Faszination Spyderco - wer kann sie mir erklären?

Fun Fact: nun hab ich mich hier groß ausgelassen, und dann spült mir Instagram kurz darauf ein Spyderco in den Stream, das mir tatsächlich gefallen würde: klick

Aber leider eh drei Gründe, warum das nix wird: leider nicht §42a-konform, leider viel zu teuer, und leider wohl auch nicht mehr verfügbar.

Tja... ¯\_(ツ)_/¯
 
Fun Fact: nun hab ich mich hier groß ausgelassen, und dann spült mir Instagram kurz darauf ein Spyderco in den Stream, das mir tatsächlich gefallen würde: klick

<Subvert> Ich hab das. Weils cool ist ;) Aber ich werd das nie tragen. Unabhängig vom WaffG, das Ding ist ein so großer Klopper, da brauchts in der Hose ein Gegengewicht, sonst läuftst Du schief. Ja, das war mir früher (tm) wurscht; heute steh ich eher auf tragbar.

Wenn man einfach mal Sypderco probieren will, dann halt Native (geht immer und hat keinen Buckel) oder Military. Das Military find ich optisch furchtbar und war trotzdem lange eines meiner Lieblingsmesser, weils halt einfach gut "funktioniert".

Das "Spyderco Problem" hier in D iss halt, ein Spyderco hat per se ein Loch in der Klinge = Einhandmesser. Versuche, da irgendwie drumrum zu kommen - Pendingsbums, Slipjoints, was weiss ich find ich alle nicht überzeugend, weils IMO einfach nicht funktioniert. Und nee, da kann man halt nicht "mal so" das Loch weglassen. Das Grundkonzept von Spyderco ist seit 40 Jahren Einhand + Verriegelnd. Period.

Pitter
 
Das "Spyderco Problem" hier in D iss halt, ein Spyderco hat per se ein Loch in der Klinge = Einhandmesser. Versuche, da irgendwie drumrum zu kommen - Pendingsbums, Slipjoints, was weiss ich find ich alle nicht überzeugend

Das Konzept ist scheinbar mehr etwas für Fans als für die Masse mit dem Wunsch nach 42a-Konformität, denn mich hat diese Geschichte mit der Beschlagnahme eines Slipjoint-Spydercos und anschließendem, teurem Rechtsweg echt abgeschreckt. Man gewinnt ich gewinne den Eindruck, das ein Daumenloch in einer Klinge oder ein Daumenpin oder Flipper von den "Kontrolleuren" grundsätzlich erst mal als "gefährlich" angesehen wird, und das ist schon echt schade.
 
Das Konzept ist scheinbar mehr etwas für Fans als für die Masse mit dem Wunsch nach 42a-Konformität, denn mich hat diese Geschichte mit der Beschlagnahme eines Slipjoint-Spydercos und anschließendem, teurem Rechtsweg echt abgeschreckt. Man gewinnt ich gewinne den Eindruck, das ein Daumenloch in einer Klinge oder ein Daumenpin oder Flipper von den "Kontrolleuren" grundsätzlich erst mal als "gefährlich" angesehen wird, und das ist schon echt schade.
Naja, daß der Betroffene dort einen höchstwahrscheinlich rechtswidrigen Bußgeldbescheid im Endeffekt einfach hingenommen und hat rechtskräftig werden lassen kann man ja kaum den Deseignern bei Spyderco anlasten. Zumal die sich ja redlich bemühen für viele Rechtsräume Lösungen zu designen. An einer Variante für D haben sie sich ja auch versucht und Sal Glesser hatte sich dafür ja sogar via Pitter auch hier ans Forum gewandt, aber leider aufgegeben. Wenn auch aus allzu verständlichen Gründen. Sowas hat sonst AFAIK nur Böker unternommen.
 
höchstwahrscheinlich rechtswidrigen Bußgeldbescheid im Endeffekt einfach hingenommen und hat rechtskräftig werden lassen
Na ja, wenn man mal die Kirche im Dorf lässt, dann war das schon eher..... wie sag ich es am unaggressivsten... "blauäugig", mit einem Spyderco in ein Gerichtsgebäude zu marschieren. Da kann sich mMn keiner damit rausreden, das wäre ihm nicht bewusst gewesen, dass da seit einiger Zeit Metalldetektoren wie am Flughafen stehen, die genau nach den selben Gegenständen suchen wie dort. Insofern...

Aber wir schweifen ab.
 
Aber mit einem Spyderco in ein Gerichtsgebäude zu marschieren ist ja weder ordnungswidrig noch strafbar, egal was und wie da kontrolliert und gefunden wird.
 
Ich würde ja mit nichts in so ein Gebäude marschieren, das eine größere Klinge hat als die kleinen Schlüsselanhänger-SAKs.

Wenn ich mal von der Webseite des Landgerichts München zitieren darf: "Das Betreten des Gebäudes mit Waffen oder anderen gefährlichen Gegenständen ist verboten."
Wer sich wovon gefährdet fühlt, ist eine zutiefst individuelle Sache, und ICH persönlich kann durchaus nachvollziehen wenn sich jemand von einem Messer mit roundabout 9 cm Klingenlänge gefährdet fühlt. Und dabei ist es sch***egal, ob es nach §42a eigentich legal zu tragen sein müsste, wobei hier ja schon in diversen Threads ausgeführt wurde, wie diskutabel die Formulierungen in diesem Paragraphen sind, und wie sehr er von der individuellen Auslegung abhängt.
Und dann trotzdem so einen Gegenstand mit in ein Gericht nehmen zu wollen, zeugt in meinen Augen schon von fast beispielloser Ignoranz, und dieses Tun ständig mit einem "Mimimi, das Messer ist aber ein Slippy, und das ist legal, wenn die ihren Gesetzestext mal richtig lesen, mimimi" verteidigen zu wollen, hat schon was von verstärktem Querulantentum.
 
