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Mindtrip

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wer nun weiter über das thema des designs hier schreiben möchte - mache bitte einen neuen beitrag auf - von mir aus in meinem unterforum- ich werde da dann auch nichts löschen oder editieren, dazu habe ich einfach keine lust.
ich werde dazu aber keine stellung mehr nehmen, da ich mich in keinster weise "schuldig" fühle und alles weitere dann eher als "dem glaube ich nicht" sehe. sorry, das kann ich mir sparen..

Da nehme ich dich doch beim Wort weil es gerade passt,
Nachbauten machst du ja keine: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=100886

--- edit ---

Verkaufsangebot wurde auf Wunsch des OP gelöscht.
Damit man den thread versteht, hänge ich screenshots an.

Pitter
 
Last edited by a moderator:
Ich habe ehrlich gesagt beim ersten Anblick des African Hunter im MM nicht an ein Bark River Bravo 1 gedacht. Genauso wenig habe ich beim Anblick des Pohl Force Charlie one an das Chris Reeve Professional Soldier gedacht. Ob das jetzt an mir liegt?

Ich finde den Griff des African Hunters eher Schanz typisch und er zeichnet sich durch seine Kanten deutlich vom eher gerundeten Griff des Bark River Bravo 1 ab.

Der Esee 3 Nachbau ist natürlich so eine Sache. Der Herr Schanz hat ja, für den Adventskalender glaube ich, schonmal in Absprache mit Pohl Force ein Alpha nachgebaut. Wenn das abgesprochen wurde, ist das meiner Meinung nach nichts verwerfliches. Und da der Hersteller(ESEE) das Modell nicht mit einer Stainless Klinge anbietet auch irgendwie nachvollziehbar. Wenn die Absprache stimmt, was in dem Verkaufspost ja nicht erwähnt wurde. Falls keine solche Absprache stattgefunden hat, hat das ganze für mich einen grenzwertigen Beigeschmack.

Wie sieht es eigentlich mit dem WSK aus? Die Ähnlichkeit zum Tom Brown Trakker ist ja kaum zu leugnen. Ist das so etwas wie eine Ko-Produktion zwischen Schanz und TOPS?(Falls OT bitte um Nachsicht)
 
Hallo,

zuerst zum African Hunter, ich sehe da keine großartige Ähnlichkeit zum Bravo bzw. genau so viel wie zum Viper....

Jetzt aber zum "Nachbau". Ich finde gar nichts verwerfliches darin, wenn man sich von einem Messermacher ein modifiziertes Serienmesser bauen läßt. Meistens möchte man ja irgendwas anders als beim Original, sonst könnte man sich ja das, meist billigere, kaufen. Ich denke mal das die Messermacher öfter mit Wünchen wie: "ich hätte gerne ein Messer ähnlich dem xxxxx, aber mit breiterer/längerer Klinge aus dem oder dem Stahl und der Griff sollte anders als beim Original..." Wer, wenn nicht ein Messermacher sollte denn dann solche Wünsche erfüllen?

Mein erstes Custom hatte übrigens eine ähnliche Geschichte ;)

Gruß,
Erwin
 
...seeeehr ermüdend! :irre:

....das Essseeeee ist ja nach einem Kundenwunsch entstanden!!! Ich habe diverse Messer nachgebaut (mehr oder weniger ähnlich als das Original) nachdem ich den jeweiligen "Macher" gefragt habe alle sind von Jürgen wärmabehandelt worden manche angeschliffen da kam nie eine Frage bezgl. hey du hast da was abgekupfert! Warum auch jeder so wie er mag wenn er fragt und sich nicht dran bereichert oder es als seinen Entwurf verkauft!
 
@outdoorforest: Ja liegt an Dir.

Dass das Charlie das Prof.Soldier zum Vorbild hat, ist offensichtlich. Der Charme in dem Fall ist allerdings, dass weder Dietmar Pohl noch OA daraus einen Hehl gemacht haben.

