Damastbogen

Hast du eigentlich schon eine Idee, wie der Bogenaussehen soll? Länge, Breite, Dicke (bzw Stärke), eventuell ein Reflex(/Deflex)-Design, Recurves, wo die stärkste Biegung, etc... ?
 
Ich mache seit drei Jahren Damast,aber das hat nicht viel mit den Eigenschaften eines Bogens zu tun,den ich habe lieber Harte- Steife Klingen.
Mit dem Manganstahl läst sich bei dünnen Klingen noch Glas ritzen, aber nicht mit der Bruchstelle des 7mm Stückes.

Ich versuche mal mitzudenken. Du machst also seit 3 Jahren "harte-steife" (das klingt für mich so pornografisch) Klingen aus der von dir besagten Materialkombination (Leo - Feile - Manganstahl). Du weißt welche Legierungsanteile der Leo hat, du weißt auch, wie sich der Manganstahl nach dem Härten verhält. (Glar ritzen mit der dünnen Klinge, nicht jedoch mit der 7mm dicken Kante) Jetzt möchtest du aber diesem Stahl, bzw. Damast eine andere Eigenschaft abringen, nämlich eine, die für einen Bogen taugt und dazu möchtest du die Wärmebehandlung wissen.
Wie es scheint, ist dein Paket auch schon für den Bogen verschweißt ("352 Lagen"), d. h. du kannst oder willst nicht noch ein weiteres Paket herstellen, welches eventuell besser für den Bogenbau geeignet wäre, sondern es soll diese Materialkombi sein.
Du gehst von folgendem aus: "Wie schon öfter geschrieben wurde,ist Federstahl nur Federstahl wenn man ihn dazu macht,deshalb ich ein parr Tips von euch haben wollte." Demnach willst du also dein Damastpaket zu einem federharten Stahl werden lassen, indem du die ihm entsprechende WB machst. Wie schon sanjuro schrieb: "Möglicherweise geht das mit der richtigen Damast-Kombination auch".
Es geht hier aber um die richtige Kombination. Wenn ich aber Zili richtig verstehe, der da schreibt: " ... Leistungsdamasten und Mehrlagenaufbauten (auch analog zum Verbundwerkstoffbau), bei dem die Abfolge bestimmter Stähle zur Kombination der positiven Eigenschaften gezielt eingesetzt wird..." dann musst du dir für den Bogen zunächst die Abfolge bestimmter Stähle zusammensetzen und nicht einfach ein Ausgangsmaterial nur durch WB dazu machen. Mann kann halt auch aus einer Ente keinen Porsche machen, um mal einen hinkenden Vergleich zu geben.
Ein schön hellblau angelassener Damast mit Federstahl hätte doch wirklich was für deinen Bogen.

Thorsten
 
Hallo Maik.

Bei einem Stahlbogen kommt es auf die Legierung, WB, Geometrie, Sachkenntnisse bei der Warmarbeit, usw an.
x-beliebigen Damast durch Wärmebehandlung an die gebrauchten Eigenschaften heranführen kann so nicht funktionieren.

Halte ich auch für Lebensgefährlich.
Ich hätte Angst Deinen Stahlbogen zu spannen.
Wirklich.

Dein Werdegang, beruflicher Damastschmied (selbstbeigebracht, 3Jahre) und sich an so etwas autark, mit ein paar Detailfragen an das Messerforum, ranzutrauen...
Ich hoffe es ist keine Auftragsarbeit für einen Kunden oder Du hast vor, es irgendwann mal zu verkaufen oder zu verschenken.
Wie gesagt, sehr gefährliches Gebiet wenn man es nicht beherrscht.

Ich habe auch Hemmungen Dir WB-Tipps zu geben, weil ich befürchte dass dieses Gebiet für Dich noch viel zu früh ist.
Da kommt es noch auf andere Sachen an.
Bleib lieber noch eine Zeit lang bei Schneidwerkzeugen.

