Diplomarbeit über Messer

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Original geschrieben von Dornenrose
Was bedeutet Ihr bezw. Ihre Messer für Sie? - Welchen Symbolcharakter hat ein bestimmtes Messer für Sie?

-Werkzeuge, und ich bin nicht bereit, freiwillig mit schlechtem Werkzeug zu arbeiten.
-Ein uraltes Kunst- und Kulturgut. Faszinierend ist vor allem, dass sich die Form und Funktion von Messern seit tausenden Jahren nicht wesentlich verändert hat (Klappmesser ausgenommen).
Eine so lange Evolution fasziniert und gibt einen Anreiz, aktiv an der Weiterentwicklung mitzuwirken.
Als angehender Ingenieur interessiert mich vor allem Material, Technik und ihr umsetzen im Design.
-Messer im allgemeinen symbolisieren für mich Freiheit. Freiheit im Bezug auf die fast endlosen Einsatzmöglichkeiten von Messern, aber auch Freiheit in der Gesellschaft. Zu keiner Zeit war es der Obrigkeit möglich, dem Volk den Besitz von Messern zu verbieten. Ein Messer ist für jeden erschwinglich und jeder besitzt mindestens eines. Und fast jedes Messer ist eben auch eine tödliche Waffe. Somit konnte und kann kein Volk entwaffnet werden. Und jeder muss mit dem Werkzeug Messer verantwortlich umgehen. Diese Verantwortung kann nicht, wie bei anderen Waffen, an den Staat abgegeben werden.

Den größten Symbolcharakter eines bestimmten Messers hat das schweizer Offiziersmesser für mich.
Es begleitet mich seit meiner Kindheit und ist Freiheit, Tradition und Qualität pur.


Welche emotionale Bindung besteht vielleicht zu einem persönlichen Stück?

-Schweizer Messer, habe ich von meinen Eltern geschenkt bekommen. Ist eine Erinnerung an einen schönen Urlaub und an erlebnisreiche Jugendjahre. Auf Partys der einzige mit einem Korkenzieher zu sein kommt bei Mädchen immer gut an.

-Ein geöffnet ca. 7cm langes Klappmesser mit Schlumpfmotiv. Rostender Stahl, sauscharf. Mein erstes Messer. Als meine Eltern es mir schenkten war das DER Vertrauensbeweis. Ich war ca. 5 Jahre alt.


Zu welchen Gelegenheiten haben Sie Ihr Messer schon verwendet? (Mal abgesehen vom BUtterbrot schmieren ;-) )

Am liebsten in der Küche, sehr oft beim Camping, in der Werkstatt, auf der Baustelle. Und meist, wenn ich eine Bierflasche öffnen will.

Was halten Sie von der Tatsache, dass Messer bei vielen Jugendlichen und auch in Schulen ständige Begleiter sind?


War bei mir nicht anders. Ich hatte mit 14 ständig ein Jagdmesser mit ca.14 cm Klinge dabei. Berliner Plattenbaughettos waren schon damals ein gefährliches Pflaster für einen kleinen Punk. Gebraucht habe ich es nie, zum Apfel schneiden war es zu unpraktisch, also bin ich doch auf ein kleines Einhandmesser umgestiegen. Und das es zur SV wenig taugt habe ich auch recht schnell mitbekommen und mir CS-Gas besorgt.

Ich würde nicht verstehen, warum man ein Werkzeug, dass man ständig mit sich trägt, für 6 Stunden Schule entfernen sollte. Jugendliche, die Konflikte gewaltsam austragen wollen tun das auch ohne Messer. Im krassesten mir bekannten (und tödlichen) Fall mit einem Zimmermannshammer.
Aber da erfährst du sicher im Zimmermann-Forum mehr drüber. (scnr)

stay rude
braces
 
hallo



emotionale bindung zu einem messer hab ich zb wenn es ein erbstück ist oder ich dieses messer jahre lang getragen hab oder es die erste (oder besonders schwierige) arbeit ist.das selbe gilt aber auch für jeden anderen gegenstand ob er nun schneiden kann oder nicht. der amboß meines großvaters hat genauso einen wert wie seine messer.

ich trage seit ich 10 jahre alt bin täglich ein messer , wobei ich es auch fast täglich brauche , ob zum apfel schälen, schnitzen ,aufbrechen von wild ,öffnen von post oder packeten,schneiden in der küche,oder im restaurant(da weiß mann oft nicht wo rücken oder schneide ist):irre: .abisolieren usw

zum thema jugend und messer:

ich leite eine jugentgruppe (10-14jahre) wenn ich mit dehnen ins wanderlager fahr hat jeder ein messer dabei zu haben ,sonst seh ich meine den ganzen tag nicht
:hehe: .

