Frage(n) an die (primären) Sammler.

T

Thomas Spohr

Gast
Ich könnte weit ausholen um das von mir nachgefragte Gefühl zu beschreiben, aber ich denke, daß derjenige der es kennt, entsprechende „Emotionsbeschreibungen“ nicht braucht.

Hier die Fragen: Habt ihr euch schon einmal nach der Sinnhaftigkeit bzw. der gefühlsmäßigen Nachhaltigkeit eures Sammelverhaltens gefragt?
Habt/hattet ihr Zweifel ob das Geld anderweitig investiert, ev. nicht mehr „Spaß“ erzeugt, also besser verwendet wäre?
Ist Sammeln, ab einem gewissen Punkt nicht ein „Selbstläufer“, ohne Hinterfragung des tatsächlichen Lustfaktors?

Thomas
 
Ne. Man lernt eine Menge Leute kennen, kann durch Verkäufe refinanzieren (Man sieht hier doch, dass fast jeder Sammler auch verkauft.) etc. Den Zeitbedarf/Lustfaktor finde ich viel gewichtiger.
:D

Gruss und schönen Sonntag
El
 
Entweder ich verstehe dich nicht, oder du verstehst mich nicht.

Thomas
 
Also ich fühle mich meinem Sammeln nicht "verpflichtet". Ich habe eigentlich nie nach dem Kauf eines Messers die Ausgabe bereut. In den (seltenen) Fällen, wo das "Sammelfieber" die eigentliche Lust auf das entsprechende Messer überwogen hat und als auslösendes Moment für die Anschaffung verantwortlich war, trenne ich mich dann ggf. auch später mal wieder davon (z.B. Mini SOCOM).
Ich habe auch noch nie ausgerechnet, was ich insgesamt für Mersser ausgegeben habe, weil es mir reicht zu wissen, daß ich es nicht bereue.
Daher interessiert es mich auch nicht, was ich mit dem Geld sonst noch hätte anstellen können. Wenn ich damit sonstwas hätte anstellen wollen, dann hätte ich das vermutlich auch getan. :steirer:
 
Hallo Marc,

bitte verstehe die Frage im Zusamenhang, wieviel Messer besitzt du?

Thomas
 
Natürlich kann man nicht ständig das Jagdfieber mit einem durchgehen lassen. Da hilft es sich mal neben sich selbst zu stellen und sich zu beobachten. Eine interessante Sache wenn es klappt.

Mit den Investitionen ist das so eine Sache. Ich frage mich halt bei jedem Kauf, wieviel mir ein Messer (oder auch etwas anderes) wert ist - unabhängig von Herstellerangaben und Verkaufspreisen. Wenn ich es dann nicht zu meiner Preisvorstellung bekomme, dann habe ich eben Pech gehabt. Und wenn mich das dann ärgert, dann muß ich meine Preisvorstellung korrigieren. Halt ein Regelkreis und - nein - kein Teufelskreis :)

Zweifel ob das Geld nicht anders mehr Spaß macht? Nicht solange die Messerleidenschaft mit der zu rotem Wein, roten Motorrädern und roten Autos einhergeht.

Gruß

Rolf
 
Also auch auf die Gefahr hin ebenfalls die Frage mißverstanden zu haben :

Nö ich kann mir nicht vorstellen mit meinem Geld was anzufangen was mir mehr Spaß machen würde, sonst würd ich das ja tun :D
 
Hallo Thomas

Wenn ich dich richtig verstehe meinst du es so :

Wenn jemand schon 8 Microtech Socoms hat und immer noch mehr braucht.(andere Beschichtung, Combo oder Plain, Tanto oder Clippoint usw) Das Passiert dann auch mit Mini Sococms, Fröschen oder einfach nur von jeder Art ein Messer haben.
Dann hat er all diese Messer und benutz davon eh keins, weil es ja eine Sammlung ist!
Verkaufen kann er auch nicht , weil "vermutlich" kein Schwein den Wert bezahlen würde....

Ausser er sieht auf einmal wieder DAS ultimative Messer - er verkauft seine Messer zu einem Spottpreis - und der Tanz beginnt von vorne.

Gruß Stefan
 
Hallo birkensee,

bei dir erkenne ich ein Verständnis für meine Frage; du erkennst den emotionalen Unterschied zwischen Sammeln (und die damit einhergehende Ambivalenz ) und Nutzen!

