Ein Sonntagsrätsel!

Torsten Pohl

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Der Gewinner kriegt nix ausser der Gewissheit das er mehr wußte wie ich.

Ich zeige euch jetzt mal zwei Maschinen die bis gestern in einer sehr alten Schmiede dahinvegitierten und dem Rost preisgegeben waren.
Dennoch läst sich alles leicht bewegen alo hier passt der Satz das war noch Qualität.
Ein Anruf meines Lieblingsschrotthändlers brachte mich auf die Spur und ich wurde mit dem Beitzer handelseinig.
Ich zahlte deutlich über dem Schrottwert und mir sind so alte Schätzchen auch jeden Cent wert.
Beide Maschinen haben absolut ichts mit dem Messerschmieden zu tun, ersetzten aber viele Helfer durch ihr hochspezialisierten Eigenschaften in einer damaligen Dorfschmiede.
Laut Rechnug der Firmenchronik. wurden sie 1884 gekauft und standen seitdem am selben Platz.


Maschine Nr:1 ist klar

Dies ist ein Radreifenbiegemaschine die durch Prolilierte Rollen auch alles andere bis 30cm breite runden konnte, warm oder kalt is dabei fast wurscht. I.d.r wurde wohl kalt gearbeitet und ein 120/15 Baustahl konnte bei einem kleinem Testdurchlauf auch keinerlei wiederstand lesten.
Nett ist das sie sich durch einlegen einer Zusazwalze (die allerdings fehlt aber nur ein einfaches Drehteil ist!) auch zum Recken einsetzen lässt und das war wohl eher selten damals.
Maschinengewicht so um die 400kg.

Maschine Nr.2:

!!!Das Rätzel!!!!

Tja was ist das ich lasse es mal völlig offen hab zwar ne Idee aber mal sehn was von euch da so kommt.
Maschinengewicht laut Deckenkran so etwa 600kg massiver Guss.

Das einzigste was sich bewegt durch die massive Übersetzug ist der hintere Teil des Tisches, da kippt nix oder so. das ist eine einfache lineare Bewegung von etwa 50mm ohne Anschlag sprich ist der Tisch am ende des Verfahrweges läuft er ohne umkehr der Antriebsbewegung wieder zurück. VOR- und Zurückbewegung verfügt über die selbe kraft und diese ist gewalltig.

Was kann man in Verbindung mit den beiden Klemmstellen die durch 1-gängige 60mm Trapezgewindespindeln arretiert werden wohl anstellen??
Und nein das ist keine Presse oder zu groß geratender komischer Schraubstock,............
Ich habe selbst dazu auch nur eine grobe Idee also ruhig munter raten.

Viel Spaß Torsten
 

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AW: Ein Sontagsrätzel!

Eine frühe Form der Zerreissprobe ?! :irre:

Also der intere Teil des Tisches bewegt sich von dem anderen Teil des Tisches weg und wieder hin oder hab ich was falsch verstanden ?

Edit:
So.. eine kurze Recherche bei Google ergab, dass es zu dieser Zeit schon Zerreiss und Druckprüfmaschinen gab :)

Da keine Bilder bei google vorhanden setze ich jetzt auf die kombinierte Druck und Zugprüfmaschine ^^
 
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AW: Ein Sontagsrätzel!

moin.
ich könnte mir gut vorstellen, das damit plattfedern (auto/kutsche) gestaucht/gebogen wurden um diese zu bearbeiten, bzw einzubauen.
mfg bob
 
AW: Ein Sontagsrätzel!

...also mal ins Blaue hineingeraten, könnte man die Maschine dazu benutzen, Draht zu ziehen.... Man bräuchte natürlich noch die entsprechenden Einsätze in die Klemmvorrichtung....

Ich müsste jetzt eigentlich erstmal recherchieren wie man das Drahtziehen in Frühindustrieller Zeit überhaupt machte, ich kenn bislang nur die VORindustrielle Technik... aber für Recherche hab ich grad leider keine Zeit.
Gruß
Hannes
 
AW: Ein Sontagsrätzel!

Bisher stimmts nicht, nicht mal annähernd.
Die beiden Maschinen ergänzen sich bzw. machen ganz unterschiedliche Jobs am selben Werkstück.


Querzulap, hat schon mal den Bewegungsablauf der Maschine besser beschrieben als ich, das gibt nen Pluspunkt!:D

Tschau Torsten
 
AW: Ein Sontagsrätzel!

