Geschenk für Nicht-Messernerds

Man kann ein Solinger Messer, z. B. ein modernes Wüsthof, ja auch konvex ausdünnen lassen. Genug Material zum Arbeiten für einen wirkungsvollen Krümmungsradius haben die ja.
Hat nicht Herder noch ein oder zwei konvex geschliffene Messer im Programm? Das Hechtsäbels, oder das Kochmesser in 18cm/23cm aus der 1922-Serie?

Dann nimm halt das F-737, das ist für's Geld richtig gut und auch sehr pflegeleicht. Es hat zwei Nachteile: Es ist nicht besonders lang und ziemlich dünn und daher flexibel, beides mögen manche nicht.
Was ist denn von den Brotmessern von Dick und Wüsthof zu halten? Da gäbe es auch 26cm für unter 100€.

Zum Thema Brettpflege …
Ich benutze da normalerweise ein härtendes Öl (in meinem Fall sikkativfreie Leinölfirnis) zur Grundbehandlung, die ins Holz eindringt, und ein Wachs zur regelmäßigen Pflege der Oberfläche. Für letzteres finde ich dieses Produkt sehr gut und günstig, das hält die Oberfläche bei meinen Brettern mehrere Wochen bei täglicher Anwendung wasserabweisend.

Wenn du oder die Beschenkten nicht mit einem Hartöl grundieren wollen (muss ja ein paar Tage trocknen, ggf. mehrfach), finde ich dieses Produkt gut. Das enthält Paraffin, das ins Holz einzieht, dafür hält das enthaltene Wachs die Oberfläche nicht ganz so lange wasserabweisend. Es sollte die ersten etwa fünf Brettbenutzungen jedes Mal nach dem Reinigen und Trocknen des Brettes angwendet werden, danach reicht bei täglicher Benutzung des Brettes alle ein bis zwei Wochen.

Wie lange das Wachs hält, hängt natürlich von der Benutzung und der Reinigung ab. Wenn ich keine tierischen Produkte verarbeite, wische ich ohne Spüli ab; Spüli entfernt natürlich bei jeder Anwendung einen Teil des Wachses oder Öls und verkürzt so die Zeit, bis das Brett wieder behandelt werden muss.

Das oben erwähnte Holzbrett-Wachs: Skerper Bienenwachs besteht nicht zu 100% aus Bienenwachs, sondern enthält Zusätze von aliphatischer Säure und Mineralöl.
Deshalb benutze ich gereinigtes Wachs: Schutzschild Pflegeset - Shop von schneidbrettguru.de (https://shop.schneidbrettguru.de/produkt/schutzschild-pflegeset/)
Beim Schneidbrettguru gibt es auch Erklärungen warum Salatöl auf Holz nichts zu suchen hat.

Ich hätte jetzt einfach dieses Set von Holz-Liebling genommen. Das habe ich vor kurzem zusammen mit einem von deren Lärchen-Brettern gekauft, allerdings beides noch nicht ausprobiert.

Muß man die Bretter von Culilux vor dem ersten Gebrauch behandeln?
 
Beim Schneidbrettguru gibt es auch Erklärungen warum Salatöl auf Holz nichts zu suchen hat.
Was der Kollege da verkauft ist durchdacht und sicher gut. Ob es wirklich notwendig ist, ist für mich fraglich.
Ein mit aushärtendem Öl basisbehandeltes Brett kann als Pflege durchaus mit Salatöl eingerieben werden.
Die negativen Effekte, die im Video beschrieben werden, treten auf, wenn man sehr hochwertige, kaltgepresste Öle verwenden würde.
Billiges, raffiniertes Sonnenblumen- oder Rapsöl taugt als Pflege durchaus.
Und da sich diese Oberflächenölung durch Nutzung und Reinigung des Brettes ohnehin bald wieder verbraucht, wird da auch nix ranzig oder verdirbt.
Ich habe eine Grundölung aus Lebensmittelleinöl, mehrfach aufgebracht und mehrere Wochen aushärten lassen.
Die Ständige Pflege mache ich mit raffiniertem Salatöl.
Das funzt, ist billig, pragmatisch, riecht nicht, ist Lebensmittelecht und hat sich lange bewährt.
Da muss mir keiner in Kind in den Bauch reden, weil er sein Zeugs verkaufen will.
Meine Sicht der Dinge, aber kann ja jeder machen, wie er meint.
 
