Federmesserdrücker----zeigt her eure Modelle

Nagelzieher, Mini-Kuhfuss sozusagen, auch das macht Sinn, also eine multifunktionale Kerbe! Und die schneidige Kante wäre dann das Hebewerkzeug, um den Deckel der Kiste anzuheben. Wenn man sieht und liest, was sich frühere Hersteller von Messern für die großen und kleinen Laster der Herren haben einfallen lassen, ist schon fantastisch.

Zu Champushaken hab ich auch was im Katalog gefunden, s. dort.

Abu
 

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Hallo cut, tolles Katalog-Bild mal wieder. Ich sehe mir so etwas immer gerne an.
Schön, dass die historische Abbildung Anklang findet. Das sezte ich bei Interesse gerne fort!

... Allerdings handelt es sich um eine 2-fach Lochung. Das „dritte“ Element ist der Öffnungsstift, an der Schale siehst Du eine entsprechende Einkerbung.
Besten Dank für den Hinweis, fshamburg!
Das Detail hätte ich offensichtlich genauer ansehen sollen!

... „Patronen-“, besser Hülsenzieher werden notwendig da sich die Hülse unter dem Schuss weitet und im Lager klemmen kann. Schrotpatronen haben einen hochgezogenen Boden aus Metall. Früher besaßen Flinten keine automatischen Ejektoren. Ich kenne das vom Westernschießen. Da gehört es zum Reglement, dass die Querflinten keine Ejektoren haben dürfen. Es wird viel Mühe darauf verwendet, dass die Hülsen durch eine ruckartige Bewegung von selbst fallen um schneller nachladen zu können.
Bei Büchsen und Revolvern war das Entfernen der leeren Hülse ein großes Thema. Z.B. Ausstoßen in jeder einzeln Kammer beim Colt SAA, Kipplauf bei S&W bis zur ausschwenkbaren Trommel.
Beim System Lefaucheux bot sich vermutlich der Stift zum Entfernen einer klemmenden Hülse an. Ich habe leider nie eines in der Hand gehalten.
Abu, insofern halte ich die Kerbung bei Deinem Böker in #76 für einen Hülsenzieher. Dazu würden die Auszieher für 12 und 16 passen.
Könntet Ihr bei Euren Realstücken eventuell mal den oder die Durchmesser ermitteln? Möglicherweise gab es angesichts der unterschiedlichen Kaliber, auch Geschoss- und Schrotpatronen, unterschiedliche Stiftdurchmesser.
Der Unterschied zwischen "Patrone" und "Hülse" ist mir hinreichend bekannt.
Auch kenne ich aus eigener Erfahrung bei Flinten die Funktionsweise von Ejektoren und die Problematik, dass sich "alte" Schrotpatronen mit Papphülse bei hoher Luftfeuchtigkeit weiten und trotz Ejektor im Patronenlager "steckenbleiben" - und dies sowohl als nicht abgefeuerte Patrone als auch als verbleibende Hülse nach erfolgreichem Schuß.
Ich vermute, dass dies bei Lefaucheux-(Stiftfeuer-)patronen auch der Fall sein dürfte.
Bei meiner Benennung als "Patronenzieher" beziehe ich mich auf historische Beschreibungen.
In keinem Hersteller- oder Händlerkatalog ist mir jemals der Begriff "Hülsenzieher" begegnet. Interessanterweise nutzen selbst Waffen- und Munitionshersteller die Begriffe "Patronenzieher" oder "Patronenauszieher":
Hier zwei Beispiele:
PatrZ GECO 1937.x.x.JPG


GECO Genschow & Co, 1937

Patronenauszieher 3 Stukenbrok 1911.JPG

Stukenbrok, 1911

Auch der von Abu vor wenigen Tagen hier im Forum benannte Nachdruck "A.K. Albrecht Kind 1908" benennt in keiner Beschreibung den (durchaus möglichen) Begriff "Hülsenzieher".

Grüße cut
 
Lieber cut, keinesfalls wollte ich Deine korrekte Benutzung des Begriffs Patronenzieher kritisieren, sondern zu einer Erläuterung der Funktion des Werkzeuges beitragen.
Für mich interessant ist das von Dir beschriebene Quellen der Patrone.
Ich habe Nitro- und Schwarzpulverpatronen lediglich sportlich geschossen, da kam es nie zu einer entsprechenden Situation. Im jagdlichen Bereich oder bei gealterten Patronen kann ich mir das gut vorstellen.
 
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@cut: Ich bin immer dankbar für die Bilder aus den historischen Katalogen etc., mit denen Du hier die Beiträge bereicherst! Tolle Sachen sind da dabei, und mich freuen immer ganz besonders die detailreichen Stiche, mit denen die Messer abgebildet wurden. Viel stilvoller als die heutigen Hochglanzbilder ...