Hallo !

Ich will ja kein Spielverderber sein,aber das ist eine Stauchmaschine.:haemisch:
Gruss
Wolfgang.
 
AW: Ein Sontagsrätsel!

Ich versuche mich auch mal...

ich würde sagen, die vorgebogenen Teile aus der Radbiegemaschine werden in Maschine 2 eingespannt und damit zur Verbindung zu einem Kreis zusammengespannt und dann vernietet geschweißt geschraubt o.Ä.

Durch die verschiedenen Radien der Radreifenteile lässt sich auch die form der Spannbacken erklären, sofern man das Rad horizontal einspannt.

Gruß
Chris
 
AW: Ein Sontagsrätsel!

Ich würde sagen das Gerät dient zum Fügen der gespaltenen Enden bei der Feuerschweissung eines Radreifens oder zur nachträglichen Korrektur des Radreifendurchmessers. Ein zu lang geratener Radreifen lässt sich durch Schmieden ja noch ausrecken, aber ein zu gross geratener Radreifen lässt sich anders kaum noch im Durchmesser verringern.
 
AW: Ein Sontagsrätsel!

Ich denke dass diese Maschine , nachdem die Eisenreifen für die Holzräder gewalzt und geschweisst waren, man anschliessend auf dieser Maschine die Reifen wenn nötig auf Querschlag richten konnte. Das heisst man stellte den Eisenreif hochstehen dort hinein und konnte mit der fehlenden mittleren Spindel den Reifen seitlich drücken.

Ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll, es ist auch nur eine Vermutung.

Gruss unsel
 
AW: Ein Sontagsrätsel!

Ich hatte schonmal die Werkzeuge einer Stellmacherei angeboten Bekommen, Da war solch eine dabei.
Wie schon geschrieben, zum Stauchen von zulangen Reifen.
 
AW: Ein Sontagsrätsel!

Jawoll das Rätzel ist gelölst!!!

Der link von Pit zeigt genau meine Maschine.

Es ist tatsächlich eine Stauchmaschine um den Umfang des Reifens zu verringern.
Seit auch in der letzten Dorfschmiede das E-Schweißen zur täglichen Routine wurde kamen die doch recht schweren und Platz raubenden Maschinen so langsam aus der Mode und der Eisenreifen wurde auch immer weniger verlangt.

Wozu brauchte man diese bzw. wofür wurden sie eingesetzt??

zB. 1.ter Anwendungsfall.

der Ring wurde durch die Feuerschweißung zu lang und ließ sich nicht mehr aufschrumpfen, also stellte man den punktuell erhitzten Reifen in die Maschine spannte Ihn, stauchte an mehreren Stellen den Umfang. Bingo so passt der dann, ohne viel von seinem Runlauf zu verlieren da der Tisch selbst ja auch einen Radius besitzt und so die Kraft fast immer auch richtig eingeleitet wird.

Einem erfahrenem Schmied der oft solche Reifen anfertigte passierte das vermutlich 1-2mal im Jahr also kein Grund ein vermögen für eine solche Maschine zui zahlen. (Ausnahmefall der Schmied heißt Torsten Pohl und ist Maschinen Junky:D:D).

2.ter Anwendungsfall und dieser war weitaus häufiger!!

Ladewagen Leiterwagen etc. die nur Saisonal gebraucht wurden und sonst rumstanden.
Schon früh erkannte man das das Material unter Dach besseraufgehoben ist als draussen, das sich feuchtes Holz besser biegen lässt als getrocknetes usw.. aber man bekam ie in den Griff das Holz arbeitet eben halt auch als Rad am Wagen, draufgeladen wurde bis das Holz unter Belastung knirschte auch damals galt "Time is money", besonders wenn ein Unwetter die Ernte bedrohte.
Reifenstahl war nicht der billigste Kram, Geld mangelware, also waren die Räder meistens selten überdimensioniert, walgten unter Belastung und streckten sich usw.
All diese Faktoren führten auf kurz oder lang immer wieder mal dazu das sich Holzradverbund und Radreifen lösten, das war dan auch das problem.