Das oben erwähnte Holzbrett-Wachs: Skerper Bienenwachs besteht nicht zu 100% aus Bienenwachs, sondern enthält Zusätze von aliphatischer Säure und Mineralöl.
Na und? Sofern lebensmittelechtes Mineralöl verwendet wird, ist das unproblematisch.
Ist auch kein reines Bienenwachs, ließe sich im Alltag auch nicht sinnvoll verarbeiten. Und wer gerade Lebensmittel, die tatsächlich in nicht geringfüginger Menge verzehrt werden, auf dem Brett schnippelt, sollte sich überlegen, ob das Brett hier eine relevante Quelle von Pestiziden ist.

Beim Schneidbrettguru gibt es auch Erklärungen warum Salatöl auf Holz nichts zu suchen hat.
Würde ich persönlich auch nicht machen, zumindest nicht ohne vorzu grundieren, sonst zieht es ein und kann dort gemütlich ranzig werden.

Hat nicht Herder noch ein oder zwei konvex geschliffene Messer im Programm? Das Hechtsäbels, oder das Kochmesser in 18cm/23cm aus der 1922-Serie?
Hechtsäbels ist kein Kochmesser, 1922 gibt es nicht rostfrei.

Ich hätte jetzt einfach dieses Set von Holz-Liebling genommen. Das habe ich vor kurzem zusammen mit einem von deren Lärchen-Brettern gekauft, allerdings beides noch nicht ausprobiert.
Genau sowas meine ich zum Grundieren, das ist sikkativfreie Leinölfirnis. Die muss aber zwei bis drei Tage trocknen und möglichst mehrfach angewendet werden. Die brauchst du nur vor der ersten Benutzung oder nach intensiver Grundreinigung oder Abschleifen. Zur regelmäßigen Pflege ist sie nicht geeignet, wäre mir auch zu teuer für letzteren Zweck. Daher noch zusätzlich Wachs.

Muß man die Bretter von Culilux vor dem ersten Gebrauch behandeln?
Denke schon. Hab keins, aber die würden wohl damit werben, wenn sie vorbehandelt kämen. Davon ist in der Produktbeschreibung aber nichts zu finden.
 
Hechtsäbels ist kein Kochmesser, 1922 gibt es nicht rostfrei.
Ich weiß, ich hatte nur ganz allgemein gefragt, nicht für den Zweck Hochzeitsgeschenk. Heißt das, das 1922 Kochmesser ist auch konvex geschliffen?

Genau sowas meine ich zum Grundieren, das ist sikkativfreie Leinölfirnis. Die muss aber zwei bis drei Tage trocknen und möglichst mehrfach angewendet werden. Die brauchst du nur vor der ersten Benutzung oder nach intensiver Grundreinigung oder Abschleifen. Zur regelmäßigen Pflege ist sie nicht geeignet, wäre mir auch zu teuer für letzteren Zweck. Daher noch zusätzlich Wachs.

Denke schon. Hab keins, aber die würden wohl damit werben, wenn sie vorbehandelt kämen. Davon ist in der Produktbeschreibung aber nichts zu finden.
Der Holz-Liebling-Chef sagt in keinem seiner Videos, daß man seine Bretter vor dem ersten Gebrauch ölen soll. Sie kommen ja auch schon geölt an. Ich weiß nur gerade nicht, ob in der Schreinerei auch mit dieser Firnis geölt wird.

Aber dann besorge ich vielleicht noch ein Wachs dazu und bläue den Beschenkten ein, daß das Brett erst noch geölt gehört. Oder ich mache das gleich selbst. Ich will eh vorher experimentieren und eigene Erfahrungen sammeln, auch mit ebenezers Methode.
 
