Culinux Kobe Kochmesser 20cm ....14C28N

Habe jetzt zu einer möglichen Messerforum-Edition einen eigenen Thread aufgemacht, damit das nicht in diesem doch schon sehr langen Thread untergeht.
 
Ich wüsste gerne, wie sich die Verkaufszahlen entwickelten nach dem Review hier im Forum. Oder welche Auflage es überhaupt gab.
 
Obwohl der Thread hier "steht", aus aktuellem Anlass zu meiner möglichen Bestellung der Forumsedition noch ein Testurteil:

Aus der ersten schon ausverkauften Serie hatte ich mir zwei Messer selbst zum Geburtstag geschenkt und gestern eingeweiht.
20 cm Kochmesser, 18 cm Santoku

Testgrundlage: Ein großer Lammbraten für 12 Personen mit Ofenkartoffeln und dazu genügend fein gewürfelte klassische Gemüsebeilagen und Kräuter, nicht nur als Soßengrundlage, also jede Menge Schnittgut.
Zug-, Schub- und Wiegeschnitt , alles ausführlich.

Wie von ein paar Testern schon beschrieben:
Die Balance ist insgesamt sehr gut, sowohl im klassischen Griff als auch im tieferen Pinch Grip mit dem Mittelfinger satt in der Klingenmulde.
Das 20cm Kochmesser find ich hier besser, weil das 18er Santoku mir zu kopflastig ist.
Grund ist die bei meinem Exemplar aus meiner Sicht viel zu dicke Klinge im vorderen Drittel.
Zur Schneide hin stimmt die Geometrie natürlich wieder, sauscharf out of the box, aber:
Das Kochmesser ist zur Spitze hin auch am Klingenrücken sauber verjüngt, das Santoku kaum.
Da sollten die Schleifer noch mal in sich gehen und mutiger sein.
Das müßte dünner gehen, beim 20er gehts ja auch !

Ob einem die Grifflänge, -form und Durchmesser persönlich liegen, geht eh nur mit ausprobieren. ich habe bei 1,69 cm Größe relativ kleine Hände. Beim ersten Test erschienen mir die Griffe insgesamt etwas zu groß und zu lang.
Nach dem Marathon gestern ist es jedoch völlig in Ordnung, einfach ein wenig Umgewöhnung für die Rückmeldung der Schneidhand ins Hirn im Vergleich zu 2 x Wüsthof, 1 x Zwilling und 1x Santoku mit klassischem Wa-griff aus Magnolie mit einer sanften Ecke oben rechts.
Natürlich sind es keine Customgriffe...
Griff-Fazit: Die Ergonomie passt aber, daher für mich zu diesem Preis/Leistungsverhältnis, aber auch als Geschenk usw. wunderbar

Die Griffe sind, wie auch der Messerrücken und der Kehl sehr sauber abgerundet und auch mit kleinen Händen oder feineren Fingern angenehm zu greifen.
Die erwachsene Tochter mit 1,56 m und entsprechend kleinen Händen fand auch das 20cm Kochmesser trotz der relativen Länge des Griffes sehr bequem in der Hand liegend und gut und vor allem sicher zu greifen.


Die Schneidefreudigkeit ist im Vergleich mit meinen anderen, bis zum 6000er King handgeschärften Kochmessern deutlich besser.
Das liegt offensichtlich ! an der Geometrie im Vergleich zu meinen nicht ausgedünnten Solingern.
18° Mikrophase hatte ich auf eure Empfehlung hin vor dem ausführlichen Test angelegt.

Durch die sehr dünn ausgeschliffene Klinge und die Schneidengeometrie, wird die frische Möhre eben OHNE Knackgeräusch durchschnitten und eben nicht nur angeschnitten und dann auseinandersgepalten. Meine Tochter war beeindruckt, obwohl sie von meinen bisherigen Messern eh schon verwöhnt ist.

Klingenfazit: Wie auch bei der Balance find ich hier das Kochmesser mit 20cm noch angenehmer als das 18cm Santoku,
weil die Klingenspitze eben noch dünner ausgeschliffen ist.

