Edle Stähle - Wie schneidet VG-10 ab?

Schon klar.

Und der Streamingclient spielt ... Strassenjungs "Ich brauch meinen Suff ..."

Aloa
Pitter

Bitte? Geht es hier darum, ob der Schneidenschliff konvex ist oder nicht? Ich denke schon. Und das scheint der Fall zu sein, dass geht so aus dem von Rock'n'Roll zitierten Beitrag hervor.

Ich denke, dass ist hier ein Fachforum, bei dem es um die Konzentration von Wissen und Kompetenz geht. Wenn es mit dem Anschliff denn so ist, was auch mich verwundert hat, dann sollte das hier auch Niederschlag finden und die Erkenntnis der Tatsache nicht totgeschrien werden. Meiner Meinung nach ...


-chinoook
 
Bitte? Geht es hier darum, ob der Schneidenschliff konvex ist oder nicht?

Was an "The knives do have a very, very small convex edge on the cutting edge. We sharpen the knives with a contact wheel and them buff them with a hard felt wheel, which again puts a very small, small convex grind on the cutting edge." ist unklar?

Du darfst das Seb gerne behandeln, wie ein Messer mit balligem Schliff.
Ich tus nicht.

Pitter
 
Hallo
Ich bin Mitleser in diesem Forum und ab und zu schreibe ich auch mal was. In allen Threads wird hier penibel auf Sachlichkeit und Umgangsformen Wert gelegt. Das finde ich auch gut und wichtig für ein Fachforum.
Rock'n'Roll hat einen Fakt zur Diskussion gestellt und diesen auch belegt.

@Pitter

Ist wahrscheinlich kein schönes Gefühl mit den eigenen Waffen geschlagen zu werden, aber deine Reaktion war, gelinde gesagt, unter aller Sau.

Matthias
 
Ist das nicht eher ein Streit / Diskussion um des Kaisers Bart ??? Ich weiß, ein Hobby ist ein ernstes Thema, aber mir (und meinem Sebenza) reicht die Information völlig aus, dass ich mit einem Sharpmaker mein Seb wieder adäquat scharf bekomme. Dass die Schneidfase bei CRK absichtlich ein ganz, ganz bisschen konvex geschliffen ist, ist eine interessante Info - aber kein Grund für Animositäten. Ich würde das Messer deswegen zum Schleifen auch nicht bei CRK einschicken wollen.
 
Die letzten Messer von Chris Reeve, die ich vor kurzem bei meinem Lieblingsmesserhändler (Lorenzi in Wien) in der Hand hatte, sprich Umnumzaan und Sebenzas, hatten alle eine pure konvexe Schneide.

Man kann diese aber dennoch mit dem Sharpmaker nachschärfen. Die ballige Schneidspitze wird dann hald V-förmig. Aber es geht ;)

lG Oli
 
Also ich fasse zusammen: Die Schneide ist unbestritten konvex, das ist bewusst so hergestellt, es ist auffallend, aber es soll keine Rolle spielen. Wer das alles hier hochgeworfen hat (vielen Dank von meiner Seite!) wird verspottet, die Fakten interessieren nicht. Man, ich dachte, wir seien viel weiter. Wir alle.


-chinoook
 
Ist wahrscheinlich kein schönes Gefühl mit den eigenen Waffen geschlagen zu werden, aber deine Reaktion war, gelinde gesagt, unter aller Sau.

Hmm. Liest Du eigentlich, was ich zitiert habe? Ist nicht klar, was Chris Reeve beschreibt?
Ich versuchs nochmal:

Das hier ist eine konvexe Schneide, convex grind, ballige Schneide. Meint immer das gleiche.
Messer ist ein Bark River, Vergrößerung etwa 20fach (wie bei allen nachfolgenden Bildern):

ballig_bark river.jpg

Das Charakteristikum einer balligen Schneide ist, dass ihr eine Schneidfase fehlt - zumindes das, was man in gängigen Maßstäben "Schneidfase" nennt.
Die Klinge ist also in einem Bogen durch bis zur Schneide hin geschliffen.
*Das* ist die Schneidenform, die ich nicht so besonders mag, weil mir das Schärfen konvexer Schneiden nicht so liegt. Man braucht dazu ein Schleifmittel, das der Schneidenform folgt (Mauspad-Methode, Bark River Sharpening Compound, Lederspannriemen usw).

