Moin...
Ich hatte mich ursprünglich dieser Kaufberatung enthalten, da es augenscheinlich zunächst um Folder ging. Da bin ich halt nicht so bewandert und jeder präferiert ja auch was anderes.
Mein erster Reflex bei der Fragestellung des TO war ebenfalls, ein kleines Fixed zu empfehlen.
Auf diesen Trichter bin ich bereits vor vielen Jahren gekommen. Ich nutze nahezu keinerlei Folder mehr. Natürlich hab ich für schnelle kleine und kleinste Arbeiten ein Slippie in der Tasche aber ein kleines Fixed bildet bei mir täglich das Haupt-EDC.
Hat den unbestreitbaren Vorteil, nahezu unbeschränkt (mit)führbar zu sein.
(Selbstverständlich gehe ich hier von einem Fixed ohne Waffeneigenschaft als Verwendungszweck und Konstruktionsmerkmal aus.)
Die Anzahl der verschiedenen Modelle, die sich seither angesammelt hat ist beträchtlich.
Aus persönlicher Vorliebe wähle ich schon seit längerem Modelle des Herstellers Bark River.
Da gibts aber selbstverständlich auch wesentlich günstigere Hersteller deren Modelle auch alle tun, was sie sollen.
Deswegen möchte ich hier nicht spezialisieren, sondern die Empfehlung allgemein halten und lediglich dazu raten, ein kleineres feststehendes Messer zu wählen. Als genauere Definitionsangabe - eine Klingenlänge von 70 bis 90 mm hat sich hier als praktikabel herausgestellt.
Stört idR. nicht und ist den allermeisten Aufgaben voll gewachsen.
Darauf achten, das man einen Griff hat der gut in der Hand liegt. Griffmaterial auch eher persönliche Vorliebe.
Ich halte es da mit eher synthetischen Materialien wie Micarta oder G10. (haltbarer, unempfindlicher, pflegeleichter)
Klinge nicht zu dick wählen, gerade vor dem Hintergrund des hauptsächlichen Schneidens von Karton. Also max 3mm. (+/-)
Flachschliff oder sogar Hohlschliff.
Und bitte,
ein CPM S90 V ist ein Hi-End-Hochleistungsstahl. Genau wie ein M390.
Die scharf zubekommen, wenn sie einmal stumpf sind braucht Erfahrung und Geduld. Ich kann das aber es macht mir allerdings keinen Spass.
Genau, wie das Arbeiten mit einem stumpfen Messer.
Wenn man sich nicht mit dem Thema auseinandersetzt und auch kein gesteigertes tägliches Interesse daran hat, beinhaltet das ein hohes Frustpotential.
Daher würde ich bewußt zu einem einfacheren Stahl raten. Einer, der sich leicht und schnell scharf halten läßt.
Das sorgt für ein schnelles Erfolgserlebnis - auch beim Arbeiten damit.
Auch nur ein Beispiel aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz: Ein Messer aus zB. A2 Toolsteel und ein kleines Abziehleder für Unterwegs.
Die Kombi benötigt zum zwischendurchscharfhalten nur wenige Sekunden bis max eine Minute und generiert einen sofortigen Erfolg.
Das sorgt dafür, das man in der Arbeitsroutine sein Messer auch tatsächlich scharf hält und nicht solange mit dem Messer arbeitet, bis es dermaßen stumpf ist, das nur noch Werkzeug hilft - nur, weil man keinen Bock hat, es zuhause aufwändig nachzuschärfen.
Just meine 5 Centime...
Beste Grüße
Andy