Erfahrungsbericht Tormek T7

pitter

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Zuerst einmal vielen Dank an Olle Ringefelt von Tormek/Schweden, der mir die Maschine samt umfangreichen Zubehör zum Testen überlassen hat.

Geliefert wurde die T7 mit folgendem Zubehör:

SE-76 Vorrichtung für gerade Schneiden
TT-50 - Dreh und Abrichtwerkzeug
SP-650 Steinpräparier
WM-200 Winkellehre
PA-70 Abziehpaste
HB-10 Handbuch
DVD-1 Tormek DVD

Dazu kam das Haus- & Heimpaket HTK-705

SVM-45 Vorrichtung für Messer
SVM-140 Vorrrichtung für lange dünne Messer
SVX-150 Vorrichtung für Scheren
SVS-32 Vorrichtung für kurze Werkzeuge
SVA-170 Vorrichtung für Äxte

Vorbemerkung: Ich berichte hier über meine eigenen Erfahrungen mit der Tormek. Bisher schärfe ich meine Messer entweder mit dem Spyderco Sharpmaker, mit EZE-LAP Diamantschärfern, selten mit einem Lansky/Diamantschärfer und noch seltener frei Hand mit Wassersteinen. Und das alles in dem Rahmen, um meine Messer so scharf zu halten, wie ich das brauche. Ich bin sicher kein Schleifphilosoph.

Interessiert hat mich an der Tormek, wie gut man als relativer "Wenigschleifer" mit der Maschine zurecht kommt, wie schnell man zu Ergebnissen kommt, ob die Schärfe für meine Anwendungen reicht - insgesamt also, wie ein interessierter Laie, der weder große Erfahrungen mit Maschinen oder besonders dem maschinellen Schleifen hat, mit einer Tormek zurecht kommt.

Was ich nicht im Fokus habe ist, ob die Schneiden im Mikrobereich mit dem mithalten können, was erfahrene Anwender mit Wassersteinen hinbekommen. Auch Überlegungen zur Amortisation, wie sie etwas professionelle Dienstleister im Blick haben, bleibt aussen vor.

Hier erstmal die Testanordnung. Testmesser, Wissenschaftsbereich, Tormek. Der Averna ist optional, aber bekömmlich.
 

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Grundsätzliches zur Tormek:

Der Schleifstein der Tormek läuft in einem Wasserbad, so dass die Klinge beim Scleifen immer von Wasser umspült wird. Dadurch wird erreicht, dass sich die Klinge im Schneidenbereich möglicht wenig erwärmt. Herbert Weisshaupt hat hier http://www.messerforum.net/showthread.php?t=44974 das Thema ja schon vertiefend dargelegt.

Sichtbarer Funkenflug beim Schleifen ist natürlich ein klar sichbares Indiz, dass die Schneide überhitzt wurde. Aber soweit muss es gar nicht kommen, umd die Schneide dauerhaft zu schädigen. Schon bei weit niedrigeren Temperaturen kommt man schnell in den Bereich der Anlaßtemperaturen von Klingenstählen. In Kombination mit der einwirkenden Zeit besteht beim ungekühlten Scleifen schnell die Gefahr, dass die Klinge an der Schneide lokal überhitzt wird, und damit an Härte verliert. Die Wasserkühlung der Tormek hält dagegen die Temperatur dauerhaft im unkritischen Bereich. Zudem läuft die Tormel mit niedriger Drehzahl - eine weitere Maßnahme, um die Temperatur niedrig zu halten.

Die einstellbaren Anschläge für unterscheidliche Messerklingen und anderen Werkzeuge erlauben es, reproduzierbar mit einem definierten Winkel zu schleifen

Aufbau

Der Aufbau ist simpel und in ein paar Minuten erledigt. Die Maschine auf den Tisch, Schleifstein und Abziehstein montiert, Wasser in den Behälter - fertig. Die Tormek braucht wenig Platz, läuft sehr leise, auch das Geräusch beim Schleifen ist Wohnraum (und Ehefrau-)kompatibel und es macht kaum Schmutz. Die Tormek kann deswegen problemlos auch im Wohnbereich benutzt werden.

Unten die Tormek mit demontierter Polierscheibe.
 

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Erste Schritte

Als Anleitung liegt der Tormek ein sehr ausführliches Handbuch bei, dass den Aufbau, die einzelnen Werkzeuge und das schleifen unterschiedlicher Werkzeuge ausführlich und reichlich bebildert erklärt. Dazu gibts eine DVD, auf der man sich das praktische Arbeiten mit der Tormek anschauen kann.

Das sieht alles erstmal sehr einfach aus. Im nachhinein und nachdem ich zig Messer mit der Tormek geschliffen habe, kann ich sagen, es ist auch recht einfach. Die ersten Messer habe ich trotzdem erstmal vergurkt. Entweder, ich habe den vollkommen falschen Winkel erwischt, oder ich habe die Halterung gleich mit angeschliffen :)

Woran liegts? Man muss sich darüber klar sein, dass die Tormek nicht für alle Messer geeignet ist - zumindest nicht wenn man mit den Halterungen schleifen möchte. Bei sehr schmalen Klingen oder Klingen mit (für die Tormek) ungünstiger Geometrie kann man die Messer nicht mehr für den richtigen Schneidenwinkel einspannen. Zudem ists oft nicht einfach, den richtigen Schliffwinkel zu finden. ich gehe darauf bei den einzelnen Werkzeugen noch ein.