Dank für deine Antwort.

Thomas
 
Original geschrieben von Thomas Spohr
Hallo Marc,

bitte verstehe die Frage im Zusamenhang, wieviel Messer besitzt du?

Thomas

So um die 40 Stück.


Original geschrieben von Thomas Spohr
Hallo birkensee,

bei dir erkenne ich ein Verständnis für meine Frage; du erkennst den emotionalen Unterschied zwischen Sammeln (und die damit einhergehende Ambivalenz ) und Nutzen!

Thomas

Dann solltest Du Deine Frage vielleicht mal etwas deutlicher stellen.
Bei mir ist die Grenze zwischen Sammeln und Nutzen fließend, d.h. ein Messer, für das ich mich interessiere, muß i.d.R. auch ein potentieller User für mich sein. Das heißt nicht zwangsläufig, daß es dann auch ein User wird.
Ich habe viele Messer, die ich aus verschiedenen Gründen nicht mit mir herumtrage.
Aber für mich ist nur ein (theoretisch) nutzenswertes Messer auch ein sammelnswertes Messer.

Ich bin Sammler, weil ich Nutzer bin, und ich bin Nutzer, weil ich Sammler bin!
 
Last edited:
Hallo Thomas, ich finde es immer wieder verblüffend, daß dir Themen einfallen die einen irgendwie tief ansprechen. Ich stelle mir manchmal die genau gleichen Fragen wie du.
 
Thomas, meiner Ansicht nach muss man bei deiner Eingangsfrage nach dem Ausschlussverfahren vorgehen: Wie könnte ich denn mein Geld spasshaltiger ausgeben? Da ich dann nichts finde, müssen es halt Messer sein, warum auch immer. Abgesehen davon: Wie viele nette Menschen habe ich über diese Gemeinsamkeit kennen gelernt; das kann man nicht in Geld ausdrücken (ohne Schleimerei, das ist ernst gemeint).
 
Hallo Thomas
Ich versteh dich sehr gut! Wenn ich mir mal zusammenrechne was da in der Vitrine für Kapital steht...
Und eigentlich ist es kein Kapital, niemals würde ich das wiederbekommen was ich bezahlt habe. Klar da sind so "MussichhabenGefühle", die einfach weh tun. Ein Sebenza, zB oder ein Mnandi, ein Busse und ein Fällkniven. Und dann wieder die Erkenntnis:eigentlich brauche ich die nicht.
Tatsache, ich bin kein Student mehr, stehe mit beiden Beinen im (Berufs)leben und finanziell geht es mir nicht mal so schlecht. Will sagen, morgen könnte ich mir die Messer (vielleicht nicht alle auf einaml) kaufen. Und wäre nicht wirklich ärmer danach. Aber glücklicher?
Ich habe mir schon lange kein Messer mehr gekauft (abgesehen von einem Benchmade Innova Frame Ltd. Edition das ich auf *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** vom Wolfster geschossen habe). Irgentwie bin ich zu der schmerzlichen Erkenntniss gekommen, dass es das ultimative Messer nicht gibt, nicht geben kann. Das frustriert und hat mei Kaufverhalten drastisch eingeschränkt.
Aber da sind immer noch die MussichhabenGefühle....
Tut mir leid, besser kann ich mich auch nicht ausdrücken!
 
Hallo Nidan,

wie wäre es mit „Wein ,Weib und Gesang“ - Scherz!

Hallo Marc,

mir fällt gerade auf, daß meine Nachfrage etwas harsch klingt, war aber so nicht gemeint, ich wollte nur dein Post besser verstehen!

Hallo Rebell / jangs,

danke, ich hatte Zweifel, ob die Intention meiner Frage "rüberkommt"/verständlich ist“.

Thomas
 
Ja Thomas, ich habe deine Fragen sofort verstanden. Ich müßte oft sogar wichtigere Sachen kaufen und dann lande ich doch bei einem neuen Messer. Ich glaube auch, daß einigige mit dieser Sammlerei irgendeine innere Lehre füllen wollen. Ich denke, ich bin auch einer davon. Nur habe ich schon lange gemerkt, daß man seine innere Leere nicht mit materiellen Dingen füllen kann. Aber trotzdem ist das Sammeln von Messern eine Sache, die bei mir wohl nie aufhören wird.:)
Ich meine daß es das Gefühl ist ein Messer auszupacken und es ein erstes mal in der Hand zu halten, was bei mir den Kick ausmacht. Oder auch die Messer ab und an mal zu befummeln. Zumindest schadet diese "Sucht" nur dem Geldbeutel und nicht der Leber, dem Gehirn oder anderen Körperorganen.
 