wer mit messern aufwächst und lernt damit vernünftig umzugehen der wird es mit sichergheit ganz anders sehen und verwenden (nämlich als werkzeug) als der für den es immer tabu war ,(wie tabus auf jugentliche wirken ist ja bekannt).
also warum sollen diese jugendlichen kein messer in der schule tragen ??
ich habe es auch getan bereits in der grundschule.

fals sie mit der frage darauf anspielen jugentliche würden messer als waffe in die schule mitnehmen ,frage ich mich : was läuft schief das jugentliche glauben das sie messer in der schule als waffe brauchten ??



im übrigen möchte ich abschließend meine verwunderung äußern ,darüber das messer und kriminalität noch eine rolle in deutschland spielen :confused: ich bin fest davon ausgegangen das nachdem schmetterlinsmesser und bestimmte springmesser (nicht zu vergessen die schrecklich gefährlichen wurfsterne) verboten wurden die kriminalität mit messern verschwunden ist :haemisch: :haemisch: :haemisch: :haemisch: :haemisch:



Ps :puppal nicht wegen rechtschreibfehler löschen bin doch legastheniker:(
 
Hi,
noch ein paar Antworten

Was bedeutet Ihr bezw. Ihre Messer für Sie? - Welchen Symbolcharakter hat ein bestimmtes Messer für Sie?

Messer sind gute Werkzeuge und als solche wichtig.
Symbolcharakter erhalten sie, wenn sie verboten werden. Denn wer sie jetzt noch trägt, zeigt damit seine Bereitschaft zum Widerstand und zum anders sein.

Welche emotionale Bindung besteht vielleicht zu einem persönlichen Stück?

Das Stück das ich selbst gebaut oder verändert habe, ist immer was besonderes. Ob es ein Rock, ein Schmuckstück oder ein Messer ist, ist dann ganz egal.

Zu welchen Gelegenheiten haben Sie Ihr Messer schon verwendet? (Mal abgesehen vom BUtterbrot schmieren ;-) )

Packete öffnen, Webstuhl einspannen, sticken, nähen, Kinderspielzeug reparieren, Pflanzen umtopfen, Essen kochen, einen kleinen Jungen retten, einen eingetretenen Dorn entfernen. Wenn ich nachdenke kommt auch noch mehr zusammen.

Was halten Sie von der Tatsache, dass Messer bei vielen Jugendlichen und auch in Schulen ständige Begleiter sind?

Auch hier ist es ein Werkzeug. Etwas was die Kinder selbständig macht.
Wenn einer agressiv werden will, ist eine abgeschlagene Flasche genauso gut oder besser.
 
Original geschrieben von Dornenrose

Was bedeutet Ihr bezw. Ihre Messer für Sie? - Welchen Symbolcharakter hat ein bestimmtes Messer für Sie?

Ich nenne das Messer gern die Mutter aller Werkzeuge. Die Benutzung von Werkzeug unterscheidet Primaten vom Rest der Tierwelt; die Herstellung von Werkzeug unterscheidet den Menschen vom Rest der Primaten.Ein Werkzeug zu tragen, halte ich einfach für menschlich; für mich symbolisiert es auch die Fähigkeit,in gewissen Grenzen meine Umwelt zu gestalten, beispielsweise durch Schnitzen oder Zubereitung von Nahrung.



Zu welchen Gelegenheiten haben Sie Ihr Messer schon verwendet? (Mal abgesehen vom BUtterbrot schmieren ;-) )

Lichten der Vegetation, Herstellung weiterer Werkzeuge aus Holz, Öffnen von Post und Verpackungen,Zerkleinern der Nahrung,Kappen von Seilwerk


Was halten Sie von der Tatsache, dass Messer bei vielen Jugendlichen und auch in Schulen ständige Begleiter sind?

Das läßt mich hoffen, daß auch in Zukunft die Mehrheit der Menschen mit zumindest einem Werkzeug vertraut sein wird.Auch ich habe in der Schule immer ein Messer getragen; der Umgang mit Werkzeug gehört zum Leben und zur Erziehung dazu.
Wenn das Messer von diesen Jugendlichen allerdings als Kampfmittel verstanden und getragen wird, ist das aus zwei Gründen bestürzend:
1. Die mangelhafte Eignung des Messers als Abwehrwaffe wird nicht erkannt
2. Die Wahl einer (trotz ihrer geringen Abwehrkraft) lebensgefährlichen Waffe deutet darauf hin, daß die Bedrohung durch Gewaltkriminalität qualitativ überschätzt wird.
 
