Gyuto-Review: Kohetsu AS 210 mm

Ich werde den Thread mal zuende lesen, wenn ich freie Zeit hab, alles sehr lehrreich.
Nur ein Tipp an die Besitzer der Kohetsus: Ich kenne einige Messer mit sehr dünnen Schneiden aus hoch gehäretetem Carbonstahl. Es empfiehlt sich unbedingt, eine ordentliche Mikrofase anzuschleifen, um Ausbrüchen vorzubeugen - gerade bei Messern, die wie dieses zum Ausbrechen neigen. Wie man das richtig tut, ist in den von mir viel beschworenen Videos von Jon Broida perfekt erklärt; einfach nach "japanese knife imports microbevels" bei Youtube suchen.
 
Jo, das Video (wie eigentlich nahezu all seine Videos) ist wirklich gut... Hab jetzt keine Microfase angeschliffen, da sich die bestehenden Ausbrüche nicht verschlimmert hatten und auch nicht wirklich neue dazu gesellt hatten. Wenigstens keine die man ohne Lupe sieht. Hole ich eventuell mal in Zukunft nach, aber momentan bin ich völlig zufrieden... bis dahin gilt "never change a running system"! :p

Apropos Lupe: Hab jetzt mal nach dem Schliff meine billige Conrad-Lupe rausgekramt. Die weiter oben bebilderten Macken sind größtenteils rausgeschliffen, großartige weitere Ausbrüche sind auch keine zu sehen... geht problemlos durch dünnen Papier, was soweit ich weiß ja auch nen Indikator für ne (relativ) ausbruchfreie Schneide ist...
 
Hallo,

das dürften dann also ca. mal 200-250 Essen sein?
deckt sich auch in etwa mit meiner Erfahrung in Punkto Standzeit. Ich habe-grob hochgerechnet- allerdings erst nach ca. 1000 Essen das erste mal den Stein (4K) benutzt. Zwischendurch, allerdings in immer kürzeren Intervallen, habe ich es immer mal wieder leicht über den 1K Keramikstab gezogen. Resultat war ungefähr bis 600-700 Essen( seehr vorsichtige Rekonstruktion...) umgehend Rasierschärfe, wenn auch nicht mehr dieselbe wie im Auslieferungszustand. Danach nahm die Schärfe übermässig schnell ab- etwas, was ich jetzt schon regelmässig beobachte:
Ich schleife (2x Grundschliff 240,500,1k, 2k ,4k, 8k; 1x ab 1k ) und pflege mit Leder oder Balsaholz. Sobald ich den Wetzstab einsetze, erreiche ich sofort wieder zunächst Rasierschärfe für einige mal, aber dann wird es um so schneller stumpf.
Allerdings um ehrlich zu sein: ich gebe mittlerweile auch nicht mehr besonders viel auf meine Schleifkünste! Da hänge ich trotz jahrelanger Übung auf einen höchstens besseren Anfängerlevel fest. Jemand der besser schleifen kann,wird sicher auch etwas andere Erfahrung als ich machen.

Ein schönes Messer, ganz klar. Bei mir kommt es allerdings nicht mehr zum Einsatz. Das CarbonNext entspricht mittlerweile mehr meinen Anforderungen in der Profiküche...So kann es kommen.

Microfase:
Ich hab es 2x probiert. 20° auf 15°.
Entweder hab ich was falsch gemacht oder es bringt bei dem Messer nicht so viel. Die Schärfe nahm auf jeden Fall in einem für mich nicht akzeptablen Maße ab.
Microausbrüche: Ja, die gibt es. Allerdings sind diese so klein, dass ich sie nur noch unter dem Mikroskop sehen kann. Der OOTB- Schliff war da etwas anfälliger. Das Messer ist erstaunlich stabil: Rotkohl,Sellerie mit Schale, mittelharter Hokaido,...es hält schon einiges.

