mit. Dazu noch den Frust der Eltern aufs Auge. Mit spätestens 8 wars das dann.

Solange sich in der Hinsicht nichts grundlegendes ändert, kannst Du später Sanktionen verhängen, was Du willst, Du doktorst nur wenig erfolgreich an Symptomen herum. Dass es eben anders geht, ist meine ganz persönliche Erfahrung. Der meinige/unsrige geht seit dem Kindergarten auf eine Montessorischule/-hort. Alternative pädagogische Konzepte hin oder her - was dort neben der Wissensvermittlung an Konzepten zur Problembewältigung nicht nur gelehrt, sondern täglich praktiziert und damit geübt wird, geht weit über das hinaus, was Regelschulen vermitteln. Ums klar zu sagen, war er mir in der Hinsicht spätestens ab 6 überlegen :D. Heisst, Eltern müssen soweit sie es als alte Knacker noch können, mit lernen. Das funktioniert. Für mich bewiesenermassen.

Dummerweise muss man sich die Geschichte erstens leisten können. Zweitens muss man hinreichend viel in der Birne haben, um das auch für seine Kinder zu wollen. Der Staat könnte zumindest das erste sicherstellen. Muss er aber nicht. Weil der Druck fehlt. Solange die Bild und der Rest der Verblödungsmedien lieber auf der Titelseite von einer Messerstecherei berichten, dass ein totes Baby im Kühlschrank liegt und des Kronprinz Neue sich gerne am Arsch kratzt - aber eben nicht, wieviele Sozialeinrichtungen geschlossen werden, wie die Situation alleinerziehender Eltern ist, wieviele Kinder unter der Armutschwelle liegen, wie Kinderleben in der Großstadt ausschaut - solange entsteht ja auch kein Druck. Und da die Bild das schreibt, was ihre Leser lesen wollen, und da ihre Leser das wollen, was die Bild schreibt, gibt das eine selbsterfüllende Prophezeiung nach der anderen. Usw, der Themen sind gar viele und es ist ein zu weites Land.

Solange diese Diskussion nicht ausführlich in Politik und Öffentlichkeit geführt wird, weigere ich mich mal grundsätzlich, lange über Sanktionen bzw. schlicht über alles zu reden, was erst dann greift, wenn der Zug an sich schon abgefahren ist. Grundsätzlich heisst grundsätzlich und nicht generell ;)

Pitter
 
Mir fällt dazu nichts ein, auch wenn ich selbst zwei Kinder habe.
Was mir deutlich auffällt, ist, dass wenn Kinder nicht sinnvoll und mit einem Ziel beschäftigt werden können, sie ganz allein auf dumme Gedanken kommen.
Bei Kindern einfach, weil sie Erfahrung erst erlernen müssen, um etwas abzuschätzen, bei Jugendlichen/Heranwachsenden, weil sie sich untereinander profilieren müssen.

Ist vielleicht "oldschool", aber meine Altersgenossen und ich in dem Alter sind auf den Bolzplatz und in den Fussballverein gegangen, andere haben ihre ersten Mofas frisiert - und siehe da, einer meiner Betreuer sagte schon vor 25 Jahren:
Wir opfern unsere Zeit, damit Ihr nicht sinnlos auf der Straße rumhängt, und eure Zeit mit Zigaretten und Alkohol verbringt. Vermutlich würde man heute sagen "Wertevermittlung der älteren an die jüngere Generation"

Ein anderer Betreuer studierte damals, und seine Abschlußarbeit hies "Sozialisation in der Gruppe", und sein Fachbereich war Fussball als Mannschaftssport, alle seine ehemaligen Jugendspieler, und die Frage, was ihnen der gemeinsame Fussballsport bedeutet.
Nur als Stichworte, vllt. kann jemand damit etwas anfangen.

Mehr kann ich dazu nicht beitragen, weil ich denke, dass es Unterschiede vom Land zur Stadt gibt, die Probleme gibt es hier zwar auch, aber wegen der geringeren Einwohnerdichte fällt das nicht so sehr auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn wenn die Gleichung " Zweimal jemanden auf die Mütze hauen = Papas tiefergelegten BMW erst mit 25 fahren dürfen" heißt ist das ein deutlich spürbarerer Eingriff in "Machokultur" und "Ehre" als es sich topflappenstrickende Grüne vorstellen können.