So, jetzt aber zum Wesentlichen:
Locker gewordene Griffschalen beim Santoku !!!
Die werden offensichtlich nur von den Nieten gehalten und sind nicht zusätzlich verklebt. Der rote Ring ist ebenso wie der schlanke Metallring am Übergang zur Mikarta-Schale ebenfalls locker. Diese Elemente sind somit wohl gemeinsam mit den Griffschalen befestigt. Sie lassen sich in diesem Zustand um ca. 0,2 bis 0,4 mm nach oben und unten verschieben.
Der mittlere Pin wirkt dabei etwas wie eine Drehachse.
Schade !

Ursache ?
Beim Test hatte ich beide Messer MIT ABSICHT aus ca. 5 cm Höhe flach auf das Holzbrett fallen lassen.
Sowas kommt bei mir zwar auch im rauhen Küchenalltag normalerweise nicht, aber bei anderen Personen vielleicht durchaus mal vor, drum die Absicht.
Bemerkt hatte ich es gestern beim Marathon gar nicht, sondern erst heut früh, beim erneuten Testen.

Ich gehe davon aus, daß das Culilux-Team kulant reagiert, aber das ist trotzdem unschön.
Ein Messer ist grundsätzlich doch noch ein Werkzeug mit sehr langer Lebensdauer, das dann auch mal fallen wird oder kann, zumal aus geringer Höhe.
Drum Inhalt meines Testprogramms !

Schluß:
Ich werde trotzdem die Forumsedition mit 20 cm und mit 24 cm und auch als Petty bestellen !
Das 18er Santoku ist mir an der Klinge zu dick. Mag evtl. nur mein Exemplar gewesen sein, aber da warte ich erstmal ab.

Grundsätzlich stimmt für mich aber das Preis-Leistungsverhältnis dieser Serie, vor allem z.B. als Geschenk für meine Töchter.

Der Hersteller verdient Anerkennung für diesen ernstgemeinten Versuch, sich am Markt zu etablieren.
Hoffentlich übernimmt er dieses Review für die Qualitätssicherung seiner Produktion und läßt sich mit den Griffschalen was einfallen.
Und hoffentlich profitiert davon die gesamte Serie der Forumsedition, denn die wird ja erst nach der Bestellung gefertigt !!

Gruß vom Schorsch
 
Ich denke, je mehr Messer ihren Weg zu den Kunden finden, desto mehr Fehler werden aufgedeckt werden. Dann kommt es darauf an, ob diese bei zukünftigen Versionen beseitigt werden können.

Manche Fehler oder Makel fallen z.B. auch erst auf den zweiten Blick auf. Bei meinem Santoku, das zwar recht dünn ausgeschliffen ist, ist z.B. eine ganz leichte Welle im Bereich der Schneide. So etwas fällt oft erst auf, sobald man nachschärft. Dann entsteht in diesem Bereich schnell ein Overgrind, da man durch die Welle auf der einen Seite zu viel Material wegschleift.

Bei sehr dünnen Schneiden ist das dann leider ein Problem, dass sich nicht beheben lässt.
 
Zum schon mehrfach erwähnten perfekten Kundenservice:
Am Ostersonntag !!! eine mail an der Hersteller wegen der lockeren Griffschalen geschickt.
Heute, Mittwoch mittag, liegt das perfekte Austausch-Santoku hier auf meinem Tisch...
Noch Fragen ?
 
DEas ist ein Sehr guter service, so soll es sein. Guter service spricht sich schnell rum und der Anbieter kann weitere Kunden begrüßen.
 
Ich überlege ja auch bei der nächsten Culilux Charge zuzugreifen. Auf der Website steht das die Messer aufgrund des Stahls und des Härtungsprozesses ca 62 HRC haben. Ich frage mich ob ich an solch ein Messer noch mit einem Dick Micro Feinzug rangehen kann, oder ob das Messer dafür schon zu hart ist. Zwar ist der Feinzug mit 65 HRC etwas härter. Aber mir fehlt da einfach die Erfahrung. Bisher kenne ich nur den guten alten Solinger Stahl bei ca 55-57HRC.
 