Zu der Afrika/Bark River Nummer kann man sagen, dass der "Designer" - und das war nicht Jürgen Schanz - offenbar einen ganzen Sack Bark River eingekauft hat, bevor er sich an sein Design machte. "Offenbar", weil er die nämlich kurz hinterher auf **** verkauft hat.

PF Alpha: Soweit *ich* weiss, gabs da Gespräche, ack. Hinterher.

Und wer hier schon ein bisschen länger dabei ist, kann sich auch an den thread zum Thema "Blackwood" erinnern.

Soweit nichts neues.

Jetzt aber zum "Nachbau". Ich finde gar nichts verwerfliches darin, wenn man sich von einem Messermacher ein modifiziertes Serienmesser bauen läßt.

Sehen wohl die meisten genauso. Bis auf den Gesetzgeber, der sieht das so wie ich. Und wem die Supidupinternetwelt, in der sich jeder frei Schnauze überall bedient noch nicht vollkommen das Gehirn gewaschen hat *und* wer sein Geld dadurch verdient, dass er mit eigener Kreativität sein Geld verdient ... der sieht sieht da sehr wohl verwerfliches darin. Insbesondere dann, wenn mit fremden Kapital (und Kreativität *ist* Kapital für ein Unternehmen) noch Geld verdient wird.

Klar, werden viele nicht begreifen wollen oder können. Ich kann auch nichts daran ändern, dass threads wie dieser auch Werbung sind. Und ich kann auch nichts daran ändern, dass die chinesischen Kopierer auf ibäh einen dankbaren Markt finden. Mei, es macht halt jeder, was er kann. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nichts abschreiben muss, auch wenns mehr Mühe macht.

Pitter
 
Ich bin jedenfalls froh, dass ich nichts abschreiben muss, auch wenns mehr Mühe macht.

Ein Text ist aber auch etwas komplexer als ein Messer.;)
Die Griffmaße sind fast identisch da wir alle sehr ähnliche Hände haben und bei den Klingen haben wir inzwischen sehr oft das magisches Maß von 11.9cm . Ich mache bei jedem Messer mehrere Entwürfe bis ich einen verwende. Wenn das jeder Messermacher so macht frage ich mich wieviel tausende Entwürfe es gibt und wieviele davon durch Zufall sich sehr ähnlich sind. Die Plagiatsvorwürfe beschränken sich ja oft nicht nur auf 1:1 Kopien sondern auf Ähnlichkeiten.
Da kann doch wirklich jeder jeden anpissen :rolleyes:
 
Form follows function, die Grenzen setzt die Ergonomie und die Schneideigenschaft eines Messers.
Deshalb war alles an brauchbaren Grifformen und Schneidengeometrien für diverse Einsatzzwecke schon mal da.
Mein letztes Fixed ist ein Klon aus Busse, RAT, Schanz und CR
mein letzter Folder ist ein Klon aus Sebenza, Lochsa, Strider PT und SG1

wenn man es unbedingt so sehen will

oder sind es doch meine eigenen Entwürfe???? Ich sehe es schon so.

Eine meiner ersten Macheten hatte einen Busse Ergo-Griff, das Ding ist aber von 1989....

Eine Art Professional Soldier Klon habe ich mal aus 100Cr6 gemacht, das war 1990.

Die Hand gibt die Grundform vor, wenn es an Schneide und Spitze schneiden soll, und dabei praktisch brauchbar sein soll, gab es so etwas Ähnliches schon mal.

Beruhigt euch wieder :super:
 
Hallo zusammen

Was Heiko Häß sagt, bringt die Sache inhaltlich ziemlich gut auf den Punkt!

Es wird hier zwar mit viel Herzblut lauthals über „Design-Fragen“ und „Kreativität“ diskutiert, aber im strengen Sinne „juristisch“ ist das alles ziemlich irrelevant. Design ist dann geschützt, wenn es als Geschmacksmuster bekanntgeben oder angemeldet ist. Basta! Und nix anderes. Alles andere ist ein belangloses Bauchgefühl.

