Die Orks sammeln sich! (aka generelles Messerverbot)

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Spätestens seit Michael Moores Vergleich USA:Kanada im Dokufilm "bowling for columbine" dürfte bekannt sein, dass liberale oder harte Gesetzgebung wenig Einfluß auf Gewalt in der Gesellschaft hat.
Es gibt soziale Strukturen (unabhängig von ihrer Nationalität) in denen ein 16jähriger keine Hemmungen hat einer gleichaltrigen Schwangeren in den Bauch zu schlagen oder einer 14jährigen Mädchen ins Gesicht zu treten...nur so zum Spass. Ich kann mich an eine Situation erinnern, wo eine Clique junger Mädchen auf eine Gleichaltrige mit einer Mistgabel eingestochen hatten. Oder ein alter Mann wird in der U-Bahn niedergestochen, weil er auf ein Rauchverbot hinwies...
Solchen Tätern, die die Ursache für solche Gesetzesvorschläge sind, sind eben durch diese nicht zu beeindrucken. Ein weiteres Paradox also!

Ein Messerverbot mag bei weiteren Taten ein Alibi für Senat und Staat sein, bietet aber dem Bürger keinerlei Schutz.

Im Gegensatz zu Tolkien wird es in der Realität kaum funktionieren, den Ring (das Messer) ins Feuer zu werfen und so alles Böse zu vernichten! Denn während Saurons Macht an den Ring gebunden war, kann der handelsübliche Bösewicht auf alles zurückgreifen was rumliegt/-steht, einschließlich Hände und Füße!
 
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Sein Versagen in der Umsetzung bestehender Gesetze kann Herr Körting auch nicht mit weiteren hundert neuen Gesetzen aus der Welt räumen.

Das kann er in Gewissem Sinne schon. In dem betreffeden Bereich der Politk geht es i.d.R. um die Bekämpfung virtueller Kriminalität. Dabei ist kennzeichnenend, daß die Personenkreise, die ihr Wahlrecht stark überdurchschnittlich wahrnehmen (also als Zielgruppe besonders relevant sind), aufgrund ihres sozialen und famliären Umfeldes deutlich unterdurchschnittlich von realer Gewaltkriminalität bedroht sind, sich jedoch überdurchschnittlich von Gewaltkriminalität bedroht fühlen. Bei der populären Bekämpfung solcher subjektiv empfundener virtueller Kriminalität kommt nicht auf die reale Wirksamkeit von Gesetzen an, sondern auf den erzeugten Eindruck, daß diese die gewünschte Absicht verfolgen. Gesetztesaktionismus ist für die Politik also ein durchaus taugliches Mittel, um soziales Ansehen und Wahlen zu gewinnen.
 
Eine Nebelbombe verbirgt, sie beseitigt aber nicht das dahinter verborgene.

Selbstverständlich wird Pfusch mit Geschwätz überdeckt, Dirko hat aber völlig recht, wenn er in der Diskussion von dem "Aufmacher" ablenkt und auf das wirkliche Problem und echte Lösungen hinweist.

Das vor allem auch iim Hinblick auf andere politische Diskussionen.
 
Der eine artikel ist der Knaller! Da sagt Körting, das jetzige Gesetz (das er mit vorgeschlagen hat) sei sinnlos, deshalb muss jetzt was schärferes her...


MannManMann
 
Was mich im Kern eigentlich stört ist, dass hier viele schlafende Hunde geweckt werde. Der "Normalbürger" hat eine mal größere mal kleiner Aversion gegen Messer im Allgemeinen, ob das dann ein SAK, ein Opinel oder ein Strider ist, ist erst Sekundär, weil alleine das Vorhandensein dieser "Waffe" für ihn eine Bedrohung 1. seiner Gesundheit 2. seines Besitzes und 3. seiner "Wertevorstellung"/ Sicherheit darstellt.
Wenn ein Berliner Senator jetzt Medienwirksam und möglichst auf Bundesebenen über ein Verbot von Hieb- /Stichwaffen fabuliert, fällt das sowohl in den Medien ("Messerverbot") als auch in breiten Teilen der Bevölkerung auf nicht gerade informierten aber zumindest fruchtbaren Boden :ahaa::mad:
Den wenigsten Menschen ist klarzumachen, das ein Krimineller auch mit Küchenmesser kriminell ist :(
Meine Angst ist ganz einfach das ich auch irgentwann hier im Nördlichen Bayern meine Messer konfisziert bekomme...