Da sich das aber schon von Gesetzes wegen nicht nur auf Führerschein-Neubewerber beschränken ließe, gäbe das gewaltigen Ärger mit der Automobil Lobby ( da gibbet nämlich sowas...:staun:)...
Führungszeugnis und evtl. psych. Gutachten um ein Kfz zu lenken, dürften die Strassen deutlich entlasten.:glgl:
Ganz zu schweigen von gewaltigen Umsatzeinbußen, da bestimmte Autos - mangels bestimmter, dann nicht mehr präsenter Fahrertypen - nicht mehr "gebraucht" würden...:haemisch:

.....naja...., das hätte was...:glgl::teuflisch:steirer::irre:


Stichwort "Wertevermittlung"....

Eigentlich brauche ich mich nur unter den Klassenkameraden meines Grossen(7) umzusehen.
Viele Eltern kommen gar nicht erst soweit das sie Werte vermitteln könnten, weils ganz generell mit dem vermitteln hapert.

Ruft neulich Abends um 22:30 Uhr (!!!) einer von Pauls Kumpels an und will ihn sprechen.., der war aber schon seit ca.2,5 Stunden im Tiefschlaf.:glgl:
Die Krönung war als mich die Mutter Tage später fragte wie wir im Sommer die Kinder so früh ins Bett kriegen würden, es wäre ja noch hell draussen...:glgl:
Ja wie wohl ?! Rollladen runter, und 'ne klare Ansage..:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles richtige Gedanken, denen ich auch überwiegend zustimme.

Frage ist nur: Was solls? Wem nutzt es?

Wir bestätigen uns hier gegenseitig, hier - in diesem kleinen stillen Eckchen, in dem noch nicht mal die Mehrheit der Forumiten Zutritt hat.

Ich vermute, es dient der Psychohygiene einiger auserwählter "Mitarbeiter" nach dem Motto "Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben."
 
ich denke ein brainstorming kann nie verkehrt sein. hier stehen ne menge guter sachen, und mann könnte da defintiv was draus machen. z.B. einen lösungsansatz für die probleme denen man mit einem schärferen waffg beikommen will, aus unserer sicht.

nur mal so :)

grüße,
olli
 
moin

@ cugar
Tja, was soll ich sagen. Habe 15 Jahre ehrenamtliche Jugendarbeit hinter mir. Hat mich in Summe drei Beziehungen gekostet und die meisten 25jährigen die ich kenne verdienen mittlerweile deutlich mehr Geld als ich.
Ist aber egal. Es sind etliche Hundert Kinder und Jugendliche in der Zeit durch meine Hände gegangen und von denen ist bisher einer (soweit mir bekannt) dann irgendwann straffällig geworden.

Klar bringt „sich kümmern“ sehr sehr viel. Das erreicht aber nicht alle Kids.

@ Messerjocke2000

Danke. Und autoritäre Erziehung ist definitiv nicht das, was den jugendlichen Straftätern fehlt. Im Gegenteil. Die kommen zumeist aus Familien (wenn man das so nennen möchte) wo sie solange geknechtet wurden, bis sie dann mit 14/15 zurückschlagen.
Wie gesagt, ich komme aus Berlin und hatte reichlich mit „Problemkindern“ und deren „Eltern“ zu tun. Da erlebst Du Sachen, dass Dir schlecht wird.

Und zum Thema physische Deeskalation: Mein oller Kampfsporttrainer hat immer gesagt, dass derjenige sicher gewinnt, der am schnellsten wegrennen kann ;o)

@ pitter

Bis auf den letzten Absatz 100% Zustimmung. Keine Frage.

Aber ich denke, Du weißt auch, dass sowohl Politik als auch Medien sich in erster Linie auf die „abgefahrenen Züge“ stürzen. Die „Wartung“ derjenigen, die noch im Bahnhof stehen überlässt man dem gemeinen Volk.

@ luftauge
Zitat:
…die Probleme gibt es hier zwar auch, aber wegen der geringeren Einwohnerdichte fällt das nicht so sehr auf.

