Erstes Nakiri (vermutlich rostträge/-frei)

@fertigt

Völlig normal, wenn die Lunte schon glimmt, kann man es gar nicht erwarten, bis der Kandidat endlich aufschlägt.

Meinem Eindruck nach, schaust Du gerade, welche Messer die technischen Eckdaten mehr oder weniger erfüllen, passabel aussehen und - verfügbar sind.

Versteht hier jeder.

Meinen Hang zur Herder K-Serie kommt auch daher, dass ich die Serie gut zum Einsteigen ins Thema und zum Erfahrungen sammeln finde. Und dann bleibt es bei vielen auch im Haushalt, selbst wenn weitere, anspruchsvollere Messer hinzukommen. Und wiederum andere hören damit direkt schon auf. Weil es Ihnen genügt.

Dieses Verfahren funktioniert auch in günstiger mit Culilux - wenn man mit dem Design und dem Griffmaterial klar kommt. Schneidtechnisch sind die vermutlich sogar auf Augenhöhe. Gewichtsverteilung ist wohl nicht immer so, wie ich es bevorzuge.

Ich selbst wollte am Ende bewußt einen führigen und absolut unkomplizierten Leichtschneider mit dem K, in Abgrenzung zu meinem übrigen Bestand - sonst hätte ich vermutlich das Elias Ahlström Nakiri, welches @Isa_bell hat, näher angesehen.

Anderer Typus, schneidet offensichtlich anders gut, aber das ist die Kategorie cooles Messer, bei denen ich meine nüchternen Überlegungen schon mal über den Haufen schmeiße. Für weniger mache ich das eher nicht.

Kurzentschlossen, dann vielfach getestet unkompliziert bei überschaubarer Serienstreuung bezüglich Stahl und Schneideigenschaften oder wohlüberlegt das Besondere, aber mit der erforderlichen Geduld.

Das wäre mein gutgemeinter Rat in Deiner Lage.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es hier vllt schon Erfahrungswerte (oder zumindest zur Serie / dem Stahl ) zum Yu Kurosaki?
Zum Stahl:
Cobalt Super ist ein schmelzmetallurgischer Stahl von Takefu Special Steel Co., LTD.
Er besteht aus 1.1% C, 16% Cr, 2.5% Co, 1.5% Mo, 0,25% V und 0.25% W.
Ich würde von größeren Chromcarbiden ausgehen und mir ähnliche Eigenschaften wie bei VG10 erwarten.
Gut für eine mittlere, dafür aggressive und länger haltende Schärfe. Weniger gute für feine Schneiden.

Gruß, Andreas
 
Yu Kurosaki Sasame Cobalt Special Nakiri (165mm) | Messer Mojo (https://www.messer-mojo.de/produkt/yu-kurosaki-sasame-cobalt-special-nakiri/)

Es ist etwas höher im Budget angesiedelt, aber könnte zu meinen Wünschen passen.
Der gleiche Shop hat auch ein Tsunehisa Ginsan, weshalb ich das Yu Kurosaki gefunden habe.
Gibt es hier vllt schon Erfahrungswerte (oder zumindest zur Serie / dem Stahl ) zum Yu Kurosaki? (@neko vllt?)
Hatte ich mir vor über 6 Jahren mal gekauft. War ein Yu Kurosaki Raijin Nakiri mit Cobaltstahl. Sehen mittlerweile bisschen anders aus, vielleicht sind sie auch anders. Stahl hat mich eher an VG10 als an SG2 oder so erinnert. War angenehm in der Hand, sehr dünn ausgeschliffen, lies sich präzise führen aber ist so ziemlich das einzige Messer in all den Jahren was sich für mich zu zerbrechlich angefühlt hat. Jedes minimalste Verkanten hast du sofort gespürt und du dachtest wenn dus mal verkantest bricht dir was weg. Sehr unangenehmes Gefühl, hatte aber nie die kleinste Scharte drin. Habs dann schlussendlich verkauft.Weiss nicht ob die immer noch so dünn sind.

Das Herder Nakiri wäre für mich gar nichts. Klingenhöhe wäre mir zu niedrig, da gehts nicht drum ob meine Finger drunter passen. Ist auch einfach zu dünn und flach geschliffen, macht mir nicht wirklich Spaß. Das mit der geringeren Höhe liegt Pebe richtig, wäre ein Nahcteil bei dem Herder durhc den Schliff und auch die geringe Dünne am Rücken.
Diese wenigen Millimeter mehr, gleicht das K mit nach hinten etwas ansteigenden Griff aus und ist faktisch ergonomischer.
Das "faktisch" wäre ich vorsichtig. Für mich definitiv nicht ergonomischer. Kommt ganz auf Vorlieben aber auch auf Größe und Höhe der Arbeitsfläche an. Hoch gezogene Griffe liegen mir gar nicht, vor allem wenn sie dann noch länger als 12cm oder so sein sollten.
Will jetzt nicht sagen, dass das Herder ein schlechtes Messer ist und dass Pebe es gefällt ist legitim. Neko und ich hatten schon ein paar Nakiris in der Hand und scheinen ähnliche Vorlieben und Schlüsse gezogen zu haben. Die unterscheiden sich von seinen.

