For crying out loud! (Polizei Aktion gegen Messer in England)

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Schily-Zitat

Diese Sicherheit gibt es nicht. Der gesamte Überwachungskamera- und Sicherheitsgesetzeskomplex dient allein der Beruhigung schlichter und ängstlicher Gemüter; er befriedigt deren Bedürfnis nach Verdrängung der Existenz des allgemeinen Lebensrisikos und des Todes.

Wehe den Befürwortern dieser Politik, wenn tatsächlich geschieht, was sie zu verunmöglichen behaupten. Die trügerische Sicherheit wird erkauft mit Freiheitseinschränkung und dem Risiko umfassenden Vertrauensverlustes.
 
@Hayate: was soll ich noch sagen... :super:

@Cato: danke für das Zitat - ich fürchte Schily glaubt tatsächlich was er da sagt :( (Wobei ich an der Auffassung festhalte dass das unter anderen Regierungskonstellationen mindestens genau so schlimm aussehen würde ;) )
 
Mal meinen Senf dazu:

Es ist schon merkwürdig wie der menschliche Verstand arbeitet.
Er arbeitet immer noch wie vor tausenden von Jahren: Was uns Angst macht, uns bedroht wird negiert - verstoßen - verabscheut - ignoriert usw. Es scheint einer der wenigen (im Vergleich zu Tierwelt) "Reflexe" des Menschen zu sein. Die Frage ist ob dieser Reflex weiterhilft - vor allem wo wir und unsere Produkte immer globaler agieren können. Wahrscheinlich wäre ein "verarbeiten" der Ängste (z.B. Waffen, Verbrecher ..) sinnvoller.

Dies ist ein kollektives Problem, dem sich ganze Kulturkreise stellen müssen. Für eine Kultur mag es selbstverständlich sein Schusswaffen zu tragen (Amerikanische Kultur). Andere Kulturen sind dadurch schockiert (Europäische Kultur). Wenn ich hier von Kulturen spreche sind das keine festen Gebilde, sondern sind ständig im Wandel. In 500 Jahren kann es in Deuschland vollkommen normal sein Plasmawerfer mit sich zu führen - während es in den USA verboten sein könnte eine Feile in der Öffentlichkeit zu tragen.

Es stellt sich nur die Frage, wie verändern sich Kulturen ?
Und diese Frage ist nicht präzise zu beantworten, man hat eine gewisse Unschärferelation. Kultur ist Produkt und Motor menschlichen Zusammenlebens - sie existiert in der Vergangenheit und wird in diesem Moment neu erfunden. Diese beiden Variablen haben beide Einfluss auf die kommende "Kultur". [Vergangenheit+Gegenwart=Zukunft]
Dabei kann man aber nur versuchen die Vergangenheit einer Kultur und deren Veränderungen als Wegstrecke zu begreifen und versuchen daraus eine Prognose für die Zukunft dieses Weges zu treffen. Meistens entwickeln sich bestimmte Faktoren auf einen Höhepunkt zu - der dann als unhaltbarer Zustand gewertet wird und wieder abflacht.

Um deutlicher zu werden: Alles und jedes kann und wird die Zukunft ändern -> unsere Diskussion ebenso wie die Waffengesetze. Und starke Variablen (Waffengesetze) rufen häufig Gegenreaktionen (unsere Diskussion+unser Verhalten) hervor. Und vielleicht sollten wir aus diesem Grund froh sein wenn verschiedene Regierungen Waffengesetze noch schärfer machen. Weil irgendwann wacht selbst der "BILDungsloseste" aus seinem Denk-koma auf. Es muss ihm halt erst weh tun. Und dann wird alles "besser".

Musste mich mal geistig auskotzen ;) !
MfG Chris
 
Hallo,

das eigentliche Problem mit den Videokameras steht uns noch bevor: Irgendwann wird die Bilderkennungssoftware so weiterentwickelt sein, dass auch auf bewegten Videobildern Personen mittels biometrischer Merkmale (die entsprechenden Datenbestände werden gerade für die Reisepässe aufgebaut, schon bemerkt?) identifiziert und datenmäßig verarbeitet werden können. Dann braucht es nur noch der Zusammenführung der Kamerabilder/Personendaten in einer Hand - wer wann wo war, das ist dann kein Geheimnis mehr. Ich finde, man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um damit Probleme zu haben. Schöne neue Welt.