Und mein Eindruck ist: 99 Prozent der „Designs“, die etwa hier im Forum in der Galerie stehen, wären wahrscheinlich gar nicht schutz-fähig. Da braucht es schon Entwürfe, wie etwa die von Gunther Löbach mit Scorpio-Design (!), die auch die nötige „Eigenart“ (so steht es im Gesetz) haben.

Aber ne Drop-Point-Klinge an einen Büffelhorngriff zu montieren, wie viel Design-Schutz solls denn dafür noch geben? Für jedes Pin-Nägelchen auf dem Griff ein extra Schutzrecht?

Der Gestaltungsspielraum für Messer ist einfach nun mal funktional und – auch - legal begrenzt. Auch die Varianz der sinnvollen Klingenformen ist nun mal ausgelotet, ne Bowie-Klinge ist ne Bowie-Klinge und ne Drop-Point ne Drop-Point. Und so weiter bei den Griffmaterialien und den Verschluss-Systemen bei Foldern. Und jeder Folder hat mittlerweile einen Clip.

Um es mal klar zu sagen: Als Messer-Freak bin ich sehr froh, dass auf diesem Gebiet sehr wenig wirklich geschützt ist! Stellt Euch vor, jeder, der hier ein Messer machen, zeigen und anbieten will, müsste vorher erst mal zu seinem Patent- und Geschmacksmusteranwalt laufen und monatelang prüfen lassen, ob’s nicht irgendwo ein behördlich registriertes „Vorgänger-Modell“ gibt.

Messer folgen nun mal – wie alle anderen Sachen auch – bestimmten Moden und Zeitströmungen. Und wenn ein bestimmtes Grund-Design und bestimmte Materialien (sei es Hirschhorn oder grellbuntes G10) eben im Augenblick en vogue sind, dann wird man sie in verschiedenen Variationen eben von mehreren Messermachern parallel finden. (Schlagendes Beispiel: Vor zehn Jahre beispielsweise kannte ich keine einzige 3-D-Klinge…)

So einfach ist das, denn Messer sind halt nun mal einfache Sachen. Ne Klinge und ein Griff. Manchmal noch ein bisschen Mechanik um eine Achse.

Also: Kocht die künstliche Erregung über Design-Diebstahl da mal schnell wieder runter.

Gruß,
Stefan

P.S. Wer sich's wirklich antun will: „Gesetz über den rechtlichen Schutz von Mustern und Modellen (Geschmacksmustergesetz)"
http://bundesrecht.juris.de/geschmmg_2004/BJNR039010004.html#BJNR039010004BJNG000100000
 
Last edited:
Es reichen also doch noch einfache Titel, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich finde es übrigens sehr inspirierend, wer sich hier so meldet. ;)


...Zu der Afrika/Bark River Nummer kann man sagen, dass der "Designer" - und das war nicht Jürgen Schanz - offenbar einen ganzen Sack Bark River eingekauft hat, bevor er sich an sein Design machte. "Offenbar", weil er die nämlich kurz hinterher auf **** verkauft hat. ...
So sieht´s aus. Und wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, wurde auch ein nicht mehr benötigtes Muster von Jürgen dort verkauft (?).


Ein Text ist aber auch etwas komplexer als ein Messer.;) ...
Sagen wir mal, Texte sind kaum mit Messern vergleichbar. Und hie wie da gibt´s sonne und sonne. Dass auch bei Texten mancher seine Probleme mit der Eigenständigkeit hat, können aktuell ja Dr. copy&paste von und zu G. und seine Vetter n bestätigen.


... Stellt Euch vor, jeder, der hier ein Messer machen, zeigen und anbieten will, müsste vorher erst mal zu seinem Patent- und Geschmacksmusteranwalt laufen und monatelang prüfen lassen, ob’s nicht irgendwo ein behördlich registriertes „Vorgänger-Modell“ gibt. ...
Erst bei dem letzten Punkt (anbieten) wird es doch überhaupt relevant - wer für sich ein Messer (nach)baut und hier zeigt, ist erstmal nicht betroffen. Steht in §40 des von dir verlinkten Gesetzes. Beim öffentlichen Zeigen beginnt natürlich irgendwann der fließende Übergang.


