Her mit den kleinen Franzosen- vive la France

Ein französischer Hersteller hat sich erfolgreich an der Schnittstelle zwischen Schneid- und Rauchwaren etabliert. Das Foto zeigt ein „extraterrestrisches“ Exemplar seiner Taschenmesser, das ich hier ausführlich vorgestellt habe. Allerdings gibt es bei Les Fines Lames auch ganz und gar irdische, französische Motive – beispielsweise das Le Petit mit Lilien- oder mit Cognacmotiv und Griff aus Fasseiche.
Anhang anzeigen 317269
Eigentlich könnte man die Idee mit den Fässern auf die verschiedenen französischen Weinbaugebiete ausweiten – da gäbe es noch einige. Und man würde neben Zigarren- und Messerfreunden auch noch die Weinliebhaber ansprechen. Oder gibt es schon einen Hersteller, der das Thema in einer Kollektion "Folder mit französischen Weinfassholzgriffen" aufgegriffen hat?
Holz von Weinfässern habe ich so noch nicht gesehen, aber Manu Laplace nutzt zum Teil das Holz von alten Weinreben für die Griffbeschalung
 
Generell Holzgriffe aus alten Weinfässern habe ich schon öfter gesehen, eine Serie mit Holz aus unterschiedlichen Weinanbaugebieten kenne ich auch nicht.

Das Liadou du Vallon gibt's auf jeden Fall mit Griffschalen aus alten Weinfässern, von Otter gibt es auch ein Winzermesser mit Griffen aus alten Eichenfässern, das ist aber natürlich kein Franzose.
 
Ein paar Fakten. Es sind weniger als 10% des in Frankreich produzierten Weins der in Holzfässern gereift wird. Der Wein der von „Ottonormalverbraucher“ getrunken wird hat selten ein Holzfass gesehen. Alles Wein der in riesigen Edelmetallbehältern gereift ist. Der Geschmack entsteht durch „Staves“ und „Chips“.

Zum weitaus größten Teil sind diese aus Eichenholz ( hauptsächlich Trauben- und Stieleiche) gefertigt, nur ein zu vernachlässigender Anteil der Fässer werden aus Roßkastanie, Akazie und Esche gefertigt. Es gibt keine Weinanbaugebiete die Fässer, geferigt aus Holz das im Anbaugebiet gewachsen ist, verwenden.

Das in Frankreich gewachsene Fassholz stammt hauptsächlich aus den großen Waldmassiven im Zentrum des Landes, zwischen Paris und den nördlichen Ausläufern des „ Massif central“, wie beispielsweise der „Forêt des Bertranges“ oder der „Forêt du Tronçais“. Die Chance ist jedoch genauso groß dass die Fasseiche aus Belgien, Luxemburg oder Deutschland stammt.
 
Super interessant - Danke für die Informationen! Eine neugierige Frage an den Mensch vom Fach: Könnte jemand (der sich damit auskennt) vielleicht an der Farbe oder dem Geruch vom Holz erkennen, ob in einem Holzfass zuvor Burgunder oder Bordeaux war? Ist nicht als Witz gemeint - interessiert mich wirklich.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Royan🇫🇷 erstanden- es soll Holz aus Eichenfässern 🍷 sein.
IMG_0197.jpeg
IMG_0196.jpeg
 
Super interessant - Danke für die Informationen! Eine neugierige Frage an den Mensch vom Fach: Könnte jemand (der sich damit auskennt) vielleicht an der Farbe oder dem Geruch vom Holz erkennen, ob in einem Holzfass zuvor Burgunder oder Bordeaux war? Ist nicht als Witz gemeint - interessiert mich wirklich.
Der echte Kenner wird sogar den Jahrgang und die Hanglage erkennen. :ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
Im Ernst, eher unwahrscheinlich, da das Holz bearbeitet wurde. Die verbliebenen Geruchsspuren und auch die optischen Spuren dürften sehr gering sein. Vielleicht könnte ein Hund noch den Geruch erkennen aber weder trinkt der Wein noch kann der reden. Mir ist auch kein Hund als Sommelier bekannt.
 
  • Haha
Reaktionen: Abu
Super interessant - Danke für die Informationen! Eine neugierige Frage an den Mensch vom Fach: Könnte jemand (der sich damit auskennt) vielleicht an der Farbe oder dem Geruch vom Holz erkennen, ob in einem Holzfass zuvor Burgunder oder Bordeaux war? Ist nicht als Witz gemeint - interessiert mich wirklich.
Also "Fachmann" bin ich höchstens was die Auswahl der Stämme im Vorfeld des Verkaufs an die "Merrandiers" angeht. Holzfehler etc. erkennen und korrektes Einstufen der Stammqualität. Aus dem Bauch heraus würde ich zu deiner Frage folgendes sagen. Wahrschweinlich kann man einen normalen Rotwein von einem Porto, oder einem anderen Dessertwein unterscheiden. Aber durch Farbe und Geruch das Herkunftsgebiet, ob Burgunder oder ob Bordeaux, zu bestimmen da zweifele ich stark. Die Tannine sind dann wahrschweinlich doch zu stark. Aber ich werde bei Gelegenheit mal einen richtigen "Fachmann" fragen!
 
Zurück