In Stahlbögen stecken gigantische Kräfte und sind extrem gefährlich wenn sie nicht sachgemäss gefertigt sind.

Gruß, Peter
 
Hallo,

Als aktiver Bogenschütze kann ich dir nur davon abraten. Zwar wurden schon Versuche gemacht Bögen aus Federstahl herzustellen, doch mit wenig Erfolg. Das Material ist einfach zu schwer und unflexibel. Die Leistung eines guten Holzbogen, der mit Fiberglas belegt ist lässt sich mit einem Federstahlbogen niemals erreichen.

Gruss WalPel
 
Zur Wärmebehandlung kann ich nichts sagen, da bin ich Anfänger.

Mir scheint allerdings dass hier die meisten Poster die Materialeigenschaften eines Bogens, für das Wesentliche halten.
Ich behaupte aber, dass die Formgebung mindestens genauso wichtig ist und nur bei genau bekannten Materialeigenschaften optimiert werden kann.

Dabei glaube ich sind folgende Punkte besonders zu berücksichtigen:

1. Wenn man davon ausgeht, dass die Länge, die Masse und die maximale Auslenkung des Bogens beim Spannen konstruktiv festgelegt und somit bekannt sind, lässt sich ein optimaler Querschnittsverlauf finden, bei dem der Werkstoff auf möglichst der gesamten Bogenlänge möglichst knapp an der Streckgrenze belastet wird. Vulgo, ein optimierter Träger gleicher Biegespannung.
Ohne FEMA sehe ich hier wenig Chancen.

2. Die "Leistung" des Bogens hängt bei so gefundener Geometrie nur von der Streckgrenze des Werkstoffes in der Zone maximaler Spannung ab. Zähigkeit oder Härte haben keinen Einfluss. Der E-Modul ist bei Stahl sowieso praktisch konstant.

3. Aus Sicherheitsgründen sollte der Bogen bei einer Überlastung nicht sofort brechen sondern verbiegen.
a) Bei einem Schichtaufbau ließe sich dies durch eine Mittellage aus einem sehr zähen Stahl verwirklichen, denn die geringere Streckgrenze wirkt sich um die neutrale Faser nicht negativ aus. Siehe Holz/GFK Analogon von WalPel.
b) Bei einem Monostahl oder Damast muss man die Leistungseinbuße hinnehmen, die bei größerer Zähigkeit aus der zwangsläufig geringeren Streckgrenze resultiert.

Was mir gerade noch einfällt:
Von der sinnvollen konstanten Beschleuigung des Pfeiles über den gesamten Abschussvorgang haben wir hier noch garnicht gesprochen.
Genauso wenig wie über die Schwingungseigenschaften (Dämpfung)
 
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Also: Das Paket ist fertig,zwei mahl 88 Lagen mit einander verschweißt und noch einmahl Gefaltet.
Da ich mit Bogenbauer zu tun habe,bin ich auch mit den Eigenschaften von Holz und Lamminatbögen vertraut.
Ich hätte jetzt einen Zug- Damast außen und einen Druck-Damast innen machen können,aber es gibt auch Holzbogen in dehnen diese Eigenschaften vereint sind wie zB. Hickorybögen,was Nußbaum ist.
Da der Leo nicht bricht und der Manganstahl nur nach extremer Biegung,habe ich eben noch Feile als Druckstahl noch dazugenommen.
Ich habe eben das Problem,das er gebogen bleibt,und nicht genügend Federeigenschaften hat.
Deshab habe ich nicht die Bedenken des er Brcht,auch wenn er 60-70 lbs haben soll.
Testen würde ich ihn nur mit einer Spannvorrichtung die auch gleich die Zugkraft mißt.
Einen Holzbogen würde ich wenn ich ihn nicht sebst gebaut habe auch so testen,den ich habe von einem Kolegen beim spannen seinen Eibenbogen zerbrochen,weil der Warscheinlich schlecht gelagert war.
Den Damast hätte ich eigentlich schon fertig,aber der federhammer will erst einen neuen Treibriemen.
Wegen der Bogenlänge werden die Arme in den Griff einsteckbar sein,und damit ist das Problem mit dem Anlassen nicht mehr.
Messer habe ich noch nicht auf die Biegeprobe gestellt,die sowieso geteiter Meinung ist,wie ich bei den Biegetests gelesen habe.
Mir ist die Arbeit zu schade um es darauf Ankommen zu lassen,solange die Eigenschaften da sind die der Kunde haben will.
Wenn ich ein Messer mit einem Schneidstahl aus Kreissegeblatt(DDR)
mache,ich nehme an C 75 W auf die annalyse warte ich auch noch,habe ich nach dem Anlassen 1 Stunde oder länger bei 200 Grad eine Härte wo ich eine Bierflasche mit der Schneide ca. 0,5-1mm ritzen kann,und ich frage mich wie man bei höher Legierten Stählen auf 57-59 HRc kommt wenn die Anlasstemperatur niedriger ist.
 