Das Ganze ist ja nicht zum ersten Mal Thema. Ich finde es schade, dass es das immer wieder ist und habe andererseits vollstes Verständnis, wenn Leute ihre Arbeit nicht irgendwo für umme nachgebaut sehen wollen. Und dabei geht es ja nicht um das leidige "jedes Messer hat ne Klinge und nen Griff" und ich denke, das weiß jeder der Diskutanten ganz genau. Mein Gerechtigkeitsgefühl sagt mir, dass man sich als Anleihennehmer, der nichtmal gefragt hat, nicht wundern soll, wenn Rechte auch mal durchgesetzt werden. Kleistsche Ausmaße wird es ja nicht gleich annehmen. ;)
Und dann gibt´s da ja noch das Sprichwort mit dem Glashaus.


Meine unmaßgebliche Ansicht, Gute N8
 
Last edited:
Moin
Das gezieltes Kopieren Unrecht ist brauchen wir nicht zu diskutieren , das dürfte jeder wissen.
Mich als Messermacher macht die ständige Diskussion aber nervös da man ganz schnell mal unschuldig Opfer einer Hexenjagd wird.
Ich habe vor einigen Jahren ein Messer entworfen das einem Messer von Kevin sehr ähnlich war. Ich kannte aber Kevins Messer wirklich nicht.
Mir wurde schon die Ähnlichkeit meines Vildmarks mit dem Barkriver vorgeworfen. Nur das mein Vildmark auf einem Entwurf von 2005 beruht bei dem ich den Griff abgeändert hatte. Hätte ich den Griff vom 2005er Modell übernommen hätten wir einen Bravo-Klon. Und wer war jetzt der erste? Wer hat von wem abgekupfert? Für mich ist es klar das es reiner Zufall war.
Ich habe gerade eine Klinge gemacht. Es sollte eine große Version des Falk werden.Um sie etwas windschnittiger ;) zu machen habe ich die spitze mit dem Rückenschliff etwas flacher gemacht.Und schon kann man sich eine Ähnlichkeit zu dem Entwurf eines Anderen einreden.
 

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hallo,

im bewußtsein, dass ich als amateur nicht davon leben muss messer zu entwerfen/bauen/verkaufen, möchte ich doch unter den messerenthusiasten die sache aus einem anderen blickwinkel betrachten.
kopieren (abgesehen sicherlich von den rein aus materialistischen gründen unlizensierten nachbauten aus z.b. dem reich der mitte) unter "kollegen" würde ich eher als kompliment verstehen.

marcus
 
Guten Morgen,
So, ich hab nun lange mitgelesen und kann nicht mehr....
Es ist grundsätzlich richtig das Thema in Sinne der Betroffenen Messermacher und oder Designer zur Sprache zubringen. Schließlich stecken die viel Arbeit, Zeit und Herzblut in ihren Stücke. Und bestreiten, wenn sie es denn hauptberuflich tun damit ihren Lebensunterhalt.
Was mir hier fehlt ,ist einfach der rote Faden in diesem Beitrag. Das gleicht hier eher einer Hexenjagd und liest sich teilweise so als würden da persönliche Differenzen ausgetragen?!.
Ich meine ich bin Käufer, kein Messermacher und ich schaue mir Messer hier an und dann entscheide ich, gefällt mir oder gefällt eben nicht. Ganz
ehrlich, mir fällt kaum ein Messer hier ein, das ich nicht irgendwo so ähnlich schonmal gesehen hab. Klar, ich hab hier Leute deren Messer ich mir bevorzugt anschaue, weil die eben ein Händchen in Sachen Materialauswahl und Verarbeitung haben...Aber wo ist das Messer wo man sagen kann, das hat nur der Eine Messermacher gemacht???
So und nun mal in die diversen Themenbeiträge des Forums geschaut, da wird das Mitglied Nordic-Knive fast an den Pranger gestellt weil er Design Entwürfe von Jürgen umsetzen lassen will und es jemanden stört das der Mann sich dann Messerdesigner nennen könnte, da gings gar nicht mehr um die Zeichnungen.
Auf der anderen Seite stellen viele Messermacher hier Ideenvorschläge rein und lassen uns, also die späteren Käufer, mit an der Entstehung teilhaben. Da wird immer rege mit disskutiert, siehe Schanz Minitool, WsK etc....da wird auch oft gesagt, "sieht aus wie..."," hab ich da schonmal gesehen", "kuck mal hier, könnte man doch auch so machen".
Aber stören tut sich niemand daran?
Ich hab mal bewusst Beiträge von und mit Jürgen zum Vergleich genommen, denn um Ihn scheints mir hier zu gehen.
Der fade Beigeschmack der Diskussion ist halt schade....
grüsse
Tino
 