Aber weg von Begrifflichkeiten und Back to Topic:

Ein Exemplar, verwandt mit denen aus Post #28 - Hubertus Magic Knife/Pen Blade release, allerdings die größere Variante mit 8,5 cm langer Klinge:

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Eine sehr "klassische" Anmutung läßt zunächst mal nur auf eine "normale" mechanische Öffnungsmöglichkeit schließen ...

kW70TMr.jpg


... bis man dann auf den zweiten Blick feststellt, daß ja kein Nagelhau vorhanden ist. Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich ... vor allem, wenn man dennoch versuchen möchte, die große Klinge auszuklappen (greifen kann man sich ja, schließlich ist sie groß genug). Nixgibt's ...

Die kleine Klinge (mit Nagelhau :)) kann man wie erwartet/gewohnt aufklappen, und die Klingenwurzel zeigt, daß das Messer irgendwie nicht so normal ist:

ia8mXiW.jpg


Ich entschuldige mich ausdrücklich für Fussel und Staub - egal, wie man es putzt, bei diesen Bildern sieht man IMMER etwas. Jedenfalls: Wir sind weit entfernt von einem klassischen Federmesserdrückerricasso, würde ich sagen. Abgeschrägt, spitzig, irgendwie seltsam. Ansonsten von der Form her eine ganz normale Federmesserklinge (was suboptimal ist, siehe unten). Ein Blick in's innere zeigt mehr:

XKpGCFv.jpg


Zu erkennen ist die Sprungfeder (im unteren "Slot" der großen Klinge) und ein - tja - längliches Etwas im oberen der Federmesserklinge. Im Gegensatz zu der "Knubbel"-Mechanik der normalen Federmesserdrücker, über die per ausgeübtem Druck nach innen in den Griff hinen die Rückenfeder der großen Klinge angehoben wird, muß dieses Konstrukt hier ja zum einen den Sprungmechanismus auslösen und zum anderen dann beim Zuklappen auch die Sperre der großen Klinge lösen. Leider - Schande über mich - habe ich noch nichts über die genaue Arbeitsweise dieses Mechanismus in Erfahrung bringen können.

Bei genauerem Hinsehen erkennt man an diesem länglichen Metallstück auf dem Bild ziemlich weit links eine kleine Erhebung, die auch etwas abgeschrägt ist, so daß die Abschrägung des Federmesserricassos dort ansetzen dürfte und - Vermutung - dieses Metallstück etwas nach außen drückt; ein wenig Luft ist ja zu der Seite hin. Ich nehme an, daß dadurch die große Klinge nicht mehr gehalten - allerdings hat diese, anders als klassische Springer, KEINE Löcher in der Klingenwurzel; es muß also eine andere Struktur vorhanden sein ...

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... und durch den Federdruck dann ausgeworfen wird. Dito bei der Entriegelung. Es gibt auch an der großen Klinge keinen "Haken" auf der Rückenseite der Klingenwurzel, in den die Rückenfeder dann eingreift (naja, wozu auch ;)).

Jedenfalls: Ein rundum gelungenes Messer, das für mich vor diversen Jahren das erste deutliche "Habenwollen" auslöste - ich hatte es mir dann bei Hubertus bestellt, war aber mit der handwerklichen und der technischen Ausprägung nicht zufrieden und habe es zurückgeschickt. Tja, Pech ... kurz danach wurde das Teil dann nicht mehr produziert; es hieß immer "vielleicht irgendwann wieder" ... :(

HIer sieht man, wieso die klassische Federmesserklinge nicht so der Hit bei diesem Messer ist:

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Durch den Druck von innen (oder den Platzbedarf den "Auslösers" im Griff?) schaut die Spitze der Klinge immer aus dem Griff heraus - nicht so, daß man daran hängenbleibt, z.B. mit der Fingerspitze, wenn man das Messer in der Hosentasche hat, aber deutlich sichtbar. Finde ich nun nicht so toll gelöst, keine Ahnung, warum da dann nicht z.B. eine Art Schafsfußform gewählt wurde, so daß die Klingenspitze weiter unten sitzt. Vielleicht, weil das Material (also die kleinen Klingen) irdendwo schon herumlag ...? Whatever - das ist der einzige Kritikpunkt, den ich anbringen kann.

Auch die Fertigung - die ja bei Hubertus durchaus mal rustikal ausfallen kann - ist bei diesem Exemplar wirklich OK, keine Spalten, alles paßt. Schön!

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Ist auch ein ordentlicher Brummer, deutlich über 11,5 cm im geschlossenen Zustand.
 
Hallo @boogerbrain, freut mich, dass du dein Wunschmesser anlanden konntest. Das sind schon recht spezielle Messer und technisch anscheinend anspruchsvoll. Immerhin müssen sie ja jagdlich rustikalen Aufgaben genügen. Die vorstehende Federmesserklinge ist sicher suboptimal, findet man merkwürdigerweise aber auch an einfacheren Modellen unabhängig vom Hersteller.

