Hallo zusammen,
bevor jetzt jeder von "seinem" neuen Xerxes Gyuto einen eigenen Thread erstellt, habe ich mir gedacht einen Sammelthread zu eröffnen, in dem jeder seine persönlichen Eindrücke, Bilder und Emotionen zu den Gyutos von Xerxes hinterlassen kann. Zu den Pettys gibt es ja bereits einen eigenen Thread.
In diesem Sinne möchte ich auch gleich mal beginnen MEINE Eindrücke zu schildern:
Ursprünglich hatte ich vor, einen Vergleich mit meinem Nesmuk Soul zu schreiben. Erstens liegen die Messer preislich auf einem Niveau und zweitens habe ich nichts anderes vergleichbares in meinem Messerblock. Dieses Unterfangen habe ich aber bereits nach kurzer Zeit ad acta gelegt, da das Nesmuk in eigentlich allen Eigenschaften hoffnungslos unterlegen war und ich dann auch schlicht und ergreifend keine Lust mehr hatte, mit einem anderen Messer als dem Xerxes zu schneiden. Naiv, wie ich bin, dachte ich zunächst, dass der Unterschied ja sooo groß nun nicht sein kann. Ich wurde eines besseren belehrt. Insofern werde ich mich im Folgenden auch nur noch auf Ausführungen zum Xerxes beschränken. Für alle, die bereit sind rd. 400 € für ein Messer auszugeben und mit dem Nesmuk liebäugeln, kann ich nur sagen: Verabschiedet euch von dem Gedanken und kauft gleich ein Xerxes. Ihr werdet es zu keinem Zeitpunkt bereuen...
Nun aber zu MEINEM Xerxes Gyuto.
Konkret geht es um ein 21cm Gyuto Userfriendly mit Hohlkehle aus 1.2442. Griff: Rokkaku-hanmaru, Olivenholz mit Büffelhornzwinge.
Zunächst nun aber ein paar Bilder, die leider keine gute Qualität haben. Ich hoffe, man kann genügend erkennen:
Mein erster Eindruck nach dem Auspacken war: "geiles" Teil... Das Messer kam gut eingeölt und, wie von güNef auch schon berichtet, sauscharf bei mir an. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erstes nicht rostfreies Messer ist. Der Unterschied zu allem, was ich bisher an Küchenmessern in der Hand hatte, war aber unfassbar.
Für mich hieß das erstmal nach der Arbeit ab zum Supermarkt, um Möhren, Sellerie, Tomate und Lauch zu besorgen. Das Messer musste einfach sofort ausprobiert werden.
Neben dem genannten Gemüse habe ich noch eine Zwiebel geschnitten. Bei jedem dieser Gemüse hatte ich einen aha-Effekt.
Die Tomate: Das Messer schnitt bereits beim Ansetzen in die Tomate. Mit einem Schub ohne Druck war sie zerteilt...
Die Möhren: Hier brauche ich eigentlich gar nicht mehr viel zu sagen. Ohne Knacken, ohne Krafteinsatz glitt das Messer durch die Möhren. Eine Bewegung nach vorne reichte aus, um die Möhre geräuschlos zu schneiden... wow...
Der Sellerie: Bislang dachte ich immer, am Sellerie scheitern bis zu einem gewissen Grad alle Messer. Gut, beim Halbieren einer halben Sellerie gab es schon einen erkennbaren Widerstand. Nachdem dieser "Kraftakt" aber überwunden war, war von wirklichem Widerstand nichts mehr zu spüren. Zum ersten Mal hat mir das Schneiden eines Selleries Vergnügen bereitet.
Der Lauch: hier gab es als einziges ein kleines Stoppen beim Schneiden. Bei dickem Lauch und ohne diesen vorher der Länge nach zu teilen bekommt das Xerxes von diesem Gemüse Gegenwehr und es ist ein wenig mehr Krafteinsatz erforderlich. Lässt sich im Zugschnitt natürlich weitestgehend vermeiden. Beim einfachen Druckschnitt jedoch nicht ohne Weiteres. Nachdem ich den Lauch dann einmal der Länge nach halbiert habe, war auch das kein Thema mehr.