Da der Leo nicht bricht und der Manganstahl nur nach extremer Biegung,habe ich eben noch Feile als Druckstahl noch dazugenommen.
Was soll das sein, ein "Druckstahl"?
Bei einem Bogen zählen nicht wie bei einer feinen Schneide die mikroskopischen Eigenschaften und makroskopisch gesehen ist dein Damast mit 352 Lagen quasi homogen.
Ich habe eben das Problem,das er gebogen bleibt,und nicht genügend Federeigenschaften hat.
Was sollen "Federeigenschaften" sein?
Du belastest deinen Stahl einfach über die Streckgrenze hinaus und er beginnt zu fließen. (=plastische Verformung)
1. Setz die Streckgrenze hoch oder
2. Reduziere das Biege-Widerstandsmoment deines Bogens.

Wenn dir das zu theoretisch ist:
ad 1. Ein Stahlblech wird bei gleicher Verformung weiter zurückfedern als eine ungebackene Pizza.
ad 2. Einen Hobelspan kann man besser aufrollen als einen Zahnstocher. Auch wenn es das gleiche Holz ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Bogen gebogen bleibt ("Stringfollow"), dann hat eben einer der Stähle in seiner Eigenschaft versagt, entweder der druck- oder der zugfeste. Ooooder: Du hast den Bogen einfach zu kurz, schmal und/oder dick konstruiert. Welches Design ist es denn nun?
Ich kenn mich mit Stahl nicht besonders gut aus, aber gibt es bei dem Material tatsächlich solche signifikanten Unterschiede wie bei Holz (z.B. Hickory im Vergleich zu Walnuss)? Kann ich mir grad nicht vorstellen (belehrt mich eines Besseren).
 
Bisher habe ich immer nur gelesen,das der Kohlenstoff abwandert,also müßte der Nickel und der Mangan dableiben wo er ist ,sonst hätte man ja auch keinen Kontrast.
Das würde Bedeuten,das es Zähe und Harte Schichten im Verbund gibt, wie es im Holz auch ist.
Oder wie ich schon schrieb,Außen einen Zähen wie bei Holz der Splint,und Innen einen Harten wie Kernholz,was man bei einen Eibenbogen machen würde.Diese Kombination wüde ich als nächstes machen,egal wie dieser Versuch jetzt ausgeht.
Wenn der Bogen versagt lege ich in den Damast einen Schneidstahl ein,dann hat er 704+1 Lagen und die Klingen werde ich im Forum Verschenken in der Reihenfolge wie die Interressen reinkommen.
Ich hoffe ihr wünscht mir deshalb kein Scheitern.

Gruß Maik
 
Wenn der Bogen versagt lege ich in den Damast einen Schneidstahl ein,dann hat er 704+1 Lagen und die Klingen werde ich im Forum Verschenken in der Reihenfolge wie die Interressen reinkommen.
Ich hoffe ihr wünscht mir deshalb kein Scheitern.

Gruß Maik

Ich meld schonmal Interesse an. Trotzdem möchte ich lieber den Bogen sehen. Und, wie gesagt, am besten in action.