lg Julian (bedrückt)
 
Davon kannste in absehbarer zeit ausgehen!
So hat das mit dem Rauchverbot auch angefangen, ganz vereinzelt mal wieder, über Jahre verteilt und dann auf einmal fast wöhentliche Forderungen, was nun rauskam ist bekannt!
Ich gehe davon aus, dass in den nächsten ein bis zwei Legislaturperioden ein Messerverbot in der Öffentlichkeit und eine Verschärfung der waffengesetzte im Sinne der darunterfallenden Messer verabschiedet wird! Ich könnte mir vorstellen, dass eine Lösung wie in Schweden- Messer nur zur Jagd oder Angeln etc. sonst verboten- auch bei uns möglich wäre.
Ein generelles Messerverbot kann kann ja nicht realisierbar werden, mensch will ja noch kochen dürfen! -außer Maggi und Knorr mischen bei der Gestzgebung mit!:glgl::glgl::glgl:
 
Mit welchen Mitteln liese sich so eine Gesetzgebung verhindern? Was ist realistisch (Unterschriften sammeln -> doofe Idee;)) und was ist überhaupt praktikabel?

lg Julian

ps: die Schweden sind doch sowieso immer auf dem Weg zum Angeln, Jagen oder Campen :glgl:
 
Ein generelles Messerverbot kann kann ja nicht realisierbar werden, mensch will ja noch kochen dürfen! -außer Maggi und Knorr mischen bei der Gestzgebung mit!:glgl::glgl::glgl:

@igor
1.
"Messerverbot" oder "generelles Messerverbot" oder "ausnahmsloses Messerverbot" oder "grundsätzliches Messerverbot" - bereits bei den verwendeten Begriffen und dann von den Medien umgesetzten Beschreibungen gibt es reichlich Definitionsbedarf.

2. Wann welche weiteren Einschränkungen vom Gesetzgeber "realisierbar" sind, läßt sich wohl kaum abschätzen.
Positiv stimmt mich, dass im Gestzesantrag zur aktuellen Verschärfung ("Öffnungsklausel für das Verbot von Waffen auf öffentliche Straßen und Plätzen") von der Stadt Hamburg zur "Problemlösung" konstatiert wird, "Gewaltbereitschaft kann NICHT durch eine Erweiterung des Verbotskatalogs ... begegnet werden. Es besteht hier die Gefahr, dass ein Verbot zu einem Ausweichen auf andere Waffen oder Gegenstände führt, über die dann erneut eine Verbotsdiskussion entsteht."
(Ich kann jedoch nicht nachvollziehen, weshalb eine "erneute VerbotsDISKUSSION" eine "Gefahr" darstellt).

3. Zum "Neuen Waffenrecht ab 1. April 2003 veröffentlichte eine Behörde des hessischen Innenministeriums folgende zwar falsche aber bis heute nicht korrigierte Interpretation als Hilfestellungen:
" ... Klappmesser und Messer mit feststehenden Klingen sind dem Waffengesetz ebenfalls unterstellt, unterliegen hinsichtlich des Umgangs aber lediglich einem Mindestalter des Nutzers."
"Messer mit feststehenden Klingen sind weiterhin erlaubt. Umgang mit diesen Messern erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres."
"Klappmesser mit Arretierung: Umgang mit diesen Messern nach Vollendung des 18. Lebensjahres."
Ganz offensichtlich können sich offenbar Beamte vorstellen, dass Kinder und Jugendliche ein Küchenmesser oder ein Besteckmesser nicht mehr anfassen dürfen.
Ob das Land Hessen den Umsatz von Hamburgern bei McDonald's oder das Essen mit Fischstäbchen in japanischen Restuarants fördern möchte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Grüsse
cut
 
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Mit welchen Mitteln liese sich so eine Gesetzgebung verhindern? Was ist realistisch (Unterschriften sammeln -> doofe Idee;)) und was ist überhaupt praktikabel?

Was realistisch ist, weiss ich nicht. Das Thema ist einfach sehr emotional besetzt. Was zur Folge hat, das man damit wunderbar seinem Profilierungstrieb nachgeben kann. Und, noch problematischer, die Dummpresse das Spiel mitmacht. Aber genau die macht die Meinungen - zumindest die der Mehrheit. So siehts nunmal aus.