Deine Beschreibung der Schärfe finde ich gut. Besser nachvollziehbar als wie"" sehr scharf, ziemlich scharf, ect.,...
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, die Zahl kommt hin...wir kochen in der Regel x6 die Woche aber von der Menge her eher nen 4 Personen Gericht. Macht dann also 24 Portionen die Woche und bei 10 Wochen pi mal Daumen 240 Essen.

Wie gesagt: Ich hätte mit Sicherheit noch nur über den Chromoxid-Riemen ne ganze Weile genug Schärfe selbst für schrumpelige Tomaten hinbekommen. Für alles andere was dem Messer sonst bei mir so unter die Klinge kommt, hat die Schärfe auch ohne den Abzug auf dem Riemen völlig gereicht. Deckt sich also so wie es aussieht mit deinen Profikoch-Erfahrungen...

Bin also sehr zufrieden mit der Standzeit, wie die sich letztendlich im Vergleich zu anderen Stählen einordnet werde ich wohl in naher Zukunft wissen...hab heute ne Mail an Ashi Hamono rausgehauen und mir nen 210er Wa Petty aus Schwedenstahl (13C26) bestellt. Danach kann ich auch besser einschätzen, wie gut das Finish vom Kohetsu nun wirklich ist... :D
 
Allerdings,nochmal:
Wenn ich nur auf Holz schneide ist die Standzeit recht gut.
Auf Kunststoff macht das Messer bei mir keine gute Figur. Da geht die Schärfe seehr viel schneller weg, und zwar auch in einem Maße, dass Chromoxid und Diamant nicht mehr lange alleine die Klinge wirklich scharf halten können. Dann muss ich zwangsweise wieder zum Wetzstab greifen, was wiederum zu einem noch schnelleren Ende der Schärfe führt...
 
Ich schleife (2x Grundschliff 240,500,1k, 2k ,4k, 8k; 1x ab 1k ) und pflege mit Leder oder Balsaholz. Sobald ich den Wetzstab einsetze, erreiche ich sofort wieder zunächst Rasierschärfe für einige mal, aber dann wird es um so schneller stumpf.
[...]
Microfase:
Ich hab es 2x probiert. 20° auf 15°.
Entweder hab ich was falsch gemacht oder es bringt bei dem Messer nicht so viel. Die Schärfe nahm auf jeden Fall in einem für mich nicht akzeptablen Maße ab.

Grundschliff von 1k aufwärts, wenn keine Ausbrüche ausgeschliffen werden müssen. Leder und Holz tun das gleiche wie ein Wetzstahl ohne Zug. Mit entsprechendem Gefühl bei der Anwendung sind all diese Maßnahmen quasi gleich.
Ich würde insgesamt nicht empfehlen, ein Messer einer Härte von >61° HRC auf dem Stahl zu wetzen. Die Schneide ist nicht elastisch genug, um das ernsthaft mitzumachen. Man kann solche Messer gut auf einem Finisher scharf halten; wenn das nicht mehr funktioniert, steht ein Grundschliff an.

Mikrofase: Ich weiß nicht, es klingt etwas, als hättest Du das nicht unbedingt richtig gemacht. Mikrofase mit deutlich größerem Winkel auf einer Seite (der Seite der Händigkeit) anschleifen und auf der anderen Seite nur kurz im normalen Schneidenwinkel abziehen.
 