Wir haben unser Wochenendhäuschen auf dem flachen Brandenburger Land im Nirgendwo. Was da bei den Jugendlichen abläuft ist fast noch krasser, als das was ich hier in der Stadt erlebe. Die Eltern getrennt, - Vater ist weg, die Mutter versucht irgendwie in der nächstgelegenen Großstadt die Knete ranzuschaffen und die Kids werden von den Großeltern betreut. Die sind allerdings von morgens um 8 an betrunken. Bei uns ist so eine alte LPG-Platte in Sichtweite. Was da abgeht ist wirklich fern jeder mir bisher eigenen Vorstellung. Wir haben die Jungs und Mädels ja Abends am Lagerfeuer sitzen. Die haben alle ihre Vorstrafen und absolut NULL Perspektive.

@ fuchs

Ich habe extra Brainstorming oben in den Titel geschrieben. Das ist dann so eine Art Spendenbüchse. Entweder man tut da was rein oder lässt es.
Es reicht mir eben nicht, nur gegen ein eventuelles Trageverbot von Messern zu wettern, weil ich meine, dass das nur eine Reaktion (das gewünschte Verbot) auf eine Situation ist, bei der unseren Regierenden die Ideen ausgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage ist nur: Was solls? Wem nutzt es?

Allen, dies lesen. Sagen wir mal so, wenn irgendwo wieder Messerverbote als Problemlösung verkauft werden, kanns ja nicht schaden, wenn man sich darauf vorbereitet hat. Einen Text zu dem Thema kann ich mir auch auf der IMSW Seite vorstellen.

Ob das was bringt? Was weiss ich, man kann nicht mehr als tun. Wenns einer liest und das Denken anfängt, ists besser als nichts. Und wenn er sich denkt "hmm, so blöd und anti-sozial sind diese MEsserfuzzis ja gar nicht".

Ich vermute, es dient der Psychohygiene einiger auserwählter "Mitarbeiter" nach dem Motto "Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben."

Hehehehe.

Pitter
 
Wie hat mein Klassenlehrer mal zu einem Schüler (nicht mir) gesagt?

"Ich kann in den 4 Stunden am Tag nicht das richten, was deine Eltern in den restlichen 20 verbocken":D


Ich denke auch, dass es sinnvoll ist, die Energie und das Interesse von Kindern und Jugendlichen in "vernünftige" Bahnen zu lenken.

Das geht aber nur:
Wenn die Eltern auch mitziehen und sich kümmern, oder eben der Staat/die Gesellschaft einspringt, über Vereine oder Sozialarbeit.

Letzeres ist aber teuer, und dafür scheint kaum Geld da zu sein, ausserdem dauert es immer, bis man bei sowas die Erfoge sieht.

Zwingen kann man die Eltern halt auch nicht, dass sieht man auch in der recht hilflosen Diskussion über den Kinderschutz in den letzten Wochen...

Aber wenigstens sollen jetzt mehr Videos und Videospiele indiziert werden und die Altersfreigabeaufkleber werden grösser:rolleyes:.

MannMannMann,


Kilian
 
...
@ luftauge
Zitat:
…die Probleme gibt es hier zwar auch, aber wegen der geringeren Einwohnerdichte fällt das nicht so sehr auf.

auf dem flachen Brandenburger Land im Nirgendwo. Was da bei den Jugendlichen abläuft ist fast noch krasser, als das was ich hier in der Stadt erlebe.
Ich will damit keine Vorurteile bestätigen, aber das ist wohl das allseits bekannte "West-Ost-Gefälle" oder umgekehrt, die Probleme im Osten Deutschlands sind immer noch heftiger, als hier im Westen.
Bei mir isses das westliche Gegenüber:
Ostfriesische Pampa - auch ein Nirgendwo, nur mit weniger Problem-Großbaustellen, als in der Brandenburger Pampa.
Da müsste man ggf. also auch noch zusätzlich unterscheiden.
 
Wie hat mein Klassenlehrer mal zu einem Schüler (nicht mir) gesagt?
"Ich kann in den 4 Stunden am Tag nicht das richten, was deine Eltern in den restlichen 20 verbocken"...

...Aber wenigstens sollen jetzt mehr Videos und Videospiele indiziert werden und die Altersfreigabeaufkleber werden grösser:rolleyes:.