Die Zwiebel: Hier war ich besonders gespannt, ob ich zukünftig beim Einschneiden der Zwiebel wieder auf mein kleines Gemüsemesser zurückgreifen muss, oder ob die Spitze des Xerxes ausreicht. Insbesondere aufgrund der Eindrücke der drei K`s aus Köln im Video, hatte ich den Eindruck, dass das Xerxes hier an gewisse Grenzen stößt. Nach meinem Eindruck hat sich dies jedoch in keiner Art und Weise bestätigt. Die Spitze ging super leicht durch die Zwiebel und ganz feine Würfel waren die Folge... Toll!!!
Zum F&F sowie dem Handling möchte ich eigentlich gar nicht mehr viele Worte verlieren. Ich denke hier ist bereits alles gesagt in den vorherigen Reviews.
Gespannt war ich natürlich auf die Schnittgutfreisetzung (Foodrelease) aufgrund der Hohlkehle. Hier nun meine erste wirkliche Kritik: Das Messer bringt meine bisherigen Gewohnheiten beim Zubereiten von Speisen völlig durcheinander. Wo ich bislang bei Zwiebel, Möhre & Co. nach ein paar Schnitten eine kurze Pause einlegen konnte, in der ich auch mal gemütlich einen Schluck Wein trinken konnte, um anschließend den Messerrücken vom angehäuften Schnittgut zu befreien und dann weiterzuschneiden, "musste" ich beim Xerxes das Schnittgut bis zum Ende schneiden, da sich praktisch nichts am Klingenrücken anhäufte. Naja, selbst Schuld. Ich habe es mir ja so ausgesucht.... Im ernst. Der FR ist wirklich toll und das nervige Unterbrechen beim Schneiden entfällt praktisch. Ich kann nur sagen: Erwartungen voll erfüllt!!
Zur Patina/Optik der Klinge: Bisher hatte ich aufgrund vieler Bilder hier im Forum immer gewisse optische Vorbehalte gegen die sich bildene Patina. Das Messer war von Jannis vorpatiniert. Die Patina ist nicht 100% gleichmäßig, aber das finde ich gar nicht schlimm. Das Messer bekommt so einen gewissen eigenen Charakter. Auch die Hohlkehle ist wie von vielen bereits bestätigt in Natur wesentlich gefälliger als auf Fotos.
Wie auch schon bei güNef hat sich jedoch auch bei mir vom Gemüse eine eigene leichte Patina über die Vorpatina gelegt. Da die Vorpatina allerdings schon recht dunkel ist, was ich persönlich sehr schön finde, habe ich den von mir befürchteten Effekt jedoch recht gelassen hingenommen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das nun eigentlich gar nicht so sehr stört...
Vielleicht kann man das hier ansatzweise erkennen:
Letzter Kritikpunkt: Mein Brett ist definitiv zu klein. Aber auch dieses Thema ist in Arbeit und da kann schließlich Jannis nicht dafür ;-)
Fazit: Ich bin wirklich tief beeindruckt und hätte nicht gedacht, dass zwischen "handelsüblichen" Solingern und dem Xerxes derart große Unterschiede liegen. In eigentlich allen Punkten hat mich das Messer überzeugt. Mir fällt praktisch kein ABER oder irgendeine Einschränkung ein. Gut, ich habe bislang auch keine wirklichen Vergleiche zu anderen Top-Messern. Ich vermisse sie nun aber auch gar nicht und kann mir kaum vorstellen, dass hier noch wahnsinnig große Sprünge nach vorne möglich sind.
Mir verbleibt nur DANKE Jannis, gast und all den PA-Teilnehmern bei der Entwicklung zu sagen. Hier ist wirklich etwas ganz Tolles entstanden. Für jeden, der nicht jeden Cent zweimal umdrehen muss, und bereit ist etwas mehr für ein tolles Messer auszugeben, kann ich die Xerxes Messer nur empfehlen.