Ausprobieren. 14C28N hat an sich ein feines Gefüge und ist verhältnismäßig zäh, also gut wetzbar. 62 HRC sind grenzwertig. Ob die Härte auch tatsächlich erreicht wurde, wirst du nicht nachmessen, vielleicht sind es auch nur 61 HRC.

Ich habe ein Zwilling Kramer mit 13C26 Klingenstahl – eine sehr ähnlichen Legierung – der mit 61 HRC angegeben ist und sich hervorragend und schier endlos mit einem Dick Micro scharfhalten lässt.

Wichtig dabei: ohne Druck wetzen, die Schneide nur sanft über den Stahl führen, fast streicheln.
 
Ok klingt gut. Dann warte ich mal auf Oktober und und hoffe, dass ich mich nicht schon in Solingen komplett im Outlet mit neuen Messern eindecke :D... Härte nachmessen wäre ja mal ne Idee. Der Härteprüfer steht nur 20m weit weg. Dann hats aber hinter nen Abdruck im Messer :unsure:. Mal schauen.. Andererseits... da Reproduzierbare Messungen hinzukriegen die Vergleichbar sind und ne hinreichende Genauigkeit haben. Da probier ichs lieber einfach mit dem Stahl.

Danke für die Einschätzung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meiner Einschätzung müsste das mit 14C28N auf 62 HRC noch grad gut gehen. Wenn du merkst, dass sich die Schärfe mit dem Wetzstahl gegenüber deinen Solingern nur für kurze Zeit zurückholen lässt bzw. die Wetz-Intervalle sehr schnell immer kürzer werden, ist die Klinge zum Wetzen wohl eher ungeeignet.
 
Ich habe mir das Culilux 20cm Kochmesser beim großen Fluss bestellt und es ist gestern angekommen. Der Griff scheint gut zu sitzen und er gefällt mir von den Materialien und Farben her sehr gut. Auch der rote Ring hat etwas an sich. Lediglich die Griffform gefällt mir nicht ganz so gut. Vor allem der gebogene Teil des Griffes. Die Form der Klinge gefällt mir aber besonders gut aber dazu Näheres weiter unten.
Schon anhand der Bilder wusste ich, dass mich die gezackte Linie der Klinge nicht stören wird und das ist in Real auch tatsächlich so. Ich finde sie sogar optisch gefällig und sie macht das Messer zu etwas Besonderem. Der große Culilux Schriftzug mit allem, was darunter steht, wirkt allerdings etwas überladen.
Auch bei meinem Messer ist an der Klingenspitze auf den ersten paar Zentimetern ein leichter Overgrind vorhanden, also es ist ein leicht konkaver Spalt erkennbar, wenn das Messer an der Spitze auf eine plane Oberfläche wie ein Brett aufgelegt wird. Ich bin erstaunt über mich selbst, dass mich das nicht stört, da ich bei solchen Dingen normalerweise recht pingelig bin. Das macht das Messer sogar optisch wieder zu etwas Besonderem, da die Spitze dadurch irgendwie bissig aussieht.....wirkt irgendwie leicht vogelschnabelformmäßig. Ansonsten hat die Klinge vom Kehl bis zum besagten Overgrind an der Spitze einen schön gebogenen Verlauf und der besagte Overgrind fällt jetzt ohnehin nicht übertrieben groß aus.
Ich halte meine Messer beim Schneiden zur Hälfte am Griff und zur Hälfte am Klingenrücken. Da hat das Culilux einerseits den Nachteil, dass sein Schwerpunkt etwas grifflastig ist und bei meiner Haltetechnik nach hinten wegkippt, andererseits kommt mir bei meiner Haltetechnik und beim Culilux sehr entgegen, dass sein Klingenrücken schön abgerundet ist. Und das alles zu dem wie ich finde günstigen Preis. Ich liebäugle schon länger mit einem Asagao Gyuto. Aber bei dem weitaus höheren Preis des Asagao habe ich mit dem Culilux jetzt eine für mich mehr als passende Alternative gefunden. Zum Schneidverhalten, Schärfe usw. schreibe ich nichts weiter da ich finde, dass dazu schon genug geschrieben wurde.
 