Fakt ist allerdings auch, dass es rausgeworfene Zeit ist, wenn wir hier jedesmal lang und breit über das Thema diskutieren. Das gleiche gilt für alle Printmedien im Messer/Waffenbereich. Deren Leser und die Forenmitglieder hier braucht man in der Regel nicht zu überzeugen. Ausser gegenseitigem Eierschaukeln kommt da genau nichts bei raus.

Die Initiative Messer sind Werkzeuge -> http://messerforum.net/initiative/ geht derweil auch in die Presse. Ich schreibe gerade einen Artikel, im MM stand schon was, die Waffenzeitschriften sind informiert und werden da sicher veröffentlichen. Als ersten Schritt.

Nur - mir fehlt noch was:

1. Statements, warum man sich für Messer interessiert, warum und wie man welche benutzt, wie man die aktuelle Diskussion in Politik und Presse sieht.

2. Eine Analyse der Vorgänge vor/während der öffentlichen Diskussion. Was ist passiert, was ist die Ausgangslage. Was wird gefordert. Was soll damit erreicht werden, und vor allem, wie ist denn die Sachlage dahinter.

usw.

Wir könnten dringend noch Leute brauchen, die sich mit Kompetenz und Formulierungsgabe beteiligen. Ob das praktikabel ist, sprich, ob man damit was erreicht - ich habe keine Ahnung. Es ist auch egal. Es ist das, was dieses Forum hier, beitragen könnte. Schaden wirds nicht ;)

Hier im Forum bei jedem neuen Tamtam seitenweise threads loszulassen bringt dagegen ganz sicher wenig bis nichts. Wer, ausser denen, die eh mit Messern rumrennen, soll das hier denn lesen.

Pitter
 
Mit welchen Mitteln liese sich so eine Gesetzgebung verhindern? Was ist realistisch (Unterschriften sammeln -> doofe Idee;)) und was ist überhaupt praktikabel?

In der Pägung der öffentlichen Meinung und in der Politk nüzt es i.d.R. wenig, in einer Sache recht zu haben. Man muß über die Bande spielen, also z.B.versuchen, für etwas Verbündete zu finden, die ähnliche Interessen haben bzw. solche, die Interessen haben, die man selber als unschädlich einstufen kann und denen einen Deal anbieten. Im Falle eines cancerös expandierenden Schutz-und Bevormundungsstaates gibt es da zahlreiche betroffene Gruppen, die zusammen ne Menge Stimmen haben.

Am effektivsten ist es bestimmt, die systematische "Aufmesserung" der deutschen Gesellschaft zu betreiben (habe ich hier schon mal gechrieben). Bei jeder Gelegenheit Messer verschenken, empfehlen oder auch verleihen (gute und scharfe!), die einem für den jeweiligen Benutzer besonders geeignet erscheinen. Wer mal angefangen hat ein Messer mit zu zu führen und es ein paar mal zu schätzen gelernt hat, wird Versuche, es ihm zu verbieten, bestimmt weniger toll finden.
 
Gestern stellte nun Körting seinen Gesetzesentwurf vor. Dieser sieht vor, so die Presse, alle Messer in der Öffentlichkeit zu verbieten die "Kampfmesser" sind oder Klappmesser, die man einhändig bedienen und/oder arritieren kann (also auch ein Opinel). Eine Mindestlänge soll hier zum tragen kommen.
Das Strafmaß für Verstöße soll bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafe sein.

Kriminaldirektor Oliver Tölle, Kriminalexperte des Berliner Senats, lies es sich dann auch nicht nehmen, effekthascherisch mit einem Klappmesser in der Abendschau rumzuwedeln.

Durch alle Beteiligten der Gesetzesinitiative wurfde klar gestellt, dass es aus ihrer Sicht nur einen Grund gibt, warum Männer Messer beihaben!
 
wiederhole nochmal meine zuvor schon gestellte frage:

wo bleibt, angesichts dieser ereignisse, der aufschrei der deutschen messerindustrie, der vielen schmiede und messermacher und der gilde ?
oder habe ich in den medien was übersehen / überlesen ?
 
Für die Einzelheiten.

Zitat Körting: "Ich will, dass man nicht mehr mit dem Messer am Gürtel durch die Landschaft läuft."

Da fällt mir nichts mehr ein...gar nichts

Gruß,
Carsten
 
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Für die Einzelheiten.