...
Stellt Euch vor, jeder, der hier ein Messer machen, zeigen und anbieten will, müsste vorher erst mal zu seinem Patent- und Geschmacksmusteranwalt laufen und monatelang prüfen lassen, ob’s nicht irgendwo ein behördlich registriertes „Vorgänger-Modell“ gibt.
Das ist dann doch etwas weit hergeholt, um nicht zu sagen, ziemlich übertrieben und sachlich auch noch falsch.
Wie Headshrinker schrob, wird es erst dann relevant, wenn es ums Verkaufen, bzw. "in Verkehr bringen" geht, denn das Geschmacks- und Gebrauchsmuster ist in erster Linie dazu gedacht, die gewerblichen Verwertungsrechte für den Entwerfer/Inhaber abzusichern - es geht um Verkaufserlöse und und möglichen Gewinn, also um Kohle.

Ansonsten kann man genauso gut vorher mal in der Galerie, den Messermachern oder den Händlern nachsehen, um sich einen Überblick zu verschaffen, Du sagst, dass Du 99% der Entwürfe hier nicht für schutzfähig hältst - ich frage mich, wie Du darauf kommst. Bist Du beim DPMA, um das beurteilen zu können ? Die Schutzfähigkeit von Geschmacksmusteranträgen wird nach Einreichung/vor Erteilung nicht geprüft und einen Anwalt braucht man zu eigenen Recherche auch nicht. DPMA Publikationen sind öffentlich über Internet zugänglich.

Weiterhin gibt es "den kleinen Dienstweg", in dem man einfach den anspricht, den man für denjenigen hät, der ein bestimmtes Design zuerst oder schwerpunktmäßig hergestellt oder vorgezeigt hat. Man muss im Prinzip ja nichtmal fragen, wenn man nur für sich ein Messer baut, aber
es täte hier im Allgemeinen (im Forum) manchmal schon gut, wenn jemand von sich aus schreibt, "angelehnt an" oder "habe ich schon hier oder da gesehen, ich weis nicht mehr, ob von Meier, Müller oder Schulze...", weil eben zu viele Entwürfe Ähnlichkeiten haben.

Da bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, weder Hobbyist gegenüber Profi noch Hobbyist gegenüber Hobbyist - habe ich auch schon einige Beispiele im Forum gesehen.

Gruß Andreas
 
So und nun mal in die diversen Themenbeiträge des Forums geschaut, da wird das Mitglied Nordic-Knive fast an den Pranger gestellt weil er Design Entwürfe von Jürgen umsetzen lassen will und es jemanden stört das der Mann sich dann Messerdesigner nennen könnte, da gings gar nicht mehr um die Zeichnungen.