Leder schaft es ganz gut wenn ich auf Holz schneide. Zwischendurch mal auf 8k oder -seltener-4k Stein ein paar Züge gemacht. Damit bin ich 3 Wochen lang a' 80 Essen am Tag gut durchgekommen.
Aber: Auf Kunststoff hält die Schärfe weniger! Wenn ich dann arbeite benutze ich Leder und Holz. Für Steine habe ich (bis auf Ausnahme,siehe oben) dann weder Platz noch Zeit. Leder bringt dann ab einen gewissen Punkt nix mehr und ich muss mein Messer ja irgendwie sehr scharf halten. Da bleibt der Wetzstab.
Ich habe auch das Problem, dass Leder mir oft nicht " bissig" genug ist. Ich schleife meistens eh nur noch bis 2k. Für sehr feine Tomatenfächer z.B. muss das Messer einfach gut greifen und sehr scharf sein. Die Kombi Wetzstab und Leder funktioniert dann einigermaßen.
Dass der Stab dann der Anfang vom Ende ist, ist mir klar, kann ich auch genauso beobachten.
Mikrofase-tja ...kenne natürlich die entsprechenden Videos und mache evtl.was falsch,aber was? Ich mache definitiv eine Menge Fehler beim schleifen, aber was ich verbessern könnte weiss ich auch nicht. In 30 Jahren als Koch habe ich tatsächlich noch niemanden getroffen, dessen Messer in einem besseren Zusatnd waren als wie meine. Schärfer auch nicht. Geschichten-jaaa... aber wenn man dann mal die Messer der Kollegen in der Hand hatte... entweder "seit längeren keine Zeit gehabt zu schleifen, aber normalerweise"..,oder die Vorstellung von "echt scharf und hält lange" ist eine ganz andere wie meine. Also noch keinen Lehrer gehabt und muss damit leben was ich kann und nicht kann.

Was spricht denn eigentlich dagegen, einen neuen Schliff mit 240 anzulegen, kurz,sauber und schnell?
 
So ich zieh jetzt mal nach etwas mehr als einem Quartal seit der Anschaffung ein Fazit... Ich hatte ursprünglich mal geschrieben, dass das Messer mangels Vergleichsmöglichkeiten und der hohen Versandkosten erst einmal keine Kaufempfehlung bekommt. An der Sache mit den Versandkosten hat sich nichts geändert, aber mit dem Erwerb meines Ashi Hamono 210er Wa Petty kann ich etwas zu möglichen Alternativen sagen und wie das Kohetsu sich da schlägt.

Das Messer bekommt jetzt final für mich keine generelle Kaufempfehlung. Ich würde es bei einer Kaufberatung nur nennen, wenn explizit die Kombination japanischer Griff + Papierstahl im rostfreien Mantel gesucht wird. Wieso?

1. Nen 210er Laser mit Wa-Griff bekommt man z.B. bei Ashi Hamono günstiger und mit nem besseren Verhältnis von Warenwert/Versandkosten, ohne dabei die magische 150€ Zollwert-Grenze zu reissen... egal ob man als Klingenmaterial Shiro 2 oder rostfreien Schwedenstahl (egal ob mit oder ohne +2 HRC Upgrade).
2. Die Form des Klingenrückens ist angesichts der Klingenhärte ungünstig gewählt. Bei 63-64 HRC will man eigentlich kein Schnittgut mit der Schneide vom Brett in die Pfanne schieben, der Klingenrücke hat aber eine leichte konkave Wölbung. Bei größerem Schnittgut fällt das nicht auf, aber bei fein gehackten Kräutern schon. Wer also von robusteren Messern (Zwilling, Wüsthof) auf nen Kohetsu wechselt und vorher es gewöhnt war sorgenfrei mit der Klinge zu schaben, der wird durch den Rücken nicht gerade motiviert diese Verhaltensmuster zu ändern...

Das Kohetsu ist damit jetzt immer noch kein schlechtes Messer, aber es wird sich bei weiterem Wachsen meiner Sammlung nicht zu dem Messer entwickeln, zu dem ich zuerst greife...Ich hab auch schon überlegt Herrn Schanz mal zu fragen, ob er bei der Rückenform nicht was machen kann...Damit werde ich aber warten, bis ich ein 24er Ashi in den Händen halte. Sollte das Kohetsu durch die 2 Ashis noch nicht komplett in Rente geschickt worden und so eine Änderung auch machbar sein, werde ich sie wohl durchführen lassen. Ansonsten bekommt es von ihm nur einen neuen sauberen Schliff und wird dann verkauft... gibt ja ne Reihe an Leute, die einen echten Faible für Aogami Super haben. :D
 