Wer viel Erfahrung mit Schleifen hat, wer schon oft freihand am Bandschleifer oder Schleifstein gearbeitet hat, wird mit der Tormek viel schneller zurechtkommen. Ich habe diese Erfahrung nicht, das kostet dann eben ein paar Klingen :) Kein Beinbruch, wohlweisslich habe ich zu Beginn Messer aus der Krempelkiste verwendet.

Grundsätzliches Arbeiten

Der Winkel, mit dem geschliffen wird, kann auf zwei Arten eingestellt werden. Einmal über die Führungsstange (universal support). Man stellt die passende Höhe ein und fixiert den universal support mit einer Schraube. Auf einer Seite ist eine mit Markierungen versehene Einstellschraube (micro adjust), mit der sich die Höhe sehr fein einstellen lässt.

Zudem hat jede Haltevorrichtung einen einstellbaren und fixierbaren Anschlag.

Wie stellt man den Winkel ein: Zuerst muss man entweder den vorhandenen Schneidenwinkel bestimmen, oder man gibt einen neuen Winkel vor. Zur Bestimmung des Schneidenwinkels kann man die Einkerbungen in der Tormek Winkellehre verwenden. Das klappt bei einseitig geschliffenen Werkzeugen recht gut, bei zweiseitig geschliffenen Messern, gerade bei Messer mit recht dünnen Klingen (Küchenemesser) kann man den Winkel schwierig erkennen.

Ich bin deswegen dazu übergegangen, den Winkel fest vorzugeben. Das hat auch dann Vorteile, wenn man seine Messer mit der Sharpmaker schleifen will. Mit dem Sharpmaker kann man Schneiden im Winkel von 30° oder 40° schleifen. Für mich sind das zwei recht vernünftige Schnittwinkel für alle meine Messer. 30° für feinere Schneiden (Küchenmesser), 40° für meine Gebrauchsmesser. Klingen mit dem Shaprmaker auf diese Winkel umzuschleifen ist eine Qual, da der Abtrag recht gering ist. Mit der Tormek versprach ich mir schnelles Arbeiten, und so war es dann auch.

Zuerst habe ich die Messer in die Haltevorrichtung möglichst parrallel zur Schneide, und möglichst weit oben am Klingenrücken eingespannt. Die Führung der Haltevorrichtungen habe ich dazu am markierten Nullpunkt fixiert und dein Winkel ausschliesslich über die Höhe des Universal supports eingestellt.

Das eingespannte Messer wurde auf den ruhenden Schleifstein aufgelegt. Mit der Winkellehre habe ich den gewünschten Winkel bestimmt und die Höhe des universal supports über die Feineinstellschraube solange angepasst, bis die Klinge exakt an der Winkellehre anliegt.

Hinweis: Hat die Klinge einen breite Schleiffase, sieh viele nordische Messer, wird der Winkel direkt an der Schleiffase bestimmt. Meine Messer haben in der Regel eine sehr schmale Scheidfase - zu schmal, um die Winkellehre sauber anzulegen. In dem Fall legt man die Lehre an der ganzen Klingenfläche an, muss dann aber auch an der Winkellehre die Hälfte des gewünschten Schneidenwinkels als Vorgabe einstellen.

Zudem habe ich die Schneide mit Edding markiert.
 

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Nachdem alles eingestellt war, legt man die Klinge mit wenig Druck auf den Schleifstein und dreht in ein paarmal mit der Hand. Durch die Markierung mit Edding sieht man dann genau, wie der Stein an der Schneide arbeitet. So kann man eventuell noch korrigieren.

Die "Edding"methode empfielt sich auch beim Freihandschleifen, um jederzeit kontrollieren zu können, wie der Schliff läuft. Für mich wars eine Sicherheitsmaßnahme. Nach einiger Erfahrung mit der Tormek konnte ich auch mit Winkellehre den Winkel sauber einstellen.

Schleifen

Geschliffen habe ich gegen die Laufrichtung, der universal support wurde oben in der Tormek angebracht. Man kann auch mit der Laufrichtugn schleifen, dazu steckt man den universal support seitlich in die Tormek. Unterschiede im Ergebnis konnte ich nicht feststellen, das Arbeiten gegen die Laufrichtung lag mir von der Handhabung her mehr. Weswegen ich bald nur noch so gearbeitet habe.

Beim Schleifen habe ich versucht, gleichmässigen Druck auf die Klinge auszuüben und die Klinge möglichst gerade über den Stein zu ziehen. Am besten, man führt die haltevorrichtung mit einer Hand, die andere liegt möglischst weit vorne über der Klinge, damit man möglichst viel Gefühl beim Führen hat. Was den notwendigen Druck angeht, muss man probieren. Natürlich brauchts etwas Druck, wenn man Material abschleifen will. Andererseits will ich ein Messer schleifen, aber nicht den Schleifstein schälen. Irgendwo dazwischen bewegt man sich. ich fing immer mit möglichst wenig Druck an. Lieber etwas länger arbeiten. Was weg ist, ist weg und kann nicht mehr hingepappt werden.

Sicherheitshinweis für Grobmotoriker. Arbeitet man gegen die Laufrichtung des Schleifsteines, besteht im schlimmsten Fall immer die Gefahr, dass sich die Klinge im Stein verhakt, sich aufstellt und einem das Messer um die Ohren fliegt. Ich habs mal darauf angelegt und den Druck immer weiter erhöht. Die Klinge rutschte irgendwann mit lautem Knirschen unter den Haltearm. Schliff und Finish hinüber, aber ich hatte sie noch in der Hand. Die Tormek läuft sehr langsam, so dass man sich dazu schon ziemlich deppert anstellen muss. Dass das, was man da tut, recht ungesund ist, merkt man auch recht deutlich. Aber ich wollte es mal erwähnt haben.

