Ein Frage, an der ich hängenbleibe, wirft sich mir auf.
Ist es wirklich so, dass ein großer Teil der Bevölkerung mit Messern
ausserhalb der Küche ein Problem hat?
Ich kenne nicht den großen Teil der Bevölkerung.
Aber der Teil der Bevölkerung,
den ich im Lauf der letzten 10 Jahre kennengelernt habe, und der
nichts mit dem Forum hier zu tun hatte, hatte ein sehr großes Problem mit Messern außerhalb der Küche. Und damit auch mit mir. Alle. Ohne eine einzige Ausnahme. Leute, die mich seit > 30 Jahren kennen inklusive.
Erstmal. Dass man hinterher auch wieder fast allen klar machen kann, dass man kein durchgeknallter Krimineller ist, ist wieder eine andere Sache. Aber der Einstieg ist erstmal wie oben beschrieben. Ist die Altersklasse zwischen 25 und 55, damit treibe ich mich halt so rum. Kinners finden meine Messer natürlich besonders cool - wahrscheinlich weils bei ihnen daheim ein Bäh Thema ist
Wenn man mal nachhakt gibts zwei Gruppen:
1. Die Berufsbetroffenen und Dauerschisser. Sachliche Diskussion von vorne herein zwecklos. Kriegt man trotzdem ruhig, wenn man ihnen irgendeinen Kram aufschneidet, den sie sonst aufbeißen. Restbefindlichkeit und Skepsis bleiben immer.
2. Die, die vom Thema null Ahnung, und deswegen Vorbehalte haben. Sehr angenehme Gruppe. Denn gegen Null Ahnung kann man was machen. Achso, darum gehts da. Aha. Ja, das ist ja interessant. Achso, nix mit Messerkampf. Ach, und die rennen nicht alle in Kampfanzügen rum? Ach, da schreiben auch Promovierte mit? Aha. Stahleigenschaften, Schmieden und Küchenmesser und Schleifen. Ach weil Sie es sagen, mich ärgern ja schon lange meinen stumpfen Küchenmesser.....
Sicherlich ist die breite Masse
von den Medien beeinflusst. Aber wird auch die breite Masse mit diesem
Thema erreicht?
"Messerstecher - Schüler kommen bewaffnet in den Unterricht"
Berlin. Ein Schüler der Trallalaschule im Problembezirk Trullullu wurde erwischt, als er seinen Apfel mit einem Schweizer Messer schälen wollte. Lehrer bangen um ihre Sicherheit. "Nicht auszudenken was passiert wäre, hätte der Junge auch den Apfel seiner Mitschülerin geschält" - Lehrer Hubert F., seit fast zwanzig Jahren an der Trallalaschule, hat Angst. Angst vor seinen eigenen Schülern. Und die Polizei schaut weg. Wie immer. "Wenn sich da nichts ändert", so Hubert F. reisgniert "werden in wenigen Jahren alle Schüler ihre Äpfel schälen".
Die BILD erreicht jeden, direkt und indirekt. Sowieso. Nicht zu ändern. Und die breite Masse lässt sich erzählen, was ihr Thema ist. Terror ist so ein Thema. Ein offenbar wahnsinnig wichtiges Thema in Deutschland. Die Misshandlungen von Kindern in katholischen Internaten und Schulen offenbar auch. Die in den Familien offenbar nicht. Zumindest lese, höre und sehe ich nichts davon.
Jetzt hast Du Die Wahl.
Willst Du, dass in anderen Blättchen und Blättern, Magazinchen und Magazinen auch mal was positives über das Messerthema erscheint? Und wenns nur 5 erreicht. Oder willst Du das nicht. Dazwischen gibts nichts.
Also ich meine, dass es doch
Themenfelder gibt, die die Bevölkerung mehr interessiert. Oder?
Insofern könnte ich mir vorstellen, dass die entsprechende Lobby
nur durch verhältnismäßig wenige vertreten wird.
Oder, vorstellen, meinen, glauben. Was willst jetzt machen. Gegenseitiges Eierschaukeln, in die Ecke stellen und über die Blödheit der anderen jammern, warten bis der Blitz einschlägt und in Berlin die Erkenntnis reift?
Fakt ist, wenn das Messerthema keine Sau interessieren würde, würde Galileo keine Beiträge darüber bringen. Wenns keine Sau interessieren würde, stünde nie was darüber in der FAZ Technik Beilage. Wenns keinen interessieren würde, gäbs kein Messermagazin, kein Messerforum, keine Messerbeiträge in den Waffenzeitschriften. Usw.
Wenn Du willst, dass sich andere für Dein Thema interessieren, ja dann muss man es den anderen halt zeigen. Das ist schon mal Grundvorausetzung.
Es passieren hier in diesem thread mal wieder zwei Sachen:
1. Gegenseitiges Schüppchen aufm Kopf hauen. Geht halt bitte raus und nehmt euer Schüppchen mit.
2. Gegenseitiges Eierschaukeln, wir die armen unterdrückten und keiner versteht uns.
Ey

. Mir gehen diese Befindlichkeitsquatscher und die Berliner "Machotum und Kampfmesser" Daherlaberer genauso auf den Senkel, wie jedem anderen, der bis drei zählen kann und noch einigermaßen helle geblieben ist.
Es ist aber denen, die die Meinung
machen, und denen, die sich nach dieser Meinung richten und letztlich entscheiden, was passiert, herzlich schnuppe, ob ich, ob wir, sie für dumm, gekauft, naiv oder sonstwas halten. Die denken einfach ihr Ding weiter und machen einfach ihr Ding weiter. Da können hundert Leute aufgeregte Einträge auf abgeordnetenwatch schreiben. Das bringt exakt Null. Solange jeder Einzelne, der sich rührt, als Einzelner gesehen wird.
Und eine geschlossene Gemeinschaft, das was man eben Lobby nennt, sehe ich weit und breit nicht, wenns um Messer geht.
Das ist Fakt. Und Fakt ist auch, dass sich das alleine aus der Messerbranche heraus, auch nicht ändern wird. Zumindest gab es in den letzten beiden Jahren keinerlei Hinweise, was anderes annehmen zu können. Ich mein, wenn da schon nicht, wann dann. Das ist der aktuelle Status.
Und - das ist meine ganz persönliche Meinung als jemand, den das Messerthema immer noch viel Spaß macht und der dieses Forum hier auch in zehn Jahren noch wachsen sehen möchte - ich halte es für wichtig, wenn nicht sogar notwendig, dass wir alle, die wir an Messern interessiert sind, mit denen kooperieren, die das Waffengesetz, aber eben auch die Vorbehalte in der Bevölkerung, genauso treffen, wie uns.
Unter der Voraussetzung,... - nun, das steht schon im zweiten Beitrag.
Pitter