Servus,
Ich habe genug Klingen verschliffen!
Durch Übung gelingt es den Winkel beim Schleifen immer besser zu halten, die Schneidfase wird gleichmässiger, aber an richtig hoher Schärfe mangelt es noch. Nach einer Weile üben und den richtigen Steinen passt dann der Winkel, die Schneide ist gleichmässig und die generierte Schärfe schneidet Zeitungspapier in Wellen. Im Prinzip ist jetzt genug.
Alles darüber hinaus ist Liebhaberei, Freude an Schleifsteinen, am Schleifgefühl, an besonders schönen Schneidfasen oder Kasumi-Finish, an irrer Schärfe, am ausdünnen von zu dicken Geometrien und das Können exakte Winkel und unterschiedliche Schneidfasenoberflächen anschleifen zu können.
Gruß, güNef
Warum denn?
Eigentlich gut zu schärfen ist für Messerhersteller ungünstig und sinnlos, da Kunden das nicht bezahlen. Die nicht gut bearbeitete Schneidfase lässt sich durch großere als notwendig Schneidwinkel kompensieren.
Abrasivkörner schneiden Stahl, bei unsachgemäßem Schleifen (schnell mit zu viel Druck) kann dabei Defektschicht mit Mikrorissen entstehen. Wenn man damit Arbeitet, können diese Mikrorisse schnell groß werden. Und wenn man auch zu Hause eine Tasse (Teller) trifft, welche Klinge dann bessere Überlebensschanzen hat (gut oder schlecht geschliffene?) Und wenn ein Messer stürzt…
„Durch Übung gelingt es den Winkel beim Schleifen immer besser zu halten, die Schneidfase wird gleichmässiger, aber an richtig hoher Schärfe mangelt es noch.“
Wenns gelingt den Winkel immer besser zu halten, wo bleibt dann richtig hohe Schärfe? Hast Du da eine Idee? Auch bei einer ausgeprägten Wackelei beim Schärfen kann man schon mit C-Stahl-Klingen Haare spalten. Ist das nicht so, dass noch „gewaltige“ Probleme mit Winkel halten gibt’s?
Wenn Probleme mit Winkel halten gibt’s, dann kann eigentlich nicht die ganze Fase ordentlich gefinisht werden. Dann kann die auch nicht „richtig mechanisch stabil“ sein.
Und wenn die doch mechanisch stabil ist, liegt das nicht daran, dass Schneidwinkel (weit?) über 40° liegt?
Auch was Messerpreise angeht. Es lohnt sich die neue teuere Messer (Schneiden) unter Mikroskop angucken. Wenn dort Defekte (Risse) gibt’s, kann man sofort eine richtige Entscheidung treffen. Dummerweise ist das so, dass z.B. 2 Jahre benutzte Messer besser als die Neuen oder fast Neuen sein können.
Da die rostenden Klingen rosten, kann man dort unter Mikroskop Risse gut sehen.
Eine neue nicht geschliffene Klinge- solange die Risse nicht geröstet sind, kannst Du auch unter Mikroskop nix sehen.
Bei Messerpflege sieht man unter Mikroskop scheckige Ausbruche, beginnende Risse, die so schnell wie möglich beseitigt werden müssen.
„Ein Normalverschleiß“ kann einfach belassen werden solange ein Messer gut schneidet.