Die Messer wurden mit leichten Druck drei viermal über den Stein geführt, und dann immer wieder der Schliff optisch kontrolliert. Das ganze macht man so lange, bis auf der gegenüberliegenden Seite der Klinge ein Grat feststellbar ist. Dann gehts auf der anderen Seite weiter. Die Klinge habe ich dazu nicht umgespannt.

Der Winkel bleibt auch nach dem Umspannen noch weitgehend erhalten. Es kommt ein wenig auf die Geometrie der Klinge an, in welcher Höhe man die Kligne eingespannt hat, usw. Ich habe die Abweichung jeweils mit der Winkellehre kontrolliert. Für mich war sie immer in einem Bereich, der für mich nicht praxisrelevant ist. Wers ganz genau nehmen will, kann den Winkel natürlich neu einstellen.

Hat man auch auf der anderen Seite soweit geschliffen, dass ein Grat spürbar ist, wird die Klinge über die Leder Abziehscheibe geführt. Dadurch wird der Grat entfernt und die Schneide poliert.

Polierscheibe:

Zur Vorbereitung wird das Leder eingeölt, damit die Scheibe die Schleifpaste aufnehmen kann. Ich habe dazu normales Feinmaschinenöl verwendet. Kann man ruhig üppig auftragen. Ist das Öl eingedrungen, verteilt man die Schleifpaste auf der Scheibe. Kann man auch recht üppig machen, was zuviel ist, trägt man beim ersten polieren wieder ab.

Abgezogen wird natürlich immer mit Laufrichtung. Schliesslich will man das Leder nicht abhobeln.

Beim Abziehen auf der Polierscheibe muss man nicht genau den Schliffwinkel einhalten, deswegen gibts dazu auch keine Vorrichtung. Mit wenig Druck die Klinge über die Scheibe gezogen, ungefähr im Winkel des Schliffes oder etwas steiler, fertig. Ich habe dabei zum Testen immer Papier geschnitten. Wenns ohne hakeln schneidet, wars für mich gut. Der Unterschied zur nicht abgezogenen Klinge ist klar spürbar.

Unten: Status während des Schleifens und am Schluss nach dem Abziehen. Ich bekomme die Klinge nicht hinreichend plan unters Mikroskop, um das sauber zu fotografieren, aber man sieht den Unterschied an der Scheide deutlich. Das Mikroskop diente mir auch immer als optische Kontrolle zwischendurch (Stereo, Vergrößerung 20fach, Bild ist ein Ausschnitt)
 

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Allgemeines zur Handhabung und eure Fragen aus dem Tormek thread

Sehr lange Klingen würden beim Schleifen an die Polierscheibe stossen. Daswegen kann diese mit einem Schnellverschluß gelöst und abgenommen werden. Dann klappts auch mit großen Messern. Beim Abziehen wiederum kanns passieren, dass der Schleifstein im Weg ist, wenn man die Kligne gerade führt. Man kann aber große Messer beim Abziehen nach unten führen, dann geht sich das mit dem Platz auch aus.

Um entlang der Klingenspitze zu schleifen, werden die Messer entlang der Führung in einer Drehbewegung nach oben über den Stein gezogen. Dabei ändert sich die Breite der Schleiffase. Der Schneidenwinkel bleibt dabei weitestgehend gleich. Will man die Breite der Schneidfase eiheitlich, muss man zur Spitze hin das Messer steiler stellen. Dabei wird allerdings der Schneidenwinkel flacher, sprich die Spitze stumpfer. Ich bin kein Klingengeometrieprofi ;), so zumindest ist mein Eindruck bei den von mir verwendeten Messern. Der Effekt hängt natürlich sehr von der Klingegeometrie ab. Bei schmalen Küchenmessern, deren Spitze nicht weit hochgezogen ist, fällt das nicht auf.
Ich habe mich dafür entschieden, die Schneidfase an der Spitze breiter werden zu lassen, um eine scharfe Spitze zu haben. Wohl Geschmacksache.

Recurveklingen: Lassen sich nur an der Seite des Steines schleifen, die man dazu sinnvollerweise etwas abrundet. Ich habs gelassen, recurve mache ich weiter mit dem Sharpmaker.

Der Schleifstein hat im originalzustand eine Körnung von etwa 250. Mit dem "Steinpräparierer lässt sich die Oberfläche verfeinern, etwa auf Körnung 400. Dazu führt man die feine Seite des Präpaiersteines mit leichtem Druck und möglichst vollflächig etwa 30 Sekunden über den Schleifstein. Dabei werden primär die Schleifpartikel abgerundet und ein Schleifschwamm gebildet.

Das funktioniert wunderbar, ich habe dazu vorher/nacher Vergleiche mit dem Mikroskop gemacht. Da mir die 400er Körnung eh ins Konzept passt (grob genug für Abtrag, nach dem Abziehen aber auch fein genug für meine Bedürfnisse) habe ich generell mit 400er gearbeitet. Alle paar Messer ein paar Sekunden mit dem Steinpräparierer über die Fläche haben genügt, um die Oberfläche fein zu halten.