Das hier ist ein Hohlschliff. Sieht von oben nicht viel anders aus, wie ein Flachschliff. Für die weitere Betrachtung spielt das auch keine Rolle.
Messer ist mein Sebenza.

hohl_seb.jpg

Der Hohlschliff geht bis zur Schneidfase.

Und das ist ein Flachschliff - Spyderco Native 5

flach_native.jpg

Wie beim Seb mit einer deutlichen Schneidfase.

Was Chris Reeve beschreibt, ist ein alter Hut und manchmal ein Problem, wie man es sehen will. Worum gehts:
Die Schneidfase muss ja irgendwie geschliffen werden. Zum Beispiel an einem großen Schleifrad, wie hier bei Böker:

P8300001a.JPG

Oder an einem Bandschleifer, wie hier bei Stefan Steigerwald.

DSC_7091.JPG

Hier schleift Stefan zwar die ganze Klinge und auch nicht ganz runter, sondern lässt ein paar Zehntel stehen, weil das Ding ja noch in die Härterei geht. Aber grundsätzlich kann man genau so auch die Schneidfase schleifen. Wird auch gemacht.

Bei einem Schleifrad, das einen Radius hat oder bei der Arbeit mit einem frei aufgespannten Schleifband oder dem " hard felt wheel", das Chris Reeve nennt, *muss* die Fase eine irgendwie gearteten Radius bekommen. Wenn der auch üblicherweise so klein ist, dass er praktisch keine Relevanz hat. Das meint Chris Reeve mit dem "very small, small convex grind on the cutting edge" Das ist grundsätzlich produktionsbedingt. Wir reden hier nicht von einer Klinge mit einem balligen Schliff/Konvex Grind, ein Seb ist entweder flach oder hohl geschliffen, je nach Typ, gibt ja beides.

Sondern wir reden davon, dass durch den Produktionsprozess die Schneidfase einen minimimi Radius bekommt. Der so gering ist, dass Chris Reeve konsequenterweise das Seb wie ein Messer mit Flach- oder Hohlschliff behandelt und eben den Sharpmaker empfiehlt, weil der vom Winkel her passt.

Und aus diesem mimimimi Radius wird eben keine convex edge, den man tatsächlich anders schleifen müsste. Sonst wären die meisten Messer ballig geschliffen, wenn man "ballig" nur klein genug definiert und hoch genug vergrößert. Zumindest die, deren Fase Schleifmitteln geschliffen werden, die rund sind oder nachgeben. Ausgenommen die Messer, deren Fase eben mit einem harten, planen Schleifmittel geschliffen werden. Machen manche Messermacher auch, etwa mit Diamantfeilen. Da ist dann die Fase schnurgerade.

Das heisst: eine "konvexe" oder "konkave" Fase wird man produktionsbedingt bei vielen Messern finden. Wenn man konvex und konkav nur klein genug definiert.

In der Praxis für Unbedarfte heißt das, man ist gut beraten, ein Sebenza (wie allen anderen Messer mit nicht balligen Schliff) auf harten Schneidunterlagen zu schleifen und auch beim Abziehen eine feste Unterlage zu verwenden. Sonst vernudelt man eher die Klinge, als dass man sie schärft. Und das heißt dann eben vernudelt und nicht ballig oder convex.

Wenn man will und weiß was man tut, kann man jedes Messer auf Lederspannriemen, dickem Leder und anderen weichen Unterlagen abziehen. Das hat dann genau den Effekt, den Chris Reeve beschreibt: man erhält eine mimimimi-konvexe Schneidfase. Die kann stabiler sein, als eine gerade Schneidfase. Das bleibt dann aber im Minimimi Bereich - wir reden nicht von der Klinge sondern der Fase. Den Effekt kann man bei jedem Messer erreichen, egal ob es einen Hohlschliff, Flachschliff, Chisel oder was auch immer hat.

