Der Bau meiner Gasesse

Die Saftflasche mit Klebeband dient ja nur als Form, die mit Silikonspray eingesprüht wird. Nachher wird sie ja wieder rausgezogen und es bleibt nur der bis 1750° resistente Feuerfestbeton zurück...
Die Lieferung wird Anfang nächste Woche versandt und da ich noch Ferien habe, wenn er ankommt, gibts die Bilder spätestens in 9 Tagen!
 
Danke für den Thread :super:

mir hat der einiges gebracht, da ich auch am basteln bin (Beton trocknet gerade :hmpf:)

Eine Frage hab ich mal, klar Schutzgasdüse etc. Red und T-STücke alles kein Thema das ist soweit klar, was aber bringt die Red.-Muffe vor dem Austritt? (die von 3/4" auf 1" mein ich!).
Ich denke ihr wollt damit einfach die Flamme vergrößern die Austrittgeschwindigkeit reduzieren (damit die Flamme nicht abreisst etc. richtig?).
Ist da das innenliegende 1"Gewinde im Übergang nicht Kontraproduktiv, weil es unerwünschte Verwirbellungen schafft?
Und wäre eine längere Strecke zum beruhigen nicht wünschenswert?
Hat schon mal wer in diese Richtung gebastelt und Erfahrungswerte?

Gibt es ein bewährtes verhälltnis Gas/Luft!

Tschau Torsten
 
Hallo. Auch mir bringt der Thread sehr viel :super:

Das Gewinde in der "Maximier-Muffe" habe ich mit einem Korundschleifstein herausgeschliffen. Dadurch entstehen also keine Geräusche.
Die Brennerrohrvergrößerung ist unbedingt notwendig. Ich habe mal den Brenner interessehalber ohne die "Maximiermuffe" betrieben, aber das war nicht möglich. Die Flamme war sehr sehr unruhig und ist regelmäßig von alleine ausgegangen.
Gerade weil der Übergang so krass ist gieße ich ja eine Flare aus Feuerfestbeton, damit ich Gas sparen kann.
 
Hallo zusammen.

Ich folge den Thread mit Interesse, habe aber eine Frage.

Mir ist nicht klar, was eine Flare ist. Ist sie einfach ein Kegel im Beton, der den Übergangsstück 3/4'' --> 1'' ersetzt?

Wie in diesem Bild?


Danke
Boiler
 
Ein "Flare" ist hier bei einer Esse *im Prinzip* nichts anderes, als ein Spoiler - oder Dämpfungs-, Übergangs- oder Führungskegel um mal ein angenähertes, deutsches Wort dafür zu benutzen.

Nur dass er eben für den Zweck in der Esse/Düse kegelig ist, man könnte den Gas-/Flammenaustritt in den Brennraum bestimmt noch weiter optimieren, wenn man diesen festen Flare noch etwas ausermittig im Brennraum einpasst, so dass die Flamme direkt vom Gasaustritt in eine rotierende Bewegung gezwungen wird -> Strömungsoptimierter schräger Kegelschnitt, mit möglichst runden Übergängen.

Damit wird eine laminare (= glatte, unverwirbelte) Strömung sichergestellt, wäre die Strömung ohne diesen Spoiler turbulent, reist die Flamme ab, was das schon mehrfach beschriebene "Stottern" oder unruhige Brennen der Flamme ist. Ohne diesen Übergangskegel würde der Gasstrom an den relativ scharfen Ausgangsquerschnitten abrupt abreissen, so dass auf Dauer eine oszilierende Gassäule entsteht.

Ich hoffe, das war nicht zu kompliziert oder umständlich :irre:

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich machen, klar.

Ich sollte eigentlich nächste Woche fertig werden, vom ersten Schmieden werd ich dann was rein stellen.
 
Super

denn gerade von den Dachdeckerbrennern hab ich welche rumliegen die ich nicht mehr brauche.