Will man wieder eine grobere Körnung, geht man analog mit der groben Fläche des Steinpräparieres über den Schleisfstein.

Wer noch feiner Schleifen möchte: Tormek wird in kürze einen feineren Stein anbieten, den Japanischen Wasserstein SJ-250. Der Stein wird September/Oktober auf den Markt kommen, Preis circa udn unverbindlich EUR 190 plus Steuer.

Für meine Gebrauchsmesser genügt mir aber die vorhandene Lösung vollkommen aus.

Lange dünne Messer: Lassen sich mit der passenden, längeren Halterung problemlos schärfen. Der universal support ist auch lang genug für meine großen Küchenmesser. Die lange Halterung fxiert die Klingen, so dass sie nicht auf dem Stein federn. Dabei arbeitet man mit etwas weniger Druck - genau wie man bei dünnen und flexiblen Klingen eh weniger Druck ausüben sollte, weil man sonst gerne die Spitze versemmelt.

Halter für Äxte, generell konkaver Schliff: Habe ich nicht probiert, konkav mache ich lieber mit der Hand, Schleifpapier mit einer genügend dicken und weichen Unterlage ("Mauspad" Methode). Bei wenig Erfahrung für mich die sichere Arbeitsweise. Tormek empfiehlt im Handbuch, die Schneide in zwei Schritten und unterschiedlichen Winkeln zu schleifen. Das wird aber kein konkaver Schliff. dazu müsste man die Schneide in einer Drehbewegung schleifen. Und dabei natürlich aufpassen, dass man die ganze Schneide einheitlich führt. Das geht meiner Meinung nach am besten Freihand am Stein.

Schleifen an der Seite des Steines: Funktioniert sicher, dann natürlich nur Freihand, da es keine Einspannvorrichtung dafür gibt.

Richtiger Druck beim Schleifen: Wie geschrieben, mit wenig anfangen und dann bedächtig steigern, wenn nötig. Man kann ja über die Edding Markierung gut erkennen, wie man vorankommt. Klar ist, dass das Arbeiten mit wenig Druck länger dauert. Aber manches dauert eben, solange es dauert. Wegen ein paar Sekunden hin oder her mache ich da nicht rum. Siehe auch meine Bemerkung zu den Spitzen dünner Messer. Wer da mit Gewalt am Stein rumnoddelt, biegt die Spitze und macht den Schliff kaputt. Gerade an maschinenbetriebenen Werkzeugen ist arbeite ich - auch aus Sicherheitsgründen - mit sowenig Druck wie möglich. Gerade wenn man, wie ich, kaum Erfahrung mit Maschinen hat. Ist die Schneide hin, ist sie hin und wenn das Messer im Kopf steckt, ists zu spät.

Halter für Scheren: Ob es sich für den einzelnen lohnt, kann ich nicht beurteilen. Es funktioniert jedenfalls. Einspannen und Winkel einstellen klappt problemlos.

Abrichtvorrichtung. Funktioniert einwandfrei, wenn man strikt nach Anleitung vorgeht. Auch hier gilt, möglichst wenig abnehmen. Ich habe das schrittweise in circa 1/10 Schritten gemacht. Zum Prüfen einen Messchieber auf die Scheibe gehalten und den Spalt gegeh das Licht betrachtet, bis alles wieder plan ist.

Maximale Stärke der Klinge: Kann ich nicht beurteilen, ich habe hier nur Messer mir max 5mm Klingenstärke. Das geht problemlos, Luft war auch noch. Ein Jürgen Schanz Halbzollmesser könnte knapp werden ;)

Hohlschliff: Theoretisch entsteht durch den Radius der Schleifscheibe natürlich ein Hohlschliff im Bereich der Schneide. Ich rechne es jetzt nicht nach, aber bei einer 250mm Scheibe ist das für mich flach genug, für Alle arten von Messern, die ich gebrauche.

Pflegen der Polierscheibe. Nach ein paar Messern wieder etwas Paste verreiben, nach Augenmaß Öl aufbringen, damit das Leder nicht austrocknet. Natürlich muss das Leder nicht im Öl schwimmen, aber auf ein bisserl mehr kommts auch nicht an. Ich habe da kein grosses Gewese gemacht, so teuer ist Paste und Öl ja nun auch nicht.

Abnutzung des Steines: Generell recht gering und gleichmässig. Obwohl ich absichtlich recht grob rumgenoddelt habe und gerade auch die Spitzen mal etwas kräftiger in den Stein gedrückt habe, blieb der weitestgehend plan. Ich habe ihn einmal gerichtet, aber eher zu Testzwecken. Nötig wärs nicht unbedingt gewesen. Wer natürlich Riefen in den Stein schneiden will, wird das auch hinbekommen. Führt man Klingen gleichmässig und mit passenden Druck, wird man nicht oft richten müssen.

Freihändiges Schleifen. Klar, geht auch. Edding hilft zur Kontrolle. Wie man damit zurecht kommt, ist natürlich eine Frage, wie man sich anstellt ;) Ich habs gelassen. Empfehlenswert ist für Anfänger jedenfalls, nicht gerade mit dem teuersten Messer anzufangen.

Einspannvorrichtungen: Man braucht einfach etwas Erfahrung. Hat man mal ein paar Messer mit jeweils unterschiedlichen Winkeln eingespannt, gehts recht flott und man lernt auch, der Winkellehre zu vertrauen. Die Führungen habe auf meinen Messern keine Spuren hinterlassen. Ich habe allerdings auch keine spiegelpolierten Klingen. Wer ums Finish fürchtet, kann die Klinge ja mit dünnen, aber zähem Band abtapen. Dünn! Damit die Kligne auch sicher fixiert werden kann.