Welche emotionale Bindung besteht vielleicht zu einem persönlichen Stück?

Als ich 9 Jahre alt war, bekam ich von einem Onkel ein Victorinox geschenkt. "Ich hoffe, dass du dieses Messer noch hast, wenn ich schon lange tod bin", meinte der alte Onkel. Zu diesem Messer habe ich eine emotionale Bindung.

Zu welchen Gelegenheiten haben Sie Ihr Messer schon verwendet?

Was willst du hier hören? Kampfeinsatz? Zum Schnitzen und Schneiden. Das war´s dann auch schon.

Was halten Sie von der Tatsache, dass Messer bei vielen Jugendlichen und auch in Schulen ständige Begleiter sind?

Davon halte ich nichts. Auch wenn Kinder einen angebrachten Umgang mit einem Messer gelernt haben, muss sowas in der Schule nicht dabei sein.
 
SO, jetz antworte ich auch mal.

Was bedeutet Ihr bezw. Ihre Messer für Sie?

Messer sind für mich äuserst geschickte Werkzeuge, die dank ihrer Größe und Flexibilität (Ein Messer kann man zu fast allem verwenden) immer dabei sein sollte.

Welchen Symbolcharakter hat ein bestimmtes Messer für Sie?

Es symbolisiert mir Unabhängigkeit von Anderen die eins haben, die ich dannach fragen müsste...?

Welche emotionale Bindung besteht vielleicht zu einem persönlichen Stück?

Mein erstes Schweizer Messer hab ich mit 5 von meim Vatter bekommen, daran denk ich gerne zurück, auch an die vielen Dinge die ich damit geschmitzt und bearbeitet habe (Korkenzieher). Mitlerweile ist es ständiger Begleiter in meinem Rucksack falls sich mir doch mal ein Korken in den Weg stellt.

Mein erstes hochwertiges Messer (Puma einhandmesser) hab ich mir mit 13 gekauft als ich das Bedürfniss nach höherer quallität hatte. Dieses Messer trug ich 4 Jahr Täglich bei mir, auch in der Schule, auser beim Schwimmen, und es begleitet mich noch sehr oft, auch wenn es mittlerweile den Platz in meiner Tasche mit einigen anderen abwechseln muss.
Ich verbinde viel mit diesem Messer, eben auch weil ich viele schöne Erinnerungen habe die damit zusammenhängen (Größer Fisch damit ausgenommen etc.)


Zu welchen Gelegenheiten haben Sie Ihr Messer schon verwendet? (Mal abgesehen vom Butterbrot schmieren ;-) )

Schneiden, Hacken...man sieht erst wie oft man ein Messer im gewöhnlichen Alltag brauchen kann, wenn man ständig eins mit sich führt.:super:

Was halten Sie von der Tatsache, dass Messer bei vielen Jugendlichen und auch in Schulen ständige Begleiter sind?

Ich find's gut, dann muss nicht immer meins herhalten wenn was zu schneiden anfällt...

Ich bin selbst Schüler der 12ten Klasse und trage, wie oben schon geschrieben, täglich ein Klappmesser bei mir. Wenn ich in die Schule gehe achte ich eben darauf das es ein etwas kleineres Modell meiner Sammlung ist, dass sich niemand, der es evtl. sehen könnte, so sehr erschreckt.

Ich sehe mein Messer nicht als Nahkampfwaffe oder zur Selbstverteidigung, hier haben wir glücklicherweise keine Zustände in denen ich mich ständig um mein leibliches Wohl sorgen müsste.

Kinder, die Messer in die Schule mitnehmen und sich damit zu verteidigen, müssen wohl solche Angst haben, dass die im Fall der Fälle nicht den Mut hätten es zu ziehen (was dann natürlich auch besser so ist).

Kinder die Messer in die Schule mitnehmen um andere damit zu bedrohen würden das auch auserhalb der Schule und auch mit jedem beliebigen anderen Gegenstand der anderen Angst einjagt tun, da hilft auch kein Messerverbot an Schulen, das einzige was hilft ist auch bei jüngeren Wiederhohlungstätern stärker durchzugreifen.:(

Ich hoffe du kannst damit was für deine Arbeit anfangen, Gruß Tibor
 
Wollen wir doch noch ein bisschen an der Fragestellung feilen, Dornenrose:

Einfach fragen "welche emotionalen....." gilt nicht. Das suggeriert, dass man sowas bei Messern haben muß. Falsch.
Erhebungsfragen sollen weder geschlossen sein (Haben Sie emotionale...., Antwort: nein, Thema erledigt) noch suggestiv. Eine geschlossene Frage kann eine erläuternde offene im obigen Sinn einleiten. Aber das sind Dinge, die Du Dir vor Beginn einer solchen Diplomarbeit aneignen solltest.
Im wesentlichen kann ich Dir folgendes sagen.