Tschau Torsten
 
Bilder

So, wie versprochen hier die Bilder:
esse_1.jpg

esse_2.jpg

esse_3.jpg

esse_5.jpg

esse_6.jpg

esse_7.jpg

esse_8.jpg


Wenn die 4 Lagen Isolierung nicht ausreichen, um die Esse in 5 Minuten :teuflisch auf 1400°C zu bringen, dann weiß ich auch nicht mehr :cool:

Morgen geht es weiter, dann wird die Flare erst fein geschliffen, danach getestet und dann wird die Esse ausbetoniert, sodass am Freitag der erste Test gemacht werden kann :hehe:
 
Ich habe gerade schon mal die Esse angefeuert. Bei 1,8 bar komme ich auf Schätzungsweise 1100-1200°C. Bei 2,8 bar auf Schweißhitze. Jedoch habe ich ein Problem. Ich kann den Brenner nicht bei unter 1,1 bar benutzen, denn darunter fängt die Flamme an zu pulsieren (im ca. 3 Sekunden Takt) und danach schlägt die Flamme zur Düse zurück.

Was habt ihr für Ideen, um dieses Problem zu beseitigen?
 
Der Gasdruck erscheint mir sehr hoch, ich schweiße mit 1,2 nach einiger Zeit im Betrieb auch darunter.

Tips kann ich dir leider keine Geben, aber im Beitrag, den ich oben verlikt habe, wurde mir mal geraten, die Länge der Düse zu variieren.
 
Hallo Lazedress

Welchen Düsendurchmesser hast Du denn?

Deine Flare erschien mir außerdem schon gestern zu lang, zu weit und zu stark konisch.
Ach ja: und Dein Mischrohr ist möglicherweise auch etwas zu kurz. Lass das aber erstmal so.

Du solltest für Schweißhitze nicht mehr als etwa 1 bis 1,5 bar benötigen. Ich glaube, Romans Esse kann das sogar bei noch weniger Druck und einer 0,6 mm Düse (allerdings mit Heißluftgebläse).

Achtung: Wenn Du MAG Schweißdüsen verwendest: Der Nenndurchmesser entspricht nicht der Bohrung! Eine 0,8er Düse ist z.B. mit 1 mm Gebohrt.
 
1. Düsendurchmesser?
2. Luftzufuhr?
3. Wenn das gute stüch ausbetoniert ist wovon ich ausgehe, dann dauert es gut 2-3h volle pulle bis die Keramik voll durchgebrannt ist dannach wirds dann schnell anders mit der Temperatur
 
Hallo, danke für die Hilfe :super: !

Der Düsendurchmesser ist eine 0,8er Düse (wie schon gesagt aber 1mm). Als Luftzufuhr habe ich eine 1" Öffnung und etwa 20 7mm Löcher.
Die Esse ist ausbetoniert, aber höchstens 30 min gelaufen. Verändert sich die Isolierung zum Besseren nach den besagten 2-3 Stunden?
Morgen wird sie bestimmt länger laufen :D .

EDIT: Habe ich ganz vergessen: Das Brennerrohr ist 20cm lang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bei meiner Esse unten einen Gewindeflansch für den Ständer.
Und da ist selbst nach mehrmaligem Schmieden noch Wasser, das sich in der Isolierung gesammelt hatte, rausgelaufen.
Richtig Temperatur hatte der Ofen erst nach Wochen.
 
Danke für die Hinweise, denn offensichtlich mache ich seit Jahren etliches falsch:

Mein Flare, 9° und auf der Drehbank einfach aus dem Stahlrohr "rausgedreht", das auch den Brenner aufnimmt (40 x 5 Hydraulikrohr aus Baustahl) hält seit etwa 4 Jahren mindestens zweimal wöchentlichen Schmiede-und (heftigen) Feuerschweißbetrieb unbeschadet aus. Nix Feuerfestmörtel.

Mein Ofen, aus einer alten 11-Kilo-Propanflasche, hat nur 2 Lagen Keramikfasermatte und etwa 7 mm Mörtel und heizt wie bekloppt. Dafür habe ich einen riesigen Brennraum mit viel Platz für große Werkstücke.

Mein Brenner, zugegebenermaßen mit 1 mm Düse, brennt ab 0,2 bar ohne 'rumzustottern, darunter aber auch, mit etwas Stottern, tadellos. Bei 0,5 bar wird die Temperatur nach etwa 30 Minuten für normalen Schmiedebetrieb kleinerer oder dünnerer Stücke schon deutlich zu hoch. Bei 1 bar kann ich Damastpakete bis 5 Kilo ohne Probleme schweißen. Kleinere Pakete gehen schon ab 0,5 bar. Allerdings ist der nicht aus Wasserrohren.

