Ich habe mal Nakaya Heiji gefragt warum er keine Japanischen Stähle verwendet (also bei den rostenden Varianten), Antwort war:
There are many kinds of Swedish steel and Japanese steel they have good
point and no good point. My steel is custom ordered. I and Mr. Shigeyoshi
Iwasaki have been thinking that the quality of this steel is the best.
Desweitern habe ich mal mit ein paar erfahreneren Messerschmieden das auf Youtube kursierende von Maxim aufgenommene Video über die Messerherstellung bei Kato diskutiert........
Wobei ich wirklich nicht vorhabe die Japaner schlechtzumachen! (soviel vorweg.....)
Muss dazu gesagt werden, dass ein alter Deutscher Schmied der es halt nun mal so gelernt hat auch nicht von seinen Gewohnheiten abweichen würde, wenn es ein Kunde so wünscht.
Wenn ich nach diesem Video ein Messer schmieden würde, käme es zu massiven nicht reparablem Verzug, und durch die hohen Temperaturen währe erhebliches Grobkorn entstanden, dass nicht durch das Kalthämmern beseitigt werden kann, zumindest ohne erhebliches Rissrisiko. Daher wahrscheinlich auch die vielen Berichte über Ausbrüche, Haarrisse etc. und Schleifsteinwahl die möglichst geschlossene Schneiden erzeugen sollen um Risse und Ausbrüche zu verhindern.
Da kann ich gleich auf Keramikklingen (die mit den besten Diamantpasten auch auf Gesichtsrasierschärfe gebracht werden können) umsteigen, wenn ich nur auf Mainita Bords schneide und ultravorsichtige Zugschnitte mit so wenig wie möglich Brettkontakt anstrebe.
Nochmals dazugesagt, ich selbst besitze viele Japanische Messer, die haben einen Flair, teils tolle Eigenschaften, sind aber für Schnitttechniken optimiert die zumindest mir vorallem für Allroundmesser zu einseitig sind (damit ist nicht der Schliff gemeint

)
Fakt ist dass eine von einem erfahrenen Schmied gefertigte Klinge aus geeignetem Stahl ohne Hokuspokus, sondern mit fundierten Wissenschaftlich belegten Wärmebehandlungsmaßnahmen eine Schneide von sagen wir 25 Grad ohne Probleme auch bei hartem Brettkontakt halten kann, ohne zu Ausbrüchen zu neigen, und in Punkto Schärfbarkeit, erreichbarer Schärfe und Schneidhaltigkeit locker mithalten kann, wenn nicht sogar überlegen ist.
(hier im Forum habe ich vermehrt Berichte über Ausbrüche bei Schneidwinkeln um 30 Grad gelesen.......)
Damit will ich nur sagen dass die damit verbundene Tradition (in Japan wie in abgeschwächter Form auch im europäischen Raum) durchaus ihre Berechtigung hat, Gut gemachte Japanische Messer sicherlich ihre Daseinsberechtigung haben, aber aufgrund der Wissenschaftlichen neuerungen mittlerweile auch hier bei uns in gleichwertiger (und vorallem auch für unsere Bedürfnisse besser angepassten Form) verfügbar sind.
Ein Messer Made in Germany ist halt doch etwas unexotischer als Made in Japan, das ist wohl das Problem.
Wobei ich natürlich zugeben muss dass ein Japanischer Messerschmied teils günstigere Preise anbieten kann als ein europäischer, weil es sich dabei um Semi Massenfertigung handelt, das sieht man bei uns recht selten, aber die Hohenmoorer sind ein gutes Beispiel dafür.
Wenn ein Markt vorhanden ist kann mann gewisse Arbeiten auch an qualifizierte Firmen abgeben, wie die Solinger Schleiferei die das bestimmt effizienter hinbekommt als ein einzelner Schmied.
Grüße Wastl.