Das Thema ist nicht neu und die Pros/Cons hier zigmal diskutiert. Aber es ist kein Thema, was mit irgendeinem spezifischen Messer zu tun hat.



Pitter
 
Servus,

Hmm. Liest Du eigentlich, was ich zitiert habe? Ist nicht klar, was Chris Reeve beschreibt?
Ich versuchs nochmal
Das Thema ist nicht neu und die Pros/Cons hier zigmal diskutiert. Aber es ist kein Thema, was mit irgendeinem spezifischen Messer zu tun hat.

wenn so mancher Beitrag von Rock'N Roll des Messerfreundes Emotionen hochkochen lässt und dir dann so einen Beitrag abringt, der als Endlosschleife für dich schon den Geschmack von wiedergekautem haben wird, finde zumindest ich prima ;)

Eine so essentielle Zusammenfassung, praktisch druckreif, als Reaktion auf diesen Thread macht den selben eben wertvoll. Ich bin wieder ein Stück weiter.

Gruß, güNef
 
Pitter, danke für die ausführliche Erklärung. Ich bin da ganz bei GüNef.

Nur: Du hast "Radius" bisweilen mit "Krümmung" velwechsert.
Großer Radius = kleine Krümmung und vize versa.
Versteht aber trotzdem jeder.

:black_eyed:

Andreas
 
Ich habe das Gefühl es wird sich hier in Fachbegriffe geflüchtet, aber unterm Strich hatte Rock'n'Roll vollkommen recht. Die Schneidphase, die auf den Hohlschliff folgt ist gewissermaßen "konvex" und CR hat höchst persönlich wie hier zitiert gesagt, dass man das Messer mit dem Sharpmaker scharf bekommt, aber damit nicht die gleiche Schneidphase aufrecht erhält, wie sie bei ihm ab Werk erhält (auch damit hatte Rock'n'Roll folglich recht). Und gewusst haben das offensichtlich eben nicht alle. Ich hebe das so betont hervor, weil ich ebenso wie pandinus finde, dass der Ton gegenüber Rock'n'Roll keineswegs angemessen war.

Um mal zurück aufs Thema zu kommen; Street Beat und VG-10. Jo, der von Spyderco angebrachte Anschliff ist wohl etwas zu dünn um für härtere Arbeit wirklich gut geeignet zu sein. Hintergrund davon ist sicherlich, dass Spyderco bezüglich der Werksschärfe ihrer Messer Erwartungen zu erfüllen hat und die Messer so erstmal schneidfreudiger sind. Natürlich ist das Street Beat auch als Fred Perrin Design (zumindestens in meinen Augen) nur bedingt als Outdoor-Werkzeug konzipiert. Trotzdem eine interessante Erkenntnis, dass das bei Spyderco wohl öfter mal vorkommt, aus welchen Gründen auch immer. Ich selbst hatte mit meinem Military noch keine Probleme, aber so Threads wie dieser sind sicherlich interessant für Leute, die sich Messer wie das Street Beat dann eben doch für Outdoor-Aufgaben kaufen wollen.

edit; ich habe einen negativen Renommee-Kommentar erhalten, der besagt man müsse nicht alles kommentieren, was man nicht versteht. Was ich nicht verstehe, ist, wie man einsehen kann, wer einem diese Renommee-Kommentare geschickt hat, sonst würde ich die betroffene Person nämlich gerne fragen, was genau ich nicht verstanden habe. Jeder, der lesen kann und manchmal über den Wortlaut hinausblickt, erkennt nämich zweifelsohne, was ich bereits gesagt habe. Dass R'n'R vielleicht falsche Begriffe verwendet hat, aber genau das beschrieben hat, was Pitter von mir aus rundgenudelt oder mimimimi-Radius nennt. Aber wenn selbst CR von einer "convex edge" spricht, sollte man das einem neuen in der Szene wohl auch grad noch so nachsehen. Er hatte einfach Recht, da gibt es nichts zu diskutieren, Punkt.
 
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