Man ging also zum schmied und sagt mach das mal passend, und nu???
Heute würde man einfach ein Stück rausschneiden und mit passener Elektrode wieder zusamenbrutzeln neu aufziehen fertig.
Aber das gabs ja noch nicht, also wurde durchgeschrotet ein längere Stück rausgenommen und ein neues mit passender Länge plus zugabe für zwei weitere überlappende Feuerschweißungen eingesetzt und verschweißt.
Entsprechend aufs Maß gereget und an das Holzrad angepasst und aufgezogen.

Was für ein sche..... Job und wie macht man dem Auftraggeber klar das man dafür x-std. mit 2-3Mann gebraucht hat pro rad???

Das war die Geburtsstunde dieser Stachmaschinen Rad runter paar mal ins Feuer, regelmäßig um den Umfang herrum ein paar mal stauchen, keine Nacharbeit einfach wieder aufziehen fertig.
Geradezu ein Quantensprung das ganze und heute leider fast völlig vergessen.

Hoffe das kleine Rätzel hat euch Spaß gemacht mir auf jeden Fall.
Die Klemmung stimmt so nicht da müssen erst noch die Spindeln gereinigt und gangbar gemacht werder aber der Radreifenabschnitt zeigt wie es gemacht wird.

Bei Intresse werde ich euch demnächst mal zeigen wie man damit einen Reifen biegt, verschweißt und aufs Maß bring.
Danach schrumpfe ich den dann auf einen Eichenstannabschnitt für meinen kleinen Reiseamboss zum Messerschmieden.

Tschau Torsten
 

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Nabend Pit

sicher auch ne Möglichkeit auch wenn ich das so nicht kenne, ich weiß das es regional verschiedene Varianten gab die Feuerschweißung durchzuführen, so wurde teils ähnlich einer Bördelnaht gearbeitet teils regelrecht miteinander verflochten, warum also nicht auch vorgestaucht um Material für die einzelne Feuerschweißung aufzubauen.
Es macht Sinn vorzustauchen um eine nach dem abschließenden Endformrecken lange Schweißnaht zu erhalten.
Es gibt auch noch eine einsetzbare Hilfsbacke die genau das ermöglichen würde.


@Armin lesen, die Spindeln müssen erst noch gangbar gemacht werden die sind leicht Fett und Schmutzverkrustet, das werd ich mir sicher nicht für ein Bild ins Gewinde schaufeln:D:D
Obwohl auf Zug würd auch so gehen.
Die Spindeln liegen jetzt in Diesel, denn diese Maschinen werden über den Winter komplett restauriert und wieder voll einsetzbar gemacht.

Tschau Torsten
 
Vielleicht liegt es an den Bildern- die Funktion der Radstauchmaschine ist nicht so ganz klar zu erkennen.
Ich habe mal in Luxemburg- Neuhäusgen ?-Romain müßte das wissen- eine Radstauchmaschine gesehen, die in der Tat dazu verwendet wurde, zu weit geratene Reifen zu kürzen.Sie funktionierte vereinfacht dargestellt so, daß ein Teil des Rades erwärmt und in kleinerem Radius wie das restliche Rad gebogen wurde. An zwei Stellen wurde der erwärmteTeil dann fixiert und das Material konnte in sich zurückgetrieben werden, was eine Verkürzung des Umfangs bewirkte.
Das schien mir eine sehr praktische und genau einstellbare Hilfe, Radreifen auf den exakt gewünschten Umfang zu bringen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Diese Maschine steht in der Tat in Peppingen im Bauernmuseum, und wie die genau funktioniert wird in der nächsten Zeit anhand eines Reifes dokumentiert. Ich werde die Hephaistosbruderschaft freundlichst darum bitten sich diesem Themas anzunehmen um mal so ein Eisenreifen etwas enger zu machen.
So wie es in diesem Tread rüberkommt kann ich nicht viel damit anfangen, da ich keinen blassen Schimmer habe wie sie bedient wurde.
Aber jetzt will ich es ganz genau wissen!

Danke Thorsten , der es immer wieder fertig bringt Interessierte heraus zu fordern.:super:
Gruss unsel
 
Die Stauchmaschine hatte nichts mit dem Feuerschweißen zu tun.
Der Radreifen wurde, damals waren die meisten Straßen ja noch gepflastert,beim abrollen auf dem Plaster immer mehr gestreckt bis er abfiel.
Man brachte das Rad dann eben zum Schmied und der stauchte den Reifen und zog ihn wieder auf. So "einfach" war das. Diese Stauchmaschinen standen bei den meisten Dorfschmieden in der Werkstatt.
Gruß Egbert
 
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