Persönlich würde ich auch zu Elias raten. Japaner wären meine Top Nakiris Watanabe 18cm Pro, Toyama und Wakui. Mazaki ist auch ganz gut je nach Zeitpunkt. Auch die Watanabe schwanken sind aber in der Regel zumindest gut. Shindo gefallen auch, sowie Okubo find ich interessant. Das beziehe ich jetzt hauptsächlich auf Performance ausgelegt. Hab immer noch mein Watanabe auch wenn mit Customgriff, einer der wenigen Japaner noch in meinem Besitz.

Grüße,
Julian
 
Die unterscheiden sich von seinen.

Eigentlich nicht. Nicht grundlegend.

Weil meine bevorzugten Hauptmesser alle stark im Rücken sind und ballige Flanken haben. Griffe sind letztlich individuell, eine generelle Abstimmung auf Körpergröße und Arbeitshöhe, mag mit Besenstiel universeller funktionieren.

Die K-Serie neigt generell stärker zum anpappen, das ist richtig und allgemein bekannt. Das K-Nakiri ist dennoch leicht ballig, was ich mit dem Lineal überprüft habe, ich denke, die geplisstete Oberfläche trägt wesentlich zum anpappen bei.

Das große Toyama Nakiri war da trotz formal besserer Geo aber kaum besser. Das gebrechliche Gefühl beim Schneiden kenne ich nur zu gut von meinem Mazaki.

Ich bin weit davon entfernt zu behaupten, das K-Nakiri sei das beste. Es ist aber eines der unkompliziertesten zum Einstieg. Das Klingenformat mit etwas mehr Länge, dafür etwas weniger Höhe als üblich, finde ich persönlich extrem führig und passend für feinste Schnitte. Und genau dafür wollte ich nach einigem Probieren ein Nakiri haben. Das muss jeder selbst austesten.

Meine 3 Herder K sind an der Leiste verblieben, weil diese rostfrei, wetzbar und mindesttauglich stets dann benutzt werden, wenn ich keine Lust auf den Mehraufwand der empfindlicheren Messer habe, weil ich einfach nur Kochen will.

Und genau das ist für mich ein wichtiger Grund, weshalb ich oft das K-5 und nun das K-Nakiri zum Einstieg in den leichten Schnitt empfehlen - es hat eben auch ein Bleiberecht, wenn weitere, anspruchsvollere Messer hinzukommen. Und leicht schneidende Messer sind sie immer.

Zumindest versuche ich, diesen Gedanken zu transportieren, auch wenn ich gelegentlich lautstark interveniere, wenn manchmal einseitig, rostende Japaner über alles gestellt werden, obwohl manche japanische Manufakturen generell für ihre Schwankungen bekannt sind, während bei Herder über die mäßige Maserung vom Holzgriff gemault wird.

grüsse, pebe

Edit. Vielleicht orientiere ich mich auch zu sehr an der Überschrift „Erstes Nakiri rostfrei“. Bei der Frage nach dem besten Nakiri, wäre das K eher nicht aufgetaucht. 🤔
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoch gezogene Griffe liegen mir gar nicht, vor allem wenn
ist wohl "Geschmackssache". Habe schon für einen Bekannten ein Wakui mit hochgezogenem Griff gebastelt. Er steht drauf.
w.jpg
 
Hängt neben persönlichen Präferenzen und Gewohnheiten auch von der Schnitttechnik und dem Klingenprofil ab. Durch die gewinkelte oder gerade Griffinstallation kann man zum zum Wiegen wenig taugliche Profile halbwegs wiegetauglich machen, und umgekehrt gilt das natürlich auch für Druckschnitttechniken.
 
Arbeitsergonomisch scheint das unstrittig - kann man einfach nachlesen.

Je waagerechter man die Klinge über‘s Brett führt, desto größer wird nach hinten der Abstand Griff zur Handfläche bzw. desto weniger Handkontakt - ein gewinkelter Griff passt hier besser zur natürlichen Handhaltung.

Ich persönlich brauche das nicht, wollte nur klarstellen, dass das kein unüberlegter Marketinggag ist. Oft genug bemängele ich andererseits an Klappmessern, dass der Griff nur bei einer Stechhaltung bequem bzw. passend ist oder andere Eigenarten besitzt.

Foodrelease ist mir eigentlich wichtig. Allerdings war bei 100 Kochmessern nix dabei, was überzeugend genug war. Auch kein Custom mit Hohlkehle. Es gibt immer ein Gemüse, an dem es nicht oder doch deutlich weniger gut funktioniert oder das Messer letztlich andere Nachteile hat.

Und ich würde nun wirklich keinen finanziellen Aufwand für ein Custom scheuen.

Bei mir ist der Schwerpunkt weiches Gemüse. Lauchringe, Paprika- und Karottenstreifen. Geht bei mir mit dünner Klinge, relativ flache Flanke, eng an den Fingerrücken am einfachsten in präzise.

Für rohe Kartoffelscheiben nehme ich einen der Klopper - die Scheibendicke ist halt eine andere als an der Salatgurke, wo ich es maximal dünn haben mag.

Insofern alles richtig und eine Frage, wo man den Schwerpunkt setzt.

Ich hab‘ mein Volldamast Bunka mit 5,5 cm Höhe maximal aufwändig ballig auf null, leicht nagelgängig von Mathias Maresch umarbeiten lassen - und schneide manche Sachen dennoch lieber mit dem K-Nakiri.

Mir langen aber auch 0,2mm hinter der Fase oder leicht nagelgängig.

grüsse, pebe
 
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