Zitat Körting: "Ich will, dass man nicht mehr mit dem Messer am Gürtel durch die Landschaft läuft."

Da fällt mir nichts mehr ein...gar nichts

Gruß,
Carsten

Hi,

Wen das so durchgestzt wird.Können wir 99% unserer Messer entsorgen.
Tool!!! Oder nur noch in der Abgeschloßenen Vitriene betrachten.
Dann macht das Hobby keine spass mehr.:mad:
Ein Verbot nach dem anderen.Deutschlang wo gehst du hin,wo hört das auf?

Gruß
Georg
 
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Bemerkenswert. Der Mann sieht sich offenbar tatsächlich auf einer Mission.

Einen Gewinn an Sicherheit wird das nicht zur Folge haben. Der "brave Bürger" wird aus Furcht vor Sanktionierung seine Messer abgeben, und das lichtscheue Gesindel wird sich um dieses Gesetz genauso scheren wie um alle übrigen. Hatten wir ja schon.

Gerade im Zusammenhang mit der Hauptstadt unserer Bundesrepublik fällt mir da was ein: Meine Schwester lebt in Berlin. In einem bis vor kurzem noch als "sicher" geltendem Stadtteil. Seit einiger Zeit ist es dort nicht mehr ratsam, abends allein (oder überhaupt) auf die Straße zu gehen. Einzelheiten erspare ich mir.
Glaubt etwa jemand von Körtings Schlag ernsthaft, dass sich diese und ähnliche Situationen dadurch bessern werden?? Vielleicht sollte schon geltendes Recht einfach mal zur Anwendung gebracht werden. Das wäre sicherlich effektiver. Und es stünde unserer Hauptstadt auch besser zu Gesicht.
Besser jedenfalls als heuchlerische "political correctness", gnadenlose Einsparungen im Bereich öffentliche Sicherheit und Gesetztesversuche wie dieser.
 
Berliner Morgenpost schrieb:
Zudem sollen als Waffen definiert werden: feststehende Messer mit einer
Klingenlänge ab zwölf Zentimetern sowie feststellbare Klappmesser,
die länger als 8,5 Zentimeter und einhändig feststellbar sind.

Da ist doch wohl 8,5 cm Klingenlänge gemeint, oder?

Steffen
 
Durch alle Beteiligten der Gesetzesinitiative wurfde klar gestellt, dass es aus ihrer Sicht nur einen Grund gibt, warum Männer Messer beihaben!
Es gibt aus meiner Sicht auch nur einen Grund, warum andere Männer nur unter dem Schutz des Staates (nie eigenverantwortlich) so brutal dagegen vorgehen.
 
Bleibt fraglich, ob das lange eine one-man-Mission bleibt. Wann springt da die Bild mit auf den Zug?

Ich habe Herrn Körting kurz gegoogelt und habe mir ein grobes Bild seiner Person gemacht. Leider vertraue ich dem Net nichtmehr genug, um das als endgültig anzusehen...

Es scheint, dass er kein purer realitätsfremder Ideologe ist, sondern dazu neigt, (teilweise sehr weit) über sein Ziel hinauszuschiessen. Stichworte wären hier "Stille SMS" oder "Anwälte als Drogenschmuggler". Auch Verharmlosung tatsächlicher Mißstände könnte man ihm ankreiden, aber das führt hier zu weit.

Er will wohl als starker Mann in Berlin auftreten, um den Bürgern dort zumindest den Schein größerer Sicherheit zu geben. Dabei wird er, so wie es bisher bei seinen Fehlschüssen war, keinen Fehler zugeben, sondern nur bei massiver logischer und unwiderlegbarer Gegenargumentation seine Aussagen etwas relativieren- oder einfach nur stiller werden.

Diese Gegenargumente müssen also her.
Bleibt zu klären:

Wo haben wir bereits vergleichbare Messerverbote?
Was haben diese bewirkt?
Ist es möglich, mit einem Herrn Körting ein sachliches Gespräch zu führen?
Haben wir Knive-nuts Leute, die sich ein solches Gespräch zutrauen?
Ist eine Veröffentlichung dieses Gespräches machbar, um es einer breiten Masse zugänglich zu machen?

Die Initiative "Messer sind Werkzeuge" ist da m.M. nach auf einem guten Weg.

Nachdenklich,
mfg
Tct
 
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