Denke schon. Hab keins, aber die würden wohl damit werben, wenn sie vorbehandelt kämen. Davon ist in der Produktbeschreibung aber nichts zu finden.
Doch, sind sie. Mein erstes vor zwei Jahren kam perfekt abperlend, das zweite (aus einem 2A-Set) war leider relativ trocken und bekam erstmal 3fach gekochtes Leinöl zu sehen. Nachzulesen auch hier.
Ja, bei modernen Wüsthofs (mindestens schon seit den frühen Nullern, vorher fehlt mir die Erfahrung) ist keinerlei Konvexität mehr vorhanden, die kannst du flach auf ein Brett legen und da wippt gar nix. Flach wie der Bodensee. Und natürlich auch viel zu dick. Davon sind sowohl die günstigen gestanzten Serien als auch die gesenkgeschmiedeten Serien betroffen (und natürlich auch fast alle anderen deutschen Hersteller).
Kann ich so bestätigen, mein erstes Dreizack von 2011 ist komplett flach und auch das Wüsthof eines Freundes von 2004, was er sich in der Kochlehre gekauft hat, war komplett flach. Hab's überarbeitet, leicht ballig ausgedünnt auf ~0,30mm und jetzt schneidet es leichter als vorher und FR ist bei Möhren o.ä. erstaunlich gut geworden. Bin nur kein Fan vom Voll-Kropf, da ist man von Japanern gerade schöneres gewohnt. 😅
 
Der Holz-Liebling-Chef sagt in keinem seiner Videos, daß man seine Bretter vor dem ersten Gebrauch ölen soll. Sie kommen ja auch schon geölt an. Ich weiß nur gerade nicht, ob in der Schreinerei auch mit dieser Firnis geölt wird.
Mein Custom-Brett kommt von denen und wurde wie die anderen Bretter auch mit dem Leinöl vorbehandelt. Zum Aufpeppen nehme ich Brändle Walnussöl aus dem gut sortierten Supermarkt (ummarum €6/500ml). Das reicht für ne ganze Weile und schmeckt auch zB zu Feldsalat.
 
Ich träge die Leinölfirnis so auf:
1. Brett (oder Messergriff ;)) von allen Seiten einreiben, sodass es glänzt
2. Alle 10 min oder so wiederholen, weil Öl einzieht
3. Nach 1-2 Stunden trocken rubbeln - du willst kein auspolymerisiertes Leinöl auf der Oberfläche haben (das kann man eigentlich nur noch abkratzen oder abschleifen), sondern zwischen den Holzfasern
4. Zwei bis drei Tage trocknen lassen.*
5. Prozedur beliebig oft wiederholen; im Idealfall bis keine Leinölfirnis mehr einzieht. Aber einmal ist besser als keinmal.

*Im Idealfall draußen, wo es viel UV-Strahlung abbekommt, aber vor Niederschlag geschützt ist. Jetzt in der Pollensaison würde ich aber eher drinnen trocknen lassen. Pass auf, dass es keinen Kontakt zu empfindlichen Oberflächen hat, Linoxin lässt sich echt schlecht wieder entfernen.

Ich würde das Ganze selbst machen und nicht den Beschenkten überlassen, da es doch einiges an Aufwand ist. So ein Geschenk kann dann für den Beschenkten schnell zum White Elephant werden.

Zum 1922 können hier andere mehr sagen, ich hab keins.
 
Leinöl polymerisiert/härtet durch Sauerstoff, hat mit UV-Strahlung nix zu tun. (Habe früher im Chemielabor gearbeitet)
Eine komplette Durchhärtung dauert ca. 4 Wochen (Datenblätter).
Anschließende Versiegelung mit Wachs macht die Oberfläche deutlich Wasserabweisender.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leinölfirnis trocknet wesentlich schneller als Leinöl. Sikkativfreie Leinölfirnis braucht etwas länger, aber hier reden wir immer noch von wenigen Tagen.

Die Reaktionsgeschwindigkeit wird, egal ob bei Leinöl oder Leinölfirnis, durch UV-Strahlung vervielfacht.
 
Da werde ich in den kommenden Wochen mal öfter richtig kochen müssen, um das auszuprobieren.