Viele Grüße
fabstar
bevor jetzt jeder von "seinem" neuen Xerxes Gyuto einen eigenen Thread erstellt, habe ich mir gedacht einen Sammelthread zu eröffnen, in dem jeder seine persönlichen Eindrücke, Bilder und Emotionen zu den Gyutos von Xerxes hinterlassen kann. Zu den Pettys gibt es ja bereits einen eigenen Thread.
In diesem Sinne möchte ich auch gleich mal beginnen MEINE Eindrücke zu schildern:
Ursprünglich hatte ich vor, einen Vergleich mit meinem Nesmuk Soul zu schreiben. Erstens liegen die Messer preislich auf einem Niveau und zweitens habe ich nichts anderes vergleichbares in meinem Messerblock. Dieses Unterfangen habe ich aber bereits nach kurzer Zeit ad acta gelegt, da das Nesmuk in eigentlich allen Eigenschaften hoffnungslos unterlegen war und ich dann auch schlicht und ergreifend keine Lust mehr hatte, mit einem anderen Messer als dem Xerxes zu schneiden. Naiv, wie ich bin, dachte ich zunächst, dass der Unterschied ja sooo groß nun nicht sein kann. Ich wurde eines besseren belehrt. Insofern werde ich mich im Folgenden auch nur noch auf Ausführungen zum Xerxes beschränken. Für alle, die bereit sind rd. 400 € für ein Messer auszugeben und mit dem Nesmuk liebäugeln, kann ich nur sagen: Verabschiedet euch von dem Gedanken und kauft gleich ein Xerxes. Ihr werdet es zu keinem Zeitpunkt bereuen...
Nun aber zu MEINEM Xerxes Gyuto.
Konkret geht es um ein 21cm Gyuto Userfriendly mit Hohlkehle aus 1.2442. Griff: Rokkaku-hanmaru, Olivenholz mit Büffelhornzwinge.
Zunächst nun aber ein paar Bilder, die leider keine gute Qualität haben. Ich hoffe, man kann genügend erkennen:
Mein erster Eindruck nach dem Auspacken war: "geiles" Teil... Das Messer kam gut eingeölt und, wie von güNef auch schon berichtet, sauscharf bei mir an. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erstes nicht rostfreies Messer ist. Der Unterschied zu allem, was ich bisher an Küchenmessern in der Hand hatte, war aber unfassbar.
Für mich hieß das erstmal nach der Arbeit ab zum Supermarkt, um Möhren, Sellerie, Tomate und Lauch zu besorgen. Das Messer musste einfach sofort ausprobiert werden.
Neben dem genannten Gemüse habe ich noch eine Zwiebel geschnitten. Bei jedem dieser Gemüse hatte ich einen aha-Effekt.
Die Tomate: Das Messer schnitt bereits beim Ansetzen in die Tomate. Mit einem Schub ohne Druck war sie zerteilt...
Die Möhren: Hier brauche ich eigentlich gar nicht mehr viel zu sagen. Ohne Knacken, ohne Krafteinsatz glitt das Messer durch die Möhren. Eine Bewegung nach vorne reichte aus, um die Möhre geräuschlos zu schneiden... wow...
Der Sellerie: Bislang dachte ich immer, am Sellerie scheitern bis zu einem gewissen Grad alle Messer. Gut, beim Halbieren einer halben Sellerie gab es schon einen erkennbaren Widerstand. Nachdem dieser "Kraftakt" aber überwunden war, war von wirklichem Widerstand nichts mehr zu spüren. Zum ersten Mal hat mir das Schneiden eines Selleries Vergnügen bereitet.
Der Lauch: hier gab es als einziges ein kleines Stoppen beim Schneiden. Bei dickem Lauch und ohne diesen vorher der Länge nach zu teilen bekommt das Xerxes von diesem Gemüse Gegenwehr und es ist ein wenig mehr Krafteinsatz erforderlich. Lässt sich im Zugschnitt natürlich weitestgehend vermeiden. Beim einfachen Druckschnitt jedoch nicht ohne Weiteres. Nachdem ich den Lauch dann einmal der Länge nach halbiert habe, war auch das kein Thema mehr.
