Erstlingswerk - Es geht los

huggge schrieb:
Ich habe den Rohling nun komplett ausgesägt und die Konturen geschliffen. Auf dem Bild sieht´s zwar ein bisschen eckig aus, ist aber durch ´s ´runterrechnen bedingt. In natura ist es richtig gut in Form.

Hallo Jürgen,

gut siehts aus!

Einen Tip hätte ich und einen Kritikpunkt.

Aber zunächst das Positive:
Wenn Du die Klinge etwas breiter angelegt hättest, genauer gesagt so breit wie die Stahlschiene, dann hättest Du weniger zu sägen gehabt, weil Du dann einen grossen Teil am Rücken und an der Schneide nur zu Feilen gehabt hättest.

Und nun das andere:
Der Übergang zwischen Griff und dem Handschutz kommt mir (zu) eckig, sogar scharfkantig vor, hier hätte ich eine Rundung gelassen.
Möglicherweise ist das jedoch bei der Griffform bzw. des Backens aber konstruktiv so nötig, dann ziehe ich meinen Kritikpunkt wieder zurück und behaupte das Gegenteil.

Falls Du aber doch eine Rundung haben wolltest ist das ja auch noch möglich, indem Du den Handschutz etwas nach vorne schiebst. So würde der Griff auch noch länger (grosse Hände), den Umfang kannst Du ja mit den Griffschalen einstellen.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
:D @hobby

Das mit dem Griff "verlängern habe ich mir auch schon überlegt. Ich werd´s ´mal anzeichnen und sehen wie es aussieht. Ansonsten kriegt es tatsächlich mein Sohn :hmpf:
danke für die Tipps.
Die Klinge so breit wie den Stahl lassen kam mir optisch etwas zu wuchtig vor.

Ich muß mir nun endlich auch ´mal Gedanken über die Griffgestaltung machen, damit ich die Bohrungen anbringen kann.
Ziel ist es spätestens Mitte nächster Woche das Teil zum Härten zu schicken.

Der Kapselheber funktioniert übrigens bestens, wurde bereits ausgiebig getestet.

Gruß

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Handschutz würde ich auch nach vorne verschieben.
Damit schlägst du wirklich 2 Fliegen mit einer Klappe. Längerer Griff, ergonomischerer Fingeranschlag.

Da ich auch alles von Hand aussäge ein Tip: Unbedingt vorbohren, d.h. nach dem Anzeichnen an der Kontur des Messers Loch an Loch setzen und dann nur noch die Zwischenstege wegsägen. Geht schneller und vor allem kraftschonender als nur Sägen.
 
Griffbefestigung

Servus @all

ich habe mich gerade ´mal in Sachen Griff und Griffbefestigung umgesehen. Dabei sind mir Torxschrauben mit Senkkopf ins Auge gefallen.
Würde eine Verschraubung der Griffschalen ausreichen, d.h. das Verkleben überflüssig machen? Mich reizt der Gedanke die Griffschalen zu Reinigungzwecken entfernen zu können.
Andererseits habe ich die Befürchtung, dass das Griffmaterial reisst, wenn man die Schrauben zu heftig anzieht. (Getreu der Handwerkerregel: Nach fest kommt ab :argw: )


Gruß

Jürgen
 
huggge schrieb:
1) Ansonsten kriegt es tatsächlich mein Sohn
2) Die Klinge so breit wie den Stahl lassen kam mir optisch etwas zu wuchtig vor.
3) Ziel ist es spätestens Mitte nächster Woche das Teil zum Härten zu schicken.

Hallo Jürgen,

1) Man muss ja nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen ;-))
2) Das kann sein, man könnte das durch eine längere Klinge ausgleichen.
Aber auch bei der gewählten Länge/Breite wäre eine Vereinfachung möglich: Verschiebe den Umriss auf eine Seite, dann sparst Du Dir das Sägen immerhin auf einem Teil einer Seite.
3) Kein Termindruck! Lieber später und dafür ein einfacheres/besseres Ergebnis!
 
huggge schrieb:
Torxschrauben mit Senkkopf.
Mich reizt der Gedanke die Griffschalen zu Reinigungzwecken entfernen zu können.
Andererseits habe ich die Befürchtung, dass das Griffmaterial reisst, wenn man die Schrauben zu heftig anzieht.