Doch, sind sie. Mein erstes vor zwei Jahren kam perfekt abperlend, das zweite (aus einem 2A-Set) war leider relativ trocken und bekam erstmal 3fach gekochtes Leinöl zu sehen. Nachzulesen auch hier.
Ach ja, die Seite hatte ich ja schon entdeckt. Jetzt weiß ich wieder, wo ich das mit der Zitrone gelesen habe. 😅

Kann ich so bestätigen, mein erstes Dreizack von 2011 ist komplett flach und auch das Wüsthof eines Freundes von 2004, was er sich in der Kochlehre gekauft hat, war komplett flach. Hab's überarbeitet, leicht ballig ausgedünnt auf ~0,30mm und jetzt schneidet es leichter als vorher und FR ist bei Möhren o.ä. erstaunlich gut geworden. Bin nur kein Fan vom Voll-Kropf, da ist man von Japanern gerade schöneres gewohnt. 😅
Auf 0,3mm direkt über der Schneide? Wie dick war es da vorher?

Unser altes Wüsthof ist am Rücken am dicksten. Heißt das dann nur konvex, oder nennt man das auch ballig?

Vollkropf gefällt mir eigentlich ganz gut, vor allem der filigranere vom 1922er. Ich halte seltsamerweise das alte Wüsthof viel eher mit Daumen und Zeigefinger auf der Klinge als das Dick-Santoku. Ich finde, das Wüsthof begünstigt das viel mehr als das Dick-Santoku (soll jetzt nicht heißen, daß diese Art das Messer zu halten besser sei).

Ich würde das Ganze selbst machen und nicht den Beschenkten überlassen, da es doch einiges an Aufwand ist. So ein Geschenk kann dann für den Beschenkten schnell zum White Elephant werden.
Ja, besser ist das.
 
Die Reaktionsgeschwindigkeit wird, egal ob bei Leinöl oder Leinölfirnis, durch UV-Strahlung vervielfacht.
Seit über 20 Jahren fertige ich Messergriffe, auch mit Hilfe eines Mobeltischlers der seine Unikate ausschlieslich ölt. Auch er schüttelt immer nur den Kopf was sich da alles für Behauptungen halten.
Habe ja oben schon auf die Datenblätter der Holzöl-Hersteller hingewiesen. Bei z.B. Livos heißt: "Wasserbeständig nach 3 Aufträgen und 4 Wochen Durchhärtung"

und weiter: Leinölfirnis – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6lfirnis) "Leinöl trocknet nicht im herkömmlichen Sinne durch die Verdunstung von Bestandteilen, sondern härtet durch Oxidation, die Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft: Sauerstoff-Atome „brechen“ zwei Doppelbindungen an den Fettsäureresten auf und bilden dort Sauerstoffbrücken. Diese chemische Reaktion vernetzt die Öl-Moleküle (Triacylglycerine) miteinander zu Linoxin."
und weiter: Holz ölen: Alles zu Temperatur und Trocknungszeit (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/holz-oelen-temperatur-trocknungszeit/) "Das Trocknen unter direkter Sonneneinstrahlung ist überdies ebenso schlecht wie das Bestreichen von Hölzern, die vorher in der Sonne gelegen sind.

und weiter: Holz mit Olivenöl einölen: Ratsam oder eher nicht? (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/holz-mit-olivenoel-einoelen/) "Olivenöl dringt zwar ebenso, wie andere Öle auch, in das Holz ein – nur härtet es dort nicht aus. Es weicht dadurch die Holzfasern mit der Zeit auf und macht das Holz so empfänglicher für Schmutz und Verunreinigungen.

und weiter: Messer Holzgriff ölen: Auch das bedeutet Holzschutz (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/messer-holzgriff-oelen/) "Olivenöl oder Sonnenblumenöl (klassische Speiseöle also) würde ich hingegen zum Ölen von einem Messer Holzgriff nicht verwenden. Diese Öle wären zwar lebensmittelecht, haben aber den entscheidenden Nachteil, dass Sie ranzig werden können"

und Schneidebretter: Schneidebrett ölen: Holzschutz und Holzpflege in der Küche (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/schneidebrett-oelen/) "dass sich folgende Öle sehr gut für das Ölen von einem Holz Schneidebrett eignen: Walnussöl, Leinöl, spezielle Schneidbrett- und Arbeitsplattenöle. Ungeeignet sind Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Leinölfirnis und andere Öle, die nicht lebensmittelecht sind."

aber bitte, schmiert die Hölzer mit wasserlöslichem Ballistol, nicht aushärtendem Kamelienöl oder Salatöl ein, weicht das Holz auf, ich bin hier raus.
 
