Die Orks sammeln sich! (aka generelles Messerverbot)

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Er hat nicht gesagt, dass es "eindeutig Kampfmesser" sind sondern dass es eindeutig Kampfmesser bzw. Jagdswaffen sind.

Den Begriff "Jagdwaffe" habe ich bewusst unterschlagen, weil ich mir darunter nur ein Gewehr oder vielleicht noch ein Bogen vorstellen kann. Oder jagt ein Jäger das Wild mit einem Messer?
 
Er zeigt damit, dass er nach der Verwendung abgrenzt.

Mit der gleichen Logik könnte ich natürlich auch fragen, warum jemand in Berlin einen Geländewagen fährt und ihn deshalb als anrüchig darstellen. Kommt vor, wird aber allgemein nicht anerkannt. Allgemein gilt, dass man ein Auto fahren darf, das einem gefällt, auch wenn es im Einzelfall sehr unvernünftig ist. Bei Messern gilt das aber nicht.

Gegen uns steht, dass jemand, der so ein Messer dabei hat, wenn nicht kriminell, so doch sicher bekloppt ist. Warum soll man auf solche bekloppten Rücksicht nehmen?

Man sollte wirklich überlegen, Farbe zu bekennen, so dass diesen Klischees von "Messerjockeln" (gib mir mein Messer zurück, sonst bin ich nur noch der Jockel) entgegen gewirkt wird.

Der Bub mit seinem Opinel ist eine gute Idee, aber den Mann oder die Frau, mit ihrem Messer fände ich auch sehr überlegenswert. Viele haben einen beruflichen Hintergrund, der über jeden Zweifel erhaben ist.
 
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Was mich am meisten aufregt ist diese "Ich wüsste nicht warum" - Einstellung. Ich wüsste nicht warum jeder Haushalt nicht mit einer staatlichen Überwachungskamera ausgestattet werden soll, ein guter gesetzestreuer Bürger hat ja nichts zu verbergen.

BTT:
Ich fand es schlimm genug das die letzte Änderung des Waffenrechts scheinbar aufgrund von 80er Jahre Action Filmen, in denen der Bösewicht grundsätzlich mit einem Stiletto oder Butterfly bewaffnet war, bevor Chuck Norris ihm das dann mit einem Roundhouse Kick aus der Hand getreten hat, erlassen wurde.

Jedes Einhandmesser ist also eine böse Waffe und es kann nur eine Art von Mensch geben der sowas trägt: Einen Bösewicht der böses im Schilde führt. Das ist so schwachsinnig das es weh tut.
Ich hab gerade mal geschaut und siehe da: ein Rasiermesser darf man theoretisch in der Hosentasche haben, gut, der praktische nutzen von so einem Ding ist gleich null und Ich erinnere and die Teddyboy Zeit wo es unter Jugendbanden täglich zu "Razorfights" kam, aber es bleibt erlaubt. Höchstwahrscheinlich weil das den Herren Politikern nicht oft genug durch Hollywoodfilme visualisiert worden ist.

Kampf und Jagdmesser, also das was Rambo und Crocodile Dundee führen, die sollen von der Strasse weg, auch von den Wanderwegen, Ich wüsste nicht warum Jugendliche Pfadfinder ein Kampfmesser mit in den Wald nehmen sollten ... oder vielleicht kann ich mir das mit meinem begrenzten Horizont und mangelnden Informationen auch einfach nicht vorstellen, könnte sein aber hinterfragen werde ich meine Position nicht.

Kriege ich später wenigstens die 10 Euro Praxisgebühr ersetzt wenn mein SAK zusammenklappt weil die Klinge nicht gesichert ist und infolgedessen 3 Finger an der Hand anschnibbelt?

Den nächsten Trend haben sie ja zum Glück selbst schon im neuen Gesetz verankert, Schlagstöcke darf man weiterhin führen, Daumen nach oben :super: denn die haben mal wirklich einen hohen alltäglichen Nutzwert, zum Brot zerdrücken, Pakete aufschlagen, zum Feuermachen um nur einige Sinnvolle Anwendungsbeispiele zu nennen. Ich wüsste nicht warum man so einen Gebrauchsstock (so sollte er eigendlich heissen) nicht in der Öffentlich sollte führen dürfen.

Ich glaube ich schreibe heute auch mal meinem Bundesrats und Bundestags abgeordneten.
 
