Gemüsemesser - Ich bin neu hier im Forum - Anfänger

Jetzt habe ich schon so einiges über Messer gelesen.
Echte Damast-Messer sind richtig hochpreisig, die anderen mit aufgeschweißten Damastschichten sind doch eigentlich gar keine Damast-Messer.
Ist das jetzt nur Dekoration oder hat das auch echte Vorteile?

Grüße
Jörg
 
Ist das jetzt nur Dekoration oder hat das auch echte Vorteile?
Tja, eingentlich kann man sich nur in die Nesseln setzen, wenn man diese Frage beantwortet. Aber egal, werde ich halt einmal mehr verprügelt.
Die heutigen Monostähle sind oft besser als die Damast-Stähle. Früher, also vor hunderten von Jahren, war das noch nicht so.

Man sagt, dass der Food-release etwas besser ist als beim Monostahl, also ja, einen kleinen Pluspunkt für Damast.

Daher - so glaube ich - wird Damast hauptsächlich wegen seinen schönen Muster geliebt. Wie sagten die alten Römer: de gustibus non disputandum.

Gruss
Ulli
 
Zunächst gilt, dass dieses San Mai Prinzip, Schneidstahl hat Flanken mit anderem Stahl, generell zwei Vorteile hat.

Erstens man kann rostende Stahlflanken mit rostträgem Material schützen und zweitens, der ursprüngliche Grund, einen hochgehärteten spröden Stahl durch weichen Stahl an den Flanken schützen. Das ist im Zweifel weniger beim Schneiden wichtig, als wenn das Messer zu Boden fällt.

Die Flanken aus einem mehrlagigem Material, sprich Damast, zu bestücken, kann man getrost der Optik zuordnen. Ob dies heutzutage bei den Unmengen an industriellem Damastlaminat noch zusätzlich einen Kostennachteil beinhaltet, wage ich ich zu bezweifeln.

Bei Volldamast ist es wie mit der Rolex, die grundlegend notwendige Funktion rechtfertigt nicht den Aufwand.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein Aspekt zu vermeintlich preisgünstigen Volldamastmessern (Kochmesser):
Manchmal sieht man auf einschlägigen Plattformen echte Volldamastmesser, also Messer, bei denen keine Schneidlage eingearbeitet ist, sondern die Klinge vollständig aus selbst gefaltetem Damaststahl besteht, in einer Preislage von 300€ oder darunter.
Schaut man sich diese Messer mit wachem Verstand an, so muss man davon ausgehen, dass ihr Nutzwert selbst von den meisten Serienmessern der 50€ Preisklasse übertroffen wird.
Da geht der größte Teil des Preises in die Herstellung des Damastes selbst. Für die Erarbeitung einer durchdachten und schneidfreudigen Klingengeometrie wird dann keine Zeit mehr aufgewendet.
Das sind meist fette Brocken mit viel zu großem Primärfasenwinkel und heftig zu dick über der Wate.
Ob jemand, dem das grundsätzliche Know how für die Gestaltung eines Kochmessers fehlt, das Know how für die richtige Stahlauswahl und Wärmebehandlung mitbringt muss man ebenfalls anzweifeln.

Sowas ist bestenfalls als Vitrinenmesser geeignet, um ahnungslose Mitmenschen zu beeindrucken.

Also handgeschmiedeter Volldamast allein ist niemals ein Qualitätsbegriff.
 
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