Thorsten
 
Ich dachte immer, ich wäre der Einzige, der gelegentlich verrückte Einfälle hat.
Vor vielen Jahren hatte ich mal die Idee, für mich einen leistungsstarken Bogen zu bauen und habe damals das Material für die Wurfarme verwendet, von dem ich am meisten verstand-also Stahl. Wegen der beschränkten Möglichkeiten beim Härten mußte ich zwei Wurfarme schmieden, die in der Mitte in einem Holzgriff fixiert wurden. Ich verwendete Federstahl, härtete die Wurfarme, ließ sie auf grau-grün (schwer zu beschreiben- entspricht etwa 400 Grad) an und montierte das Ganze. Das Zuggewicht kam auf 90 lb und ich war stolz wie ein Spanier.
Der Bogen existiert auch noch und man könnte mit ihm schießen.
Ich verwende ihn aber nicht mehr, weil er in Relation zum Zuggewicht zuwenig Leistung bringt.
Das hat konstruktive Ursachen, die man verbessern könnte und durch das Material bedingte Ursachen, die man nicht ändern kann.
Wenn man Stahl als Bogenmaterial verwendet, muß man mehr noch als bei Holz auf die Konstruktion achten. Hier ist unbedingt auf das Gesetz zu achten, daß bei gleicher Breite ein doppelt so dickes Material die achtfache Biegesteifigkeit hat, während ein doppelt so breites bei gleicher Dicke eben nur doppelt so stark ist. Ein doppelt so dickes Material wird aber auf der Vorderseite ungleich mehr auf Zug und auf der Rückseite auf Druck beansprucht, als ein halb so dickes. Hier besteht also die große Gefahr, daß bei einem dicken Stück die Elastizitätsgrenze überschritten wird und eine plastische Verformung oder eben der Bruch eintritt. Die Bruchfestigkeit ist bei gehärteten Stählen nicht sehr viel höher, als die Elastizitätsgrenze. Deshalb hat es mich schon etwas gegraust, als ich las, daß sich Deine Wurfarme verformen. Das kann daran liegen, daß die Wurfarme nicht wirklich gehärtet sind- das wäre der ungefährlichere Fall- oder daß Du schon über die Elastizitätsgrenze des gehärteten Materials hinausgegangen bist- das würde bedeuten, daß die Arme kurz vor dem Bruch stehen.
Das wäre ein höchst gefährlicher Zustand, vor dem ich nur dringend warnen kann.
Wenn Du das Projekt unbedingt durchführen willst und mit dem Bogen wirklich schießen willst, solltest Du unbedingt folgende Punkte beachten:
1. Die Wurfarme müssen so breit wie möglich und so dünn wie möglich sein, damit die Oberflächen möglichst nahe bei der ruhenden Faser liegen. Deine Bogenfreunde können Dir das sicher erklären.
2. Die Wärmebehandlung muß perfekt sein. Ohne das volle Programm- Normalisieren, Einformen, gleichmäßig härten-keinesfalls in Wasser- gehst Du ein nicht zu verantwortendes Unfallrisiko ein.
3. Die Oberfläche darf keine Querkerben haben. Kerbspitzen schwächen das Material in erheblichstem Maße. Deshalb wäre auch von einer tiefen Ätzung dringend abzuraten.
4. Sorgfältiges Anlassen bei mindestens 400 Grad.
5. Mich würde es etwas beruhigen, wenn Du wenigstens die Vorderseite des Bogens mit durchsichtiger Glasfiber abdecken würdest, auch wenn das den Flug von Splittern und scharfen Stahlteilen nur geringfügig beeinflussen würde.
Was leistungsmäßig gegen die Bogenkonstruktion mit Stahl spricht, ist das hohe Gewicht der Wurfarme selbst. Die Kraft, die benötigt wird, die Wurfarme zu bewegen, geht für den Pfeilflug verloren. Mein 90 lb-Bogen hatte eine Schußleistung wie ein Bogen von 60 lb. Hinzu kommt, daß die schweren Wurfarme beim Abschuß einen unangenehmen Ruck im Haltearm verursachen.
Fazit: Machbar, aber nicht ungefährlich und leistungsmäßig nicht zu empfehlen.
MfG U. Gerfin
4. Anlassen bei
 