Viele Grüße,
tricompax
 
Lol der gute Herr Schily wäre in psychiatrischer Behandlung wegen akuter Paranoia wenn er eben nicht dummerweise Politiker wäre... nein also wirklich dieses Geschwätz von dem Mann ohne jede Sachkenntnis oder argumentatives Fundament ist echt hanebüchen...

http://www.stop1984.org

http://www.dergrossebruder.org

Aber b2t habe mal die in Post #1 genannte Page durchsucht und bin auf folgendes gestoßen:

http://www.met.police.uk/job/job965/live_files/2.htm

Fand ich auch ziemlich :glgl: Das liest sich als wäre es die größte Befriedigung Touristen die Messer abzunehmen, sogar wenn eine plausible Begründung für das Tragen vorhanden ist. Naja war eh schon in London, muss da nicht nochmal hin ^^
 
Super! Da werden die legalen Messer gleich vernichtet.
In Deutschland habe ich ja dann immer noch die Möglichkeit, mein Messer wieder abzuholen (Hausrecht).
Armes England!
 
ge2r said:
Am besten gefällt mir ja das "one last word" aus Musashis Link: "Why not learn Self-Defense?" ! :irre:

Sorry, aber self-defense bedeutet Selbstverteidigung. Das ist hier nicht erwünscht. Lerne fiese Tricks wenn Du meinst aber bringe das bitte besser nicht ins Forum.
 
Safer Neighbourhoods (SN) team.
Ich hätte dafür einige andere Titulierungen. :teuflisch

Wie Shigga bereits sagte: ich war zum Glück früher schon in London. Obwohl ich die Bücherläden, Museen und vor allem Pubs vermisse ist England seit einigen Jahren Terra Non Grata für mich. Was hätten wir da noch: Dänemark, Norwegen, Schweiz, das glorreiche ach so gesicherte Vaterland..... Die Achse des Bösen quietscht immer mehr! :steirer:

Bis denne!
Frank
 
Frank said:
...seit einigen Jahren Terra Non Grata für mich. Was hätten wir da noch: Dänemark, Norwegen, Schweiz, das glorreiche ach so gesicherte Vaterland..... Die Achse des Bösen quietscht immer mehr!
Norwegen jetzt auch?!? Ich hab hier ein MM von September vor mir liegen und da steht was ganz anderes drin... :eek:
 
Frank said:
Obwohl ich die Bücherläden, Museen und vor allem Pubs vermisse ist England seit einigen Jahren Terra Non Grata für mich. Was hätten wir da noch: Dänemark, Norwegen, Schweiz... :
Bin ich froh, dass nicht nur ich so denke... Auch ich werde dort bestimmt nicht mehr hinfahren/fliegen... Schade eigentlich...
Aber du bist bei uns in Österreich jederzeit willkommen! :p
 
Hallo!

Das Entziehen von "potentiellen Tatgegenständen" verhindert leider kein einziges Verbrechen.

So ist es (leider), und vor allem ist ein "Entziehen" gar nicht realisierbar bzw. praktisch umsetzbar.
Das kann man u.a. sehr gut am Beispiel des feudalen Japan studieren, wo der einfache Mann alle möglichen Gegenstände des Alltags und der Landwirtschaft zu effizienten Waffen umfunktionierte, da ihm der Zugang zum Schwert verwehrt war.

Aber ich denke die englische Polizei wird schon ihre Gründe dafür haben...

Vielleicht ist der im u.g. Bericht erwähnte Vorfall ja der Grund für die neuen (hirnverbrannten) Versuche der Briten das Problem der Gewaltanwendung auf der Strasse zu lösen?!

Ich fand ihn im dem Newsletter des amerikanischen SV-Spezialisten Tim Larkin vom Januar 2006 :

"One of my Expatriate UK clients forwarded this story of a murder
that recently rocked both the residents and media of London.

What made this murder so shocking?

Just this: the victim did everything you all THINK you should do
in this type of situation.

WARNING: The article below will make you very uncomfortable if
you think your social skills will get you by in an asocial
violent event.

With that caveat, please read on:


HE GAVE MUGGERS ALL HIS POSSESSIONS BUT THEY WANTED MORE... HIS LIFE

By Jeff Edwards, Tom Parry And Robert Stansfield, Times-Mirror
Staff

A successful young lawyer was stabbed to death by muggers just
yards from his home despite handing over all his possessions.

Tom Rhys Pryce was heard pleading with the callous thieves, “What
more do you want from me? You've got everything of value.”

Seconds later the two men knifed him in the head, body and limbs
in a frenzied, ferocious and senseless attack before they fled.

The 31-year-old, who was due to marry fiancée Adele Eastman in
September, was stabbed at least a dozen times as he put up a
fierce fight for his life with his bare hands.

Investigation chief Detective Superintendent Julian Worker said:
"This is a shocking murder. It looks like a completely gratuitous
killing.