Moin Karnstein,

2. Die Form des Klingenrückens ist angesichts der Klingenhärte ungünstig gewählt. Bei 63-64 HRC will man eigentlich kein Schnittgut mit der Schneide vom Brett in die Pfanne schieben, der Klingenrücke hat aber eine leichte konkave Wölbung. Bei größerem Schnittgut fällt das nicht auf, aber bei fein gehackten Kräutern schon. Wer also von robusteren Messern (Zwilling, Wüsthof) auf nen Kohetsu wechselt und vorher es gewöhnt war sorgenfrei mit der Klinge zu schaben, der wird durch den Rücken nicht gerade motiviert diese Verhaltensmuster zu ändern...

Ein gutes Beispiel wie ein zuerst irrelevant erscheinendes Details einen großen Unterschied machen kann. Kann ich gut nachvollziehen. Danke für deine Einschätzung! Ich werde das auf jeden Fall bei meinen Kommentaren zu Kaufberatungen berücksichtigen :super:

Gruß, Gabriel
 
Musste ich doch gleich mal gucken.
Also beim 240er ist der Bogen natürlich auch vorhanden. Aber kleinere Mengen von Kleinzeug lassen sich noch sehr gut mit dem vorderen Teil schieben. Wenn ich das Messer flach halte geht eh die ganze Klinge. Unter 15° schiebe ich auch mal mit der Schneideseite, problemlos.
Ist mir aber bisher noch gar nicht aufgefallen. Ich habe immer einen Spachtel als " Flachhanderweiterung" am Brett. Damit bin ich wesentlich schneller, sauberer und flexibler als wie mit dem Messerrücken!
Ansonsten mag ich den gebogenen Rücken einfach. Macht so ein Samurai-Feeling.
 
Die Idee mit dem Spachtel ist auch für die Hobbyküche keine schlechte...hab die Tage mal mit zwei günstigen/billigen chinesischen Kochmessern rumexperimentiert (gibts nen Review irgendwann zu) und das einzige was mir da wirklich gut gefallen hat, ist das Mehr an Fläche zum Ab/Aufnehmen&Runterschaben von Schnittgut.

Wie gesagt: Bei 98% des Schnittguts stört die Kuhle nicht. Aber superfein gehackter glatter Petersilie ertappe ich mich des öfteren, dass ich mit der Schneide schiebe und nicht mit dem Rücken... und das ist etwas, was ich mir eigentlich komplett abgewöhnen wollte. :D
 
Servus,

Das Kohetsu ist damit jetzt immer noch kein schlechtes Messer, aber es wird sich bei weiterem Wachsen meiner Sammlung nicht zu dem Messer entwickeln, zu dem ich zuerst greife...

mit wachsender Erfahrung wird es nicht ausschließlich einfacher die Qualitäten eines Messers zu beurteilen! :staun:

Jeder entwickelt speziellen Vorlieben und einen individuellen Anspruch an ein Kochmesser, das ist dynamisch und entwickelt sich stätig weiter. Es sammeln sich so halt langsam aber sicher Eigenschaften an, die ein Messer mitbringen muss um in die engere Auswahl zu kommen.

Wenn dann mal eine erkleckliche Zahl durch Käufe erreicht ist beginnt die Selektion, was überbleibt sind meine Messer! :steirer:

Der Rest wird verkauft oder an Angehörige und Freunde verschenkt oder verteilt!

Eine andere Möglichkeit ist, viele verschiedenen Messer von gleichgesinnten im Rotationsprinzip kennenzulernen, das schützt zwar zum Einen vor Fehlkäufen, birgt aber gleichzeitig die Gefahr der Verführung! ;)

Beide Varianten sind also mehr oder weniger kostenintensiv..... :irre:

Die Form des Klingenrückens ist angesichts der Klingenhärte ungünstig gewählt.