Auch Interesse!
Allerdings bin ich echt gespannt was das fürn Bogen wird. Ich bin mal zuversichtlich. Aber wenns nichts werden sollte, kannst du mir ja eine Klinge schicken :D
Viel Erfolg.
Sebastian
P.S.: Hast du vor, den zu schießen, oder wolltest du sowas nur einfach mal gemacht haben?
 
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Also: Ich Ätze in Ostfriesenmischung,da gibt es keine Tiefenätzung,und der Kontrast ist Hervorragent auch wenn man hinterher mit einem Küchenschleiffschwamm rüber geht.
Das mit den Bogenkonstruktion scheint sich dann laut Ulrich wie bei einem Holzbogen zu verhalten.
Ich weiß noch nicht ob ich einen leichten Recurve oder ihn Gerade mache.
Ulrich meintest du mit den 400 Grad Anlasstemperatur das der Zähe Stahl elastischer wird,oder was bewirkt diese hohe Temperatur im Gefüge.
Mein Bruder hat mahl eine Armbrust mit einer längs aufgeschnittenen Trabantfeder gemacht,aber der Bogen war zu unflexibel und hat die Kraft nicht umgesetzt.
Eigentlich wolte ich für die einen Bogen machen,aber es ist eben nichts für ein Bogentunier.
Ich hoffe ich bekomme einen neuen Treibriemen hin dann geht es Montag weiter.

Gruß Maik
Ps. Montag in 10 Tagen beginnt die Wendland Trilogie=Qerfeldeinrennen.
 
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Morgen
Da seit gestern keiner Konstruktive Vorschläge gemacht hat,und ich wieder einen Neuen Treibriemen habe,werde ich in ca. 1er Stunde mit den Wurfarmen beginnen.
Der Barren ist 300 x 45 x 25 mm,ob ich dann noch das Griffstück daraus erhalte weiß ich noch nicht.
Bevor ich Anfange schaue ich noch mahl rein.

Gruß Maik
 
Habe in der Zwischenzeit einen Banddamast daraus gemacht.
88 cm x 3 cm x 0,8 cm ,wenn bis Nach dem Kaffe keine Vorschläge kommen,mache ich so weiter wie ich es mir denke.

Guß Maik

Lieber einen offenen Damast als ein offenes Bein
 
Hallo,

Interessantes Tread:super:, ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, in Sachen Bogenbau, überlege ich ob es denn rein von der Konstruktion her nicht möglich wäre, anstatt von 2 Wurfarmen, mehrere
hintereinander zu bündeln, um vom Vorteil der geringen Querschnitte zu profitieren, und gleichzeitig die Materialbelastungen in Grenzen zu halten.
Die Optik wird wohl neben dem Gewicht das Hauptproblem darstellen?

unsel
 
Du meinst wahrscheinlich den Penobscot-Bogen. Auf den Rücken des "richtigen" Bogens kommt kommt ein kleinerer. Tolles und interessantes Design, aber es steht überhaupt nicht zur Debatte, wenn man auf Leistungsfähigkeit des Bogens aus ist.
 
@graph zahl: ich denke, dass unsel eher darauf aus wollte, ein Blattfederpaket zu schnüren. Und somit schliesst sich der Kreis wieder in die von mir angedachte Richtung eines Mehrlagenstahls zur Verbindung der Einzelfedern des Pakets, um möglichst gut die Eigenschaften der Feder steuern zu können - problematisch ist hier natürlich, dass man so nur eine gemeinsame Wärmebehandlung aller verwendeten Stähle durchführen kann und nicht gezielt jeden Stahl passend behandeln kann.