Die Zwiebel: Hier war ich besonders gespannt, ob ich zukünftig beim Einschneiden der Zwiebel wieder auf mein kleines Gemüsemesser zurückgreifen muss, oder ob die Spitze des Xerxes ausreicht. Insbesondere aufgrund der Eindrücke der drei K`s aus Köln im Video, hatte ich den Eindruck, dass das Xerxes hier an gewisse Grenzen stößt. Nach meinem Eindruck hat sich dies jedoch in keiner Art und Weise bestätigt. Die Spitze ging super leicht durch die Zwiebel und ganz feine Würfel waren die Folge... Toll!!!
Zum F&F sowie dem Handling möchte ich eigentlich gar nicht mehr viele Worte verlieren. Ich denke hier ist bereits alles gesagt in den vorherigen Reviews.
Gespannt war ich natürlich auf die Schnittgutfreisetzung (Foodrelease) aufgrund der Hohlkehle. Hier nun meine erste wirkliche Kritik: Das Messer bringt meine bisherigen Gewohnheiten beim Zubereiten von Speisen völlig durcheinander. Wo ich bislang bei Zwiebel, Möhre & Co. nach ein paar Schnitten eine kurze Pause einlegen konnte, in der ich auch mal gemütlich einen Schluck Wein trinken konnte, um anschließend den Messerrücken vom angehäuften Schnittgut zu befreien und dann weiterzuschneiden, "musste" ich beim Xerxes das Schnittgut bis zum Ende schneiden, da sich praktisch nichts am Klingenrücken anhäufte. Naja, selbst Schuld. Ich habe es mir ja so ausgesucht.... Im ernst. Der FR ist wirklich toll und das nervige Unterbrechen beim Schneiden entfällt praktisch. Ich kann nur sagen: Erwartungen voll erfüllt!!
Zur Patina/Optik der Klinge: Bisher hatte ich aufgrund vieler Bilder hier im Forum immer gewisse optische Vorbehalte gegen die sich bildene Patina. Das Messer war von Jannis vorpatiniert. Die Patina ist nicht 100% gleichmäßig, aber das finde ich gar nicht schlimm. Das Messer bekommt so einen gewissen eigenen Charakter. Auch die Hohlkehle ist wie von vielen bereits bestätigt in Natur wesentlich gefälliger als auf Fotos.
Wie auch schon bei güNef hat sich jedoch auch bei mir vom Gemüse eine eigene leichte Patina über die Vorpatina gelegt. Da die Vorpatina allerdings schon recht dunkel ist, was ich persönlich sehr schön finde, habe ich den von mir befürchteten Effekt jedoch recht gelassen hingenommen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das nun eigentlich gar nicht so sehr stört...
Vielleicht kann man das hier ansatzweise erkennen:
Letzter Kritikpunkt: Mein Brett ist definitiv zu klein. Aber auch dieses Thema ist in Arbeit und da kann schließlich Jannis nicht dafür ;-)
Fazit: Ich bin wirklich tief beeindruckt und hätte nicht gedacht, dass zwischen "handelsüblichen" Solingern und dem Xerxes derart große Unterschiede liegen. In eigentlich allen Punkten hat mich das Messer überzeugt. Mir fällt praktisch kein ABER oder irgendeine Einschränkung ein. Gut, ich habe bislang auch keine wirklichen Vergleiche zu anderen Top-Messern. Ich vermisse sie nun aber auch gar nicht und kann mir kaum vorstellen, dass hier noch wahnsinnig große Sprünge nach vorne möglich sind.
Mir verbleibt nur DANKE Jannis, gast und all den PA-Teilnehmern bei der Entwicklung zu sagen. Hier ist wirklich etwas ganz Tolles entstanden. Für jeden, der nicht jeden Cent zweimal umdrehen muss, und bereit ist etwas mehr für ein tolles Messer auszugeben, kann ich die Xerxes Messer nur empfehlen.
Viele Grüße
fabstar
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