Historischer Torsionsdamast aus Renneisen bzw. Rennstahl.

hallo jannis
einfach nur WOW!!!.
sehr geil ,was du da gerade treibst.
grüsse
hano
 
Hi Leute, vielen dank:super:

@ unsel: Ich glaube das täuscht etwas. Diese Einschlüsse und "Risse" kamen erst beim Ätzen in Schwefelsäure zu Tage. Beim Schleifen und ätzen mit Löskaffee war nichts davon zu sehen. Ich glaube, dass die Schwefelsäure die Schweißnähte stärker angreift. Es wird sich zeigen, wenn die Klinge gehärtet und gefinished ist. Eigentlich ist alles ziemlich sauber verschweißt. So sieht es wirklich nicht so schön aus.

gerade das was dahinter steckt macht die Klinge einzigartig!

Ja, das war wirklich viel Arbeit. Alleine die Rennöfen von Timm und mir waren viel viel Arbeit. Doch selbst der Aufwand ist nichts gegen den Aufwand von Achim im Sommer 2010. (Dafür haben wir auch nicht 400 Kg Luppe:steirer:)

Gruß Jannis
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jannis,
eine Spitzen Klinge und ein tolles Projekt.Hut ab.

Bin gespannt auf das Fertige Messer.

So einen Effekt mit dem Ätzen hatte ich auch schon mal.

Ich hab einen Damast mit EisenIII geätzt das schon älter war. Der Kontrast war nicht berauschend.
Man konnte aber keine Schweißlinien zwischen gleichen Stählen sehen, nach dem Ätzen mit Schwefelsäure recht deutlich.
Grüße
 
Heiðabýr

Weiter gehts, der Griff ist soweit fertig. Selbstverständlich ist auch der Griff nach Haithabufund gearbeitet. Die Angel ist schon eingepasst, sobalt die Klinge gehärtet ist, kann die sehr eng sitzende Angel mit etwas wolle umwickelt werden und mit Birkenpech "eingeklebt/eingeschlagen" werden.

Den Griff hab ich ausschließlich mit Raspel, Feile und Messer geformt. Die Schnitzerein hab ich mit einem selbst geschmiedeten V-Schnitzmesser eingearbeitet. Allerdings hab ich das Loch für die Angel mit einem modernen Bohrer vorgebohrt, dann aber mit der Feile ausgearbeitet.

Die Oberfläche hab ich mit einem sehr scharfen Messer geschabt. Ich war mir am Anfang nicht so sicher, wie genau ich das machen soll aber so hat es super geklappt und die Oberfläche ist schön fein geworden.

Die Schnitzerein hab ich mit einer Mischung aus Birkenpech und Leinöl gefärbt, den Griff mit Leinöl versiegelt. Allerdings bin ich noch nicht 100% zufrieden, ich versuche die Färbung noch besser hinzubekommen.

Der Griff ist aus einem schönen Stück Maseresche.
 

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Hi Jannis,

also ich finde den Griff schon perfekt. Die Schnitzereien kommen doch toll raus.Und wunderbares Holz hast Du wieder ausgesucht. Bin echt schon auf die Vereinigung von Klinge und Griff gespannt.

Grüße
Gerd
 
Moin
die Meander und Linien liegen sehr schön am Griff, gibt es eigentlich Belege für Schnitzereien an Haitabugriffen?
Mir liegen leider nur die Eisenfunde vor.
Bisher dachte ich mit meinem magerem Wissenssstand das Haitabutypisch, es nahezu ausschließlich die Kreisverziehrungen wahren.
Ist aber völlig wurscht ich finds echt toll.

Meine Wootzmesser zeigten am anfang ähnliche Flecken etc. wie deine Klinge, seit ich sie zum Ätzen nich mehr eintauche sondern mit der brühe immer nur kurz pinsle ist das vorbei probier das mal.
Das ist und war bei meinen Geschichten dann auch völlig egal ob Kaffee, Eisendrei, Obstsäure, Essig,...... (Salzsäure und ähnlich agressive Mittel, benutze ich nicht! ist ein persönliches Ding ich mag den Umgang mit solchen Säuren einfach nicht!) lediglich der zu erziehlendende Kontrast unterscheidet sich stark in Abhängigkeit zum Ätzmedium.

Tschau Torsten
 
Hallo Jannis -

das wird ja ein richtiges Schmuckstück!
Wenn nach so viel Arbeit ein so perfektes Ergebnis rauskommt hat sich der ganze Aufwand gelohnt.
Ich denke, dass die Schwefelsäure stark auf die Schweißzohnen geht - das sind sicher keine Fehler sondern eher normale Einschlüsse wie man sie bei der traditionellen Feuerschweißung hat. Ich wische auch wie Torsten (allerdings auch mit scharfen Sachen mit Papierhandtüchern) - da habe ich alles unter Kontrolle - außer Kaffee - der wird noch getunkt.
Der Vorteil ist für mich, dass man beim Wischen viele Effekte beobachten kann, die beim Eintauchen ungesehen verschwinden.
Wenn man dann mal übers Ziel geschossen ist - einfach fein überschleifen, nochmal bis auf den richtigen Punkt wischen und rechtzeitig neutralisieren. Manche Damastkombinationen werden an den Diffusionszohnen optisch richtig dreidimensional, obwohl in der Spiegelung keine Vertiefungen zu erkennen sind.
Die Gallapfelidee finde ich prima.
Ich bin schon richtig gespannt auf das Endresultat ...