1. Messerkult kenne ich nicht
2. Kult mag ich nicht, nirgends
3. Emotionale Beziehungen habe ich zu Menschen, Tieren,
4. Ästhetisches Interesse an schönen Dingen, also auch Messern
5. Ich benutze Messer grundsätzlich zum spanlosen Trennen von Werkstoffen
6. Kinder und Messer in der Schule ist ein wenig pauschal und undifferenziert. Warum nicht ein Schwiezer Messer? Kann man immer brauchen.
7. Waffe. Nun, wenn ich ne Waffe brauche, dann nehm ich doch nicht ein gutes Messer, ich nehm ne alte Dreikantfeile. Oder einen Schraubenzieher. Oder einen Rohrschaber. Alles viel unverdächtiger als Messer, und zum Kämpfen klasse. Ich habe beruflich einiges mit Schutz zu tun, und einfach Schutzkleidung schaffe ich locker mit einer alten Dreikantfeile, aber mit keinem Messer.
Nun gut.
Hättest Du Lust, die Dinge neu zu diskutieren, und erst einen Fragenkatalog vorzulegen, und den erst mit uns zu diskutieren?
Wir hätten alle was davon.
Dies würde auch den sozioanthropologischen Aspekt (Klasse, oder) des Teilens erreichen. Hat auch was mit Messern zu tun. Man war in der Lage, Nahrung zu zerteilen zum Heimtransport in die Höhle und den anderen konnte man auch was zukommen lassen.
 
Was ich auf jeden Fall anmerken möchte:

Viele von uns (mich eingeschlossen) sehen in einem Messer keine Waffe sondern irgendwas zwischen Werkzeug, Kunsthandwerk und "Gadget", also etwas, das man nicht unbedingt brucht, aber unbedingt haben und befingern möchte.

Das sieht man an vielen Themen im Forum. Viele von uns fragen nach oder handeln mit
- Uhren
- Füllern
- Taschenlampen
- Kameras
- PDAs
- ...

Messer sind da nur ein Zeil dieser "Kleinkramleidenschaft" (nennen wir's mal so).

Sollte man nicht vergessen!

-Walter
 
Herbert, evtl. ist ja das Thema der Diplomarbeit: "Die Reaktion von gesellschaftlich geächteten Randgruppen auf suggestiv Fragen --- eine soziologische Betrachtung" :D
 
@HankEr: Genauuuuuu. Das muß es sein. Und ich hab auch noch geantwortet. Tja, wir Randgruppen.....
 
So, Dornenrose, die Diskussion wird ja wohl so schnell nicht enden. Mein Vorschlag, einen Fragenkatalog zu erarbeiten und zu diskutieren, war ernst gemeint.

Dein Fragenkatalog wurde von mir als unprofessionell bezeichnet. Das nehme ich zurück.
Dein Fragenkatalog ist unwissenschaftlich. Du meinst zwar, dass andere, die nicht wie Du... nicht kompetent dies beurteilen können, aber das stimmt nicht. Es gibt objektive Kriterien für Wissenschaftlichkeit. Die hängen auch nicht vom Fachgebiet ab. Vielleicht hältst Du mich für anmaßend, aber ich sage, ich erkenne, wenn etwas nicht wissenschaftlich ist. Normalerweise stört mich das nicht. Mein Sohn fragt mich auch nicht wissenschaftlich korrekt, ich liebe ihn aber trotzdem. Aber wenn jemand einen Anspruch formuliert, so wie Du, dann muß der Rest schon passen, sonst werde ich aufmüpfig.

Fangen wir aber von vorne an. Kleiner Diskurs über Fragetechnik.
(Normalerweise bekommen ich dafür Honorar).
Also, Fragen sind die Messinstrumente der Wissenschaftler im Geistigen Bereich. Messinstrumente und deren Methode dürfen das Ergebnis nicht beeinflussen. Das ist die oberste Grundregel, die naturgemäß gewisse Grenzen erfährt. In der Quantenmechanik dort, wo die zum Messen notwendigen Energieeinspeisungen das Messobjekt zur Unschärfe führen. Das sind verdammt kleine Mengen. Aber so genau schaust Du ja gar nicht hin. Ist aber auch eine andere Kiste. Bei Fragen im soziologischen Bereich gelten gewisse Grundregeln, denke ich mal. Ansonsten ist der wissenschaftliche Charakter eher gefährdet.