Ist ein wenig wie bei der Hummel. Aerodynamisch betrachtet kann sie nicht fliegen. Da die Hummel das aber nicht weiß, fliegt sie trotzdem. :haemisch:

Im Ernst jetzt. Meiner Ansicht und vor Allem meiner Erfahrung nach ist die Theorie mit der dicken Isolierung und dem kleinen Brennraum grundfalsch. Die Gasessen funktionieren zu einem sehr hohen Teil nach dem Infrarot-Prinzip. Die Isolierung wird aufgeheizt und strahlt auf die Werkstücke. Daher: größere Fläche = höhere Strahlungsenergie. Gesehen habe ich das schon vor Jahren, als ich erstaunt feststellen musste, dass mit gleichem Gasdruck und gleichem Brenner die Werkstücke in dem größeren Ofen viel schneller warm wurden und auch viel größere Stücke erwärmt werden konnten.

Achim
 
Meine Erfahrung mit Gasessen

Beim Asperger Hammer In habe ich gut 2 Std. mit Romans Gasesse gearbeitet - und war so begeistert von dem Teil, dass ich mich sofort an die Arbeit machte, und so ein Teil aus einer 5kg Propflasche gebastelt habe.( 2 Lagen Keramikwolle aus dem Raku-Ofenbau und ca. 10 mm feuerfester Zement. Brenner: 0,6 Stromdüse ,geknicktes 1 Zoll Rohr mit aufgeflanschtem Heissluftgebläse)
Nach einer Woche Aushärtezeit: erster Probelauf - erster Eindruck: das Teil macht einen Höllenkrach - und eine Höllenhitze ( bei 0,8 bar ...mein Regler lässt sich leider nicht weiter herunterregeln - ich vermute dass das auch bei 0,5 bar noch gut funktioniert ) innerhalb 5 min hatte ein 15-er Quadratstab auf ca. 10 cm Länge Schmiedetemperatur :steirer: Danach habe ich die Esse noch 15 min weiterlaufen lassen bis alles schön geglüht hat.
Am nächsten Tag habe ich einige Pakete vorbereitet- Esse angefeuert und losgelegt. Schweißen war nach ca. 10 min problemlos möglich.
Nach dem 3. Paket bemerkte ich wie sich auf der eingelegten Schamotteplatte ein honigartiger Belag bildete, den ich anfänglich auf geschmolzenes Borax zurückführte, aber beim genaueren Hinsehen sich dann als geschmolzener Feuerzement herausstellte. Der Zement hatte sich offensichtlich durch das Borax im Bereich der größten Hitze glasartig verflüssigt und ist dann ganz langsam heruntergelaufen.
Nach ca. 1 Stunde Betrieb musste ich den Brenner abstellen da sich schon 1/4 der Ausmauerung in Glas verwandelt hatte.

Ich schätze mal, dass ich bei der Ausmauerung das falsche Material erwischt habe - wer weiß was besseres ?? :ahaa:

Gruß Chris
 
Der Feuerfestzement dürfte, sofern er temperaturbeständig genug ist, nicht das Problem sein. Das Borax kommt da ja eigentlich nicht dran. Der Schamott auf dem Boden hingegen löst sich relativ flott auf, wenn reichlich Borax draufkommt. Ich hab dafür "Opfersteine" im Ofen, die ich einfach 'rausschmeisse, wenn sie halb durchgebruzzelt sind. Dauert aber zumindest Wochen bis das soweit ist. Für das Borax habe ich mir einen Kratzer mit langer Handhabe geschmiedet, damit schrappe ich das heiße, zähe Schamott/Borax-Gemisch einfach hin und wieder aus dem Ofen. Hab's auch mit hitzefestem Stahl auf dem Boden versucht. Der ist leider bei einer längeren Pause ohne Damastpaket weggeschmolzen. War wohl etwas zu viel Druck auf der Leitung.... und 'ne ziemliche Schweinerei, die Kacke aus der Isolierung zu bekommen.

Achim
 
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