Nordic-Knive hätte es geschickter Formulieren sollen. Sein Messer ist im Endeffekt ein auf sich individualisiertes Messer. Er schrieb aber: Nachbau vom Esee 3 von Jürgen Schanz. Hätte er jetzt geschrieben: Handmade von Jürgen Schanz in Anlehnung des ESEE 3; ... inspriert durch das ESEE 3; hätte es nicht diesen Beigeschmack des Nachbaus.
 
...im Falle der Design Entwürfe gings nur um Konzept Zeichnungen die er von Jürgen umgesetzt haben wollte, da gabs keinen Rohling oder Prototyp etc. Lediglich Zeichnungen. Siehe Threat "Climber Zeichnungen"

Grüsse
Tino
 
Last edited:
Moin

Bißchen einfach, wie es sich hier manche machen.

Und natürlich kann man das Verfassen eines Textes (Doktorarbeit z.B.) mit dem "Entwurf" eines Messers vergleichen.

Es gibt nämlich nur vier Möglichkeiten etwas zu "Entwerfen".

Nummer 1 ist die simple Kopie mit Null kreativer Eigenleistung.
Also das augenschädigende Abschreiben vom Nachbarn, - oder die ESEE-Kopie in SB1

Nummer 2 ist das Abändern einer Vorlage, - entweder um die Vorlage unkenntlich zu machen oder um sie zu verbessern.

Also nett nen Wikipediaartikel umgestellt, die Links entfernt, anderes Schriftbild und den ersten Textblock komplett umformulieren, - damit der Prof/Lehrer das eben nicht schnell per Google rausfindet bzw. eine sauber strukturierte wissenschaftliche Arbeit aus den 60ern kopieren, aber alle Daten durch aktuelle Werte ersetzen.

Oder eben ein Bravo 1 kaufen und dann hier und da was ändern bis man die Vorlage nur noch erahnen kann.

Nummer 3 ist was für Auskenner;)
Da nimmt man eine Handvoll Vorlagen und mischt daraus was "neues"
Also fröhlich per copy/past aus drei Dutzend Arbeiten die eigene gepatchworked... hier und da einen selbstformulierten Bindesatz und fertig ist die Doktorarbeit.

Bei Messer z.B. das Black Field Undercover... bißchen Emerson, bißchen TOPS, bißchen Perrin und die Idee für die Scheide von Cold Steel... nu ja:rolleyes:

Oder ein positives Beispiel: Fassade eines repräsentativen Gebäudes.
Man nehme die klassische Kolossalordnung, kombiniert das mit einem "bürgerlichen" Baustoff, läßt die feudalistischen Säulen weg und pappt noch ein bißchen was aus dem antiken Formenschatz ran ... naja und um der Kirche nicht zu sehr auf die Füße zu treten auch noch ein bißchen was Neogotisches... reduziert es aber auf Pseudoneoromanisches und fertig ist das Rote Rathaus in Berlin:D

Nummer 4 ist die tatsächliche eigene Kreation ohne konkrete Vorlage.
Sozusagen die tatsächliche eigene Kopfgeburt. Alles selber entworfen, ausprobiert, formuliert, geändert, - viel Rotwein/Bier getrunken, - und noch einmal alles von vorne.

So ein "Werk" hat aber leider ein Problem, - nämlich denjenigen, der es erschafft und seinen beschränkten und vor allem durch bisherige Einflüsse geprägten Horizont.

Und so bleibt es nun einmal nicht aus, dass man bei einer konkreten Aufgabe zu einem Ergebnis kommt, dass jemand anders schon vor 8 Jahren präsentiert hat... dumm gelaufen.

Ich war selber sehr stolz auf meine Lösung für eine Messerscheide die hinter dem Gürtel zu tragen ist und sie gleichzeitig mit einem Lederriemen und Beiltaschenverschluss zu sichern.