Original geschrieben von jangs
Irgentwie bin ich zu der schmerzlichen Erkenntniss gekommen, dass es das ultimative Messer nicht gibt, nicht geben kann.

So ist es. Aber genau das macht die Sache doch auch schon wieder interessant. Das Sammeln war früher vielleicht mal ein "Selbstläufer". Da ging es mehr um das Besitzen als um das Messer an sich. In der letzten Zeit eher nicht mehr. Wenn ich zu viele Messer habe, obwohl das im Forumsdurchschnitt sicherlich nicht viele wären, habe ich weniger Freude an den einzelnen Stücken. Weniger ist einfach mehr. Nicht nur wenn es um Messer geht.
 
Hey Filosofem,
das hast du gut gesagt: Weniger ist einfach mehr. Wenn man zuviel von irgendwelchen Sachen hat schwindet die Freude daran. Als ich noch weniger Messer hatte, habe ich mich auch mehr über meine "Superstücke" gefreut.
 
Hallo Rebell,

unerwarteter (ich hoffe du nimmst mir das nicht übel), tiefsinniger Post von dir, Respekt/Anerkennung!

Thomas
 
Ich sammle zum größten Teil nur Customs und auch nur Messer mit feststehender Klinge und das Geld das ich für diese Messer ausgegeben habe bereue ich nicht (bei Serienmesser war das nicht immer der Fall!).

Bei den Cusoms gehe ich immer mehr in die Richtung mir selbst was zu entwerfen und dann fertigen zu lassen... so habe ich spaß beim entwerfen, sich um Details Gedanken machen, das kann viele Wochen dauern bis ich der Meinung bin das ist es und die Vorfreude/Spannung wenn der Entwurf bei einem Messermacher in der Fertigung ist... wie wird das Messer dann in real sein... das übt auf mich einen großen reiz aus :hehe:
 
Bei mir ist die Grenze zwischen Sammeln und Nutzen fließend, d.h. ein Messer, für das ich mich interessiere, muß i.d.R. auch ein potentieller User für mich sein. Das heißt nicht zwangsläufig, daß es dann auch ein User wird.

Sammeln und Nutzen sind bei mir schon lange unterschiedliche Wege gegangen.

Irgentwie bin ich zu der schmerzlichen Erkenntniss gekommen, dass es das ultimative Messer nicht gibt, nicht geben kann. Das frustriert und hat mei Kaufverhalten drastisch eingeschränkt.

Das geht mir ebenso, weshalb ich die Suche mehr oder weniger aufgegeben habe. Allerdings kommt mein Spyderco Police für mich dem Ideal schon ziemlich nah.

Weniger ist einfach mehr. Nicht nur wenn es um Messer geht.

Sieht bei mir anders aus, vieleicht auch aufgrund meines Sammelgebiets. Ich mag halt alte historische Sachen, Navajas, Krise, Facons, usw., sprich alte Messer mit ethnologischem Hintergrund (nichts militärisches, die sehen mir alle zu gleich aus). Die Messer dürfen durchaus Gebrauchsspuren haben, die lasse ich auch. Ich werde nicht versuchen, aus einem alten Messer ein Neues zu machen, dann kann ich auch gleich in den Messerladen um die Ecke gehen. Bei den alten Dingen interessieren mich die Zusammenhänge zwischen der Form und ihrer Bedeutung bzw. ihrem Zweck. Ich frage mich gern, was schon alles mit diesen Stücken gemacht wurde, wer sie in der Hnad gehalten hat etc.
Und was die Anzahl angeht, mit jedem Messer befasse ich mich, lese Hintergründe zu der Mentalität des Herkunfttslandes und stelle Zusammenhänge zwischen verschiedenen Regionen her, die sich in ähnlichen Messerformen wiederspiegeln oder stelle manchmal mit Erstaunen fest, dass in zwei weit von einander entfernten Regionen entweder sehr ähnliche oder völlig unterschiedliche Lösungen für das gleiche Problem gefunden wurden.
 
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