Da steht noch ein anderer interessanter Hinweis: Nußallergien. Also lieber nicht, ich kenne Leute mit Nußallergie. Wenn die zu Besuch sind, will ich nicht ein anderes Brett nehmen müssen. Ich weiß zwar nicht, ob Nußöl im Brett wirklich ein Problem wäre, aber bevor ich das rausfinde …
 
Unser altes Wüsthof ist am Rücken am dicksten. Heißt das dann nur konvex, oder nennt man das auch ballig?
Flachschliff verläuft vom Rücken bis zur Schneide abnehmend, komplett Plan. Wenn es eine Krümmung nach außen hat, bauchig/ballig, dann spricht man von konvex. Konkav wäre eine Art Hohlschliff, das wäre seltener anzutreffen bei europäischen Kochmessern.
 
aber bitte, schmiert die Hölzer mit wasserlöslichem Ballistol, nicht aushärtendem Kamelienöl oder Salatöl ein, weicht das Holz auf, ich bin hier raus.
Vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Ich lerne gerne dazu.

Ich will hier an dieser Stelle sicher nicht einen Glaubenskrieg anfachen, aber meine Erfahrungen mit Ballistol waren sehr gut. Auf jeden Fall auf Gewehrschäften. Wobei es - wie immer - auf die Menge ankommt. Den Gewehrschaft habe ich natürlich nicht mit Ballistol getränkt, nur mit dem öligen Lappen abgerieben. Und meine Gewehrschäfte kann man sich anschauen, die sehen auch nach Jahrzehnten immer noch neuwertig aus.

Peace, Leute! Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.

Gruss Ulli
 
Seit über 20 Jahren fertige ich Messergriffe, auch mit Hilfe eines Mobeltischlers der seine Unikate ausschlieslich ölt. Auch er schüttelt immer nur den Kopf was sich da alles für Behauptungen halten.
Habe ja oben schon auf die Datenblätter der Holzöl-Hersteller hingewiesen. Bei z.B. Livos heißt: "Wasserbeständig nach 3 Aufträgen und 4 Wochen Durchhärtung"
Ich habe bei Livos keine sikkativfreie Leinölfirnis gefunden. Kannst du bitte spezifizieren, was genau du meinst, bevor wir aneinander vorbeireden?

und weiter: Leinölfirnis – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6lfirnis) "Leinöl trocknet nicht im herkömmlichen Sinne durch die Verdunstung von Bestandteilen, sondern härtet durch Oxidation, die Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft: Sauerstoff-Atome „brechen“ zwei Doppelbindungen an den Fettsäureresten auf und bilden dort Sauerstoffbrücken. Diese chemische Reaktion vernetzt die Öl-Moleküle (Triacylglycerine) miteinander zu Linoxin."
und weiter:
Völlig korrekt. Und die Reaktionsgeschwindigkeit wird durch UV-Strahlung massiv erhöht. Kannst gerne eine geeignete Suchmaschine wie z.B. Google Scholar oder Scifinder dazu befragen, gibt genug Ergebnisse.

https://holzschutz-24.net/holz-oelen/holz-oelen-temperatur-trocknungszeit/
"Das Trocknen unter direkter Sonneneinstrahlung ist überdies ebenso schlecht wie das Bestreichen von Hölzern, die vorher in der Sonne gelegen sind.
Das Argument dagegen ist, dass man überschüssiges Öl bei zu schnellem Trocknen nicht abnehmen kann -- deshalb sollte man selbstverständlich überschüssiges Öl entfernen, bevor man das Brett auf dem Balkon aufstellt.

und weiter: Holz mit Olivenöl einölen: Ratsam oder eher nicht? (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/holz-mit-olivenoel-einoelen/) "Olivenöl dringt zwar ebenso, wie andere Öle auch, in das Holz ein – nur härtet es dort nicht aus. Es weicht dadurch die Holzfasern mit der Zeit auf und macht das Holz so empfänglicher für Schmutz und Verunreinigungen.