Hallo Jürgen,

natürlich könnte man die Schalen zwecks Reinigung entfernen - aufgeklebte müssen aber gar nicht gereinigt werden ;-))
Ich rede hier von der Fläche zwischen Schale und Erl, bei aufgeklebten Schalen kann hier gar kein Schmutz eindringen.
Anders sieht es aus, wenn man Wechselschalen anbringen will.

Schlecht fände ich aber dann Senkkopf, da hier Spreizkräfte in die Schalen eingebracht werden, so dass die Schalen aufreissne könnten.
Das hängt natürlich von der Dicke und dem Material ab: Dickes Micarta, G10, CFK kann wahrscheinlich mehr aushalten als dünnes unstabilisiertes Holz.
Dennoch würde ich zu Zylinderkopf raten.

Hans
 
@hobby

Ich habe meinen Sohn bereits versprechen müssen ihm ein Messer zu machen. Die Kuh kriege ich nicht mehr vom Eis! :rolleyes:

Den Umriss zu verschieben ist ´ne gute Idee, das sind halt die Kniffe, die man beim Ersten Messer lernt und beim zweiten anwendet.

Klar, kein Termindruck! Mein wichtigstes Lebensmotto lautet: In der Ruhe liegt die Kraft! :super:

Gruß

Jürgen
 
natürlich könnte man die Schalen zwecks Reinigung entfernen - aufgeklebte müssen aber gar nicht gereinigt werden ;-))

Da hast Du natürlich auch wieder recht! Also werde ich doch kleben.
 
Zuletzt bearbeitet:
klingenschliff

Servus @all

übers Wochenende habe ich mich an der ersten Seite des Klingenschliffs per Feile versucht. Dabei habe ich peinlich genau auf die Einhaltung des Schleifwinkels geachtet. Dennoch ist es mir nicht geglückt das Material gleichmäßig abzutragen. Zur Klinge und zum Messerrücken habe ich irgendwie immer mehr Material abgetragen, als in der Klingenmitte, so dass sich ein minimaler "Wulst" in der Klingenmitte gebildet hat.
Frage an die feilenden Kollegen:
Gibt es einen Trck, um dies zu vermeiden? Wie stellt ihr das an, dass euer Flachschliff perfekt gelingt?

Danke und Gruß

Jürgen

PS.: Bilder vom Fortschritt meines Erstlingswerkes gibt es morgen wieder
 
Hi,

wurde dir schon der Tip gegeben, eine Dreikantfeile zu verwenden? Die hat eine stärkere Krümmung, dadurch kannst du gezielt an den balligen Stellen Material abtragen.

Gruß Tobi
 
Servus,

Danke für die schnelle Antwort.
Mit ´ner Dreikantfeile habe ich es nocht nicht versucht, werde ich tun.

Nur eine Frage, wieso hat eine Dreikantfeile eine stärkere Krümmung als ´ne Flachfeile?

Gruß

Jürgen
 
wenn du dir deine flachen feilen von der seite her anschaust, wirst du in 9x% aller fälle eine krümmung feststellen.. mit der balligen seite wirds gerade :)
 
huggge schrieb:
Nur eine Frage, wieso hat eine Dreikantfeile eine stärkere Krümmung als ´ne Flachfeile?

Hallo Jürgen,

das weiss ich auch nicht, ich weiss noch nicht mal, OB das so ist und ob das bei ALLEN so ist.

Aber noch ein Tip (falls Du ihn nicht schon kennst):
Wenn Du mit einem Edding Linien über die Klinge malst, dann kannst Du genau sehen, wo Du Material abträgst und Deine Feilenhaltung dann so korrigieren, dass Du eben nur in der Mitte abträgst.

Alternativ wären natürlich auch Vorrichtungen denkbar, die die Feile zwangsführen, aber das wäre dann vielleicht doch zu viel des Guten.