Eine sehr einfache Regel ist, dass neben der Einzelfrage auch die Zusammenstellung des Fragenkatalogs wichtig ist, denn der vermittelt dem Befragten (Messobjekt) einen Gesamteindruck, der zu einem voreingestellten Response führt. (Das Pendant der Unschärferelation der Physik fängt in der Geisteswissenschaft also sehr früh an).

Also, Offenlegung der Ziele, und der Fragenkatalog sollte zu erkennen geben, dass man das Messobjekt Mensch ernst nimmt. Wenn man sich respektiert sieht, dann öffnet man sich, und reflektiert, was man sagt. Ich jedenfalls.
Und bei solchen Fragen sollte man nicht "aus dem Bauch heraus.." usw. Aus dem Bauch heraus ist nicht notwendigerweise spontan und ursprünglich, sondern induziert, und dazu muß man das, was ich oben sagte, genau lesen.
Ich habe mich in dem Zusammenhang über Bigbores Äusserungen amüsiert. Der hat auf eine (ehrlich) schon recht merkwürdige Fragenzusammenstellung mit hervorragendem Witz geantwortet und zu erkennen gegeben, dass er erst dann antwortet, wenn er glaubt, sinnvolles gefragt zu werden. Deine Fragestellung hat bigbores Reaktion herausgefordert. Dass sich alle anderen dann doch noch Mühe geben, solltest Du mit Respekt und nicht Verschnupftheit akzeptieren.
Übrigens, bigbores Antworten hatten Witz, Humor, und zeigten, dass er die anderen Leser als intelligente Menschen versteht. Insofern noch mal Respekt an dieser Stelle.

So, Dornenrose, jetzt gehe ich mit Dir mal ziemlich hart ins Gericht. Ich denke, Du wirst irgendwann einmal eine Position innehaben, oder anstreben, in der Du Menschen führst. Gewöhne Dich früh daran, dass man da voll gefordert ist. Mit ein paar Fragen und Schemasprüchen wirst Du Deiner Verantwortung nicht gerecht. Du wolltest auch aus dieser Befragung Schlüsse ziehen. Die könnten von weitreichender Bedeutung sein. Möglicherweise. Drum nimm das bitte ernst!!!!!!!!!
Ich fühle mich persönlich schlecht behandelt, wenn man mir dumme Fragen stellt und sich dann auch noch herausredet mit

a) andere sind nicht kompetent, wenn sie so etwas noch nicht gemacht haben (ich verstehe übrigens mehr von Eierlegen als alle Hühner, wiewohl ich noch nie ein Ei gelegt habe)
b) ich habe eine 12 Stunden Nacht.

Na und? Wenn Du nicht fit bist, dann geh nicht in so sensitive Bereiche. Oder willst Du später auch so Leute führen oder Entscheidungen treffen?

Nu ja, keiner braucht mich alten Oberlehrer ernst zu nehmen. Ist ja auch alles nur meine persönliche Meinung.

Ende des Privatseminars.
Zurück bleibt ein ziemlich beunruhigter
herbert
 
@Herbert: Genial und unbezahlbar!!!!

Ich bin wieder einmal davon beeindruckt welch vielseitige Kompetenz sich in einer eher sachlich orientierten Internetcommunity zusammenfindet. Da gibt es menschliche, intellektuelle, fachliche und kommunikative Höhepunkte. Schön, dass dies gerade in solch angespanntem Tread sichtbar wird.

Solche Menschen wie Ihr hier im Forum machen mir Hoffnung, auch wenn ich Herberts Sorgen durchaus teile.

Paulus
 
Mir ist bei der Suche nach einfachen Antworten auf diese unvollständigen Fragen zwar noch immer etwas schwindelig, aber ich versuche mal, meine persönlichen "Resultate" bekanntzugeben:

1. Was bedeutet Ihr bezw. Ihre Messer für Sie? - Welchen Symbolcharakter hat ein bestimmtes Messer für Sie?
- Kein Symbolcharakter, es ist ein Werkzeug und Hilfsmittel, für was auch immer
- Bedeutung ? Es bedeutet mir eigentlich nichts, es gehört zu mir wie meine Unterhosen, meine Socken oder mein Gesicht - ich habe es eben immer dabei.

2. Welche emotionale Bindung besteht vielleicht zu einem persönlichen Stück ?
Keine. Es sei denn, es ist ein Eigenbau, und zu Allem was man selbst geschaffen hat, besteht irgendeine Beziehung.
Doch: Das Messer, was mein Vater und vor ihm mein Opa besessen hat, nix spezielles, ein ganz billiges, mehrteiliges Taschenmesser.