Diese persönliche Erfahrung beeinflusst mit Sicherheit viele deiner nächsten Kaufentscheidungen!


Gruß, güNef
 
Jeder entwickelt speziellen Vorlieben und einen individuellen Anspruch an ein Kochmesser, das ist dynamisch und entwickelt sich stätig weiter. Es sammeln sich so halt langsam aber sicher Eigenschaften an, die ein Messer mitbringen muss um in die engere Auswahl zu kommen.

Jo, bei mir sind es lustigerweise schnöde Kartoffeln, also das Haftverhalten... Gibt bei uns daheim ein absolutes Lieblingsgericht der Familie und das ist der rheinische Kartoffelkuchen. Hauptzutat sind natürlich Kartoffeln und zwar ne ganze Menge. Da wir keine Küchenmaschine haben, werden die von Hand fein gestiftet und dann mit dem Stabmixer püriert. Sonntag hatten wir Gäste, da kamen dann satte 4kg Kartoffeln unters Messer. Ich weiss nicht wirklich wieso, aber am Kohetsu bleiben die hartnäckiger kleben als die sprichwörtliche Hundescheisse am Schuh, während das 210er ashihamo Petty nur so durchfliegt. Halbieren, die Klinge mit der Spitze längs im Zugschnitt durch und dann im Druckschnitt schnell fein stiften. Hätte auch problemlos die doppelte Menge stiften können. Vermute mal es liegt zum einen an der geringen Höhe des Petty und zum anderen daran wie ein Messer geschliffen ist, mein Herder-Nakiri ist auch recht “anhänglich” was Kartoffeln angeht (aber nicht so renitent wie das Kohetsu).

Damit sind meine Kriterien als Hobbykoch recht einfach zusammenzufassen :

Leicht, schneiden anstatt spalten, agile Spitze und wenig Haftung mit Lebensmitteln, besonders stärkehaltigen.

Wenn dann mal eine erkleckliche Zahl durch Käufe erreicht ist beginnt die Selektion, was überbleibt sind meine Messer! :steirer:

Der Rest wird verkauft oder an Angehörige und Freunde verschenkt oder verteilt!

Mal schauen wie das Kohetsu sich nach der bzb ernsthaft geplanten Schanzkur schlägt, den Klingenrücken lasse ich nun aber unverändert. Wenn ich es am Ende eventuell doch verkaufe, dann möglichst nah am Original, bzw. nur mit den üblichen Zutaten einer Schanz-Kur.
Verschenken werde ich in meinem Umfeld nichts, bzw. maximal mein Tosa-Hocho Nakiri…

Ich kann mir aber gut vorstellen das beim Auszug nach Studiumsende ein Großteil meiner Herder (Petty+Nakiri) und/oder auch das Tadafusa Santoku bei meinen Eltern bleibt, damit ich beim Besuch nicht mit den fiesen Zwillings 5-Star Messern hantieren muss.

Eine andere Möglichkeit ist, viele verschiedenen Messer von gleichgesinnten im Rotationsprinzip kennenzulernen, das schützt zwar zum Einen vor Fehlkäufen, birgt aber gleichzeitig die Gefahr der Verführung! ;)

Gut, die Möglichkeit steht aber nur wenigen Leuten zur Verfügung. Je nachdem wie viele Messer in der Rotation sind und wo die Leute wohnen kommt da schon was an Versandkosten zusammen, schließlich verschickt man ein fremdes 200 Euro Gyuto nicht als Maxibrief durch die Republik...paar mal DHL Paket ist natürlich aber immer noch billiger als ein Fehlkauf mit eventuell saftigen Preisabstrichen beim Verkauf.

Diese persönliche Erfahrung beeinflusst mit Sicherheit viele deiner nächsten Kaufentscheidungen!