und weiter: Messer Holzgriff ölen: Auch das bedeutet Holzschutz (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/messer-holzgriff-oelen/) "Olivenöl oder Sonnenblumenöl (klassische Speiseöle also) würde ich hingegen zum Ölen von einem Messer Holzgriff nicht verwenden. Diese Öle wären zwar lebensmittelecht, haben aber den entscheidenden Nachteil, dass Sie ranzig werden können"
Hier will doch gar niemand sein ungrundiertes Brett mit Sonnenblumenöl oder Olivenöl ölen. Das ist ein Strohmann

und Schneidebretter: Schneidebrett ölen: Holzschutz und Holzpflege in der Küche (https://holzschutz-24.net/holz-oelen/schneidebrett-oelen/) "dass sich folgende Öle sehr gut für das Ölen von einem Holz Schneidebrett eignen: Walnussöl, Leinöl, spezielle Schneidbrett- und Arbeitsplattenöle. Ungeeignet sind Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Leinölfirnis und andere Öle, die nicht lebensmittelecht sind."
Normale Leinölfirnis ungeeignet, weil es eben nicht lebensmittelecht ist, wegen der enthaltenen Sikkative. Sikkativfreie Leinölfirnis ist lebensmittelecht.
 
Flachschliff verläuft vom Rücken bis zur Schneide abnehmend, komplett Plan. Wenn es eine Krümmung nach außen hat, bauchig/ballig, dann spricht man von konvex. Konkav wäre eine Art Hohlschliff, das wäre seltener anzutreffen bei europäischen Kochmessern.
Unser altes Wüsthof hat eine Krümmung nach außen, ist also konvex, aber es wird nicht vom Rücken her erst dicker und dann dünner. Ich dachte, daß man vielleicht nur das als ballig bezeichnen würde, um zwischen den beiden Fällen zu unterscheiden.
 
Unser altes Wüsthof hat eine Krümmung nach außen, ist also konvex, aber es wird nicht vom Rücken her erst dicker und dann dünner. Ich dachte, daß man vielleicht nur das als ballig bezeichnen würde, um zwischen den beiden Fällen zu unterscheiden.
Das nennt man (kesselsche) Walkschliff, wurde früher in Solingen öfters angewandt, aktuell macht nur noch Robert Herder (Windmühlenmesser) es bei manchen Serien und auf Anfrage manche Messermacher (customs), häufiger trifft man aber den normalen balligen Schliff für besseren Foodrelease an der vom Rücken konvex verläuft zur Schneide.
 
Das nennt man (kesselsche) Walkschliff
Ja, aber … :D

Der kesselschen Walkschliff ist ein Spezialfall, bei dem die Klinge sehr nah am Rücken am dicksten ist, aber nicht am Rücken, und auch nicht irgendwo in der Mitte. Unterhalb der dicksten Stelle ist die Klinge kaum oder gar nicht konvex, wenn ich mir diese Skizze ansehen. Beim alten Wüsthof ist die Klinge am Rücken am dicksten und darunter konvex. Ob es direkt oberhalb der Schneide konvex ist kann ich evtl. mal mit einem Stahllineal feststellen. Wenn man auf dieser Seite den Abschnitt Balliger Schliff bzw. der U-Schliff liest und sich das Bild dazu ansieht, müßte man eigentlich folgern, daß der kesselsche Walkschliff ein Keilschliff ist, kein balliger Schliff.

häufiger trifft man aber den normalen balligen Schliff für besseren Foodrelease an der vom Rücken konvex verläuft zur Schneide.
Meinst Du damit, daß der besser für FR ist als der Walkschliff?
 
Klassischer Fall von "lese besser zweimal bevor du antwortest" sorry. Ich hab das nicht irgendwie übersehen 🙄 nicht mein Tag.
Meinst Du damit, daß der besser für FR ist als der Walkschliff?
Ich hatte noch keinen Walkschliff selbst genutzt, kenne nur konvex, das war schonmal besser als flach. Die letzten Tage hatte ich ein S-Grind zum Überarbeiten hier und verglichen mit meinem Triple C-Grind und meinem gepimpten Culilux Kyoto, je nach Lebensmittel deutlicher Unterschied. Da müssen die Profis hier, die die ganzen Geometrien schon durch haben das zu sagen
 
Zum thema Schnittbrettpflege möchte ich anmerken, das man auch tungöl nehmen kann. Das soll aushärten ohne sikkative und lebensmittelecht sein. Den hinweis habe ich aus einem anderen faden hier im Forum. Geprüft habe ich das aber noch nicht. Laut Literatur soll dies aber stimmen.
 
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