Servus,
ich glaube man muss mit beidem Bekanntschaft machen. Mit freier Hand und geführt um später dann beides zu kombinieren, wenn man präzise Ergebnisse haben will und nicht nur scharfe Messer. Das hört sich jetzt unsinnig an, aber wenn man mal ein Messer mit freier Hand so richtig gut scharf bekommt, dann ist der nächste Schritt, dass diese Schärfe möglichst lange erhalten bleiben soll und nicht sofort wieder weg ist. Dauerhaftere ( längere ) Schärfe, als von Hand geht nur über den Aufbau einer soliden und angepassten Schneidfase und wie bei so vielen Dingen im Leben auch, sollte man sehen was man macht und so ist ein Hilfsmittel zur deutlichen Vergrößerung der Schneide eine gute Sache.

Erst dann kann man einen Schneidenaufbau optisch kontrollieren. Aufgrund von erkannten Zusammenhängen führt das dann dazu, eine reproduzierbare und technisch "richtige" Schneide herzustellen, die dann nicht nur scharf ist, sondern diesen Zustand deutlich länger beibehält.
Das liest sich jetzt herrlich freaky, aber eine so aufbereitet Schneide braucht danach viel weniger Zuwendung, als eine von Hand geschärfte, wo meistens Unregelmäßigkeiten über die Schneidenspitze verteilt sind, die dann wie das schwächste Glied einer Kette zuerst nachlassen, stellenweise schneller abstumpfen als der Rest der Schneide, oder schlimmer und Belastung verformen, oder gleich ausbrechen. Ich merke das, wenn ich eine Schneide durch eine Zeitung ziehe, dort wo's hakt, schau ich nach und unter Vergrößerung sieht man auch den jeweiligen Grund. Das ist eben ein Thema, für all jene, die sich mehrere gute Messer kaufen und auch das Potential ihrer Geometrien und Stähle ausloten wollen.
Muss man alles nicht machen um Lebensmittel zu schneiden, dass ist völlig klar, aber wir sind in einem Fachforum, wo suchende oft viele hundert Euro für ein Messer oder Set auszugeben bereit sind, die sollen ja letztendlich auch was davon haben, wenn sie das wollen.
Wenn nicht, dann nicht.
Gruß, güNef