Häufigkeit der Benutzung: Bisher kann ich nicht erkennen, dass es irgendwelche Einschränkungen gibt. Weder gibts irgendwelche Rundlauf oder Korrosionsprobleme. Wäre auch schlimm - die Tormel sollte auch professionellen Einsatz überstehen, nicht nur meim bisserl Arbeit in der Küche.

Was mir noch aufgefallen ist:

Manche Messer lassen sich gar nicht einspannen. Zum Beispiel war bei dem Bootknife die Klinge so schmal, dass man den richtigen Winkel nicht einstellen kann. Die Haltevorrichtung liegt schon vorher auf dem Stein auf. Zudem ist die Klinge hohl geschliffen, so dass man die Einspannvorrichtung nicht vernünftig anbringen kann. Das kann auch bei breiteren Klingen ein Problem sein, je nachdem, wie stark der Hohlschliff ist und ob am Klingenrücken noch eine plane Fläche bleibt, an die man die Einspannvorrichtung ansetzen kann.

Das Schleifen von Küchenmessern war eine Freude. Bei den traditionell Solinger Messern sowieso, da der recht weiche Stahl sich einfach bearbeiten lässt und man schnell einen Grat geschliffen hat. Auch meine beiden japanischen Küchenmessern (Kohlenstoffstahl, drei Lagen, irgendwas jenseits der 61HRC) konnten problemlos eingespannt und geschliffen werden. Küchenmesserschärfefetischisten ;) werden mit der erzielbaren Struktur der Schneide vielleicht nicht zufrieden sein. Eventuell ist der kommende feinere Stein für diesen Anspruch besser geeignet, oder man arbeitet gleich mit feinsten Wassersteinen. Mir passt die "Tormekschäre" einwandfrei, insbesondere, da ich eh meistens mit einem ziehenden Schnitt arbeite, und eine extrem feine Schneide da von Nachteil wäre.

Bei meinen Gebrauchsmessern/Taschenmessern ist mir die Mikrodiskussion eh egal, weil ich so eine extrem feine Schneide in fünf Minuten verdaddert hätte und sich die Geometrien meiner Alltagsmesser eh nicht für sehr feine Schneiden eignen.

Unten einige Bilder bei der arbeit mit der Tormek
 

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Fazit

Mein genereller Eindruck zur Tormek ist sehr positiv. Die Maschine macht einen stabilen Eindruck, steht fest, auch wenn man mit mehr Druck arbeitet, läuft leicht und vermittelt insgesamt ein sehr solides Gefühl.

Zudem macht das Arbeiten Spass. Womit wir bei der unausgesprochenen Frage sind, "lohnt sich die Tormek"?

Aus meiner Sicht als Hobbyanwender. Was heisst schon lohnen. Lohnt das zehnte Handmade für 1000EUR, wenn man doch schon Messer hat? Alles, was man mit der Tormek machen kann, kann man auch mit der Hand und ein paar Banksteinen machen. Will man einigermassen reproduzierbare Winkel, gibts Lansky, gatco und Konsorten. Die Tormek lässt sich universeller einstellen, ermöglicht reproduzierbares Arbeiten und macht einfach Spass. Was einem der Spass Wert ist, muss jeder selbst wissen. Jedenfalls lässt sich die Tormel ohne viel Aufwand in Betrieb setzen, ist Wohnraumkompatibel und das Arbeiten mit ihr gelingt auch Anfängern ohne handwerkliche Kenntnisse problemlos, so man ein wenig Erfahrung gesammelt hat und wenigstens grundsätzliches Gefühl und Verständnis für maschinelles Arbeiten hat.

Unten: Abrichten des Steines

Pitter
 

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Sascha Schulz aka Briesenreiter hier im Forum betreibt unter anderem eine Professionelle Werkzeugschleieferei. Neben anderen Maschinen arbeit er auch mit der Tormek.

Hier seine Erfahrungen mit der Tormek aus professioneller Sicht. Zu beachten ist, dass ich eine modernere Maschine zur Verfügung gestellt bekam. So lässt die Feineinstellung der T7 problemlos eine stufenlose Einstellung der Höhe zu


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Dieser Bericht schildert meinen persönlichen Eindruck der Tormek 2006


Ich habe mir die Tormek gekauft, um möglichst genau Schneidwinkelvorgaben der Schneidfase bei Messern und Stechbeiteln einhalten zu können. Da es manchmal gefordert ist, einen Schneidenwinkel von z.B. 25° einzuhalten und ich diese Vorgabe dann möglichst genau einhalten möchte, habe ich mir diese Maschine zugelegt.
Davor habe ich die Schneidfase bei Messern und Beiteln frei Hand angeschliffen, was das Einhalten von Winkeln nur bedingt möglich macht. Vor allen Dingen bei einem evtl. nötigem neuen Ansetzen ist es frei Hand schwierig die meist ca. 0,5-1,5mm breite Schneidfase wieder genau zu treffen.

Beim frei Handschleifen habe ich nicht immer gute Tage. Es gibt Tage, an denen ist die Hand unruhiger als an anderen. Diese Unregelmässigkeiten räumt die Tormek aus.

Durch eine relativ unkomplizierte Durchführung des Schleifvorganges wird man beim Nachschärfen von Messern schnell routinierter und schneller.