Vielleicht ist es für diejenigen, die diesen Hersteller nicht so attraktiv finden einfach nur das Ding mit Syderco und dem Designmerkmal "Loch-in-der-Klinge" was eben nicht so gut gefällt.

Was die in DE legal führbaren Folder betrifft, die hat Spyderco ja - allerdings - so für Liebhaber von Herrenmessern, die auch im Steakhaus nicht auffallen würden und Liebhaber von eleganten Gentlemen-Messern, die eben dezent und elegant daherkommen, ist die Auswahl bei Spyderco eher begrenzt, vermutlich liegt auch da ein Grund für fehlende Begeisterung einzelner zu diesem Design.

Wenn ich mir z.B. das Spyderco Swayback Titan ansehe, dann können die doch wirklich elegante Folder herstellen, die sowohl im Steakhaus zuhause sind als auch als Gentlemenmesser. Ein wirklich sehr schönes Design und das "Loch" ist hier unauffällig und perfekt integriert, leider nicht legal führbar in DE und eben nicht grade günstig, aber viel schöner geht kaum.

Vielleicht sollte man bei der Einschätzung der Spydies auch grade diese Messer mit einbeziehen, denn Spyderco ist ja nicht nur "Buckel mit Loch"
 
Warum sind Spydercos faszinierend?

Einfach so!

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Wenn ich mir z.B. das Spyderco Swayback Titan ansehe, dann können die doch wirklich elegante Folder herstellen, die sowohl im Steakhaus zuhause sind als auch als Gentlemenmesser. Ein wirklich sehr schönes Design und das "Loch" ist hier unauffällig und perfekt integriert, leider nicht legal führbar in DE und eben nicht grade günstig, aber viel schöner geht kaum.
Auch das Sliverax hat was elegantes.
 
Meine 5 Cent zu Spyderco:

a) eine der Hand voll Marken, die den Übergang vom traditionellen Slipjoint zum modernen Taschenmesser essenziell mitgeprägt haben in den 1980er und 90er Jahren.

b) Bei Pocket Clips spielten die Ideen von Sal eine große Rolle

c) Spydie Hole als innovativer Öffnungsmechanismus und bis heute unverwechselbares Erkennungs- und Alleinstellungsmerkmal

d) Messer Locks gut umgesetzt und eigene Lock-Lösungen eingebracht (Compression Lock, Ball Bearing Lock, PITS Slipjoint … da bin ich mir nicht sicher… but you get the idea)

e) solide und absolut bewährte und zuverlässige Arbeitstiere (Delica, Endura) neben Coldsteel und wenigen anderen Brands im günstigen Alltagssegment im Windschatten der Big 3 (Strider, Microtech, CRK) … zumindest in meiner Wahrnehmung

f) ikonische Messerdesigns wie Military, Paramilitary 1/2, in den 90ern und 2000ern uvm., in Etappen auch das Yojimbo (mit Vor- und Nachgeschichte von M. Janich bei Spyderco).

g) gute Formate ( Mule Team Konzept) und aktive Collector Community ( Sprint Runs, Collector Programme …)

h) bis heute familiengeführt mit charismatischen Chefs, die Ahnung haben

i) vor allem ältere Messer haben eine gewisse „Magie“ in der Hand, die mir viele andere Messer aktuell auf dem Markt nicht geben (mein subjektives Gefühl, kein echter valider Punkt ;-)

j) Experimentierfreude mit Stählen und Top Designern (mehr als andere Marken zu dieser Zeit). Haben sich immer den extrem markanten Signature Look bewahrt.

Das ist schon ein besonderer Mix, den wenig andere Brands hatten in dieser Intensität (Coldsteel mit Lynn ist für mich gefühlt noch auf dem Niveau gewesen. Wie gesagt meine subjektive Wahrnehmung nach).

Das war sicher die Grundlage für die hohe Akzeptanz und Reputation, von der Spyderco noch heute zehrt. Aber sie hatten es zunehmend schwer, bei der enormen Marktentwicklung mitzuhalten.

Innovationen sind mittlerweile sehr eingedampft. Man reitet auf Farb- und Klingenvariationen herum. Und man wird zunehmend spürbar cash cow teurer bei bestimmten Modellen.

Die Innovationsfreudigkeit bei Stählen ist immer noch ein Pluspunkt bei Spyderco. Und der Ansatz von Sal, das Messer von der Schneide/ Schneidgeometrie aufwärts zu designen, steckt auch noch ein Stück weit im Qualitätsverständnis von Spyderco. Performance war hier immer der Fokus (firmenphilosophisch gesehen). Bestmögliche Qualität und Qualitätssicherung sind zumindest noch im Selbstverständnis verankert. Aber Spyderco ist jetzt ein großer und trägerer Messerkonzern, für den Wirtschaftlichkeit ein wichtiger Überlebensfaktor ist.

Für das, was Spyderco durchlaufen hat als Firma, ist der Ruf schon gerechtfertigt. Aber er verblasst meiner Ansicht nach langsam.

Am Ende bleibt der persönliche Geschmack, ob man das Spyder Hole Design hasst oder liebt.

Ok, eher meine 10 Cents. Vielleicht ist der ein oder andere vertretbare Gedanke dabei.
 
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