Eine andere Option wäre ein kleiner Bandschleifer (elektrische Feile): Da sie die Abtragsbewegung selber erzeugt musst Du weder eine Bewegung noch Kraft aufbringen, so dass sie sich viel leichter als eine Feile kontrollieren lässt.
Mit der Markierung durch den Edding oder dem Schleifen in verschiedenen Richtungen lässt sich leicht erkennen, wo sie abträgt bzw. wie man die Haltung ändern muss, um am gewünschten Ort abzutragen.

Hans
 
@all

Prima, habe ich nicht gewußt, dass die Feilen unterschiedliche Seiten haben. :confused:
Ich werd´s dann mal mit der balligen Seite feilen. Ansonsten werde ich mir eine dementsprechende Feile besorgen.

@hobby

Servus Hans,
es gibt die Powerfeile von B&D, meinest Du sowas?


Gruß
Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
huggge schrieb:
Prima, habe ich nicht gewußt, dass die Feilen unterschiedliche Seiten haben. Ich werd´s dann mal mit der balligen Seite feilen.

es gibt die Powerfeile von B&D, meinest Du sowas?

Ich bin nicht sicher, ob sich die Flachfeilen oben und unten unterscheiden (an der Schmalseite schon!), m. E. unterscheiden sie sich vorne (ballig) und hinten (eben).

Es gibt auch noch andere kleine Bandschleifer, aber die meine ich im Speziellen.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
@hobby
super, danke Dir! :super:
Ich werde es mit dwer zweiten Seite nochmal mit Muskelkraft versuchen.
Ansonsten Umstieg auf Elektrik :teuflisch

Gruß

Jürgen

PS.: Danke für Deine Unterstützung und dass Du auf Fragen in meinem Mail immer so schnell reagierst! :super:
Ich hoffe ich nerve Dich nicht allzusehr. :D
 
Erstlingswerk - Klingenschliff erste Bilder

Servus @all

wie versprochen heute die ersten Bilder des Klingenschliffs.

Nach einigem hin und her habe ich mich doch für die Feile entschieden. Zumal mein Bandschleifer nicht der Beste ist und ich ihm das letztlich auch nicht zugetraut hat (von der Power her).
Also ab in den Baumarkt, Feilen besorgt und losgelegt. Interesanterweise ist mir das Feilen leichter gefallen als ursprünglich gedacht. Dennoch habe ich festgestellt, dass der Abrieb in der Klingenmitte nicht so hoch war wie Richting Schneide bzw. Klingenrand.
Dieses Problem habe ich dann aber gestern Dank der Tipps von Moppekopp und kababear lösen können, indem ich mir zwei Dreikantfeilen von Pferd besorgt habe. Witzigerweise hatte der "Fachberater" im Baumarkt keinen Dunst was die ballige Seite einer Feile betrifft. Habe er noch nie gehört.
Naja, jedenfalls klappt das mit den Dreikantfeilen prima.
Man muß nur höllisch aufpassen, dass man die Feile nicht verkantet, da die Ecken der Feilen sautiefe Kratzer in den Stahl feilt, die man anschliessend wieder mühsam ´rausschmirgeln muß.
Die zweite Klingenseite habe ich Gestern abend schon ´mal angefangen.

Den Griff des Messers habe ich etwas "verlängert", indem ich das Ricasso etwas verschoben habe. Eigentlich wollte ich den Übergang von Griff nach Ricasso rundfeilen, aber irgendwie war´s zum Schluß doch wieder eckig. :irre:
Egal wie, das Messer liegt nun deutlich besser in der Hand.

Wenn ich mit der zweiten Klingenseite fertig bin werde ich dann noch die Feinheiten schleifen (Finish, Kanten brechen etc.)
Alles in allem gefällt es mir bisher ganz gut. Hätte nicht gedacht, dass ich das so hinkriege. Letztlich auch Dank euerer Unterstützung. :super: :super:

Zum Schluß noch eine Frage. Wie weit macht das finishen des Klingenrohling vor dem Härten Sinn?
Ich möchte mir die Arbeit ungern zweimal machen.

Gruß Jürgen
 

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Hallo Jürgen,

das sieht doch schon sehr gut aus.