Viel Freude am springenden Federmesserdrücker.
Abu
 
KRUPP - eine Marke, die viele wohl immer noch kennen - aber bei Messern?

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Vermutlich als Werbegeschenk im Auftrag gefertigt - und hier gleich die erste Frage: Hat jemand eine Idee, wer der Fertiger gewesen sein kann? Ich finde vor allem die Backenform eher ungewöhnlich ... ansonsten: Ein sehr schönes Exemplar; mal was anderes.

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Durch die leicht geschwungene Form liegt es gut in der Hand. Etwas ungewöhnlich, aber nicht einzigartig, ist auch das Werkzeug zum Entriegeln - die Feile:

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Gestempelt "NIROSTA" ...

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... und darüberhinaus noch mit - tja ... wasauchimmer auf der einen Schmalseite:

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Wirkt leicht sägenartig. Da das aber nicht aus Jux und Dollerei angebracht wurde, meine zweite Frage: Wozu dient das? Ich kenne das von Laboren, wo man so etwas zum Aufsägen von Glasphiolen einsetzt, aber an einem Jagdmesser? Vielleicht zum Einkerben der Geschosse ("Kugeln") in der Patronenspitze (böseböseböse)?

Sonstige Ausstattung: Patronenzieher mit Loch für Lefaucheux-Patronen ...

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... und eine Ahle.

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Insgesamt ein schönes und knackiges Messer, meiner Meinung nach schon etwas älter - eventuell Vorkrieg? Aber in sehr gutem, fast neuwertigem Zustand.

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Klingenlänge 8,5, Feile 3,5, Patronenzieher 3, Ahle 7, Korkenzieher. Schönes Hirschhorn; insgesamt sehr wenig bis überhaupt nicht genutzt.
 
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Wowww und Hut ab!!! Da hast du aber was Besonderes ergattert. Außergewöhnliche und interessante Teilekombination, dazu klasse Hirschhornschalen. NIROSTA deutet auf Gottlieb Hammesfahr, evtl Hersteller, oder sollte Krupp tatsächlich mal Messer gebaut haben?

Die Zahnung an der Feile könnte auch zum Öffnen von SchrotPatronen gedient haben?!
Bin auf weitere Erkenntnisse gespannt.

Burghard
 
Hiermit hätten wir den Hersteller zu #126 eindeutig identifiziert (falls es überhaupt Zweifel gab). Identische Optik, ungewöhnliche Form, Backen an beiden Enden, an meinem jedoch „nur“ drei Teile, mit Hechtklinge. Gottlieb Hammesfahr in wenig benutztem Zustand. Vor übermäßigem Verschleiß per Mechanik geschützt: der Federdruck zum Lösen hat es in sich!

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Abu
 
Ein älteres von Klaas und das Enigma von Böker. Man beachte den Größenunterschied. Nein, das Klaas habe ich nicht so abgenutzt - ich bekam es mal aus dem Nachlass eines Jägers geschenkt. Der hatte anscheinend nichts von Messerhygiene gehalten und das Messer auf einem Sensenstein geschärft. Es war fest aufgeklappt und ließ sich vor lauter schwarzem festgetrockneten Schmodder nicht mehr schließen. Musste es mit einem Schraubendreher auskratzen, dann in WD40 einweichen, bis ich es halbwegs gangbar hatte. Die Entriegelung des Klaas geht äußerst schwer, nur mit 2 Daumen zu machen. Das Böker entriegelt vorbildlich leicht.
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Ich gestehe, daß mir das Klaas besser gefällt ... ;-) Enigma habe ich auch zwei - nette Messer, und wenn eins davon ein altes Original wäre, wäre ich ja echt froh, aber das Klaas hat mehr Stil ... finde ich.
 
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Hallo allerseits,
endlich auch bei mir mal wieder ein neues Stück in der Sammlung.
Diesmal ein Hubertus 12.311.HH.01.
Ist zwar auch schon längere Zeit nicht mehr in Produktion aber dafür im Vergleich zu meinen anderen,dann doch noch Recht jung.
Klinge hat 8cm und Gesamtlänge ist 18,3cm.




 
Hallo Messerfreunde
Zur Abwechslung dann mal wieder ein paar Springer.
Ein Hubertus Springer mit 76 mm Klingenlänge,mit einer Klinge in Hechtform und mit einer dunklen Holzbeschalung.
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...und ein alter Robert Klaas Springer mit einer Mittelspitze Klinge von 85 mm und Delrin Griffschalen.
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Örm ... "Federmesserdrücker" ...??? <> Springer ... :unsure:

Das "Hubertus" scheint mir "Made by Otter", und das Klaas ist auch eher so ... hm ... :rolleyes::

Jedenfalls: Beide im falschen Thread.
 
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