3. Zu welchen Gelegenheiten haben Sie Ihr Messer schon verwendet? (Mal abgesehen vom BUtterbrot schmieren ;-) )
- fast Alles, wofür ein Leatherman gemacht ist
und meine Brote schmiere ich mit einem Brotmesser, wer weis, welcher Siff an meinen Messern ist...

4. Was halten Sie von der Tatsache, dass Messer bei vielen Jugendlichen und auch in Schulen ständige Begleiter sind?

Na und ?
Kann man vom Küssen schwanger werden ? - kann man (frau), muss aber nicht.
Sollte man in der Disko oder beim Schützenfest Kondome besser mitnehmen, oder doch lieber zuhause lassen ?

Es kommt auf die Erziehung und den Hintergrund des Schüler-Individuums an.
Aaaaaber, böse Falle:
In einer Zeit, in der man Schulschwänzer mittels elektronischer Fußfesseln genauso behandeln will, wie man eigentlich Schwer- und Schwerstverbrecher behandeln sollte, kommt mir die Frage etwas nostalgisch anmutend vor, um nicht zu sagen, weltfremd.
Also, Messer mit in die Schule, um sich von den Fesseln befreien zu können !

5. Nochmal zum Kult:
Antwort NEIN !
Ich kann mich nicht mal an einen Film erinnern, indem ein Messer oder eine andere Schneidware der Mittelpunkt war, evtl. "Texas Kettensäge...", aber selbst da war es "nur" Mittel zum Zweck.
Kult ? Ritual ? Ritus ?
Bullshit,
- es gibt Taschenlampen und Maglites (Inova, Surefire,...)
- Feuerzeuge und Zippos
- Motorräder und BMW/Harley Davidson
- Messer und MT's, MOD's, BM's, etc.
- Fußballvereine und Schalke 04 oder FC St. Pauli
- und Günni auf sein Lanz, und der macht auch KULT :irre::lach:
Das zum Kult :rolleyes:
edit:
Vermutlich werden noch nicht einmal die Urzeitmenschen einen "Kult" um ihre Paläolithen und Neolithen gemacht haben, die waren froh, so etwas zum Überleben bei sich zu haben,
wobei die Frage, ob sie darüber überhaupt nachdachten, auch schon wieder äusserst spekulativ ist.
Wohl aber wäre es denkbar, dass man die Urzeit-Steinschlag-Messermacher-"Profis" kultisch vereehrt hat, denn sie haben das Überleben einfacher machen können.

Vielleicht kommen diese Fragen Ihnen besser entgegen als die von mir angedachte offene Äußerung. [/B]
Noe, überhaupt nicht.
Aber zum Thema öffnende Fragen noch was:
Aber es kommt auch immer darauf an, was man davon macht :rolleyes:
Davon abgesehen, ich hatte in meiner bisher unbeantwortet gebliebenen mail schon angedeutet, dass man ein öffentliches Forum mit freiwillig anwesenden Personen nicht mit einer Kontrollstelle von Polizei oder BGS gleichsetzen sollte, aber eine Reaktion habe ich noch nicht erkennen können ;-)

Das Zauberwort heißt "INTERAKTION" - schon mal davon gehört ? Bedeutet soviel wie "miteinander reden"

Gruß Andreas
 
Last edited:
Ich kann mich Herbert nur voll (naja zu 99%) anschließen. Auch wenn meine Kritik an Dornenroses "Forschungsdesign" evtl. etwas harsch ausgedrückt war, ging es mir lediglich darum aufzuzeigen, das mit dieser Vorgehensweise keine verwertbaren Ergebnisse zu erwarten sind. Auch wenn im Bereich der Soziologie die Offenlegung der Ziele gegenüber dem Befragten manchmal kontraproduktiv sein kann, sollte sich derjenige auf jeden Fall ernst genommen fühlen. Generell denke ich, dass bei der Untersuchung einer emotionalen Dimension eines Themas, wie sie hier vorliegt, ein fester Fragenkatalog eher ungeignet ist. Ein gewissenhaft transkribiertes Intensivinterview mit sagen wir mal 5 Sammlern hat in diesem Fall sicher eine höhere Relevanz und ist wissenschaftlich genauso gut verwertbar.Das bedeutet natürlich einen wesentlich höheren Aufwand, aber wenn dieser nicht zu leisten ist, sollte dieser, wie Dornenrose ja selbst sagt, kleine Teil der Arbeit lieber ganz rausfallen.
Ich hoffe dieser Beitrag wird nicht wieder als anmaßend aufgefasst, ich habe selbst in den letzten Monaten oft harsche Kritik für die Art wie ich meine Arbeit geplant habe einstecken müssen, und bin im Nachhinein wirklich dankbar dafür, weil es einfach hilfreich ist.