Es ist immer besser, direkt auf der Culilux Homepage zu bestellen. Die Messer mit Overgrind gehen eher in den Vertriebsweg großer Fluß, weil das Klientel hier weniger kritisch ist.
Beim Direktvertrieb wird darauf geachtet, auch kritische Kunden zufrieden zu stellen.
 
Es ist immer besser, direkt auf der Culilux Homepage zu bestellen. Die Messer mit Overgrind gehen eher in den Vertriebsweg großer Fluß, weil das Klientel hier weniger kritisch ist.
Beim Direktvertrieb wird darauf geachtet, auch kritische Kunden zufrieden zu stellen.
Wow, das ist wirklich kundenfreundlich, nicht .! :oops: Hör auf, solche kundenverdammten Sachen aus China zu kaufen. Unglaublich.
 
@Rollingstoned
So eine blödsinnige Anmerkung!
Ein Geschäft ist dann ein gutes Geschäft, wenn Verkäufer und Kunde zufrieden sind. Kunden, die ein Messer mit Overgrind beanstanden werden ausnahmslos und unbürokratisch mit einem Messer ohne Overgrind versorgt. Die erste Charge der Messer enthielt leider einige Messer mit etwas Overgrind. So lange es Kunden gibt, die sich daran nicht stören, ist es nur wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig, diese
Messer ebenfalls zu handeln. Parallel dazu arbeitete Culilux mit dem Hersteller der Messer daran, dass dieser nur noch tadellose Exemplare liefert. Bei der nächsten Charge und vor allem der Forumsedition
darf man erwarten, dass keine Messer mit Overgrind mehr ausgeliefert werden.
Es ist also keinesfalls Geschäftsphilosophie von Culilux über Mängel hinwegzusehen, sondern jeden Kunden zufrieden zu stellen. Ein paar Anfangsprobleme sollte man jedem nachsehen.
 
Ich finde, dass man bei einer Qualitätsbeurteilung den Preis nicht außenvor lassen sollte.
Die Messer kommen aus ansehnlichem Stahl und mit anscheinend taugender Geometrie, und sie kommen vom anderen Ende der Welt.
Beim Verkauf über Amazon ist dann noch weitere Gebühr fällig.

Und "aus China": Aus Solingen kommt auch primär Industrieware, welche in ihrer Verarbeitung nicht über jeden Zweifel erhaben ist. Herder K-Serie: Stanzblech mit teilweise mehr als mäßig angepassten Griffen. Mein K3 kam fast stumpf, beim K-Chef hätte man die Kanten am Rücken zum Schneiden verwenden können, so scharfkantig waren die.
Man kann bei Produkten aus China sicher die Frage der Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit/Ökologie stellen. Oder das generelle politische Umfeld kritisieren, welches dort jede Firma betrifft und mitträgt (meiner Meinung nach).
Einfach auf die Qualität hauen finde ich stumpf und meines Erachtens nach sollte die westliche Industrie aufpassen, dass sie da nicht ihr eigenes Grab mit schaufelt. Die produzieren in China genau was von ihnen gefordert wird, und meist ist das "billig".
 
Rollingstone hat nicht hauptsächlich auf die Qualität gehauen, sondern auf China. Das Argument war,
dass Sachen aus China "kundenverdammt" sind. Ich glaube nicht, dass das dieses Urteil in seiner Allgemeinheit richtig ist.
An dem Mode gewordenen allgemeinen Chinabashing sollte man sich nicht beteiligen.

Zudem ist der Overgrind hier nun wirklich kein Problem, da man fehlerhafte Produkte über Amazon kostenlos zurückschicken kann.
Solche kleinen Fehler gibt es auch manchmal bei Messern aus Deutschland. Das ist eine Frage der Qualitätskontrolle. So ein Messer ist
ja nicht hinüber, sondern der Schliff muss korrigiert werden.
 
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