Meine Antwort von der LINKEN:


Bei aller Berechtigung für einige Ihrer Argumente, frage ich doch ernsthaft, warum jemand mit solchen kampf- oder Jagdmessern in der Öffentlichkeit rum rennen muss. Erklären Sie mir bitte, warum man solche Messer im alltäglichen Leben braucht und bei sich haben muss. Noch dazu, wenn man das eventuell als 14-15 Jähriger in der Schule, im Sportverein, in der Disco oder eben in der Freizeit tut.



[/I]

Wer es sarkastisch mag, könnte, bezogen auf die hier oft geschilderten Berliner Verhältnisse, antworten: Zur Selbstverteidigung!
 
Zitat:
Bei aller Berechtigung für einige Ihrer Argumente, frage ich doch ernsthaft, warum jemand mit solchen kampf- oder Jagdmessern in der Öffentlichkeit rum rennen muss. Erklären Sie mir bitte, warum man solche Messer im alltäglichen Leben braucht und bei sich haben muss.

Auf eine solche Frage kann man doch nur zurückfragen, ob man als ein freier Bürger in einem freien Land nicht von seinem Freiheitsrecht (Art. 2, Abs 1 Grundgesetz) Gebrauch machen kann?
 
Und wieder mal eine Antwort (bzw. Ausweichmanöver) auf eine
Anfrage bei abgeordnetenwatch.de:

Sehr geehrter, lieber Herr XXX,

für Ihre Anfrage vom 24. Oktober 2007 danke ich Ihnen. Anfragen, die mich aus meinem Wahlkreis oder von interessierten Bürgern erreichen, beantworte ich sehr gerne. Ich bevorzuge dafür allerdings die persönliche Kommunikation ohne weitere Zwischeninstanzen. Deshalb bitte ich Sie, Ihre Anfrage direkt per Email unter Angabe Ihrer Kontaktdaten an mich zu stellen ( gitta.connemann@bundestag.de , gitta.connemann@bundestag.de ). Denn nicht nur Sie möchten gerne wissen, mit wem Sie kommunizieren, sondern auch ich.

Im Übrigen zeugt Ihre Anfrage von einem politischen Interesse, über das ich mich freue. Deshalb lade ich Sie auch ein, meine Internetseite (www.gitta-connemann.de) zu besuchen. Dort können Sie u.a. meinen persönlichen in der Regel wöchentlich erscheinenden Brief aus Berlin abonnieren.
Mit freundlichen Grüßen
Gitta Connemann MdB


Ist anscheinend die Standardantwort der Fr. Connemann auf "ungeliebte" Anfragen!
 
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Da hatte ich mich schon über die Nachricht der Antwort gefreut, und dann sowas... :rolleyes:
Möglicherweise liegt es daran, dass mehr als nur einer Interesse daran hat, eine Antwort zu bekommen, und dass sind die Abgeordneten nicht gewohnt...

Verstehe ich nicht, dass nur wegen des großen Interesses an der Antwort keine Antwort gegeben wird - so sieht es in diesem Fall für mich aus. Ich werde mich Ihr wie gewünscht vorstellen und den Hintergrund etwas beleuchten, und hoffen, dass sie dann öffentlich antwortet.

edit I:
In anderem Zusammenhang (anderes Forum) hatte ich vor Wochen eine Anfrage wegen einer EU-VO ans BMI gesendet, die ist mir anstandslos beantwortet worden, hat zwar 5 Wochen gedauert, dafür aber umso ausführlicher und klarer...
edit II:
So, mal sehen, wie es jetzt rüberkommt, eine mail mit persönlichen Angaben und Angaben zur Sache + persönlichem Gesprächswunsch und Anschauungsmaterial ist versendet, mal sehen, was jetzt davon wird. Dass die Frage nicht wie üblich öffentlich beantwortet wurde, habe ich in der mail "als sehr ungewöhnlich" angemerkt...

@ yh14y16
Das ist eine Sammelmail ("cc") an alle, die ihre Adresse dort angegeben haben, darum auch derselbe Wortlaut :irre:

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
@ yh14y16
Das ist eine Sammelmail ("cc") an alle, die ihre Adresse dort angegeben haben, darum auch derselbe Wortlaut :irre:

Gruß Andreas

@luftauge
Ja, ja, das ist mir schon klar.:super:
Bin schon länger auf abgeordnetenwatch "aktiv". :steirer:

Und bei Fr. Connemann braucht man nur in der Historie etwas zurück gehen,
dann steht diese Antwort öfters mal da. Übrigens haben auch
viele andere Politiker diesen Standardtext für sich entdeckt.
Kommt oft bei unangenehmen Fragen und/oder bei vielen
Interessenten auf eine Antwort. Ich finds jedenfalls unverschämt und habe Frau
Connemann bereits eine direkte Mail geschickt.