Gruß, Christian
 
herbert, du hast mir aus der seele gesprochen, nur das ich es so gut nicht hinbekommen hätte.

wenn jemand von mir persönliches oder intimes wissen will, soll er sich mir erst mal vorstellen. und vorstellen ist nicht nur :
S.M. Gruhl alias Dornenrose

sonmdern in diesem falle der ganze name und wo studiert wird und so weiter.
ansonsten ist von mir nichts zu hören. aber das muß jeder für sich selbst entscheiden.
 
Danke, für Eure positive Reaktion. Wußte nicht, ob ich da nicht übers Ziel hinausgeschossen bin.
@Chrisse242: So wie Du es vorschlägst ist wohl wirklich am besten. Dornenrose sollte sich davon eine Scheibe abschneiden.
Zentral: Respekt vor dem Befragten und Ernsthaftigkeit in der Durchführung.
Was Paulus sagte, spricht mir aus der Seele. Hier im Forum hat man einen Austausch in einer Breite, die schon richtig Spaß macht. Ohne Euch alle würd ich was Wichtiges im Leben vermissen.
Etwas beruhigter, jedenfall in dieser Hinsicht
Euer
Herbert
 
Studienarbeiten allgemein

Es scheint mir schon seit längerem der Fall zu sein, daß wann immer eine nicht ganz wissenschaftlich ausgebildete Person eine wie auch immer geartete Studienarbeit zu erledigen hat (vornehmlich in den Sozialwissenschaften), er einfach einen Fragebogen entwirft.
Dann noch am besten die 1-5 Antworten - stimme voll zu, stimme zu, egal, stimmt nicht, stimmt überhaupt aber sowas von nicht - und ab in die mehr oder minder legal besorgte Excel Studentenlizenz damit.
So lassen sich dann auf mannigfaltige Weise Diagramme erstellen, die dann die Zahl der Seiten der Arbeit anwachsen lassen.
Ob die Ergebnisse dann einen Aussagewert haben ist zweitrangig. Primäres Ziel ist die Abgabe der Arbeit.
Beispiel: Wenn unsere Pieksrose wissen will, welche Emotionalen Bindungen wir mit unseren Messern eingehen, sollte er einfach das Forum lesen und feststellen, wie über das Design des neuen Eigenbaus, dem Härten des Neuen Superstahls, den Qualitäten des Herstellers St* oder Em* und deren Preispolitik, oder einfach die Neueste Anschaffung diskutiert wird. Die Aufzählung ist bestimmt nicht vollzählig.
Diese auch als Quellenstudium bezeichnete Forschungstechnik hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Studienobjekte nicht durch mehr oder minder voreingenommene (Suggestiv)fragen beeinflußt werden.
Das Problem im Internetzeitzalter ist allerdings, daß die Zahl der Quellen zu explodieren droht und die Zeit für eine solche Studienrbeit dann doch eher begrenz ist.
Also zurück zu Plan F wie Fragebogen.

Nur so als Anmerkung

Gruß,
Gonzo
 
Re: Studienarbeiten allgemein

Original geschrieben von Gonzo
Es scheint mir schon seit längerem der Fall zu sein, daß wann immer eine nicht ganz wissenschaftlich ausgebildete Person eine wie auch immer geartete Studienarbeit zu erledigen hat (vornehmlich in den Sozialwissenschaften), er einfach einen Fragebogen entwirft.

Gruß,
Gonzo

Nana, mal keine Generalverdächtigungen bitte, Im allgemeinen machen Sowi-Studenten sowas nur einmal. Wenn die Arbeit vom Prof zurückkommt ist dann normalerweise Schluß damit. Ganz abgesehen davon, das du da keine Merkmale eines schlechten Fragebogens beschrieben hast, nur viel zu wenige von einem guten. Fragebögen an sich sind unverzichtbar für sozialwissenschaftliche Forschung, auch wenn die in der Regel nicht mit Excel ausgewertet werden.