Herzliche Glückwünsche aus Stuttgart,
Jost
 
Hi Torsten,

jep, Griffform, Griffholz und Schnitzereien sind exakt nach Fund. Bei den "Holzfunden von Haithabu" findest du einige gut erhaltene Griffe.

Mit dem Ätzen muss ich mal gucken. Ich werd es als nächstes Mal mit einem Sud aus Galläpfeln probieren. Sonst mal mit Sachen die Gerbsäure enthalten...

Gruß Jannis
 
Hallo Jannis,
ich verfolge den Thread schon von Anfang an und kann nur sagen:
Hut ab!
Bin schon auf das fertige Messer gespannt.
Ist der Birkenteer auch selbstgemacht?

Grüße aus Heidelberg!
less
 
Hallo,
schöne Maserung der Messerklinge! Aber ist die Asymmetrie in der Schneide eigentlich absichtlich oder wirst du das noch schleifen?

Als Holzlack würde ich eine Mischung aus Leinöl, Terpentinöl (das echte) und Dammar-Harz (oder Kolophonium) empfehlen, das ergibt eine härtere Schicht als Leinöl alleine und trocknet schneller.
 
Hi less,

ne, Birkenpech hab ich nicht selbst gemacht. Hab mir vor ner Zeit mal ein paar hundert Gramm besorgt. Die reichen erstmal.

@ Rafail: Hmm, mit der Holzversiegelung muss ich mal gucken. Ich will mich möglichst genau an die historischen Vorgaben halten...

Aber ist die Asymmetrie in der Schneide eigentlich absichtlich oder wirst du das noch schleifen?

:confused: Ich weiß nicht genau was du meinst. Die Klinge ist einschneidig, der breitere aufgesohlte Teil ist die Schneide, der Schmale der Rücken...


Gruß Jannis
 
Wirklich schön, ein absolut erstklassiges Projekt, da schlägt dem Archäologen das Herz höher!
Beim Ätzen würde ich das nächste mal den nicht tordierten Teil mit Bienenwachs abdecken, das scheint auch früher z.T. so gemacht worden zu sein, wie mir Moritz Paysan, einer der Konservatoren im Landesmuseum Stuttgart kürzlich sagte.
Ist das Griffholz ne Lindenknolle?
Grüße
Hannes
 
tolle Sache und ein schönes Messer :super:

bzgl. des Ätzens mit dem Gallapfelsud wäre ich vorsichtig, bei einem Versuch mit verdünntem Eichensud (gibt es für Aquarianer zu kaufen) hat mir das Zeug in eine gehärtete Klinge ganz kleine (schwarze) Löcher gefressen, und das schon nach 20 sec!
Oxalsäure scheint nicht ganz so aggressiv zu sein

lieben Gruß
 
So liebe Leute,

das Messer ist soweit fertig. Hier und da werd ich evtl. noch kleinere Veränderungen vornehmen.

Die Riefenverzierungen hab ich freihand mit einem selbst geschmiedeten Meißel ausgemeißelt, was wirklich nicht einfach ist. Hochachtung vor allen Leuten, die Stahl gravieren, schnitzen oder Tauschierarbeiten machen. Ich hab es nur einigermaßen gerade hinbekommen und muss noch viel viel üben...

Ich hab die Klinge jetzt doch in Essig geätzt. Die Versuche mit Gallussäure haben mich nicht zufrieden gestellt. Wie Messer-Jokke schon geschrieben hat, wurde die Klinge damit auch sehr fleckig. Mit Essig wird der Kontrast zwar nicht so stark aber dafür ist die Ätzung einigermaßen sauber...

Die Klinge selbst hab ich zwar mit dem Bandschleifer in Form gebracht, die Oberfläche hab ich allerdings mit mit einem Natursandstein (ca. 220er Körnung) gefinished.

Gruß Jannis
 

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Hallo Jannis,

gratuliere dir zu diesem Messer. :super::super::super: Ist echt super geworden. Noch schöner als ich es mir vorgestellt habe. Die Verzierungen an Klinge und Griff sind klasse.

Grüße
Gerd
 
Schöne Arbeit........ macht Spaß sich das anzusehen.

@Achim

Wer hats erfunden ?.......wer genau ? :haemisch:
 
:super: Gratuliere.

Jetzt bist du der erste im Messerforum, der die Wurmbunte Klinge aus Materialien des Rennofens hergestellt hat.

Beste Grüsse Romain
 
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