Tja, da hatte Dein Klassenlehrer nicht ganz unrecht.
Nur verbringen unsere Kids deutlich mehr als 4 Stunden am Tag in der Schule und die verbleibende Zeit reicht kaum, das zu richten was die Schule verbockt:steirer:

Und das mit der Indizierung von Videos und Spielen ist der Oberhammer. Das hat sich doch wieder ein 70jähriger Provinzpolitiker ausgedacht.

Ein Klassenkamerad unserer "Mittleren" (12 Jahre, 6te Klasse) hat Internetraumverbot, weil ihn die Lehrer dabei erwischt haben, wie er sich Hinrichtungsvideos auf irgend so einem Youtube-Abklatsch angesehen hat.
Was wollen die (unsere Poltitnixe) als nächstes machen? Das Internet verbieten?

Die sind so hohl, die schwimmen sogar in Milch.

Ich liebe meine Kinder, ich wohne gerne in Berlin und noch ist lange nicht aller Tage Abend.

Gruß

chamenos
 
... auf irgend so einem Youtube-Abklatsch ...
Was wollen die (unsere Poltitnixe) als nächstes machen? Das Internet verbieten?

naja, ansatzweise wird das doch ausgetestet. Es gibt einen Porno-Youtube-Abklatsch (die URL schreibe ich jetzt nicht, einfach statt tube porn denken). Die Seite ist für arcor-user nicht mehr erreichbar.
Wenn die einstweile Verfügung in der Hauptverhandlung hält, kann man schon mal wetten, was als nächstes dran gleuben muß.
Z.B. die pösen Messer und Waffenseiten ...
 
.....mal kein Blödfernsehen.


Auf Phoenix, leider schon vorbei.

Die Kinder der Arche.

Sehenswerter Bericht von einem Pfarrer in Berlin Hellersdorf.

Das Kinder aus Armen Verhältnissen leichter abrutschen ist einfach zu verstehen.
Ich möchte ja auch nicht das mit Sozialgeldern Alkohol etc finanziert wird, aber die Kinder sollten nicht darunter leiden müssen.
Ich fände ein Gutschein System einen versuch wert, Lebensmittel, Schulsachen, etc. auf Gutscheinen.

Da werden schon den kleinsten die Perspektiven eingeschränkt.
Kann ich bitte selbst bestimmen wohin meine Steuern gehen ?

Kilian, wir definieren nur den Begriff Autoritär unterschiedlich. Ich seh das mehr als Gegensatz zu Laissez-faire. Und nicht als alles verbietender Diktator.






Alex
 
Kilian, wir definieren nur den Begriff Autoritär unterschiedlich. Ich seh das mehr als Gegensatz zu Laissez-faire. Und nicht als alles verbietender Diktator.
Hatte ich mir schon fast so gedacht.:super:

Was ich noch sinnvoll fände wäre, weniger Kindergeld auszubezahlen und das dann in die Betreuung der Kinder zu investieren.
z.B. mehr kostenfreie KiTa-Plätze, dafür halt weniger Kindergeld.

Von Kindergartenplicht und verplichtenden Arztbesuchen krieg ich persönlich Magenschmerzen. Es gibt ja durchaus Menschen, die KiTas oder Ärzte ablehnen, und die dann zu zwingen...:argw:.

Weitere Ideen wären evtl. Kursangebote für neue Eltern: Erziehung, Grenzen setzen, Ernährung, Haushaltsführung etc.

Haushaltsführung fände ich auch ein sinvolles Schulfach.


KIlian
 
Haushaltsführung fände ich auch ein sinvolles Schulfach.

Jau, wenn es ANSTÄNDIG unterrichtet wird.

Bei uns sah Hauswirtschaft so aus: 2 Schüler gingen morgens mit einer Liste zu Aldi oder Lidl, kauften billige Lebensmittel damit es ins Budget passt, und keine Zusatzbelastung für Eltern entsteht. Damit wurde dann gekocht und am Ende das Zeug gegessen.

Anstelle 1mal monatlich anständig zu kochen, und in den verbleibenden Stunden Ernährung, Haushaltsbuch usw. usf. durchzunehmen. Als ich das vorgeschlagen habe, hies es dann ich hätte ja keine Ahnung ...

Grüße,
Olli
 
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