Auch das Freihandschleifen der Schneide funktioniert gut an der langsam laufenden Tormek. Durch den sehr langsam laufenden Stein ist ein Arbeiten ohne das Risiko des Überhitzen des Stahls möglich. Ich habe versucht, ein Messer zu überhitzen, es ist mir nicht gelungen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass der Wasserbehälter richtig mit Wasser befüllt wird.

Hierbei ist zu beachten, dass der Schleifstein relativ viel Wasser aufnimmt wenn er trocken ist. Wenn Wasser bei stehendem Schleifstein bis zur Maximalfüllhöhe eingefüllt wird und die Tormek eingeschaltet wird, hat der Stein in kurzer Zeit soviel Wasser aufgenommen, dass er nicht mehr im Wasser läuft. Das ist in meinen Augen kein Nachteil, man sollte es nur beachten.

Der Messerhalter SVM-45 funktioniert gut beim Nachschärfen von steifen Messern. Beim Einspannen der Messer muss die Aufnahme des Messerhalters auf die Stärke des Messers eingestellt werden, was aber nur 100% passt wenn die Messer einen durchgehend starken Rücken haben, so wie die meisten „Schwedenmesser“.
Nur wenn das zu schärfende Messer einen solch geraden Rücken hat und der Anschliff des Messers nur soweit hochgezogen ist, dass der Rücken an der zu spannenden Stelle ca. 5-6mm vom Rücken in Richtung Schneide
und auf 45mm Länge absolut parallel zueinander sind, klappt es mit der Winkelgenauigkeit beim Wechsel der Seite der Schneide ohne Nachkorrektur nahezu 100%.

Bei Messerformen bei denen sich der Rücken verjüngt und/oder der Anschliff bis zum Rücken hochgezogen wurde, kann das Messer trotzdem sicher gespannt werden, jedoch stimmt hier der Winkel nicht 100% zu dem der anderen Messerseite. Ein kurzes Nachjustieren ist jedoch nur erforderlich, wenn man es ganz genau möchte.
Die Abweichung ist gering und nicht relevant für den normalen Hausgebrauch.

Über die Höheneinstellung der Universalstütze oder der Feineinstellung des Halters ist die Abweichung schnell wieder einjustiert. Leider ist diese „Feineinstellung“ des Halters nur in „halben-Umdrehungen-Schritten“ verstellbar und somit nicht das, was ich unter einer Feineinstellung verstehe. Ich verstelle über die Feineinstellung der Universalstütze.

Da ich nach dem Umdrehen der Klinge sowieso die Maschine ausstelle und den Winkel überprüfe, empfinde ich es damit als genauer. Die Einstellschraube zum Einstellen der Rückenstärke ist durch ihre flache Ausführung etwas schwierig zu bedienen.

Allerdings leuchtet es ein, dass es nicht möglich ist eine grössere, besser greifbare Stellschraube zu verwenden, da diese sonst beim Schleifvorgang gerade bei flachen Schneidenwinkeln mit dem Schleifstein in Berührung kommen würde.

Gut schleifen lässt sich alles von 60 bis 230mm Klingenlänge. Darunter wird es schwierig nicht in den Halter zu schleifen. Darüber ist möglich, jedoch muss darauf geachtet werden, dass man beim Führen des Messers
nicht mit dem Messerhalter von der Universalstütze rutscht.

Um eine gleichmässig breite Schneidfase zu erzeugen, muss der Halter auf einem bestimmten
Teilstück des Messerrückens gespannt werden. Wo genau der richtige Punkt zu spannen liegt kann nur durch vorsichtiges Ausprobieren herausgefunden werden. Schleift man regelmässig bzw. öfter gleiche oder ähnliche Schneidenformen, hat man schnell eine gewisse Routine und trifft den richtigen Spannpunkt schneller.

Eine gleichmässig breite Scheidfase bedeutet nicht, dass diese auch einen gleichmässigen Winkel hat. Je weiter die Klingenspitze bei verschiedenen Klingenformen „nach oben“ wandert, desto stärker ändert sich der Schneidwinkel zur Spitze hin. Diese Winkeländerung ist für den Hausgebrauch nicht relevant, jedoch sollte man Sie beachten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Winkelverzerrung auszugleichen. Beispielsweise kann die Klinge in zwei Durchgängen geschliffen werden, wobei erst die gerade oder relativ gerade Schneide geschliffen wird. Danach kann das Messer etwas schräge in den Messerhalter gespannt werden um die ungefähre Mitte der Rundung Richtung Klingenspitze auf den Stein zu setzen und den Winkel neu einzustellen.

Beim Schleifvorgang kann man mit Hilfe des Kühlwassers gut beobachten, an welcher Stelle geschliffen wird.
Angefangen wird am Ricasso und unter leichtem Druck wird die Klinge über den Stein geführt
bis zur Spitze. In der Tormekanleitung und in Videos im Internet wird erklärt, dass beim Schleifen der Kurve zur Klingenspitze das Messer am Griff anzuheben ist. Durch dieses Anheben wird allerdings der Schneidenwinkel verändert.

Arbeitet man so wie man es laut Youtube-Tutorial gerade nicht tun sollte, nämlich den Halter mit einer leichten Kippbewegung führen und versuchen, die zu schleifende Fläche (die zur Klingenspitze ja auch meist kleiner wird) auf der Stelle bzw. Höhe des Steins zu führen, auf der vorher der gerade Teil der Schneide geschliffen wurde, minimiert man die Schneidwinkelabweichung vom Ricasso zur Spitze.