An Victorinox hab' ich auch gerade geschrieben. Ob die was machen und was sie von den Verbotsplänen halten. Bin ja gespannt, ob was zurückkommt.

Gruß
Matthias
 
Auf meine Mail an Victorinox kam schon eine Antwort.
Einfach vorbildlich, diese Firma!!

Meine Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Deutschland sollen (wenn eine SPD-Bundesratsinitiative Wirklichkeit wird) in Zukunft
u. a. Taschenmesser, die einhändig bedienbar sind
oder eine feststellbare Klinge aufweisen, verboten werden. Zwar nur das Tragen, nicht der Besitz. Aber wer kauft sich dann noch ein Taschenmesser, wenn er es nicht tragen darf?
Gerade Ihre neuesten Innovationen sind ja feststellbare Messer. Auch einhändig zu bedienende Messer.
Wie sehen Sie diesen Gesetzesänderungsantrag?
Machen Sie etwas dagegen?
Als bekennender Victorinox-Fan appeliere ich an Ihre
Verantwortung als Hersteller von Taschenwerkzeugen,
diese Werkzeuge auch weiterhin einem legalen Tragen
zukommen lassen zu können.
Vielleicht sollte im Deutschen Bundestag und Bundesrat auch einmal ein feststellbares Taschenmesser gezeigt werden. Es könnte ja sein, daß viele Abgeordneten überhaupt nicht wissen, was das ist. Und unter einhändig bedienbar automatisch Springmesser verstehen! Schenken Sie doch jedem Abgeordneten ein einhändig zu bedienendes, feststellbares Trailmaster mit dem Hinweis, daß dieses nützliche Werkzeug in Zukunft verboten sein könnte.
In der Schweiz wurde das Waffengesetz diesbzgl. ja vor kurzem zum Positiven hin geändert. Glückwunsch!!

Ein Hilferuf aus Deutschland
mit freundlichen Grüßen


Die Antwort:

Sehr geehrter Herr Krist

Vielen Dank für Ihr Schreiben. Toll, dass Sie ein bekennender Victorinox Fan sind. Dies freut uns sehr.

Ihre Idee mit dem Deutschen Bundestag und Bundesrat ist gut.

Wir wurden bereits vergangenen Sonntag darüber in Kenntnis gesetzt und werden Augen und Ohren offen halten.

Schön, dass die Schweiz, dank diversen Anstrengungen vieler Beteiligter, das Gesetz zu Gunsten von Toolträgern wieder zum Positiven bewendet.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Vergnügen mit unseren Victorinox Messern.

Freundliche Grüsse, Daniel Zehnder

VICTORINOX
Daniel Zehnder
Verkaufsleitung
6438 Ibach

daniel.zehnder@victorinox.ch
+41 (0)41 81 81 251
_________________________________________________________
 
Auf die Gefahr hin etwas zu wiederholen: Der Sinn hinter dem hier diskutierten Verbot ist die Einschränkung/Verminderung von Staftaten bei denen Messer eine Rolle spielen? Und das soll dadurch erreicht werden, dass man dem Messer, das wir alle täglich bei uns tragen den Status eines potenziellen Mordwerkzeuges zuspricht? Der Grundgedanke ist also, dass ein Gegenstand, der durch ein Verbot für kriminelle Kreise noch attraktiver wird, da er nun ein höheres Bedrohungspotenzial hat, niemandem mehr auf der S´trasse begegnen wird? Ganz zu schweigen vom ignoranten Gedanken, dass all diejenigen, die der dt. Messerindustrie die Arbeitsplätze sichern automatisch gewaltbereite Kriminelle sind. Vielleicht sollte man nur noch mundgerecht zerklkeinerte Fertiglebensmittel produzieren, damit der unschuldige Bürger bloß nicht in Kontakt mit dem ach so verruchten Steakmesser kommt. Gibt es eigentlich irgendeinen Beleg für die Effektivität solcher Verbote?
(Ich habe nicht alle vorherigen Beiträge gelesen, aber ich musste einfach meinen Senf dazu geben!)
 