Auch wenn ich noch drei Kritikpunkte habe:

1. Die Schleifkerbe ist für meinen Geschmack zu schmal und vor allem zu tief. Ein Halbkreis hätte mir gereicht.

2. Auf der Untersicht sieht es so aus (kann aber auch eine optische Täuschung sein) als ob die Klinge an ihrer maximalen Dicke dünner ist als der Erl, der Klingenschliff liefe danach also nicht spätestens am Rücken aus, so dass hier die volle Dicke erhalten bliebe.
Das finde ich persönlich unschön bzw. eine unnötige Schwächung der Klingenwurzel.
Ausserdem wird das Messer dadurch grifflastig.
Falls das Absicht war um keine so dicke Klinge zu haben würde ich dann den Erl auch wieder dünner machen (oder von vorneherein ein dünneres Ausgangsmaterial genommen haben).
Gegen die Grifflastigkeit könntest Du den Erl noch tapern bzw. durch Aussparungen erleichtern.

3. Auf der Untersicht sieht es so aus (kann aber auch eine optische Täuschung sein) als ob die Klinge nach vorne dicker würde. Das sollte natürlich nicht sein.

Mach doch mal ein Bild genau von oben, dann wirds klarer.


Nichts für ungut, Hans
 
@hobby

Nichts für ungut, Hans
Kein Problem, ich kann sehr gut mit Kritik leben. Im Gegenteil, ich bin dankbar für jede Art von Kritik. Schliesslich hilft mir das Fehler zu vermeiden und lerne daraus!

1. Die Schleifkerbe ist für meinen Geschmack zu schmal und vor allem zu tief. Ein Halbkreis hätte mir gereicht.
Die Schleifkerbe ist ca. 3 mm breit. Wenn das zu schmal sein sollte, kann ich die durchaus breiter machen.
Hätte dies einen funktionellen Sinn?

Auf der Untersicht sieht es so aus (kann aber auch eine optische Täuschung sein) als ob die Klinge an ihrer maximalen Dicke dünner ist als der Erl, der Klingenschliff liefe danach also nicht spätestens am Rücken aus, so dass hier die volle Dicke erhalten bliebe.
Das ist ´ne optische Täuschung. Der Erl ist durchgehend 5 mm stark. Der Klingenrücken verjüngt sich erst deutlich nach dem Ricasso zur Spitze hin.

3. Auf der Untersicht sieht es so aus (kann aber auch eine optische Täuschung sein) als ob die Klinge nach vorne dicker würde. Das sollte natürlich nicht sein.
Das ist keine optische Täuschung. :) Das liegt daran, dass ich den Klingenschliff auf der einen Seite noch nicht ganz fertig habe (im Bild die obere Linie), wie auf dem zweiten Bild zu sehen ist. Wenn ich den Klingenschliff fertig habe, wird das gleichmäßig sein (hoffe ich zumindest)


Ich muß ´mal sehen, ob ich da nicht noch bessere Bilder hinkriege. ;)

Danke und Gruß

Jürgen
 
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Hallo,
also ich find die Klinge wirklich gelungen.

NUR das Erl/Griff...würde mir zu unförmig sein.
Auf deiner Skizze sieht das weit nicht so globig aus.

Hab mich da jetzt zwar schnell durch die ganzen Post gekämpft aber meine nichts gelesen zu haben,dass du dran noch was ändern willst?!
Kann aber auch nur sein,dass das auf den Bildern nicht so gut rüberkommt.

Nchts für ungut,ist nur so meine Meinung. ;)

Die Idee mit dem Flaschenöffner finde ich klasse.Da möchte man ja fast zum Biertrinker werden :hehe:

P.s kauf dir einfach nen Handbandschleifer,dreh ihn um,und spann ihn wo ein,dann hast du einen billigen guten Bandschleifer.
Aber ich finde sowieso nichts geht über Muskelkraft und Einsatz von Feilen!
Ist schon ein weit geileres Feeling,wenn man sagen kann man hat aus, z.B in meinem Fall ,6mm dickem Stahl eine Klinge gefeilt,wie wenn man da "nur" den Bandschleifer benutzt hat.
SICHER überlege ich auch des öfteren mal ihn bei ner Klinge einzusetzen od mir einen besseren EB zu kaufen.
Aber ich kenne mich und weiß,dass sobald ich das mache der Spaß am Messermachennicht mehr der gleiche wäre. :hmpf:
 
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