Definitiv, ich lerne mit jedem Messer dazu… auch hat sich dadurch meine “Wunschliste” mit der Zeit stark verändert. Deba & Honesuki sind seit dem Kauf meines 210er Petty und dem Griff-Umschliff des Herder Petty von der Liste runter… bei beiden Messern stände der Preis nicht in Relation zur Nutzungshäufigkeit. Ein Gyuto mit Kiritsuke-Form wird es auch nicht geben. Die Form ist schön, aber das Profil ist mir zu flach -sowohl was den Bauch als auch die Höhe der Klinge angeht- und da die meisten “Kiritsuke” eher höherpreisig angesiedelt sind, habe ich da keine Lust auf großartige Experimente.

Was aktuell noch auf der Liste steht, aber mit Wartezeit bis mein Kohetsu bei Herrn Schanz war, ist ein 240er Wa-Ashi aus Shirogami… wobei ich mich da vorher auch noch mal schlau machen werde, wie “haftfreudig” ein Ashi dieser Größe nun ist…
 
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Servus,

Gut, die Möglichkeit steht aber nur wenigen Leuten zur Verfügung. Je nachdem wie viele Messer in der Rotation sind und wo die Leute wohnen kommt da schon was an Versandkosten zusammen, schließlich verschickt man ein fremdes 200 Euro Gyuto nicht als Maxibrief durch die Republik...paar mal DHL Paket ist natürlich aber immer noch billiger als ein Fehlkauf mit eventuell saftigen Preisabstrichen beim Verkauf.

so ist es, das muss es einem Wert sein. Ich versende noch dazu aus AT, also mit ordentlichen Kosten extra. Da kommt nach ein paar Monaten der Wert eines gutes Kochmessers zusammen, allerdings hatte ich alternativ ca 15 verschiedene, zum Teil absolute Spitzendinger zum Testen da.

Das Dazulernen und die gewonnene Erfahrung ist mir das Wert!

Gruß, güNef
 
Schanzestu oder Kohschanz AS?

Nach langer Zeit gibt es nun endlich wieder was zu berichten und diesmal ein Update, was es wirklich in sich hat. Wer aufmerksam meine Beiträge quer durchs Messerunterforum (inkl. der Kaufberatung) in letzter Zeit gelesen hat, weiß wie sehr das Messer durch die ganzen Neuzugänge in den Hintergrund, bzw. die Schublade, verdrängt wurde. Als das 210er Ashi ankam hat das Kohetsu ja schon nur noch die zweite Geige bei mir daheim gespielt, mit dem Erwerb des 270er Konosuke Wa-Kiritsuke war es dann seit Februar kein einziges Mal mehr großartig auf dem Brett, außer um mich kurz zu überzeugen das ich mir seine Mängel nicht einfach nur einbilde...

Schuld daran war neben dem Reiz des Neuen vor allem die -für eine als Laser umworbenenes Messer- mäßige Geometrie hinter der Wate und das notorische Festbeißen/Verkeilen in jedwedem höheren Schnittgut, egal ob es die gemeine Möhre oder die eigentlich eher unverdächtige Lauchstange war.

Einfach verkaufen wollte ich das Messer aber dann doch nicht, also hat es eine letzte Chance bekommen und die Reise zu Herrn Schanz angetreten. Entgegen der im Quartalsfazit (Winter 2014) getroffenen Aussage da gleich die Kuhle aus dem Rücken noch rausschleifen zu lassen, sah die Arbeitsvorgabe für Herrn Schanz dann folgend aus:

• Das Messer ausdünnen, den Grad der Ausdünnung überlasse ich ganz ihrer Fachkenntnis.
• Einen neuen sauberen Schliff anlegen
• Den scharfkantigen Kehl soweit möglich runden
• Den Klingenspiegel polieren

Nach rund zwei Wochen begrüßte mich eines Anfang letzter Woche bei der Heimkehr von der Unibibliothek ein Paket von Herrn Schanz auf dem Küchentisch, was ich dann gleich mal ausgepackt habe:

20150616_160105.jpg


Im Gegensatz zu beispielsweise günefs Carbonext hat das Messer auch nach der Schanzkur keine Magersucht, aber der Blick auf den Kehl ist eine eindeutige Verbesserung zu vorher...