Nein, der Sinn ist, bei den Wählern den glaubhaften Eindruck zu vermitteln, daß die politisch Verantwortlichen entschlossen und wirksam gegen die Kriminalität, real oder gefühlt, vorgehen, von der sich veschiedene relevante Wählergruppen bedroht sehen, und das ganze mit möglichst geringen Kosten für die öffentlichen Haushalte.

Diesen Zweck würden die beabsichtigten Aktionen vermutlich auch erfüllen, zumindest für einen kurz- bis mittelfristigen Zeitraum, bzw. bis zum nächsten spektakulären Vorfall im jeweils betreffenden Bundesland.
 
Herzliches Beileid aus Österreich.
Hoffentlich kommt es bei uns nicht soweit (warscheinlich dauert es nur länger)

lg
 
Ist ja net gemeint, aber Du kannst doch nicht unsere Abgeordneten bestechen, wo kämen wir da hin.....

Es geht mir nicht darum Abgeordnete zu bestechen. :steirer:

Ich bin nur wirklich der Meinung, daß die meisten Abgeordneten eben
NICHT wissen, was z.B. ein einhändig bedienbares od. feststellbares
Klappmesser ist! Und wenn sie es uns schon verbieten wollen,
sollen sie zumindest wissen, was sie verbieten. Bzw. nach
Ansehen des Messers vielleicht doch zu der Entscheidung kommen,
daß ein Vic Trailmaster eben keine gefährliche Waffe ist, und das Tragen dieses Messers
durchaus Sinn machen kann.

Gruß
Matthias
 
Herzliches Beileid aus Österreich.
Hoffentlich kommt es bei uns nicht soweit (warscheinlich dauert es nur länger)

Du kannst wetten, dass im Sinne einer EU weiten einheitlichen Gesetzeslage, Österreich nicht aussen vor bleibt. Wenn dann z.B. Dänemark der Maßstab wird - gute Nacht.

Pitter
 
Das würde ja bedeuten, dass die Schweizer diplomatisch im Dunkeln tappen und ein Gesetz aus Gründen der Vereinheitlichung verabschiedet haben, das später wieder geändert werden muss und zwar ungefähr so blöd, wie es vor der Änderung schon war.

Da der Schweizer an sich alles besser weiß, will ich einfach nicht glauben, dass die europäische Vereinheitlichung so aussieht, sondern eher in die Richtung, wie sie die Schweizer künftig vorsehen.

Die Hoffnung stirbt am Schluss.



Aber sie stirbt..:teuflisch
 
Moin,

da die Schweiz kein Mitgliedsstaat der EU ist, brauchen sie sich auch um die Gesetzgebung der EU nicht zu kümmern.

Willi
 
Die haben sich aber angeblich gedacht, so als Insel inmitten der EU wäre es praktischer, wenn man ein bisschen auf Gleichklang achtet. Kann man hier im Forum nachlesen.
 
Sarkasmus pur

Moin,

da die Schweiz kein Mitgliedsstaat der EU ist, brauchen sie sich auch um die Gesetzgebung der EU nicht zu kümmern.

Willi


Bisher gibt es offenbar noch KEINE Vorgaben der EU in Hinsicht auf Messer und Waffengesetzgebung.


Geradezu sarkastisch und pervers empfinde ich in dem Berliner Gesetzesantrag Drucksache 701/07 die unter "Sonstige Kosten" geschilderten Folgen:
"Die finanziellen Auswirkungen auf Industrie und Handel lassen sich nicht konkret abschätzen; es wird jedoch in der Summe nicht von erheblichen Umsatzeinbußen ausgegangen, zumal einer eventuellen Zurückhaltung gegenüber den künftig restriktiver behandelten Gegenständen durchaus ein gesteigertes Interesse an von der Neuregelung nicht umfassten Objekten ("echte" Taschenmesser o.ä.) gegenüberstehen dürfte."

Damit ist bereits vorprogrammiert, wohin die Blickrichtung dieser Politiker und Verwaltungs"fachleute" geht: wenn die "bösen Buben" sich mit " echten Taschenmessern o.ä." ausstaffiert haben, muss dieses Problem natürlich konsequenterweise ebenfalls durch ein weiteres Verbot bekämpft werden.
Dann bleibt nur Pitters Credo - gute Nacht!


cut
 
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