Nachdem ich mich dann seinerzeit hier angemeldet hatte, musste ich feststellen, dass "meine" Lösung hier als "Boll-Scheide" bekannt ist:hmpf:

Ebenso die Semesterarbeit, an der ich drei Wochen mit sehr wenig Schlaf geackert hatte um dann von meinem Prof zu erfahren, dass die Arbeit zwar erstklassig recherchiert und auch die Schlußfolgerungen sauber sind, - nur leider hat das ein Spanischer Doktorand doch alles schon vor drei Jahren veröffentlicht:(
Und auch meine Versicherung, dass mein Spanischwortschatz maximal zum Kaffee-Bestellen ausreicht hat nix geholfen.

Zum Thema Messer hat Heiko das ja schon nett und kurz geschrieben.


So: eine dieser vier Vorgehensweisen liegt jedem "Werk" zugrunde.

Und jeder der ein "Schaffender" ist, weiß selber am besten wie er zum jeweiligen Ergebnis gekommen ist.

Wir sind ja hier beim Jürgen im Unterforum... und er weiß selber, wie der African Hunter "passiert" ist.

Ich würde mir in solchen Fällen klare Worte wünschen.
Und ich würde es mir wünschen, wenn gefragt wird...... spätestens dann, wenn es Dritten auffällt.

Zu sagen, ein Messer ist ne Klinge mit nem Griff dran ist banal und führt hier niemanden weiter.

Es gibt hunderte von völlig eigenständigen und unverwechselbaren Messerdesigns. Sowohl bei den Handgemachten als auch bei den Serienmessern.
Und diese Entwürfe sind unverwechselbar, - auch wenn die Klingen alle unter 12cm lang und unsere Hände sich sehr ähnlich sind:rolleyes:

Und wer sich dieser Designs oder eben nur Teilen davon bedient, der muss sich das dann auch sagen lassen.

Mich nervt das Rumgeeier und das "Rechtfertigen". Und genau da haben wir dann auch das "Geschmäkle" das hier und überall mitschwingt.

Bob Loveless hat mal auf die Frage, ob es ihn nicht stört, dass seine Entwürfe überall kopiert werden gesagt;- "nö, er empfände das als Kompliment.... und wer nen echtes Loveless möchte, der kommt ja dann doch zu ihm";)

Das ist aber die Meinung von Herrn Loveless und es würde hier zu deutlich weniger Getuschel und Getratsche führen, wenn mehr mit offenen Karten gespielt werden würde, mehr gefragt werden würde und ein "Nein" dann auch akzeptiert werden würde.

In den meisten Fällen, zumindest sind das meine Erfahrungen, bekommt man aber ein "Ja", - wenn man denn fragt.

Gruß
chamenos
 
Nordic-Knive hätte es geschickter Formulieren sollen. Sein Messer ist im Endeffekt ein auf sich individualisiertes Messer. Er schrieb aber: Nachbau vom Esee 3 von Jürgen Schanz. Hätte er jetzt geschrieben: Handmade von Jürgen Schanz in Anlehnung des ESEE 3; ... inspriert durch das ESEE 3; hätte es nicht diesen Beigeschmack des Nachbaus.

Mit dem ESEE 3 hab ich überhaupt gar nichts zu tun! Von mir sind nur die 3 Climber Entwürfe... Ich weiß nicht wie ihr von dem ESEE auf mich schließt!

Gruß Nordic
 
Mit dem ESEE 3 hab ich überhaupt gar nichts zu tun! Von mir sind nur die 3 Climber Entwürfe... Ich weiß nicht wie ihr von dem ESEE auf mich schließt!

Gruß Nordic


So ganz allmählich bekommt der Thread Unterhaltungswert... :irre:

Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, dass alle bisher zu Wort kommenden letztendlich doch einer Meinung sind...

Die Streitfrage, inwieweit das Design eines bestimmten Messers/Werkzeugs grundsätzlich überhaupt "kopierbar" ist, lässt sich wirklich nur juristisch endgültig klären - und da gab es schon ganz sinnreiche Verweise auf die entsprechenden Stellen. Vielleicht hilft es zusätzlich, sich einmal mit dem Spannungsfeld zwischen "Zitat", "Plagiat", "Kopie" und "Fälschung" zu befassen.
 
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