Das funktioniert so aber nur bei Messern mit einer „Mittelspitz-Geometrie“ wie z.B. die deutsche Kochmesserform. Liegt die Spitze weiter unten ist die Winkelverzerrung kaum ein Problem, liegt sie darüber sollte man die Verzerrung bedenken.

Link : http://www.youtube.com/watch?v=ZqYbD_UUT-Q

Möchte man Recurveklingen oder den Schneidenansatz bei Ausbeinmessern mit dem Messerhalter schleifen, ist es schwer möglich den Schneidenwinkel von vorne bis hinten konstant einzuhalten. Ausserdem funktioniert das Schleifen dieser Klingeformen nur über die Kanten des Schleifsteines, welche man vor dem Schleifen solcher Geometrien leicht mit einem Abrichtwerkzeug abrunden sollte. Ein leichtes Abrunden des Steins an den Kanten stört nicht beim Schleifen „normaler“ Klingen. Das Schleifen von solchen Klingen erfordert mehr Übung um zufriedenstelllende bis sehr gute Ergebnisse zu erlangen. Auch hier ist zu beachten, das bei z.B. Ausbeinern mit hochgezogener Klingenspitze der Winkel sich zur Spitze hin verzerrt.

Das Abziehen auf der Lederscheibe funktioniert einwandfrei. Die Schärfe ist im Vergleich zu der investierten Arbeit fast atemberaubend. Durch das Abziehen auf der Lederscheibe wird die Schneidkante ganz leicht verrundet, was die Standzeit zu einer wirklich spitzen, auf z.B. einem Bankstein geschliffenen, Schneidengeometrie verlängert.
Die Lederscheibe sollte vor dem ersten Gebrauch und auch danach immer einmal wieder mit dünnem Maschinenöl benetzt werden.

Beim Abziehen langer Messer besteht die Gefahr mit dem Griff in den Schleifstein zu geraten. Hier ist Vorsicht geboten.

Der Steinpräparierer SP-650 funktioniert gut und ist eine preiswerte und einfache Alternative zu einem zweiten, feineren Stein, wenn auch die Wirkung nur kurzzeitig zu spüren ist. Nach kurzem Schleifen muss der Stein wieder neu präpariert werden.

Am besten werden normal bis stark abgestumpfte Klingen mit der normalen Körnung vorgeschliffen um danach den Schleifstein mit dem Präparierstein durch kurzes Aufdrücken (ca. 10 sec.) zuzusetzen, um so ein feineres Schleifbild zu erreichen. Nach zwei bis drei Messern (je nach Klingenlänge) ist der Stein bedingt durch seine
relativ weiche Bindung schon wieder etwas gröber vom Schleifbild geworden. Noch fast scharfe, leicht gestumpfte Messer können sofort ohne Vorschleifen mit dem zugesetzten Stein geschliffen werden.

Alles in allem ist die Tormek für den, der hohe Anforderungen an die Genauigkeit des Schneidenwinkels hat, die ideale Maschine. Es macht riesigen Spass mit der Maschine zu arbeiten und Erfolge stellen sich bei z.B. einfachen Kochmessern quasi sofort ein.

Einziges Ärgerniss aus meiner Sicht ist das Komplizierte Einhalten des Schneidenwinkels vom Ricasso bis zur Spitze bei bestimmten Klingenformen. Dieses Problem wird in der Werbung gut durch die gut einzuhaltende Schneidfasenbreite überspielt.
 
Fragen bitte hier im thread, Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, ich gehe den Text heute abend nochmal durch. aber damit ihr bis dahin was zu Lesen habt :steirer:

Pitter
 
Ein Hausnummer wäre interessant - was kostet das Gerät beim Hersteller (Standard, und in der Ausstattung, die du hattest)?

Ja, ich weiß es wirklich nicht ;)

Gruss, Keno
 
Das nenne ich einen ausführlichen Bericht! :)
Polierscheibe:

Beim Abziehen auf der Polierscheibe muss man nicht genau den Schliffwinkel einhalten, deswegen gibts dazu auch keine Vorrichtung. ...
Eigentlich gibt es schon eine passende Vorrichtung. In deinem Beitrag #5 sieht man deutlich am siebenten Bild die Haltevorrichtung für die Führungsstange. Wenn ich mich jetzt nicht ganz stark täusche, dann ist lediglich die Führungsstange aus der oberen Haltung rauszunehmen und in die vordere reinzustecken und schon kann man auf der Lederscheibe in Laufrichtung winkelgerecht abziehen.
 
Wenn ich mich jetzt nicht ganz stark täusche, dann ist lediglich die Führungsstange aus der oberen Haltung rauszunehmen und in die vordere reinzustecken und schon kann man auf der Lederscheibe in Laufrichtung winkelgerecht abziehen.
Hallo Peter, genauso ist es. Somit kann man auch beim abziehen
den genauen oder minimal größeren Winkel einhalten. Ich habe zwar
die Jet, aber in diesem Bereich dürfte sie baugleich sein.
Gruß Werner
 
Wenn ich mich jetzt nicht ganz stark täusche, dann ist lediglich die Führungsstange aus der oberen Haltung rauszunehmen und in die vordere reinzustecken und schon kann man auf der Lederscheibe in Laufrichtung winkelgerecht abziehen.