Gruß, Chrisse
 
Hallo Leute, hallo Herbert, hallo Dornrose,

ich habe erst einmal die Beiträge zum Thema nachlesen müssen, da ich ein paar Tage nicht im Forum war. Insgesamt kann ich Herbert zu seinem Beitrag vom 14.11.03 nur zustimmen. Und zu „hart ins Gericht" finde ich gar nicht. In Zeiten der unsäglichen „political correctness" tun deutliche bzw. eindeutige Worte immer wieder einmal ganz gut. Und warum sollen Messersammler nicht „scharf" formulieren dürfen?
Auf den Punkt gebracht fand ich die Analyse des „pseudowissenschaftlichen Ansatzes" von Dornrose. Ich selbst habe auch mein Diplom im öffentlichen Dienst an der Fachhochschule des Bundes gemacht. Ein Schwerpunkt waren u.a. die Sozialwissenschaften. Mein Prof hätte mir meine Arbeiten bei einer derart undifferenzierten Fragestellung um die Ohren gehauen, weil dabei nie signifikante Ergebnisse herauskommen können, die einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten können. Wenn man zudem im Titel seiner Arbeit den Begriff „Kult" verwendet, sollte man sich damit auch einmal wertneutral auseinandergesetzt haben. Zum leichten Einstieg zwei nützliche links (Englisch sollte man aber verstehen):
http://www.straightblastgym.com/philosophy3.html#philos3
http://www.straightblastgym.com/philosophy4.html#mind

Und aus www.wissen.de eine kleine Definition:

Kultus
[der; lateinisch, "Pflege"]
Kult
der "Umgang" mit der Gottheit in Wort und Handlung (vor allem Gebet und Opfer), meist in festen, durch Gewohnheit oder durch bewusste Fixierung seitens einer Religionsgemeinschaft entstandenen Formen. Im Kultus sind religiös-spirituelle Anliegen mit sinnlichen Formen (Symbolen) mehr oder minder eng verbunden. Die Mystik, die allen Wert auf das inwendige Leben der Seele legt, sucht meist eine Abwendung vom sinnenfälligen Kultus zugunsten einer kult- und formlosen Frömmigkeit. Von der Seite prophetischer Religiosität aus (z. B. im Alten Testament) hat sich in der Religionsgeschichte vielfach Protest gegen den äußerlichen Kultus erhoben, wenn er der stets nahe gelegenen Gefahr der Veräußerlichung und Mechanisierung erlegen war.
Messersammler sind keine Religions- oder Kultgemeinschaft und haben für ihr ehrenwertes Hobby weder kultische Rituale noch kultische Autoritäten nötig. Brauchen tun wir dazu Spaß, Interesse an versch. Werkstoffen, ein Gefühl für Ästetik und mehr oder weniger Kleingeld.
Der durch Presse u.a. Medien geprägte Begriff „Messerkult" impliziert genauso eine negative Besetzung wie der Begriff „Waffennarr" für einen Waffensammler. Warum werden Briefmarken-, Bierdeckel-, Uhren-, Puppen-, Füller-, Kunst- und sonstige –sammler eigentlich nie als „-narr" bezeichnet? Das wäre doch einmal eine klasse Schlagzeile in der Blöd-Zeitung: „Kunstnarr erschlägt Oma mit van Gogh".
Also Dornrose, ein wenig wissenschaftlicher und damit erkennbar ernsthafter mit dem Thema beschäftigen, sonst wird das keine Arbeit die ein „Diplom" verdient.

12knife
 
--quote:
Sie ahnen es bereits: Ich bin kein Bildzeitungreporter, sondern Beamter des Bundesgrenzschutzes. Um meine beruflichen Ziele zu erreichen, ist die erstellung einer Diplomarbeit erforderlich, die zu großen Teilen aus Wissen besteht, dass eine Geheimhaltungsstufe hat. Also sehen Sie es mir bitte nach, wenn ich Ihnen nicht alles offenlege. Es hat Gründe, die in Ihrem Leben vielleicht nicht existent oder wichtig sind - in meinem schon.
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dornenrose:
Klingt ja interessant. Darf man wenigstens das genaue Thema dieser Diplomarbeit erfahren ? Und welche Geheimhaltungsstufe hat sie denn ? Von "Verschlußsache - nur für den Dienstgebrauch" bis "VS - streng geheim" ist die Bandbreite ja recht weit gestreckt. Oder ist das Teil etwa nur erforderlich, um die Ausbildung für den gehobenen Dienst beim BGS abzuschließen? ;)

Wenn du etwas über Messerkriminalität lesen willst, dann lies meine site, soweit noch nicht geschehen. Als Bundesbeamter leiste ich dem BGS doch schließlich gerne Amtshilfe! :D
Abgesehen davon bist du in diesem Forum hier falsch. Fragen über Messerkampf und Messerkriminalität werden in Kampfkustforen behandelt.
Versuch' mal folgende Links:
http://www.kampfkunst.de
http://14936.rapidforum.com
In letzterem Forum, das sich mit Strassenkampf und ausdrücklich auch Messerkampf befasst, wirst du noch am ehesten fündig. UND HIER BEI UNS BIST DU FALSCH !

An den Rest in diesem Thread:
Merkt ihr eigentlich nicht, daß ihr bereits freiwillig alle gewünschten Daten für diese merkwürdige Diplomarbeit liefert? :mad:
 
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