Um auf Damast im Stahlbogenbau zurückzukommen: Ich denke ja, wenn man sich einen Damaststahl mit möglichst gut bekannten, und für den gedachten Zweck angemessenen Eigenschaften "als Monostahl denkt" und damit (rein zwecks Optik) die Aussenlagen aufbaut, so ist man dem Ziel des Damastbogens doch schon sehr nahe. Nur würde ich gerade bei einem Stahlbogen darauf achten wollen, das Bruchverhalten (im Falle eines Bruches) so haben zu wollen, dass der Bogen "kontrolliert" bricht bzw. eher verbiegt, also z.B. Einzellagen zuerst brechen, und man es durch die einsetzende plastische Verformung einfach merkt, bevor einem der komplett abgebrochene Wurfarm an den Kopf oder schlimmer noch an den eines Unbeteiligten fliegt. Und in diesen ganzen Überlegungen kommt auch zum Ausdruck, warum ich nicht glaube, dass gerade ein hochlagiger Damast für den Bogenbau per se vorteilhafte Eigenschaften besitzt.

Zur Verwendung von Stahl im Bogenbau allgemein: Mein (zugegebenermassen begrenztes) Verständnis vom Bogenbau sagt mir, dass es leistungsmäßig von Vorteil ist, wenn immer möglich das Material mit der geringstmöglichen Dichte zu verwenden, welches die Elastizitäts- und Festigkeitsvorgaben der Konstruktion erfüllt, weshalb es für mich nicht überraschend ist, dass man (im Vergleich zu den meisten anderen verwendbaren Materialien doch sehr dichten) Stahl wohl nur dann regelmäßig im Aufbau von Wurfarmen verwendet hat, wo es auf Kompaktheit der Konstruktion bei vorgegebenem hohem Leistungsbedarf ankam - also eher bei Armbrüsten und weniger bei Bögen.

Aber ich lasse mich mal überraschen. Neues schafft man nur, wenn man ausgetretene Pfade verlässt und sich neue Wege sucht. Und warum nicht auch mal Damast probieren, SOFERN man sich über dessen Eigenschaften sicher ist - trotz vielfach geäusserter Bedenken (auch meinerseits).

-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde versuchen ihn so dünn und breit wie möglich zu machen.
Ich habe mahl bei Sportbögen gekuckt,aber die sind alle im aufgespanntem Zustand.
Ich wüste nur gerne ob es besser ist,die Wurfarme zu den Nocken zu verjüngen,oderin einer Stärke durch zu ziehen.
Ich bin auch nicht abgeneigt ihn mit Glasfaser auf beiden seiten zu beziehen,habe aber keine anleitung dafür.
Ich habe auch schon einen 45 lbs Bogen zerbrochen,weil im Bogen sich die Glasfaser nach innen Abgelöst hat,obwohl ich ihn nur Quer in Hüfthöhe ausgezogen habe.Der Bogenverkäufer wollte ihn Einschicken aber ich muß wohl da erst mahl Nachharken.
Mit der Beschichtung ist der Bogen auch gleich gegen den Sabber geschützt.

Gruß Maik
 
Ja ich meinte es so, wie von ZiLi beschrieben, eben ein Blattfederpaket,
halt nicht so viele hintereinander.
Ausserdem fällt mir ein, nebenbei bemerkt, dass mein Uraltfederhammer,
welcher sehr schnell schlägt, zwischen den einzelnen Blattfedern sich zu den Enden hin verjüngende, Holzeinlagen hat.
Diese sind mit den Blattfedern gebunden.
Eine intressante Kombination wie ich finde über deren Sinn ich mir noch nicht so richtig im klaren bin.
Ein Bild dieses Hammers ist Irrtümmlicherweise in dem Tread
Muskelkaftbetriebener Zuschläger zu sehen.

Ich möchte dieses Detail, hier nur nebenbei erwähnen, weil es evtl. ein
sinnvoller Gedanken sein könnte in der Kombination von verschiedenen Materialien im Bogenbau.

Grüsse unsel
 
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