“It is clear it was a robbery. We know that he had already handed
over everything of value that was on him. We know he was telling
them he had nothing else of value. He was pleading with them and
they just produced knives and started stabbing him.

“Tom was killed just 50 yards from his front door. Adele, 31, was
in the house waiting for him to return from a work social event.

“She went outside after hearing the commotion just before
midnight on Thursday but did not see her dying fiancé who was
lying in a pool of blood.

The family was too upset to talk last night. A neighbor said:
“Tom and Adele were the picture of happiness.

“He had his whole life ahead of him but it has been so cruelly
taken from him. Everyone's devastated.”

Another, Gerry Dobson, 63, added: “It's such a bloody, crying
shame. We know from firsthand experience as parents the
dedication and support that has gone into getting that young man
where he got in his profession.

“To have some idiot take that away from you, not just you, but a
whole family, friends and community, well it's dreadful.

“He was someone who had put in all that effort when you have so
many bums who go around scratching a living and don't contribute
anything to society.”

Tom was attacked as he walked to his home at Bathurst Gardens in
Willesden, North West London, from nearby Kensal Green Tube
station.

He was smartly dressed in a blue shirt and tie, a grey suit and
black business shoes.

Det Supt Worker said: "This is a quiet, up and coming area of
London, and not the type of place where we would expect a murder
like this to happen." A neighbour of the couple added: "This is a
very normal and usually quiet residential street. It's
unbelievable someone should be killed in such a horrible way so
close to his home."

Police believe the murderers may have been lying in wait near
Kensal Green station looking for a victim to rob."

Zitatende

Man sieht, dass auch so gerne benutzte Ratschläge wie "man muss das soziale Umfeld wechseln" keine grundsätzliche Lösung darstellen.

Gruss

dino
 
Sicherheitswahnsinn

Moin !
Also mich regt das ganze Thema langsam aber sicher auf. Ich finde es schlichtweg unerträglich wenn meine Nase in inzwischen in dem größten Teil der öffentlichen Verkehrsmittel gefilmt wird.

Ich schätze es gar nicht, das mir unterstellt wird, daß ich ein potentieller Attentäter bin weil ich im Auto eine leere Flasche, einen Lappen und einen Kanister Benzin habe. ( Was man daraus bauen kann, dürfte bekannt sein ).

Genausowenig finde ich es lustig wenn diese "Sicherheitshysterie" jetzt auch gegen blanke Klingen losschlägt. Ich lebe nun mal davon Schwerter zu restaurieren. Das die Klingen dabei scharf werden läßt sich leider nicht vermeiden.

Renne ich deswegen rum und fabriziere Mitmenschen-Häckerle ? Defacto nein.

Trotzdem kann ich bei dieser Entwicklung damit rechnen das ich irgendwann einen Waffenschein beantragen darf. Ist ja eigentlich auch logisch , jeder inteligente Mensch wird mit 600 jahre alten Schwertern die einen Kleinwagen wert sind auf andere Subjekte einprügeln......

Wenn ich mir diesen ganzen Kram ernsthaft ansehe beschleicht mich manchmal das Gefühl, daß es nicht darum geht den Bürger vor den radikalen Kräften egal welcher Seite zu schützen, sondern das fast schon inerte Politsystem vor dem Bürger.

Mal ein kleiner Alptraum : Wir haben die heutige Technolgie ( Genetischer Fingerabdruck, biometrische Merkmale im Ausweis, Videoüberwachung u.s.w. ) und so ein Typ wie Hitler käme wieder ......
Auweia, da graust es mir bei dem Gedanken. Adieu freie Meinung, freier Gedanke, freies Leben.

Wer die Freiheit möchte sollte halt nicht nach Sicherheit krähen.

Nachdenkliche Grüße
Stefan
 
Die Krux ist, egal wie sehr man versucht es so zu machen, es gibt keine Sicherheit im Leben. Weder für den Einzelnen noch für die Gesellschaft. Diese ganzen Auswüchse von Paranoia sind so lange nur ein mittelbares Problem, so lange eine Demokratie in ihren Grundrechten funktioniert. Sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein, setzt sich der Diktator oder Kaste in ein gemachtes Nest wie es perfekter nicht sein könnte.

Das Problem ist einfach, dass es sich eine Demokratie nicht leisten kann, den Kampf gegen Kriminalität aufzugeben, aber auf der anderen Seite den Kampf mit Waffen führt, die sich gegen sie selbst richten können.

Da kann man nur hoffen, dass die Netze und doppelten Boden weiter funktionieren und ansonsten aufmerksam bleiben, mitdenken und sich für den Schutz der Persönlichkeitsrechte einsetzen.
 
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