Herder 2022

Herders Info in Gottes Ohren 👍

Bin auch in einer Warteschleife, aber ohne Vorauszahlung. Vielleicht warte ich deshalb noch länger im Verlies 😳
Danke Dir für die Infos!
Gruß René
 
Warum schicken sie die Teile nicht einfach zu Schanz. Der kann die doch dann fertigstellen ;)

Das Ganze klingt eigentlich total absurd. Wir reden doch von einem meist mittelmäßig verarbeiteten Messer aus 0815-Stahl mit einem recht guten Schliff, den aber auch jede zweite Ein-Mann-Butze in Japan besser oder zumindest genauso hinbekommt. Auch da eiern die meisten auf ihren runden Steinscheiben rum, nur hier nennt man es "Kesselschen Walkschliff".
 
Servus,

ich habe immer das Gefühl, bei Herder ist die Zeit stehen geblieben. :unsure: :rolleyes:

Gruß, güNef
 
Danke @Dirk_H ,

ich hatte mich schon gefragt ob Herder ernste Probleme hat. Das die Produktion der 1922 von einem Mitarbeiter und einer Maschine abhängt ist nicht schön. Bei Manufakturen lassen sich solche Flaschenhälse aber nicht so leicht vermeiden.

Ein wenig abgefahren ist die Geschichte schon. Vor zehn Jahren gab es das große Kochmesser noch für gut 100€. Das waren Kampfpreise eine Händlers, aber es zeigt wie konkurrenzfähig eine eingespielte traditionelle Produktion sein kann.

Ich würde mich freuen wenn Herder wieder eine "gut eingespielte" Produktion zum fliegen bringt.
 
Die Kombination aus Erfahrung, Fingerfertigkeit und vermutlich verhältnismäßig geringer Entlohnung, die es beim bisherigen Meisterschleifer gibt, ist halt nicht zu ersetzen.
Wenn die einen jungen Spezialisten ausbilden müssen, wird der bestimmt andere Konditionen verlangen. Da müssen die Messer vermutlich völlig neu eingepreist werden.....
 
Wenn die Produktion rund läuft können hoffentlich konkurrenzfähige Messer produziert werden. Wenn man Mängel und Ausfälle einpreisen muß, wird die Geschichte unangenehm.
 
Für den normalen Anwender sind die Messer eigentlich völlig ungeeignet. Die Ks und 1922 die ich gelegentlich zum Aufarbeiten bekomme, haben (neben Kai Shuns) die schlimmsten Macken an der Schneide. Kais brechen aus, Herder verbiegen. Beide zu dünn an bzw. direkt über der Wate.
 
Warum schicken sie die Teile nicht einfach zu Schanz. Der kann die doch dann fertigstellen ;)

Das Ganze klingt eigentlich total absurd. Wir reden doch von einem meist mittelmäßig verarbeiteten Messer aus 0815-Stahl mit einem recht guten Schliff, den aber auch jede zweite Ein-Mann-Butze in Japan besser oder zumindest genauso hinbekommt. Auch da eiern die meisten auf ihren runden Steinscheiben rum, nur hier nennt man es "Kesselschen Walkschliff".

Tja, dann ist es halt nicht mehr mit Kesselschen Walkschliffmaschine hergestellt. Alleinstellungsmerkmal.

grüsse, pebe
 
Für den normalen Anwender sind die Messer eigentlich völlig ungeeignet. Die Ks und 1922 die ich gelegentlich zum Aufarbeiten bekomme, haben (neben Kai Shuns) die schlimmsten Macken an der Schneide. Kais brechen aus, Herder verbiegen. Beide zu dünn an bzw. direkt über der Wate.

Das gilt für alle nicht Standard Solinger Geometrien.

Meine größeren Kai‘s haben alle 0,3mm hinter der Wate, das ist jetzt nicht mega dünn. Dafür ist der VG10 aber deutlich spröder.

grüsse, pebe
 
Zu dem neuen Preis würde ich das Teil wohl nicht kaufen.

@natto : also wenn eine Firma so einen Flaschenhals in der Produktion hat, dass sie ein eigentlich simpel daherkommendes Produkt ~2 Jahre (oder mehr) nicht liefern kann und die UVP in den Himmel treibt, dann klingt das für mich nach "ernste Probleme". Da kann man für die Firma nur hoffen, dass das so gut geht, denn was die Messer (auch K-Serie) jetzt kosten ist schon für spezielle Kunden. Hat halt nicht den mystischen Japan-touch und auch sonst kommen die (zumindest K-Serie) ja eher einfach daher.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe immer das Gefühl, bei Herder ist die Zeit stehen geblieben. :unsure: :rolleyes:
Na zum Glück, sonst würde ja sowas dabei rauskommen ;)

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Wenn man mal das Video über diesen Schleifer gesehen hat, wird jedem sofort klar, daß es für diesen Job keinen Nachfolger geben wird. Wenn der Mann in Ruhestand geht, hat die Firma Herder aus meiner Sicht nur 2 Möglichkeiten: Einen Weg finden, wie man diese Art von Schliff industrialisieren kann, oder den Handschliff in einem Billiglohnland machen lassen. Für diese Art von Arbeit- einerseits eintönig, schmutzig, ergonomisch ungünstig, aber andererseits mit hohem Anspruch an Können und Erfahrung findet man heute in Deutschland sicher niemanden mehr.
 