Vorher:
20150129_114605.jpg


Nachher:
20150616_160314.jpg


Man sieht anhand der Schriftzeichen das Material von den Flanken runtergeschliffen wurde, aber nicht in einem Maße daß sie komplett verschwunden wären:

20150616_162940.jpg

20150616_163027.jpg


Die durch meine eigene Ausdünnversuche verkratzte Klinge ist auch blank poliert...Vorher:

20150129_114039.jpg


und nach der Kur bei Herrn Schanz:

20150616_163018.jpg


Kommen wir aber zur Gretchenfrage, nämlich der Performance auf dem Brett. Dazu hab ich keine Bilder, aber sowohl den Schnelltest mit Kartoffeln und Tomaten am Tag der Heimkehr, als auch das gestrige Abendessen (Pilze, Zucchini&Paprika für den Salat, Zwiebel und gekochte Kartoffeln für die Bratkartoffelpfanne) und die Vorbereitung einer Ananas für den morgendlichen Obstsalat (achteln, Strunk rausschneiden)hat es mit Bravour bestanden.

Ob es nun besser schneidet als sagen wir mal mein 210er Petty oder das 270er Kiritsuke kann ich aktuell noch nicht sagen, da ich keinen direkten Vergleich bisher angestellt habe. Fakt ist aber das die Schneidperformance in einem Maße vorhanden ist, bei dem es wieder Spaß macht das Messer einzusetzen. Verkauft wird es also nicht, sondern bleibt Teil meiner nun fast komplett auf Wa-Japaner reduzierten Sammlung... von der ich die Tage auch mal nen Bilder-Update für die Gallerie machen müßte.

Eine Kaufempfehlung erhält es aber weiterhin nicht, da es rein vom Bauchgefühl her nicht besser schneidet als ein gleich großes Gyuto von Ashi (was ich aber im Rahmen des nächsten Kölner Messerzirkels mithilfe von Krassis Gyuto noch mal im direkten Duell testen werde) und das bekommt man zum einen billiger aus Japan importiert und zum anderen empfinde ich das Ashi auch hochwertiger im Bezug auf das Fit&Finish verarbeitet.
 
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Ich habe meins ja auch schon vor ner Weile ausdünnen/verrunden/polieren lassen.
Performance ist schon gut,stimmt!
Auch keine Probleme mit Ausbrüchen, das Ding ist stabil, der Stahl hält.
Das polieren fördert aber meiner Meinung nach das Anpappen ein wenig, am liebsten würde ich es nochmal etwas "anrauhen". Mach ich aber nicht, weil ich Angst vor Fehlern habe, diesbezüglich.
Ja , ein brauchbares Teil, auf jeden Fall.
Meines wird jetzt aber trotzdem verkauft- ich brauche halt etwas , das besser für Kunststoffbretter und evtl. auch Schleifstabgeeignet ist.
Zuhause liegt es neben einem Yuki-Gyuto meistens nur rum, weil ich -man darf es gar nicht sagen hier-am liebsten dort mit meinen Solinger schneide...erinnert mich daran, wie wenig ich doch eigentlich wirklich brauche , oder so etwas...
Dann hab mal viel Spass damit!
 
Aber möglicherweise versuch ich mal an dem kleinen Ashi Petty ein Kasumi Finish mit dem Red Aoto zu machen.. wenn es noch verkratzter wird

soll ein kasumi nicht den kontrast zwischen hartem schneidkern und weicher aussenlage zeigen? das dürfte bei einem monostahlmesser doch schwierig werden.
 
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