Das stimmt, man muss allerdings den Winkel, wenn man Ihn den genauso wie
auf dem Stein haben möchte, neu einstellen.
Gearbeitet wird dann mit der Schleifvorrichtung genauso wie auf dem Stein,
aber auf der Lederscheibe immer mit der Schneide!!!
 
Eigentlich gibt es schon eine passende Vorrichtung. ... dann ist lediglich die Führungsstange aus der oberen Haltung rauszunehmen und in die vordere reinzustecken und schon kann man auf der Lederscheibe in Laufrichtung winkelgerecht abziehen.

Danke, kann man so machen, richtig. Habe ich übersehen, wobei ich eben nie das Bedürfnis gehabt habe, beim Abziehen einen bestimmten Winkel einzuhalten - mache ich am Abziehleder auch nicht. Wichtig ist meines Erachtens vor allem, dass man mit wenig Druck abzieht. Die Paste und das Leder machen das schon. Pi mal Daumen Winkelabschätzung hat mir dagegen immer gereicht. Aber wer so arbeiten will, kann das tun - wie Briesenreiter sagt, Winkel neu einstellen und immer mit, nie gegen Laufrichtung. Kann sonst ins Auge gehen :steirer:

Pitter
 
Ein Hausnummer wäre interessant - was kostet das Gerät beim Hersteller (Standard, und in der Ausstattung, die du hattest)?

Bei Dick (www.dick.biz)

Tormek T7 525.- EUR
Zubehörpaket HTK-705 133,28 EUR

Preise inkl Steuer

das Zeugels gibts aber auch einzeln, man muss nicht das ganze Paket kaufen, wenn man nichts davon braucht. Ja, ein spezielles Messer/Schere/Beil Set ohne die Halterungen für Werkzeuge wäre sinnvoll. Habe ich gegenüber Tormek auch schon erwähnt.

Pitter
 
Hallo @All!

Nach meiner bescheidenden Erfahrung mit der Tormek kann ich sagen, das dass Schleifen in Drehrichtung - also die Führung unten eingesetzt - den Vorteil hat das die Halterung für das Messer von selbst in den Anschlag gezogen wird. Bei der anderen Version habe ich den Eindruck, dass die Halterung auch bei leichtem Anpressdruck schon mal nach hinten weggleiten kann.
Was mir noch aufgefallen ist, ist das die Halterung SVM-45 für die kurzen Messer zu lange gerade ist bevor der Radius der Halterung beginnt. Ich habe daher die Gerade durch eine aufgesetzte Scheibe von DM ca. 40 mm auf einen DM ca. 25 mm verkleinert was das schleifen der Radien bei kleinen Messern ungemein erleichtert.

Grüße aus A von

xxa/Franz
 
Danke fuer den Test, Peter.

Frage: beim Arbeiten an der Seite mit oder gegen Laufrichtung:
wie laufruhig ist die Maschine an der Steinseite?

(Was natuerlich auch von Dicke/Formfehler/Justierung der Scheiben/Schrauben/etc in der Steinmitte abhaengt)?

Merci,
Peter
 
Frage: beim Arbeiten an der Seite mit oder gegen Laufrichtung:
wie laufruhig ist die Maschine an der Steinseite?

Sorry für die späte Antwort, die Tormek steht nicht immer aufgebaut in der Küche rum. Mit Laufrichtung - ruhig, kein Problem. Gegen die Laufrichtung habe ich nicht probiert, weil ich Freihand gegen Laufrichtung nicht kann ;) Ich weiss auch nicht, wie Du da genau arbeiten willst, mit welchem Druck etc. Das müsstest Du dann halt mal live probieren, so Dir das wichtig ist. Vorgesehen ist das ja nicht. Auch eine Planschleiffvorrichtung gibts ja nicht für die Seite, es sei denn, Dir reicht die "Planität", die man mit dem Steinpräparierer oder ähnlichen Hilfsmitteln erreichen kann.

Pitter
 
Ich habe gerade bei meiner noch mal nachgemessen...

Ich habe einen Seitenschlag von 0,13mm. Das liegt, vor allem bei der
Drehzahl im absolut grünen Bereich. Ein Seitenschlag von max. 0,2mm
würde sich nicht wirklich bemerkbar machen und ist absolut akzeptabel.

Man sollte bei evtl. De- und Montage der Schleifscheibe aber peinlich genau
auf saubere Anlageflächen achten, damit der Seitenschlag gering bleibt.

Und noch kurz hierzu:
Briesenreiter ... arbeitet auch mit der Tormek.
Zu beachten ist, dass ich eine modernere Maschine zur Verfügung gestellt bekam. So lässt die Feineinstellung der T7 problemlos eine stufenlose Einstellung der Höhe zu

Ich habe nicht die Feineinstellung der Schleifstütze gemeint. Da habe ich auch diese Feineinstellung.
Ich meinte vielmehr den Messerhalter. Die Schraube der Feineinstellung bei dem Teil ist
immer nur in 0°, 90°, 180° oder 270° Stellungen zu befestigen, evtl.
(je nach Schneidenwinkel) kann man sogar so stark eingeschränkt sein, das
die Schraube nur in 0°, 180° oder 270° Stellung festzuziehen ist. Sonst würde man
bei kleinen Winkeln in die Plastikschraube schleifen.
 
Auf den Bildern sieht es aus als würde der Stein seitlich relativ große "Poren" aufweißen.
Ist das wirklich so oder täuscht das und es ist nur irgendwelcher Schmodder zu sehen?
 
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