Es geht beim Herder 1922 nicht nur um‘s funktionieren.

Das ist für mich mindestens soviel Solinger Messerkultur wie der Gehämmerte mit Besenstiel für japanische Messerkultur steht.

Jeder kann für 49,- Euro ein Böker Cottage kaufen und für nochmal 25,- Euro so schanzen lassen, dass es wie das Herder 1922 oder wie ein dünner Japaner schneidet.

Ich persönlich stehe halt auf Messer, die neben bestimmten Eigenschaften auch eine Geschichte haben und behalten.

grüsse, pebe
 
Sind die Messer zu dünn für deine Kunden, oder zu dünn um richtig zu funkrionieren?
Zu dünn bzw. teilweise nicht optimal geschliffen. Ein gutes Beispiel ist das Culilux: die Schneide kann zwar nagelgängig sein, wenn der FR nicht passt oder der Stahl durch eine zu dünne Wate zu Ausbrüchen neigt, ist der Schliff einfach schlecht.

In der Fleischerei meines Vaters stand damals so ein Fächerschleifer von Mado. Damit hat man natürlich die meisten Klingen schnell überhitzt, wenn man nicht aufgepasst hat. Aber die Ausbeinmesser und Bankmesser (die man ohne Schneidfase gekauft hat) haben alle eine ballige Schneide bekommen. Die waren abartig scharf, trotzdem stabil bei Knochenkontakt und mit den Bankmessern hat man in kürzester Zeit einen Sack Zwiebeln zerkleinert.

Es ist nicht das Allheilmittel, aber eine gut gemachter balliger Schliff ist für mich, zumindest zur Zeit, "state-of-the-küchenmesser-art"
 
Es geht beim Herder 1922 nicht nur um‘s funktionieren.

Das ist für mich mindestens soviel Solinger Messerkultur wie der Gehämmerte mit Besenstiel für japanische Messerkultur steht.
Das ist der einzige Grund warum ich es bestellt habe.
Aber aus meiner Sicht testen sie da mit Lieferzeiten und Preisen schon aus wieweit die Leute aus solchen Gründen gehen...
 
Servus,

bezogen auf die Schneidfähigkeit alter und gut geschliffener 1922er darf gute, traditionelle Handwerkskunst in guten alten Zeiten verbleiben, aber zuzuschauen wie ein Schleifrad zerfällt, ohne zeitgerecht Alternativen zu finden, ist genau so fahrlässig, wie nur einer einzigen Person den Schliff zu überlassen. Vier bis Fünf Jahre Bestellung aufarbeiten ist schon steil.🤨

Gruß, güNef
 
Es ist nicht das Allheilmittel, aber eine gut gemachter balliger Schliff ist für mich, zumindest zur Zeit, "state-of-the-küchenmesser-art"
@Besserbissen Es wird hier viel über "ballig auf 0 plus Mikrofase gesprochen. Zwei Fragen hierzu: Welchen Primärfasenwinkel direkt über der Mikrofase siehst Du als ideal an, und wie weit über der Wate sollte der ballige Übergang dieser neuen Primärfase in die Grundgeometrie (=Primärfase vor Aufbringen der Balligkeit) abgeschlossen sein, um das beste Zusammenspiel von Schneidfähigkeit und Foodrelease zu erzielen? Wenn ich die Diskussionen hier richtig verstehe, sollte die Balligkeit ja sehr nah an der Wate entstehen.
 
Aber aus meiner Sicht testen sie da mit Lieferzeiten und Preisen schon aus wieweit die Leute aus solchen Gründen gehen...
Sieht mir zu sehr nach Strategie aus. Wenn ich mir die Nonchalance bzgl. Unterhalt des Schleifsteins und Einmaligkeit des Schleifmeisters vergegenwärtige, dann sieht es nicht so aus, dass eine stramme Vorwärtsstrategie in der Unternehmenskultur verwurzelt ist. Was ja nicht a priori schlecht sein muss.
Vielleicht gilt bei der 1922 Serie eher: Not macht erfinderisch.:)
 
Ich hab bisher mit zwei Händlern über Herder geredet (einmal wegen 1922, einmal wegen K-Chef) und beide haben mehr oder weniger diplomatisch anklingen lassen, dass es dort "wie Kraut und Rüben" zugeht und eine Hand nicht weiß was die andere macht. Nach Strategie klang da nichts.
Wird man dann aber ja bei Zeiten sehen wie es sich mit den 1922er Messern zu neuem Preis entwickelt. Wenn es "nur" am Schliff gelegen hat, dann müßten die ja auf einem Haufen Rohlinge sitzen und solange die dann weggehen wird wohl keiner den Preis senken.
 
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